Stephen King LOVE

  • Bei mir ist es schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe - aber als King-Fan war das natürlich ein absolutes Muss :-)


    Ich muss auch gestehen, dass ich mich nicht mehr so richtig daran erinnern kann, dennoch weiß ich noch, dass es mir gut gefallen hat, wenn es doch auch ziemlich "eigenartig" war..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Nach dem Tod ihres Mannes, muss Lisey sich mit den Geiern herumschlagen, die um das schriftstellerische Vermächtnis ihres berühmten Mannes kreisen. Noch dazu muss sie den Verlust ihrer großen Liebe verarbeiten. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, wird sie von einem Psychopaten belästigt, der schließlich ihr Leben bedroht. Mit Hilfe ihrer Schwester, die sich seit einiger Zeit in psychatrischer Behandlung befindet, muss sie sich dem Feind stellen und ihrer eigenen Angst ins Auge blicken, doch ihr Mann steht ihr auf eine unorthodox lebendige Weise bei.
    Für King Leser ist es nichts neues, wenn andere Welten ins Spiel kommen. Das kennt man bereits aus "Der Talisman", "Das schwarze Haus" und nicht zuletzt der Turm Saga. Zum einfach-mal-eben-so-lesen ist es definitiv nicht geeignet, denn man muss dran bleiben, um den Überblick nicht zu verlieren.

    www.fambaly.de meint: "Bis dass der Tod euch scheidet..." und darüber hinaus... Eine Liebesgeschichte á la King. Wunderbar!

  • Zitat

    Original von Fambaly
    Eine Liebesgeschichte á la King. Wunderbar!


    Das Horror-Genre war bisher eigentlich nicht so mein Ding, aber seit ich vor kurzem mit "Der Anschlag" und "Die Arena" den "anderen" King kennengelernt habe, bin ich der Erzählweise von King verfallen. Jetzt bin ich auf der Suche nach weiteren Nicht-Horror-Romanen von ihm. "Love" scheint so ein Roman zu sein, oder? :gruebel

  • Ich habe „Love“ jetzt gelesen und um es gleich vorweg zu sagen - ich gehöre zu denen, die diesen Roman lieben! :-)


    Dass Stephen King großartige Liebesgeschichten schreiben kann weiß ich, seit ich seinen Roman „Der Anschlag“ gelesen habe. Und auch mit „Love“ hat mir Herr King dies erneut bewiesen.


    Obwohl ich ca. 100 Seiten lang viele Fragezeichen über meinem Kopf hatte, hat dieser Roman auf mich von Anfang an eine eigenartige Faszination ausgeübt. Der Erzählstil hat mich dabei ganz besonders fasziniert. Da werden Sätze mitten im Satz abgebrochen um am Anfang des nächsten Kapitels fortgeführt zu werden. Die Rahmenhandlung wird unterbrochen durch die Erinnerungen Liseys an ihre gemeinsamen Jahre mit Scott. Lisey denkt mal an dieses, mal an jenes Erlebnis mit Scott zurück und dadurch sind ihre Erinnerungen natürlich nicht chronologisch geordnet. Manchmal springt sie sogar in der Vergangenheit in eine noch weiter zurückliegende Vergangenheit. Aber immer werden die verschiedenen Zeitebenen geschickt miteinander verknüpft.


    Diese Erinnerungen sind oft nur bruchstückhaft, und viel wird zunächst nur angedeutet, denn Lisey will sich eigentlich an bestimmte Dinge nicht erinnern. Immer wenn man glaubt, jetzt erfährt man mehr, wird sie von ihrer inneren Stimme daran gehindert weiter zu erzählen.


    Damit man sich das ungefähr vorstellen kann, habe ich ein kleines Beispiel herausgesucht:


    …Weiter dieses Grinsen, als teilten sie irgendein schauriges Geheimnis. Ein purpurrotes Geheimnis von der Farbe bestimmter Blumen, die auf bestimmten Hügeln
    (schweig Lisey, oh schweig doch)
    ja, auf bestimmten Hügeln wachsen. …..


    Wer bereit ist sich auf diesen ungewöhnlichen Erzählstil einzulassen und wer dem Buch seine volle Aufmerksamkeit schenkt, wird mit einer wundervollen Geschichte belohnt.


    Ich fand es unglaublich spannend, wie man auf diese Weise so nach und nach immer mehr von den dunklen Geheimnissen des Ehepaares Landon erfahren hat. Es war für mich wie ein Puzzle, das sich in meinem Kopf Stück für Stück zu einem Bild zusammengesetzt hat.


    Eine Herausforderung waren für mich die vielen Wortneuschöpfungen Kings. Es handelt sich dabei um Ausdrücke, die Lisey und Scott während ihrer Ehe für sich erfunden haben. Ich habe lange gerätselt, was wohl z. B. mit Bool oder mit „schnall´s um“ gemeint ist. Der Versuch diese „Geheimsprache“ zu entschlüsseln, hat mir aber, wie Scott Landon sagen würde, rihiesigen Spaß gemacht.


    Was mich noch sehr beeindruckt hat, waren Stephen Kings großartige Charakterzeichnungen. Er hat in diesem Roman vielschichtige und interessante Figuren zum Leben erweckt, allen voran Lisey und Scott.


    10 Eulenpunkte für dieses faszinierende Leseerlebnis! :anbet

  • Zitat

    Original von Selma


    Das Horror-Genre war bisher eigentlich nicht so mein Ding, aber seit ich vor kurzem mit "Der Anschlag" und "Die Arena" den "anderen" King kennengelernt habe, bin ich der Erzählweise von King verfallen. Jetzt bin ich auf der Suche nach weiteren Nicht-Horror-Romanen von ihm. "Love" scheint so ein Roman zu sein, oder? :gruebel


    Ja, du könntest es auf jeden Fall mal damit versuchen!
    Und extra für dich und weil ich grad Zeit habe, hab ich mal noch ein paar rausgesucht, die auch mmn kein Horror waren und die ich mochte...


    The Stand - das letzte Gefecht (wenn du Die Arena mochtest - ich fands sehr ähnlich und natürlich ein echter Klassiker!)
    Dead Zone - das Attentat - eher Thriller als Horror. Habe ich auch sehr positiv in Erinnerung.
    Die Augen des Drachen - fällt etwas raus, eine Art Märchen. Recht speziell, aber jedenfalls kein Horror.
    In einer kleinen Stadt - gegen Ende zwar durchaus etwas gruselig, aber das ist ja Die Arena auch. Irgendwo ähnliches Szenario, es geht auch um die Bewohner einer kleinen Stadt und so weiter....
    Sara
    The Green Mile
    Atlantis
    Duma Key

  • @ amoeba
    Vielen Dank, amoeba. :wave Mir etwas von deiner Zeit zu schenken, war ganz lieb von dir. :knuddel1


    Deine King-Vorschläge sind auch sofort von mir notiert worden. Ich werde mir nun gleich die Eulen-Rezis zu diesen Büchern zu Gemüte führen und dann entscheiden, welches davon mein nächster King wird. :-]


    Nach „Der Anschlag“ und „Die Arena“ habe ich zwischenzeitlich noch „Das Mädchen“ und auch bereits „Love“ gelesen. Ich glaube, Herr King hat einen neuen Fan :grin