"Einbruch der Nacht" I.Asimov/ Robert Silverberg

  • Kurzbeschreibung:


    Einmal in tausend Jahren bricht über Kalgash die Nacht herein. Als die letzte der sechs Sonnen untergeht, breiten sich Panik und Chaos unter den Menschen aus, die das Dunkel nicht kennen. Der Wahnsinn nimmt katastrophale Formen an und droht die Zivilisation des Planeten zu vernichten. Nur eine Handvoll Menschen weiß um das ganze Ausmaß des Verhängnisses.
    Dieser Roman basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Isaac Asimov, die 1941 in dem Magazin "Astounding Science Fiction", erschien.


    Meine Meinung:


    Das ist einer der besten Science Fiction überhaupt. Es geht um das Leben auf Kalgash, ein Planet, der sechs Sonnen besitzt. Deshalb kennen die Bewohner keine Nacht. Aber alle zweitausendneunundvierzig Jahre gibt es eine Sonnenfinsternis. Eine Sekte weist darauf hin und wird verspottet, doch kurz vor der Katastrophe entdecken fürende Astronomen, dass diese Sekte recht hat. Doch wie wirkt sich eine Nacht von acht Stunden psychologisch auf die Bewohner des Planeten, die keine Dunkelheit kennen, aus?

  • Steht schon auf meiner Wunschliste, Sam. Das darf ich mir nicht entgehen lassen. Asimov ist ohnehin mein Lieblingsautor und Silverberg bürgt für Qualität. Danke für den Tip.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • War spannend und ein Superbeispiel dafür, was passieren kann, wenn die Menschheit ihre Geschichte nicht vernünftig aufzeichnet und für die Nachwelt erklärlich konserviert.


    Und dazu wie folgsam sich die Masse in kopflose Panik versetzen lässt, bloss aufgrund von "Glaubens"dogmen.

  • Naja, das kann man so aber auch nicht sagen. Die Geschichte wurde ja eigentlich aufgezeichnet, aber durch das entstandene Chaos und die Amokläufe wurde halt alles wieder vernichtet.


    Und das Chaos ist nicht nur durch Dogmen (oder Dogmata?) entstanden, sondern durch den Einbruch der Nacht. Der Glauben hatte primär nichts damit zu tun.

  • Eindruck (von außen nach innen):


    Tolles Cover. :anbet
    Ist sogar sehr passend und ich mag auch die Rückseite mit der Sternwarte.


    Etwas schwierig fand ich die Art, wie es gedruckt ist, weil die Buchstaben sehr weit bis ins Innere zur Mitte beim aufgeschlagenen Buch reichen und ich so doch immer etwas am "rumzerren" war, bis man auch den Mittelteil nicht mehr so ganz gewölbt lesen musste. Weiß nicht, wie das bei der deutschen Ausgabe gelöst ist.


    Ich lese ja nun sehr selten Sci-Fi-Bücher und habe mir dieses wegen einer Erwähnung in einem Sachbuch über Dunkelheit und Lichtverschmutzung angeschafft - und wurde nicht enttäuscht.


    Das Vorwort erklärt schon sehr viel, dennoch fand ich es schwer, mich mit den Namen, die die Autoren allem gegeben haben, zurecht zu finden. Ich hab mir anfangs krampfhaft nicht nur die Namen wie Beenay und Sheerin usw. gemerkt, sondern auch die Nummern, die hinter jedem Namen stehen, weil ich nicht wusste, ob man das braucht...nach einigen Seiten war klar: Braucht man nicht. Das geht mit den bloßen Namen und auch da habe ich mich dann schnell zurechtgefunden. Neben so manchem Charakter gefiel mir die Story ansich sehr gut. Sehr viele Parallelen zu Phänomenen, die man kennt, Charakterzüge von Leuten, die einem bekannt vorkommen...obwohl es Sci-Fi war, war es für mich so doch greifbar.


    Finde auch diese Verknüpfung der Wissenschaften von den Astronomen zu den Psychologen da sehr gelungen, die dann noch mit der archäologischen Sicht zu "wie war es einmal" war...


    Die Hinweise, wie man etwas kennzeichnet um es nicht zu vergessen und danach auch wieder zu verstehen, fand ich auch sehr interessant. Das sind ja auch durchaus Fragen, die man sich heutzutage stellen muss, wie man etwas so niederlegt, dass auch in x-tausend Jahren noch jedem klar ist, dass da was gefährlich ist...und wenn man dann darüber nachdenkt, wie "wenig" Hieroglyphen der Ägypter wir verstehen...


    Wie man merkt, fand ich das Buch wirklich sehr anregend, man macht sich viele Gedanken.


    Nach Startschwierigkeiten war ich dann auch schnell begeistert und wie im Lesesog.
    9 Punkte.