Fragt mal Alice (Go Ask Alice) von Anonym (ab ca. 14 J.)

  • Kurzbeschreibung


    Die 15-jährige Alice ist ein Teenager wie viele andere. Ihre Sorgen, Ängste und Geheimnisse vertraut sie ihrem Tagebuch an; ihre Stimmungen schwanken wie ihre Noten und ihr Gewicht, und vor allem der erste Liebeskummer macht ihr zu schaffen. Als man ihr in einer Clique ohne ihr Wissen LSD einflößt, ist sie geschockt und fasziniert zugleich. Einerseits sieht sie in Drogensüchtigen nur Dreck und Abschaum; andererseits erlebt sie durch LSD die Welt viel intensiver, sie sieht, hört und fühlt auf ihrem Trip Dinge, die sie noch nie wahrgenommen hat. Schließlich siegt die Neugier und Sehnsucht nach diesem Rausch: Sie probiert immer härtere Drogen aus und rutscht immer tiefer in den Strudel der Sucht hinein.
    Der Kreislauf von Aufputsch- und Beruhigungsmitteln, Selbstekel und Euphorie wird für sie zur tödlichen Spirale. Zweimal ist sie wild entschlossen, die Sucht endlich weit hinter sich zu lassen – sie geht von zu Hause weg, um dem Dunstkreis ihrer alten Drogenclique zu entkommen, die sie immer stärker unter Druck setzt. Doch ohne ihre Familie, die ihr Halt gibt und Normalität garantiert, stürzt sie noch gnadenloser ab als zuvor, darum kehrt sie nach Hause zurück, wo sie sich aus ganzer Kraft bemüht, zurück in ein Leben ohne Drogen zu finden. Aber die alten Freunde sind hartnäckig, Aussteiger wollen sie nicht dulden. Sie schicken Alice auf einen Horrortrip, der sie fast um den Verstand bringt. Als sie danach schwer krank in die Jugendpsychiatrie eingewiesen wird, wo sie in der Gruppentherapie vieles über sich lernt, sieht es so aus, als könnte sie doch noch den Weg zurück in ein normales Leben finden – doch hier bricht das Tagebuch ab: Seine Verfasserin ist drei Wochen nach dem letzten Eintrag an einer Überdosis gestorben.


    ›Fragt mal Alice‹ stützt sich auf das authentische Tagebuch einer Fünfzehnjährigen, die drogenabhängig war und an ihrer Sucht starb. Die Verfasserin bleibt deshalb anonym, Namen, Ort, Zeit und bestimmte Ereignisse wurden auf Wunsch der Angehörigen geändert.



    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch schon vor längerer Zeit gelesen und es hat mir sehr gut gefallen, so gut, dass ich es mir bald auf englisch kaufen werde ;-)
    Ich mochte Bücher über drogenabhängige Jugendliche, Magersucht, Schwangerschaft im Teenagealter etc. nie besonders gern, aber "Fragt mal Alice" bildet da wirklich eine Ausnahme. Es ist eine wahre Geschichte in Tagebuch-Form. Die Art wie Alice die ganzen Geschehnisse schildert, finde ich wunderbar und ihre Tagebucheintragungen sind keinesfalls oberflächlich sind, wie man vielleicht von einer 15-jährigen annehmen könnte.



    Ich gebe dem Buch 10 von 10 Punkten!

  • Ich habs vor ein paar Jahren auf Englisch gelesen.


    Auch wenn es auf einer wahren Geschichte basieren soll: Mir kam das Buch total übertrieben und unglaubwürdig vor.
    Abgesehen davon musste ich mich so oft über ihre Naivität und Dummheit ärgern, dass ich das Buch auch mal beinahe in die Ecke gefetzt hätte.


    (Würde stattdessen eher "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" empfehlen, falls einen diese Thematik interessiert.)

  • Kann es sein, daß das Buch schon ururalt ist? Mir kommen Titel und Inhalt soooo bekannt vor - aber wenn ich es gelesen habe, dann bestimmt schon vor 20, 25 Jahren. Und wenn es das Buch ist, das ich meine, dann war es auch wirklich sehr gut.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Dann ist es definitiv das Buch, das ich noch in Erinnerung habe. Ich habe seinerzeit in der Christiane F. - Ära einige Bücher mit dieser Thematik gelesen - Christiane F. und dieses hier habe ich als sehr interessant in der Erinnerung behalten.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Aja, ich hab ein bisschen recherchiert:


    Wikipedia:


    Also, tut mir Leid, ich will das Buch ja nicht schlecht machen. ;-) Aber für mich wirkt es jetzt erst recht nicht authentisch.

  • Ich habe das vor ca. 15 Jahren als Schullektüre gelesen und war restlos begeistert über den tiefen Einblick. Ich würde es gerne mal wieder lesen...muss mir mal ein Exemplar kaufen bzw. recherchieren, ob es das noch gibt.


    Im Jugendalter muss ich sagen ist es eine absolute Empfehlung. Werde mich auch dafür einsetzen, dass meine Kids das lesen, denn es ist auch eine Art Abschreckung. Die Protagonistin wird von Ihrer Familie geliebt und dennoch rutscht sie ab - aus reiner Naivität. Ich würde für mich sagen, dass unter anderem dieses Buch mich vor näherer Erfahrung mit Drogen - insbesondere Designer-Drogen - bewahrt hat.

  • Ich hab darüber eine Buchvorstellung gemacht und ich fand es wirklich toll weil es einem einen sehr tiefen Einblick in die Welt einer Drogenabhängigen gibt.


    Und ich finde es auch egal ob es das Tagebuch einer wirklichen Person ist oder ob jemand die Geschichte erfunden hat.

  • Ich fand es auch sehr gut und habe erst mitten im Buch gemerkt, dass es schon älter ist. Da es ja in Tagebuchform geschrieben ist erfährt man auch nicht alles, was mich zb mehr interessierte. Zum anderen fand ich sie teilweise sehr naiv und ihren Freundeskreis extrem leichtsinnig und verantwortungslos.
    Als sie das erste Mal Drogen (LSD glaube ich) unbewusst nimmt, war ich echt baff... Ich weiß nicht, ob früher so wenig Aufklärung stattfand, dass die sich keinen Kopf drüber gemacht hatten? Gut, es waren die 70er, aber das hat mich schon irgendwie verwundert.

    Der Nachsatz, dass das Mädchen kurz nach dem letzten Eintrag starb hat mich echt berührt.
    Allerdings ist es ja ziemlich umstritten, ob es sie wirklich gab.


    Berühren tat es, aber ein wirklich gutes Buch bleibt immer noch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", das ich bestimmt schon 30 mal gelesen habe.


    6 Punkte

  • Mit der Leichtsinnigkeit ist so eine Sache, ich meine es waren ja ihre Freunde bzw. wollte Alice ja unbedingt "dazu gehören", sodass sie sich deswegen, denk ich mal, keine weiterenn Gedanken machte. Das Ende fand ich, irgendwie, auch ein wenig unrealistisch. So wie sie in ihrem Tagebuch die letzten Einträge geshcildert hat, war sie von Drogen angeekelt. Sie war (angeblich) clean und hatte auch kein Verlangen mehr danach, weil sie gesehen hat, was Drogen aus ihren vermeintlichen Freunden gemacht hat. Warum sollte sie sich also drei Wochen nach ihrem letzten Eintrag eine Überdosis verpassen? Wobei jetzt mal außen vorbleibt, ob es gewollt oder ungewollt war. Finde ich ein wenig unrealistisch. Ich meine gut, man weiß nicht was in den drei Wochen noch passiert sein könnte (Joel hat Schluss gemacht, sie wurde weiter gemobbt, ...), aber trotzdem finde ich das Ende sehr merkwürdig... :gruebel


    Ansonsten hat mir das Buch auch gut gefallen, es war interessant, aber sooooo super war es auch nicht. Von mir gibt es 7 Punkte.

  • Ich muss mich eigentlich Sansonnet in allen Punkten anschließen, denn ich war auch nicht sonderlich begeistert von "Go ask Alice". Habe es vor gar nicht allzu langer Zeit auf Englisch gelesen und war eigentlich echt enttäuscht, ich hätte mir viel mehr von dem Buch versprochen.


    Mir kam das Mädchen für ihr Alter auch total naiv und teilweise auch ein wenig doof vor. Für mich ist 15 jetzt auch noch nicht so lange her und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in diesem Alter nicht mehr so blauäugig war. Mir ging dieses kindische Geplapper teilweise echt auf die Nerven und an sich kommt mir die ganze Geschichte erfunden und unglaubwürdig vor. Hab in das Buch auch total schwer reingefunden, da ich den Großteil eher langweilig und ein wenig zu zestückelt fand.


    Dabei hätte man aus dieser Thematik so viel mehr machen können. Hier schließe ich mich ebenfalls wieder Sansonnet und ihrer Empfehlung von "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" an. Um Längen besser, da liegen echt Welten zwischen diesen beiden Büchern.