Rainer Schmidt - Wie lange noch

  • Titel: Wie lange noch
    Autor: Rainer Schmidt
    Verlag: Kiepenheuer und Witsch
    Erschienen: Februar 2008
    Seitenzahl: 352
    ISBN-10: 3462039857
    ISBN-13: 978-3462039856
    Preis: 9.95 EUR


    Felix und seine Freunde haben ein letztes Mal Sommerferien. Das Abi ist schon fast in Sichtweite und Felix kommt sich vor wie in einem falschen Film. Seine große Liebe Nadja hat ihn verlassen, er ist der Gewalt primitiver Schläger ausgesetzt, mit den Mädchen klappt es auch nicht so wie er es sich vorstellt, das Saufen ist zu einem wichtigen Zeitvertreib geworden und die Orientierungslosigkeit ist Programm. Irgendwann aber hat Felix dann genug, und in einem leider sehr aufgesetzt wirkendem Schlaffi-Showdown endet dann das Buch.


    Rainer Schmidt, 1964 in der Nähe von Düsseldorf geboren, hat ein lesenswertes Buch geschrieben. Er schreibt ehrlich und engagiert, auch wenn man an einigen Stellen schon das Gefühl hat, da hat er sich aber doch ein wenig übernommen. Vielleicht will er auch ein wenig zuviel. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, hat aber manchmal so seine Schwierigkeiten nicht in irgendwelche Allgemeinplätze abzugleiten. Trotzdem dürfte dieses Buch eine realistische Bestandsaufnahme des Umgangs junger Menschen mit ihren Gefühlen sein. Auf der Suche nach Gefühlen und dem Ausleben dieser Gefühle verzetteln sich die jungen Menschen, leiden an ihrer eigenen Orientierungslosigkeit und geraten immer tiefer in den Sumpf ihrer Suche nach sich selbst.


    Schmidt schafft es aber immer wieder, die Hoffnungslosigkeit nicht allzu hoffnungslos aussehen zu lassen. Manche Dinge schildert er mit einem leichten Augenzwinkern, manch andere Dinge unterzieht er einer gnadenlosen Betrachtung.


    Ein gelungenes Buch mit einigen kleinen Unebenheiten, die aber niemanden von der Lektüre dieses Buches abhalten sollten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.