Artus - Romane: Empfehlungen und Warnungen

  • Hallo Ihr Lieben,


    wie viele andere auch, begeistert mich die Artus-Sage immer wieder. Ich habe schon einiges gelesen, bin aber immer auf der Suche nach neuen Varianten, jenseits der üblicherweise genannten (Stewart, Bradshaw, Bradley, Cornwell). Daher wüsste ich gerne, welche Romane Euch noch einfallen, und ob diese lesenswert sind oder nicht.


    Nach einigem Suchen im Forum bin ich noch auf folgende Empfehlungen der Eulen gestoßen


    Helen Hollick
    Stephen Lawhead


    Meine Frage nun, was ist von folgenden Umsetzungen zu halten:


    Diana L. Paxson (Die Herrin vom See usw.)
    Parke Godwin
    Anne Eliot Crompton
    Anja Thieme
    Persia Woolley (Ginevra)
    Vera Chapmann


    Und, thematisch ein bisschen anders gelagert:


    Jean-Louis Fetjaine (Zwei Merlin Bücher: „Der Weg des Magiers“, „Merlin im Elfenwald“)
    Jack Whyte („Der Himmelsstein“)


    Kennt jemand diese Romane? Sind sie lesenswert?
    Welche anderen Artus-Romane haben Euch gefallen? Von welchen sollte man besser die Finger lassen?


    Ich freue mich auf Eure Antworten.


    Liebe Grüße, Siorac

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

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  • Hallo,


    mir gefällt besonders die Trilogie von Bernard Cornwell:


    Band 1: Der Winterkönig
    Band 2: Der Schattenfürst
    Band 3: Arthurs letzter Schwur


    Sie wird ab Herbst im Rowohlt-Verlag neu aufgelegt. Die Romane sind abenteuerlich und zeigen die bekannten Figuren der Artus-Sage einmal in einem ganz anderen Licht. Wunderschön!


    :lesend

  • An die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley reicht leider kein anderes heran, aber es gibt ein paar, die durchaus nett zu lesen sind.


    Diana Paxon schreibt gut, aber nicht so überragend wie Marion Zimmer Bradley, trotzdem schön zu lesen.


    Die drei von Gillian Bradshaw - Das Königreich des Sommers / Der Falke des Lichts / Die Krone von Camelot - sind recht langatmig, Spannung kommt da nicht bei auf.


    Joan Wolf schreibt recht gut, aber es ist auch nicht mehr als nette Unterhaltung:

  • Ich würde dir die ersten mittelalterlichen Fassungen der Artusromane empfehlen, sozusagen back to the Roots.


    Allen voran zunächst Chrétien de Troyes (* um 1140 in Troyes; † um 1190) mit seinem "Perceval", der als Vorlage dient für sämtliche mittelhochdeutschen Fassungen der Artussage. Noch weitere von ihm "Eric et Enide" (ca. 1170), "Cligès" (ca. 1176) oder "Ywein" (zwischen 1177 und 1181). Die mittelhochdeutschen Fassungen sind dann: Hartmann von Aue ("Erec" und Ywein") oder Wolfram von Eschenbach ("Parzival").

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker

  • Sehr zu empfehlen, wenn auch schon etwas älter, sind die Bücher von T.H.White:


    Der König auf Camelot, Band 1 und 2


    Das Buch Merlin (mit einem Nachwort des von mir sehr geschätzten Frederik Hetmann, der ein großer kenner der alten irischen Literatur ist )


    Kennst Du das " Original ", die Sammlung von Thomas Malory ?


    Vieles aus dem Themenkreis um König Artus ist in den Epen des deutschen Hochmittelalters umgesetzt ( Erec, Iwein, Parzival ), die es auch in sehr schönen Übertragungen zu lesen gibt.

  • Meine Liebsten:


    Hartmann von Aue: Iwein
    Thomas Malory: Morte D'Arthur
    John Steinbeck: Koenig Artus
    Tankred Dorst: Merlin


    Mir geht's ebenso:
    Ich koennt's wieder und wieder und wieder lesen.
    Eine nie zu Ende erzaehlte Geschichte.


    Auf weitere Empfehlungen in diesem Thread freu' ich mich.


    Alles Liebe von Charlie

  • Hier lese ich sehr interessiert mit. Ich habe recht viele Artus-Bücher, nur sehr wenige allerdings davon gelesen. :-( Mal sehen, ob ich später hier noch ein paar beisteuern kann.


    John Steinbeck "König Artus" habe ich vor ein paar Jahren allerdings gelesen. Meine Erinnerung an das Buch ist, daß es mir nicht sonderlich gefiel und ich nicht viel damit anfangen konnte. :rolleyes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die meisten Bücher (Romane), die ich habe, sind hier schon genannt. Immer, wenn ich ein Artusbuch gelesen habe, will ich mehr über die Sage selbst und ihre Hintergründe wissen. Da schon etliche Romane genannt wurden, hier ein paar „Hintergrundbücher“:


    Sara Douglass „The Betrayal of Arthur“


    Sara Douglass ist nicht nur eine bekannte und erfolgreiche Fantasyautorin, sondern „von Hause aus“ eigentlich Mediävistin, Schwerpunkt England des Mittelalters. Sie hat ein sehr interessantes Buch über Artus geschrieben, das m. W. in Europa allerdings nie erhältlich war. Ich selbst habe mir mein Exemplar vor zwei Jahren bei einer Buchhandlung in Mittelerde ... ähm ... Auckland/Neuseeland bestellt.


    Kurzinhalt / Klappentext (in englisch, da es auch keine deutsche Ausgabe gibt)
    Hero or tyrant. A journey into the heart of King Arthur.
    From the manuscripts of a twelfth-century English cleric to a New York bestseller, tales of King Arthur and his court permeate our world. But where did the stories start and how much is true? Was Merlin a wise man or magician? And was King Arthur a great and glorious king or a tragic man doomed from conception?
    The Betrayal of Arthur is an enchanting exploration of Arthurian legend, twentieth-century sensibilities and the medieval mind.


    Hier die bibliographischen Angaben für die, welche sich auf die Suche nach diesem Buch begeben möchten (und „Suche“ paßt doch im Umfeld der Gralslegenden ;-) ):
    Sara Douglass „The Betrayal of Arthur“
    Pan Macmillan Australia Pty Limited; St. Martins Tower; 31 Market Street, Sydney
    326 Seiten, kartoniert. ISBN 0-330-36219-4


    (Wenn ichs mir recht überlege, lasse ich das Buch jetzt gleich zum möglichst baldigen Lesen aus dem Regal heraußen. Das ist ein guter Einstieg in die „Nebel von Avalon“ - Reihe - Leserunden.)

  • Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur


    Nach dem Text des „Weißen Buches“ aus dem Mittelkymrischen übertragen, mit einer Einführung und Anmerkungen versehen von Helmut Birkhan.


    Klappentext
    Die hier übertragenen Erzählungen wurden im 13. und 14. Jahrhundert in der alten Sprache von Wales aufgezeichnet. Literarische Parallelen zu den bedeutendsten Romanen von Chrestien de Troyes, Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach, geben sie einen faszinierenden Eindruck von den Artus-Erzählungen in Wales.


    Inhaltsverzeichnis
    Einführung
    Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur
    - Die Geschichte von der Gräfin vom Brunnen
    - Die Geschichte von Peredur, dem Sohne des Evrawc
    - Die Geschichte von Gereint, dem Sohne Erbins
    - Anhang (Anmerkungen, Bibliographische Hinweise)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Heinz Ohff: König Artus. Eine Sage und ihre Geschichte


    Nach „guter deutscher Tradition“ natürlich auch schon nur noch antiquarisch zu bekommen (meine Ausgabe ist vom Juni 2004).


    Kurzinhalt
    Die Gestalt des ritterlichen Königs Artus, seine Liebesgeschichte mit der schönen Ginevra, seine abenteuerlichen Fahrten, nicht zuletzt seine berühmte Tafelrunde mit den Helden Parzival, Lancelot und Tristan - diese Geschichten haben die Menschen seit Jahrhunderten fasziniert. nach den keltischen Sagen gaben später alle europäischen Dichter des Mittelalters Artus das Profil eines Herrschers, der zugleich stark und gerecht, sowohl mächtis als auch milde war. Heinz Ohff geht dem historischen und dem legendären König nach, schildert den Ursprung der Gralsgeschichte, stellt die Dichter vor, die den Mythos der Tafelrunde schufen, und erzählt vor allem die Sage selbst. Die Geschichte von König Artus ist zugleich die eines Menschheitstraums, der auch die dunklen Seiten der Welt einbezieht: Tod, Schmerz, Lüge und Betrug.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind :grin


    Zitat


    An die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley reicht leider kein anderes heran, aber es gibt ein paar, die durchaus nett zu lesen sind.


    Ein furchtbares Buch, ich habe diesen schrecklichen Hype darum nie verstanden :rolleyes


    Zitat


    Die drei von Gillian Bradshaw - Das Königreich des Sommers / Der Falke des Lichts / Die Krone von Camelot - sind recht langatmig, Spannung kommt da nicht bei auf.


    Ganz tolle Umsetzung, wenn Du Dich für etwas entscheiden solltest, dann für Gillian Bradshaw!!! :anbet


    Geschmäcker Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Elbereth, ganz deiner Meinung, Bradshaw war wunderbar, kein bisschen langatmig, die Nebel von Avalon konnten nie dagegen anstinken. Wirklich Geschmackssache, das.


    Die Bücher von T.H. White kann ich auch nur empfehlen, vor allem der erste Teil vom 1. Band, Das Schwert im Stein, ist immer wieder schön zu lesen.


    Liebe Grüße von Birnbaum, mal wieder da.

  • Wow, vielen Dank für die vielen Antworten/Vorschläge.


    Da werde ich das eine oder andere sicher zur Hand nehmen.


    Es ist schon erstaunlich wie stark die Meinungen bei Bradley auseinandergehen. Ich habe es noch im RUB stehen und werde mich wohl bald dran wagen. Zu den o.g. kann niemand näher was sagen, ob sie sich lohnen?


    Es gibt wohl auch noch eine Trilogie von Sharan Newman. Kennt die jemand?


    lg, Siorac

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Original von Jeanne
    Grisel, wo bist du? :bruell
    Sie ist hier eigentlich DIE Artus-Spezialistin ;-)


    Da das Forum eben so nett war, mich rauszuschmeißen, nachdem ich in einem elendslangen, nicht gesicherten Beitrag alle je gelesen Artusbücher aufgezählt hatte und ich jetzt auch keine Chance mehr habe, die übrigen neuen Beiträge einfach zu identifizieren, bin ich nun etwas angesäuert und habe absolut keine Lust, das ganze noch mal zu schreiben. Oder, überhaupt irgendwas hier, weil ich megasauer bin.
    Tut mir leid, aber noch mal schreibe ich das sicher nicht.


    Zur Frage, ich habe Anja Thieme gelesen und fand es sehr gut. Ich bin ja sowieso Mordredfan, von daher war es ein gefundenes Fressen für mich. Außerdem war es eine recht ungewöhnliche Version.


    Und, weil ich sie sowieso nicht oft genug erwähnen kann, meine liebe E.E. Wein, Der Winterprinz.


    So, mehr gibt es nicht. *schmoll*

  • Oh man, Grisel, dass kann nicht wahr sein. Dabei habe ich - kein Scherz - den ganzen Tag gewartet etwas von Dir, dem"Artus-Profi" zu lesen. Genau so eine Auflistung hätte ich so gern von Dir gehabt. Habe auch schon Deine Beiträge im Helen Hollick Thread mit viel Interesse gelesen.


    Bitte, bitte, bitte. Wenn Du dich vl morgen noch mal aufraffen würdest (die Nacht mildert solche Schocks, wie ich aus eigner publizistischer Erfahrung weiß)?!?! Du siehst ja, das Thema stößt hier auf große Resonanz.


    Überhaupt scheint mit diesem Thread technisch was falsch zu laufen. Wenn ich ihn lade, dauert es ca. 20 Sekunden bis es angezeigt wird, manchmal kommt sogar ein Fehler. Alle anderen Thread kommen sofort. Ist das bei den anderen auch so?


    Liebe tröstende Grüße, aus Wien nach Wien, Siorac

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche