Verlag: Rowohlt, Berlin, Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
März 2008 erschienen
Kurzbeschreibung (Rückseite):
"Sie müssen eine Zeitmaschine finden und dann sechs Wochen zurückwuppen, um nicht fremdzugehen. Oder sie würde drei Wochen zurückwuppen und Adrian nicht beichten.
Adrian hatte nicht gesagt: "Bete Ave-Marias und Rosenkränze und was du sonst noch beten kannst." Er hatte gesagt: "Ich ziehe aus".
Ihr Angebot war, dass sie doch erst mal ausziehen könne. von erst mal will Adrian gar nichts wissen. Es ging ihm um ein dauerhaftes Erst-mal, solange man erst mal lebt. Eine Woche schlief er auf dem Sofa, er wollte nie wieder im gemeinsamen Bett liegen, wo sie vielleicht...
"Nein, nicht hier. Ich habe nicht hier", beteuerte sie, aber er hatte keine Lust, ihr igendwas zu glauben. Rebekka war von heute auf morgen Schlangenmund."
Zur Autorin:
Kirsten Fuchs. 1977 in Karl Marx Stadt geboren, lebt als freie Autorin Berlin. 2003 gewann sie den renommierten Literaturwettbewerb Open Mike, zwei Jahre später erschien ihr vielgelobter Debütroman Die Titanic und Herr Berg.
Siehe auch Autorin-Homepage:
www.kirsten-fuchs.de
Meine Meinung:
Eine schmerzhafte Trennungsgeschichte, nicht leicht, aber mit viel Wortwitz von der Protagonistin Rebekka erzählt wird. Rebekka hat ihren Freud Adrian betrogen, worauf der sofort Schluß machte. Noch kann Rebekka das nicht akzeptieren. Sie hofft auf eine Versöhnung. Viele Unterhaltungen mit ihren Freundinnen bestärken sie in ihrer Hoffnung.
Eine Selbsthilfegruppe soll helfen.
Kirsten Fuchs Stil bestimmt den Roman mehr als die Handlung. Eine stärke sind auch die Dialoge. Im Erzählton Rebekkas, deren Gedanken zentral zuerst nur um Adrian und die Trennung drehen, finden sich viele ungewöhnliche Details, die das Interesse am Roman mehr aufrechterhalten als die eigentlich einfache Geschichte. Doch dann wendet sich der Roman seinem größeren Thema zu: Der Freundschaft. Mit Johanna und Jette hat Rebekka einen starken Freundeskreis. Die lebensstarke, optimistische Jette ist an Krebs erkrankt. Ihr Kampf gegen dir Krankheit steht jetzt mehr im Mittelpunkt und beeinflusst auch Rebekkas Leben.
Der Roman ist wirklich nicht schlecht, doch über weite Strecken des Mittelteils überwiegen die Längen. Langatmigkeit wird Passagenweise zu Langeweile und zu einer Probe für ungeduldige Leser. Das gibt sich aber im letzten Drittel wieder.
Wer dranbleibt, wird Rebekkas Veränderung mit Interesse verfolgen können.
Insgesamt also eine eingeschränkte Empfehlung für das Buch.