Ich habe den neuen - oscarprämierten - Film der Coen-Brüder gestern gesehen. Dazu muß ich vorweg bemerken, daß ich deren Filme wirklich sehr, sehr mag; "Fargo" und "The Big Lebowski" gehören zu meinen Lieblingsfilmen.
"No Country for Old Men" wird es nicht in diese Kategorie schaffen.
1980: Irgendwo in der staubigen Wüste findet der Jäger Llewelyn Moss die Überreste eines Drogenmassakers. Sein gutes Gespür führt in auch zu den zwei Millionen Dollar, die nicht mehr übergeben wurden. Er klaut das Geld, woraufhin eine ziemlich wilde und vor allem brutale Jagd auf Moss beginnt. Sie endet verstörend und hat bei mir das Gefühl hinterlassen, dem Film würden am Ende mindestens zehn Minuten fehlen.
Die Story hat viel mit derjenigen von "Fargo" gemein, verfügt aber über deutlich weniger makabren Witz und eine eher eindimensionale Story. Der durchgeknallte Auftragskiller Anton Chigurh, der wie eine Mischung aus Roy Black und Bata Illic aussieht und mit einer Druckluftflasche tötet, ist natürlich brillant, aber alle anderen Figuren - zuvorderst der von Tommy Lee Jones gespielte Sheriff Bell - konnten mich nicht überzeugen. Im Abgang wirkt das ganze fad und einfach nur gewalttätig. Meiner Meinung nach einer der schwächsten Coen-Filme, schlechter sogar noch als "Hudsucker". Okay, einen Oscar hatten die Brüder längst verdient, aber nicht für diesen Film.