Katharina Hagena - Der Geschmack von Apfelkernen

  • Buchcover und Titel haben mich zum Kauf gezwungen (beides wunderschön!) und ich wurde nicht enttäuscht. Die Sprache ist wunderbar poetisch und die Charaktere alle auf ihre Art besonders. Ich hatte wenig Probleme mit den verschiedenen Generationen zurechtzukommen, hatte eigentlich gleich von Beginn an einen guten Überblick. Ein sehr schönes, ruhiges Buch, das mich wirklich berührt hat, das gerne noch ein wenig tiefer in die Familiengeschichte hätte gehen können.

    Nur eines ist vergnüglicher als abends im Bett, vor dem Einschlafen, noch ein Buch zu lesen - und das ist morgens, statt aufzustehen, noch ein Stündchen im Bett zu lesen.
    - Rose Macaulay -

  • Nachdem dieses Buch schon lange auf meiner Wunschliste stand und es mir jetzt auch endlich vergönnt war es zu leihen, habe ich es gerade beendet. Und ich muss sagen das es mir ziemlich gut gefallen hat.
    Die leisen Töne zwischen den Zeilen gepaart mit teilweise verqueren Ansichten und Charakteren, die dennoch jede verletzlich und liebenswert zusammengeführt werden als Familie die so schon lange nicht mehr existiert, von einem zu Hause voller Erinnerungen, erschien mir fast genial.


    Dazu kommen noch Aussagen wie: "Erinnern ist nur eine Art des Vergessens" welche dieses Buch zu einer etwas anderen, aber doch besonderen Familiengeschichte machen.


    Last but not least: Wann haben wir zuletzt an unsere eigenen Kindheitserinnerungen auf dem öden Land mit einem süßen oder sauren Lächeln zurückgedacht, wo wir doch trotz der Öde so zufrieden und glücklich waren?

  • Dieses Buch habe ich von meinen Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen.


    Erst habe ich ca. 50 Seiten gelesen und dann mal wieder lange Zeit gar nicht, am letzten Wochenende sind wir lange mit dem Auto unterwegs gewesen und ich habe es mir mitgenommen für die Fahrt.


    Dieses Buch ist wirklich für jeden etwas der selbst in Familienbande lebt mit Großeltern und Tanten, mit Cousinen. Denn dann versteht man die Geschichten, die man eben auch in seiner Familie nicht versteht.
    Warum einige Streit untereinander haben, was bewundernswert ist, wie sie zusammen halten und was eine Familie zerstören kann, aber auch wieder zusammen bringt.


    Dieser Touch Magie ist genau richtig und nicht überzogen, selbst bin ich in den Ferien und am Wochenende immer bei meinen Großeltern gewesen und mir sind beim Lesen des Buches soviele Kindheitserinnerungen vorgeschwebt, das ich am Ende wirklich traurig war, dass das Buch schon zu Ende ist.


    Parallelen kann hier eben jeder finden. Meine Mama hat noch 4 Geschwister, die jeweils auch 2 Kinder haben, wir sind 8 Cousinen und jede verbindet mit jede eine besondere Geschichte, wenn nicht noch mehr.


    Etwas lange warten musste man auf die Geschichte von Rosmarie und ihre besondere Freundin, und den Tag an dem sie ums Leben kam. Aber gelohnt hat es sich allemal.

  • Mir hat das Buch auch gut gefallen, auch wenn mir ein bisschen Tiefgang gefehlt hat. Was mich sehr erstaunt hat, ist, dass Iris erst Ende 20 war. Ich hatte sie mir deutlich älter vorgestellt.


    Das Cover fand ich auch wunderschön. Und das Buch hat Lust darauf gemacht, endlich wieder Apfelmus selber zu machen :-)

  • Iris erbt überraschend von ihrer Großmutter ein kleines Haus in Bootshaven, irgendwo im Norden Deutschlands. Überrascht davon verbringt sie ein paar Tage dort, um zu überlegen, was sie davon halten soll, ob sie das Haus vielleicht sogar ablehnen soll, wie es weitergehen soll.


    Dabei wird in verschiedenen Rückblenden die Geschichte der Familie erzählt, angefangen von der Großmutter, die jetzt mit einer Demenz verstorben ist, über ihre drei Töchter bis hin zu Iris, ihrer Cousine und einer Freundin. All dies geschieht in kleinen Portionen, die immer wieder zurück zur Buchgegenwart führen, verträumt, romantisch, versponnen. Diese Familie hütet ihre Geheimnisse so gut, daß selbst Iris nicht auf Anhieb alles durchschaut und das eine oder andere Mal genauer hinsehen muß, wie es nun wirklich gewesen ist.


    Tja, was soll ich sagen? Die Idee hinter dem Buch gefällt mir, es hinterläßt auch einen wehmütigen Nachgeschmack (eben nicht von Apfelkernen, denn ich weiß gar nicht, wie die schmecken), aber mir fehlte einfach der Zugang zu Iris, sie blieb für mich verschwommen, vage, immer ungreifbar und wie in weite Ferne entrückt. Ich konnte mich gar nicht in ihr wiederfinden, obwohl auch ich lange Jahre Ferien bei meiner Großmutter gemacht habe. Diese Erinnerungen schweben mir auch beim Lesen vor, doch das macht die blasse Protagonistin nicht wett, ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, die Geschichte durch einen dicke Schicht Watte zu verfolgen.


    Schade, ich denke, mit ein wenig mehr Seiten hätte man da eine Menge draus machen können.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ganz nettes Buch nicht mehr und nciht weniger. Die Sprache ist schön gewählt, die Dialoge finde ich persönlich absurd hölzern geführt, die einzelnen Geschichten waren aber teils sehr schön und haben mich an meine Kindheit erinnert, aber ich mag keine Bücher leiden in denen nicht alles aufgeklärt wurde... Wieso weshalb... Ich hätte mir statt dem Epilog lieber ein paar mehr "verstehende Seiten" gewünscht.
    Trotzallem 7 von 10 Punkten.

  • Ich hatte dieses Buch schon länger auf meiner Wunschliste, aber nie wollte es so recht in mein Einkaufskörbchen hüpfen. Bis zu einem Wochenende vor ungefähr einem Monat.


    2 Tage später habe ich auf meinem Blog darüber geschrieben:


    von Katharina Hagena - Der Geschmack von Apfelkernen
    oder
    'Manche Bücher kommen genau zum richtigen Zeitpunkt'.


    Es hat einfach alles, was ich an diesem Wochenende gebraucht habe:
    Erinnern und Vergessen,
    Lachen und Tränen,
    Kitsch und Poesie.


    Es ist ein wunderbares Buch, mit einer Brücke von der Gegenwart in die Vergangenheit,
    ein Buch über eine Familie, enttäuschte Erwartungen und Geheimnisse.


    -----


    Vielleicht hätte es mir nicht zu jedem Zeitpunkt so gut gefallen, aber zu meiner Stimmung hat es gepasst, ich würde ohne zu zögern 10/10 vergeben!

  • idee gut, aber nicht neu
    das buch "hat" was, lässt mich aber trotzdem etwas unzufrieden zurück.
    gefallen hat mir das äussere
    ein stammbaum wäre wirklich am platze gewesen
    6 von 10 punkten


    edit: nach dem netten hinweis von caia aus der null eine zehn gemacht :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

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  • Ich hatte das Buch auch zum Glück über die Bücherei, denn vom Hocker gehauen hat es mich auch nicht. Ich habe eigentlich mehr erwartet nach den vielen Kritiken die ich gelesen habe. Die Geschichte lief gleichmäßig ohne große Spannungsbögen vor sich hin. Die letzten Seiten habe ich dann auch locker mal schnell quergelesen. Ich hatte das Gefühl dadurch nichts versäumt zu haben.

  • Ich glaube, das Buch kann man nur lieben oder hassen - entweder man mag diese etwas langsame Geschichte mit der tollen Sprache oder eben nicht.


    In meinem Blog habe ich eine Rezension verfasst. Wenn ihr Lust habt, schaut mal vorbei!

  • Ich kam nicht so schnell in die Geschichte hinein - fand sie nicht übel, aber das war`s zunächst auch schon.
    Nach und nach hat mich diese stille Geschichte über die Frauen dreier Generationen hinweg in ihren Bann gezogen und verzaubert. Den Zugang zu diesem Buch fand ich vor allem über die einfache, doch oft poetische und sehr bildhafte Sprache. Die Beschreibungen, manchmal recht eigenwillig und ausgefallen, waren so treffend und anschaulich, dass vor meinem inneren Auge ausgesprochen deutliche Bilder entstanden. Altvertraute, längst vergessene Spiele aus meiner Kindheit sind mir hier wieder begegnet (allerdings nicht "friss oder stirb" :grin).
    Sehr anrührend, wie in wiederkehrenden Einschüben der Gedächtnisverlust und die fortschreitende Vereinsamung der Großmutter geschildert wird.


    Dass mancher die Geschichte als etwas nebulös und scheinbar ohne großen Tiefgang empfindet, kann ich nachvollziehen, auch wenn es für mich nicht zutrifft. Ein Buch, das in seiner ein wenig verschwommenen Erzählweise wohl nicht jedermanns Geschmack trifft. Meinen aber schon - 9 Punkte.

  • Bei der Lektüre dieses Romans taucht man in die Familiengeschichte dreier Generationen ein, in der sich Einiges ereignet hat. Iris kehrt in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter zurück, das sie geerbt hat. Ihr Aufenthalt dort ist der Auslöser zahlreicher Erinnerungen an ihre Kindheit, das Leben ihrer Mutter, ihrer Tanten und ihrer Großeltern.
    In einer wunderschönen, bildhaften und einprägsamen Sprache beschreibt die Autorin das alte Haus, den dazugehörenden Garten, die Umgebung sowie Gefühle und Gedanken der Protagonistin. Man sieht die einzelnen Zimmer vor sich, hört die Treppe krachen, riecht die Blumen im Garten und schmeckt förmlich die Äpfel bzw. Apfelkerne, die in der Geschichte keine unwesentliche Rolle spielen. Die Charakteren der einzelnen Personen sind perfekt herausgearbeitet. Gegenwart und Vergangenheit werden geschickt miteinander verknüpft, so daß sich am Ende ein fast komplettes Bild eines Familienschicksals ergibt, wenn auch nicht alle Fragen beantwortet werden.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ein leises, ruhiges Buch, zum Teil melancholisch, zum Teil amüsant, auf das man sich einlassen kann, wenn man eher Tiefgang als Action mag.

  • Ein wunderschönes Buch:



    Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Ich musste mich erstmal reinlesen, da ich es anfangs schwierig fand die Personen immer richtig zuzuordnen. Aber als mir das erstmal geglückt war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.


    Das Buch ist in einer wunderschönen Sprache verfasst, so dass ich mir alles sehr bildlich vorstellen konnte.


    Es ist leicht melancholisch angehaucht, aber davon auch nicht zu viel. Man könnte sagen Katharina Hagena hat genau das richtige Gleichgewicht gefunden.


    Ein Buch, dass zum Nachdenken anregt. Sehr empfehlenswert :fingerhoch

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

  • Das Buch verspricht mehr als es hält.


    Die Familienverhältnisse sind total verwirrend, ich wusste nie wer wer aus welcher Generation ist.
    Manche Details neven mit der Zeit (alte Kleider aus dem Schrank zB. weil das Schwarze durchgeschwitzt ist). Das Ende ist einfach zu zuckersüß und könnte aus nem Groschenroman stammen.


    Weil ich aber durchgehalten habe (dann kanns so schlecht ja nicht gewesen sein), gibts 5 von 10 Punkten.

    Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich: Du kannst sie kostenlos nutzen.
    Aber sie ist nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Mir nun wieder hat dieses Buch ganz gut gefallen.
    Zuerst hatte ich es letzten Monat begonnen und dann wieder weggelegt, denn für solche Bücher muss ich in der richtigen Stimmung sein.


    Ich mochte den Schreibstil und habe mit verworrenen Geschichten, ausführlichen Details oder mehreren, vorkommenden Personen kein Problem, eher im Gegenteil.


    8 Punkte vom Killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Habe das Buch nun auch innerhalb von zwei Tagen durch gelesen und mich komplett in dieser Welt voller Erinnerungen und Düfte verloren. Gut, manchmal waren Gedanken und Wörter der Protagonistin nicht ganz im Einklang für mich.. aber hey, bei wem sind die das schon?


    Alles in allem (ein leider viel zu kurzer!)wundervoller, toller Schmöker, der gerade genau passend kam.


    10 Punkte!

    Above all, send the bees love. Every little thing wants to be loved. - The Secret Life of Bees