Taschenbuch: 236 Seiten
Verlag: Dtv; Auflage: N.-A. (Juli 2005)
Ersterscheinung: 1959
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423133295
ISBN-13: 978-3423133296
Preis: 9,00 €
Kurzbeschreibung: (von Amazon)
Aufstieg und Fall eines Sportidols, eines sieggewohnten Langstreckenläufers, dessen Irrtum darin besteht, seine sportliche Karriere auch für eine menschliche und gesellschaftliche zu halten.
Noch einmal ist der erfolgreiche Langstreckenläufer Bert Buchner für die Europameisterschaft aufgestellt worden, noch einmal ist er vom Start weg an die Spitze gegangen, wie er es immer tat. Aber wird er noch einmal siegen?
Auf der Tribüne verfolgt ein Reporter, einst Entdecker, Freund und Warner Buchners, den schweren Lauf über fünfundzwanzig quälende Runden. Und dabei werden Erinnerungen wach: an die erste Begegnung im Gefangenenlager, Buchners Flucht, ihr zufälliges Wiedersehen, die ersten Starts, verbissenes Training, Siege und Rekorde – verknüpft und erkauft mit Enttäuschungen im privaten Leben und mit dem Verlust der menschlichen Integrität.
Das Dilemma des Leistungssportlers: Buchner begreift nicht, daß er nur auf der Aschenbahn König ist, daß man ihm nur zujubelt, solange er siegt, und keinen Augenblick länger. Sein Lauf um die Europameisterschaft: ein Sinnbild seiner Hoffnungen und zuletzt ein grandioser Lauf gegen sich selbst.
Über den Autor:
Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen) ist ein deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur.
Meine Meinung:
Ich hatte von Siegfried Lenz bereits den Roman "Deutschstunde" gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. "Brot und Spiele" habe ich einer Freundin geschenkt, die sehr viel Sport treibt, da dieses Buch auch als "Sportroman" bezeichnet wird. Und nun hab ich es mir ausgeliehen und selbst gelesen.
Aus der Ich-Perspektive erzählt der Journalist und ehemalige Freund Buchners zum einen von dem 10.000 m-Lauf, der in der Gegenwart stattfindet und blendet zum anderen immer wieder in die Vergangenheit zurück, so dass der Leser am Ende des Buchs einen umfassenden Eindruck von Bert Buchner hat und gleichzeitig eine Wettkampfberichtserstattung erhält.
Der Stil, in dem das Buch geschrieben ist, ist bemerkenswert, denn Siegfried Lenz schreibt, ohne Absätze oder Kapitel zu benutzen, in eins durch. Nur drei kleine Punkte am Ende des Satzes können auf einen Perspektivwechsel hinweisen. Dadurch wirkt die Geschichte sehr schnell, als würde man bei dem Lauf dabei sein, wo ja auch Tempo vorherrscht und keine Pause gemacht wird. Ich fühlte mich beim Lesen allerdings ein wenig gehetzt.
Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, Bert Buchner wandelt sich vom ehemaligen Kriegsgefangenen zum erfolgreichen und geschätzten Läufer, der jedoch den Ruhm nicht nutzen kann und sogar seinen besten Freund und seine Anhänger verliert. Es ist die Geschichte des Scheiterns und des "nicht aufhören könnens", Bert Buchner hat einfach den Absprung verpasst.
Dafür gibt es von mir 7 Punkte, weil mich der Stil einfach gestört hat, der dem Inhalt allerdings angemessen war.