Hallo Sina
kannst du uns schon was über dein nächstes Buch verraten?
Hallo Sina
kannst du uns schon was über dein nächstes Buch verraten?
Ich schließe mich mal Königstochter an. Ich würde auch gerne ein klein wenig mehr wissen.
Du hast geschrieben, dass du viel recherchiert hast - hat dir das (neben den praktischen Erfahrungen) Spaß gemacht oder gab es auch Frustrationen, wenn zum Beispiel irgendetwas nicht so passen wollte, wie du es dir gedacht hast?
Ich stelle mir gerade bei historischen Romanen, die Vorbereitungsarbeit immens vor...
Edit:
Mir fällt gerade noch eine Frage ein: Welche Autoren (historischer Bücher?) magst du besonders gerne, bzw. welche Bücher?
ZitatOriginal von Königstochter
kannst du uns schon was über dein nächstes Buch verraten?
Ja, gerne Ich freue mich sehr über euer Interesse. In meinem nächsten Roman bleibe ich dem 18. Jahrhundert treu und es wird wieder um ein altes Handwerk gehen. Ich würde so gern noch mehr verraten, aber dafür ist es wirklich noch ein bisschen früh. Erscheinen wird das Buch voraussichtlich Ende 2008 / Anfang 2009, genaueres weiß ich selbst noch nicht. Ich nehme allerdings an, Wolke behält wie bei allen Eulen-Autoren die Verlagsvorschauen zuverlässig im Blick und ich gebe Laut, sobald ich mehr weiß, versprochen!
ZitatOriginal von bartimaeus
Du hast geschrieben, dass du viel recherchiert hast - hat dir das (neben den praktischen Erfahrungen) Spaß gemacht oder gab es auch Frustrationen, wenn zum Beispiel irgendetwas nicht so passen wollte, wie du es dir gedacht hast?
Gute Frage.
Also, du musst dir das so vorstellen: Sobald ich das Thema gefunden habe - oder es hat mich gefunden, beginne ich meine Recherchen so, als ob ich einen Mordfall aufzuklären hätte. Ich trage also alle Fakten zusammen, Tatort, Tatzeit, handelnde (historische) Personen. Und während ich das tue, entsteht aus all diesen Puzzlesteinchen ein immer deutlicheres Bild vor meinen Augen, was in jenen Tagen passiert sein könnte und wenn ich richtig kombiniert habe, fügt es sich auch an den Stellen fast unheimlich ineinander, wo die Quellen bislang schweigen und ich als Autorin mit meiner Phantasie Licht ins Dunkel bringen kann. Mir ist es sogar schon passiert, dass ich mir etwas ausgedacht habe, weil meine Recherchen nichts ergeben haben und dann bin ich doch noch über eine Quelle gestolpert, die genau meine Phantasie belegt hat
Aber schön wäre es, das Buch würde sich so einfach runterschreiben, wenn sich bei den Quellen alles so wunderbar fügt. Irrtum Der Nachteil an lebendig gezeichneten Figuren ist, dass sie irgendwann anfangen, ihr Eigenleben zu führen und das kann je nach Charakter recht anstrengend sein. Manche quengeln, andere sind phlegmatisch, hin und wieder gehen sie auch mit Ausdauer ihrem Glück aus dem Weg, das man schon auf Seite 100 für sie vorgesehen hatte und manch einer weigert sich schlicht das zu tun, was man mit ihm vorhat, was bei meinem aktuellen Roman unlängst dazu führte, dass ich grollend vor Zorn zu meinem Monitor sagte: "So, jetzt reicht es aber!" Woraufhin mein Mann von seinem Schreibtisch aufsah und unbedarft fragte, ob ich denn für heute Feierabend machen wolle? "Nein! Ich spreche gerade mit meiner Hauptfigur und wir sind noch nicht fertig miteinander!"
Aber ich kann dir versichern - Autoren sind ganz normale Menschen (glaub ich zumindest)
ZitatOriginal von bartimaeus
Mir fällt gerade noch eine Frage ein: Welche Autoren (historischer Bücher?) magst du besonders gerne, bzw. welche Bücher?
Also, das geht tatsächlich queerbeet. Historischer Roman, Krimi, Thriller, Familienroman, Biographien. Ich lese aber zum Beispiel auch gerne Tagebücher oder Briefsammlungen aus dem 18. Jahrhundert, die sind für mich manchmal spannender als ein Thriller, weil ich darin viel für meine Romane entdecken kann. Ich habe keinen Lieblingsautor, aber ich freue mich zum Beispiel auf die Romane meiner beiden lieben Kolleginnen Nicole (C. Vosseler) "Unter dem Safranmond" und Solas (Kirsten Schützhofer) "Die Kapelle der Glasmaler". Das sind ganz andere Orte und Zeiten, als jene, mit denen ich mich beschäftige, und deshalb bin ich um so gespannter darauf.
Im Roman wird die St. Anna Kirche in Augsburg beschrieben und darin befindliche Wandgemälde. Eines der Gemälde soll die Legende des Zauberer's Hermogenes darstellen. Kannst Du bitte meine Bildungslücke füllen und mir erklären um wen es sich da handelt?
Danke schon mal im voraus.
ZitatOriginal von Joschi
Im Roman wird die St. Anna Kirche in Augsburg beschrieben und darin befindliche Wandgemälde. Eines der Gemälde soll die Legende des Zauberer's Hermogenes darstellen. Kannst Du bitte meine Bildungslücke füllen und mir erklären um wen es sich da handelt?
Die Legende des Zauberers Hermogenes wird in der "Legenda aurea" (Goldene Legende) überliefert. Diese Legenda aurea wurde im Mittelalter von dem Dominikanermönch Jacobus de Voragine verfasst. Mehr darüber findest du bei Wikipedia unter dem Stichwort Legenda aurea. Ich habe meine Infos dem Buch von Susanne Kasch, St. Anna - eine Kirche, viele Gesichter, Wißner-Verlag, 2005, entnommen. Dort findest du auch eine Abbildung des Gemäldes und eine etwas längere Zusammenfassung der Legende.
Vielen Dank liebe Sina, da werde ich gleich mal bei Wikipedia vorbeischauen!
Hallo Sina
Ich habe gerade mal eine völlig egoistische Frage an Dich
Kann man sich Dein Buch auch signieren lassen??
Soll heißen: Wäre es möglich, Dir das Buch zu schicken und Du schickst es signiert zurück? Natürlich bei Erstattung der Portokosten. Wir wollen Dich ja nicht Arm machen
Liebe Mandy,
das mache ich sehr gerne. In unserem virtuellen Leserunden-Wohnzimmer haben die Eulen viel mehr Zeit mit mir verbracht als bei einer gewöhnlichen Lesung und da bleibe ich schließlich auch gerne hernach noch ein Weilchen zum Signieren und Plaudern da Wer sein Buch signiert haben möchte, der darf sich gerne per PN bei mir melden.
Liebe Grüße
Sina
ZitatOriginal von Sina
Liebe Mandy,
das mache ich sehr gerne. In unserem virtuellen Leserunden-Wohnzimmer haben die Eulen viel mehr Zeit mit mir verbracht als bei einer gewöhnlichen Lesung und da bleibe ich schließlich auch gerne hernach noch ein Weilchen zum Signieren und Plaudern da Wer sein Buch signiert haben möchte, der darf sich gerne per PN bei mir melden.
Liebe Grüße
Sina
Ui, das ist ja schön. Da werde ich gleich mal ne PN schicken.
Hallo Liebe Sina.
Ich möchte mich nochmal offiziell bei Dir ganz dolle bedanken, daß Du mein Buch so toll signiert hast
Ich hab mich wahnsinnig gefreut und bin den ganzen Tag mit einem Mega-Grinsen im Gesicht rumgelaufen
Danke, Danke, Danke, Danke
Ach, ist das schööööööönnnn, liebe Mandy Mit deiner Nachricht hast du es jetzt geschafft, dass ich den ganzen Tag mit einem Grinsen rumlaufen werde Danke!
Liebe Sina,
ich weiß, dass es sicher unterschiedliche Ansätze gibt und jeder den für sich richtigen Rhythmus finden muss, trotzdem eine rein praktische Frage:
Wie baust du das Schreiben in deinen Alltag ein? Du gehst ja nach wie vor einem Beruf nach, wie deine Homepage verrät. Daneben wirklich regelmäßig (!) die Zeit fürs Schreiben zu finden, damit nach angemessener Spanne ein Roman fertiggestellt ist, erfordert sicher ein hohes Maß an Disziplin, das man vielleicht durch feste Strukturen unterstützen kann. Manche schrieben wohl ganz früh, bevor sie zur Arbeit gehen (wäre nicht so mein Ding ), andere am Abend (an dem einem aber ja schon ein voller Arbeitstag in den Knochen und zahlreiche Begebenheiten im Kopf stecken, so dass die Kreativität darunter leiden kann), ... Wie hast du das Problem gelöst? (Ich hoffe, die Frage ist okay für dich.)
Ansonsten habe ich gesehen, dass in Kürze zwei Lesungen bei dir anstehen. Schade, dass sie leider zu weit weg von mir sind. Ich wünsche dir aber viel Erfolg und viele gebannte Zuhörer!
Liebe Katzano,
also, die Uhrzeit meines Beitrags beantwortet deine grundsätzliche Frage: Ich schreibe abends, wenn mich die Eulen nicht davon abhalten
Genaugenommen bin ich eine Nachteule (und das nicht erst, seit ich hier im Nest sitze), mir fällt es also sehr leicht, auch zu später Stunde noch kreativ zu denken. Das ist für mich dann auch keine Arbeit, sondern Entspannung vom Tag. Was dem einen die Gartenarbeit, so liebe ich das Schreiben und empfinde es (meist) nicht als Arbeit. Dafür könnte man mich mit Unkraut jäten bestrafen.
Und natürlich gibt es auch Tage, an denen es bei mir aus irgendwelchen Gründen nicht läuft, aber dann zwinge ich mich nicht - so wie ich mir auch kein abendliches Schreibpensum vornehme - wenn es nicht klappt, lese ich in meiner Rechercheliteratur und gehe früh zu Bett.
Sicher, es braucht Disziplin und sehr wichtig ist die Regelmäßigkeit, da hast du recht. Bei mir ist es aber weniger die Schreib-Regelmäßigkeit, sondern das "Über den Roman nachdenken". Und das kann ich überall. Beim Einkaufen, beim Duschen, in meinen Träumen (ist tatsächlich so). Ich denke jeden Tag über meine Figuren nach, ich kümmere mich in gewisser Weise jeden Tag um sie, denn eines nimmt mir meine Romanfamilie sofort übel: Wenn ich mich gedanklich nicht um sie kümmere.
Es gibt Tage, an denen schreibe ich keinen Satz und an anderen Abenden in wenigen Stunden zwanzig Seiten. Vielleicht auch noch wichtig zu erwähnen: Ich schreibe meine Manuskripte von Hand, weil die Kreativität bei mir dann eine andere ist, ich fühle und denke irgendwie "unmittelbarer", direkter. Eine Horhautkuppe am Finger zeugt vom exzessiven Gebrauch meines Schreibgeräts. Und frag mich jetzt bitte nicht, wie lange ich gebraucht habe, um einen Stift zu finden, der so schnell schreiben kann wie ich Das Abtippen in den PC ist gleichzeitig meine erste Überarbeitung. Und eines ist sicher: Wenn es die richtige Geschichte ist, dann lässt sie dich nicht los, bis der letzte Punkt gesetzt ist.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner langen Rede einen Einblick in meine Arbeitsweise geben. Als Fazit gilt für mich: Es geht alles, aber nichts unter Zwang.
Vielen Dank für deine guten Lesungswünsche Wenn nicht bei einer meiner folgenden Lesungen, vielleicht klappt es ja mal bei einem Eulentreffen oder auf der Buchmesse. Wäre doch schön, wenn wir uns mal sehen.
Danke schön für die ausführliche Antwort. So kann man sich den rein praktischen Schaffungsprozess ganz gut vorstellen.
ZitatOriginal von Sina
Wenn nicht bei einer meiner folgenden Lesungen, vielleicht klappt es ja mal bei einem Eulentreffen oder auf der Buchmesse. Wäre doch schön, wenn wir uns mal sehen.
Das würde mich sehr freuen.
Ich werde dieses Jahr sicher zur Frankfurter Buchmesse fahren. Und vielleicht liest du ja auch mal im Köln-Bonn-Düsseldorfer-Raum.
Liebe Grüße
Kerstin