'Die Goldschmiedin' - Seite 001 - 106

  • Zitat

    Original von beowulf
    Eigentlich kann die einzige Person auf die alles passt, die das alles wissen kann und tun kann nur Frederike sein. Nur die kann das Silber ausgetauscht haben, vom Hunger wissen und von den Silberbechern gewußt haben und den Galgen abgebildet- aber eine Frau und "Meine Sonne" ???


    Eigentlich ja......ich bin gespannt, ob dies die Lösung ist.


    Und welche Rolle Stine spielen wird.

  • Ich hatte erst auch die Vermutung, dass es Frederike sein könnte, aber ich glaube es mal eher nicht. Dafür ist sie viel zu schwach/lethargisch .....


    Denkt Euch nix, ich bin auch permanent am Rätseln wer es sein könnte ....


    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • So, ich habe mein bisschen Zeit genutzt und den 1. Tag beendet. Die Geschichte in Tage einzuteilen, ist wirklich eine sehr gute Idee. Meister Drentwett betreffend bin ich an folgendem Satz auf S. 17 hängen geblieben, der für mich sehr viel über ihn aussagt: „Er war ein Mensch ohne Fehler und Schwächen.“
    Da tut er mir tatsächlich ein bisschen leid, was einige seiner „Ausbrüche“ nicht besser, aber vielleicht verständlicher macht.
    Interessant auch die Gegnerschaft von Drentwett und Biller:
    „Ihr habt mich von jeher verkannt“, antwortete der Meister mit einem feinen Zittern in der Stimme.
    Sogar von einem Tag der Abrechnung ist die Rede.
    Wenn ich so lese, wie viele Goldschmiede es in Augsburg gab – das muss doch ein ungeheurer Konkurrenzkampf gewesen sein?


    LG


    Kirsten

  • Zitat

    Original von Solas
    Wenn ich so lese, wie viele Goldschmiede es in Augsburg gab – das muss doch ein ungeheurer Konkurrenzkampf gewesen sein?


    Wahnsinn, oder? 270 Goldschmiede auf 30 000 Einwohner. Man muss sich nur mal vorstellen, dass es in der eigenen Stadt heute 250 Bäcker oder Metzger gäbe :yikes


    Neben dem spannenden Konkurrenzkampf ist das aber auch der Grund dafür, warum der eigentlich berühmte Goldschmied recht schnell am Hungertuch nagen muss: Die großen Aufträge sind sehr rar gesät, das kann man am vorhandenen Meisterverzeichnis für Augsburg anhand der erschaffenen Werke auch heute noch sehr gut nachvollziehen, sodass so mancher Goldschmied sich trotz seines Könnens oft lange Zeit mit der Erschaffung von Dingen wie "Vorlegelöffel, graviert", "vier Gabeln und fünf Löffel in einem Reisebesteck" oder "Konfektschale und Streudose" beschäftigen musste.

  • Endlich bin ich zum Lesen gekommen, auch wenn mein lädierter Fuß kein schöner Anlass ist. Wie die anderen schon gesagt haben, finde ich die Aufmachung sehr schön - ich vergesse beim Lesen nur immer auf die Karte zu schauen, es liest sich so flüssig weg. :grin


    Ich finde es besonders schön, wie die Atmosphäre in Werkstatt und Stadt vermittelt wird und kann mich sehr mit dem Schreibstil anfreunden.
    Auch die Charaktere finde ich gelungen


    Meister Drentwett
    Meister Drentwett scheint seine Meinung zu Juliane geändert zu haben, er wirkt direkt sympathisch (auch wenn ich ihn vorher nicht unbedingt unsympathisch fand) Allerdings mag das auch daran liegen, dass er von ihr abhängig ist - aber ich vermute doch, dass er sein Blümlein ein wenig ins Herz geschlossen hat.


    Friederike

    Zitat

    Original von SiCollier
    Friederike blieb bisher eher blaß, eine graue Maus - wohl genau das, was sie auch im Leben ist. Im Verlauf des Abschnitts kommt ja einiges über ihr Leben ans Tageslicht; eigentlich kann sie einem nur leid tun. Bewundernswert, mit welche stoischer Ruhe sie ihr Schicksal erträgt.


    Ich habe nicht das Gefühl, dass sie eine schwache Person ist - irgendwie beäuge ich die Gespräche mit ihrem Sohn misstrauisch - wer weiß, was er ihr in ihren Gedanken rät? Dennoch glaube ich nicht, dass sie die Verschwörerin darstellt, obwohl... :gruebel


    Juliane
    Eine recht sympathische Protagonistin - natürlich ist das Thema Frau im Männerberuf nichts Neues, aber hier finde ich die Umsetzung sehr gelungen, zumal ich sämtliche Protagonisten lebendig finde. Schön finde ich, dass sie keine perfekte Heldin ist, der sämtliche Arbeiten in der Werkstatt sofort gelingen - aber es muss ja noch zum Countdown kommen.


    Jakob

    Zitat

    Original von SiCollier
    Geheimnisvoll auch die Einsprengsel aus der Sicht des Bösewichtes, also des Widersachers von Juliane. Er muß nicht viel essen. Ein paar Seiten weiter heißt es über Jakob, daß er kaum noch etwas ißt. Eine falsche Spur hoffentlich.


    Diese Spur fiel mir auch sofort ins Auge - ich schließe sie aber aus, da das Verhältnis zwischen Juliane und Jakob zu gut ist. Ich denke auch nicht, dass er ihr den Tod androhen würde (Galgen-Symbol)


    Biller & Schwager
    Die beiden scheinen ja vordergründig den Part der Bösewichte zu übernehmen, Billers kleiner Rachefeldzug ist schön fies, der ist nach meinem Bösewichtergeschmack - den Schwager schätze ich als weniger gefährlich ein. Leere Worte...


    Mathias
    Mathias scheint auf mich der treue Hund zu sein, der sobald er in der Stadt ist, hechelnd zu seiner Juliane läuft - Misstrauen habe ich keines, dennoch finde ich gut, das Juliane ihm nicht alles anvertraut - Wozu ein Risiko eingehen?


    Raphael
    Ich will einfach nicht glauben, dass Julianes charmanter Verehrer mit den Bösen unter einer Decke steckt. Er mag zwar ein kleiner Gauner sein, aber das macht ihn als Charakter interessant - Juliane sollte sich an ihn halten, wenn sie in Gefahr gerät, er kennt genug Tricks.


    Stine

    Zitat

    Original von bonomania



    Stine finde ich insgesamt recht merkwürdig, da ich nicht weiß, welche Rolle sie spielen wird... Was wird sie tun, wenn sie Mathias in den Klauen Julianes glaubt??? Ihre Kumpanen, die Räuber finde ich gut geschildert, mein Interesse wurde aber nicht geweckt.


    Und jetzt gehe ich weiterlesen, bzw. humpele.

  • Zitat

    Original von Sina
    Wahnsinn, oder? 270 Goldschmiede auf 30 000 Einwohner. Man muss sich nur mal vorstellen, dass es in der eigenen Stadt heute 250 Bäcker oder Metzger gäbe :yikes


    Oh ja, wobei ja noch dazu kommt, dass Goldschmiedesachen jetzt nicht unbedingt Tagesbedarf sind, oder? Wie kam es überhaupt zu einer solchen Ansammlung?


    LG


    Kirsten

  • Zitat

    Original von Solas
    Oh ja, wobei ja noch dazu kommt, dass Goldschmiedesachen jetzt nicht unbedingt Tagesbedarf sind, oder? Wie kam es überhaupt zu einer solchen Ansammlung?


    Eben.
    Das hat sicher vielfältige Gründe, aber deutlich wird vor allem, dass diese Ansammlung von Goldschmieden historisch aus einigen "Kernfamilien" gewachsen ist, aus denen dann regelrechte Goldschmiede-Dynastien wurden, sodass es über die Generationen hinweg Mitte des 18. Jahrhunderts zu dieser hohen Meisteranzahl kam. Das lässt sich anhand der biographischen Angaben im Meisterverzeichnis sehr gut verfolgen, auch für Familienforscher ein Eldorado :-]

  • Ich hab's jetzt auch endlich geschafft den ersten Teil zu beenden
    Was nicht an der Qualität des Buches lag, sondern an chronischem Zeitmangel.
    Mir gefällt das Buch sehr gut.
    Juliane ist mir sehr symphatisch, sie ist mitfühlend und weiß was sie will.
    An manchen Ecken lässt sie sich noch einschüchtern, aber man merkt, daß sie sich entwickelt, erwachsen und selbstbewusst wird.


    Drentwett ist für mich ein verbitterter Mann, der in seinem Leben nicht gelernt hat zu teilen. Er steht in seiner Welt im Mittelpunkt und kann es wohl nur schwer verkraften auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein.
    Ich habe aber auch mitegfühl mit ihm, manchmal scheint ja doch ein Fünkchen Freundlichkeit durch.


    Seine Frau hat sich wohl mit ihrem Leben arrangiert, hat aber den Tod des Kindes nicht ganz verkraftet (wer würde das schon, ganz ohne Unterstützung).


    Matthias kommt mir sehr seltsam vor. Steht plötzlich vor der Tür und macht Juliane Avancen. Ich denke er muss doch gewusst haben, wo sie mit ihrem Vater gelebt hat. Irgendwie ist er etwas seltsam, einfach zu freundlich zu Juliane. Das sie ihm vertraut, kann ich ihr nicht verdenken, schließlich ist er ihr Jugendgefährte. Dass ihn die Zeit verändert haben könnte, auf die Idee, dass er ihr schaden wollen könnte, würde ich in ihrer Situation auch erst mal nicht kommen.
    Aber sie ist ja ein heller Kopf ;-)


    Stina ist mir auch symphatisch, sie tut mir eigentlich furchtbar leid, besonders wegen ihres Kindes. Die Szenen, in denen das Kind vor Hunger weint, bringen mich selbst fast zum weinen :anbet. Liegt wohl daran, dass ich dabei an meine eigenen Zwerge denke, die ja dem Alter noch nicht allzu lange entwachsen sind.


    Ich bin jetzt mal gespannt, wie es weiter geht und hoffe am Wochenende mehr Zeit zum lesen zu finden.

  • Huch.... Ich habe vor ner halben Stunde angefangen und konnte gar nicht fassen, dass ich schon fast die 50er Marke erreicht habe...


    Viel kann ich noch nicht sagen. Mir tut Juliane aber jetzt schon total leid. Mit diesem Meister. So ein schlechter Mensch! Wie er auch seine Frau Friederike behandelt :fetch

  • So, denTeil hab ich beendet.
    Ich bin erstaunt, dass ich so gut ins Buch reingekommen bin.


    Ich frage mich allerdings, warum Juliane Jakob misstraut.
    Oder hab ich mich da verlesen? Ausser, dass er bei der Beschau auch da war, ist doch nichts vorgefallen, was sie stutzig machen könnte.


    Biller ist ja ein ekelhafter Kerl. Hoffentlich ist er nicht derjenige, der nach den Kapiteln immer spricht. Oder ist es sogar ihr Jugendfreund (wie hiess er noch gleich?).


    Außerdem ist es ganz schön traurig, dass Friederike in Gespräche mit ihrem verstorbenen Sohn füchten muss, um König Phillip (wie super ist das denn???) zu ertragen.


    Ich bin gespannt wie es weitergeht...

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Geheimnisvoll auch die Einsprengsel aus der Sicht des Bösewichtes, also des Widersachers von Juliane. Er muß nicht viel essen. Ein paar Seiten weiter heißt es über Jakob, daß er kaum noch etwas ißt. Eine falsche Spur hoffentlich.


    :yikes


    Das hab ich gar nicht bedacht!!!!

  • Zitat

    Original von Booklooker
    So, denTeil hab ich beendet.
    Ich bin erstaunt, dass ich so gut ins Buch reingekommen bin.


    :hop *erleichtertbin*


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich frage mich allerdings, warum Juliane Jakob misstraut.
    Oder hab ich mich da verlesen? Ausser, dass er bei der Beschau auch da war, ist doch nichts vorgefallen, was sie stutzig machen könnte.


    Ich denke, Juliane misstraut Jakob nicht, sie ist nur aufgrund des kaiserlichen Stillschweigegebotes verschwiegen und in gewisser Weise ist sie gezwungen, nach allen Seiten hin vorsichtig zu sein. Alles nicht so einfach für Juliane.


    Zitat

    Original von Booklooker
    um König Phillip (wie super ist das denn???) zu ertragen.


    :grin


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich bin gespannt wie es weitergeht...


    Viel Spaß beim Weiterlesen!

  • Zitat

    Original von Booklooker
    um König Phillip (wie super ist das denn???) zu ertragen.


    Dieses "König Philipp" ging mir irgendwie nach... Ich konnte es nicht eindeutig einordnen, es hat für mich etwas Ambivalentes. Da klingt für mich sowohl die Macht an, die Drentwett offenbar im Haus und in der Werkstatt hat und ausübt - und gleichzeitig schwingt für mich eine Art verachtungsvollen Spotts mit.

  • Zitat

    Original von Nicole
    Dieses "König Philipp" ging mir irgendwie nach... Ich konnte es nicht eindeutig einordnen, es hat für mich etwas Ambivalentes. Da klingt für mich sowohl die Macht an, die Drentwett offenbar im Haus und in der Werkstatt hat und ausübt - und gleichzeitig schwingt für mich eine Art verachtungsvollen Spotts mit.


    :write Genau so habe ich das auch empfunden.

  • Zitat

    Original von Nicole


    Dieses "König Philipp" ging mir irgendwie nach... Ich konnte es nicht eindeutig einordnen, es hat für mich etwas Ambivalentes. Da klingt für mich sowohl die Macht an, die Drentwett offenbar im Haus und in der Werkstatt hat und ausübt - und gleichzeitig schwingt für mich eine Art verachtungsvollen Spotts mit.


    Ich dachte zuerst, dass nur seine Ehefrau ihn heimlich so nennt. Aber anscheinden fühlte er sich selbst auch so bzw. gefiel ihm die Rolle ganz gut.

  • NATÜRLICH gefällt ihm das gut. Erst dachte ich, er wäre sauer, aber dann hat er sich diesen Diwan gekauft.... DAS passt ja wie die Faust aufs Auge. Der Typ ist so ein ekelhafter Mensch. Ich hoffe, man entdeckt ihn ihm ein Fünkchen Menschlichkeit. Obwohl - mit seinem "Blümlein" ist er ja ein wenig menschlich... Auch wenn es Juliane total stört... Das kann ich übrigens verstehen - würde mir auch so gehen...


    Ach ja - der Zauberer - der irritiert mich. Ist er jetzt ehrlich oder nicht oder will er Juliane warnen... Ich weiss es einfach nicht... :cry

  • So, nun konnte ich endlich mit dem ersten Teil beginnen.
    Das Buch liest sich flüssig und eh man sich versieht, ist man schon im nächsten Kapitel.


    Juliane hat mich sehr beeindruckt. Erst in einem Bereich zu arbeiten, der für Frauen kaum zugänglich war und dann noch die doppelte Rolle als Geselle zu spielen, war ziemlich gewagt und auch sehr mutig, gerade in dieser Zeit.
    Merkwürdig sind die gegen sie gerichteten Zeilen eines Beobachters. Da kann man ja richtig Angst um sie bekommen. Jakob als Böserwicht kann ich mir auch nicht vorstellen.
    Schade, daß Drentwett ihr nicht viel beigebracht hat. So wird sie Schwierigkeiten bekommen, die Krone fertig zu stellen. Aber man wird ja sehen.
    Bin gespannt, wie es weitergeht.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ach ja - der Zauberer - der irritiert mich. Ist er jetzt ehrlich oder nicht oder will er Juliane warnen... Ich weiss es einfach nicht... :cry


    Dieses Gefühl, dass du nicht weißt, vor wem du Juliane am liebsten beschützen würdest, wird nicht besser... :knuddel1
    Irgendwann traust du dann gar niemand mehr, aber du wirst schon noch sehen...

  • Zitat

    Original von Königstochter


    Dieses Gefühl, dass du nicht weißt, vor wem du Juliane am liebsten beschützen würdest, wird nicht besser... :knuddel1
    Irgendwann traust du dann gar niemand mehr, aber du wirst schon noch sehen...


    :yikes


    Ich glaub, ich muss jetzt gleich weiterlesen....
    War heute morgen schon so müde, weil ich einfach nicht aufhören konnte... :cry