'Die Goldschmiedin' - Seite 001 - 106

  • Oh, bin ich die Erste, die hier etwas einträgt? Toll, dann lege ich gleich mal los. Also die ersten Seiten, die ich bis jetzt gelesen habe, haben mir sehr gefallen. Sie sind spannend und ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl, einer angehenden Goldschmiedin von damals über die Schulter zu schauen. Das liest sich toll! *meinen Hut vor so viel Fachwissen ziehe* Ich mag auch die kursiv gedruckten Einfügungen des Gegenspielers der Heldin und bin schon total gespannt, wer sich hinter ihm verbirgt. Mit der Karte von Augsburg kann ich leider nicht so viel anfangen. Sie ist ziemlich klein, und im Kartenlesen bin ich sowieso eine Niete. Seufz Dafür gefallen mir die Beschreibungen vom Augsburg des 18. Jahrhunderts im Buchinneren um so besser.


    Cool, dass der Ring von Friederike, der Goldschmiedefrau, aus Bernstein ist. Früher galt Bernstein als Sonnenstein. Und ihr Kind war bestimmt ihr Sonnenschein. Deshalb passt der Ring als Erinnerungsstück wunderschön.


    Sina : Hallo, toll, dass du die Leserunde mit uns machst! Ist Sina Beerwald eigentlich dein Pseudonym oder dein richtiger Name?


    Ich freue mich schon sehr aufs Weiterlesen und die Leserunde.


    Die jetzt weiterschmökernde Katrin, die schon viele Theorien hat, wer wohl der Gegenspieler ist
    :lesend

  • Vorhin habe ich die ersten Seiten des Buches gelesen und war sofort in der Geschichte drin. :-]


    Die Aufmachung des Buches gefällt mir ausnehmend gut: schönes Cover, Glossar, vorne die Karte von Augsburg und hinten das Bild der Werkstatt.
    Einfach sehr schön für ein TB. :-)


    Dann das Zitat von Hiob: auf wen es sich wohl bezieht? Auf Juliane?


    Interessant, was man schon alles auf den ersten Seiten erfährt: über die Goldschmiedearbeit und die Regeln, die damals Gültigkeit hatten ( Visitation des Geschaumeisters usw. ).


    Ein Goldschmied durfte zu dieser Zeit keine Frau als Gesellin einstellen, Drentwett hat Juliane aber auf Wunsch ( Testament ) ihres Vaters bei sich aufgenommen. Lange wird dies ja nicht mehr gutgehen.......


    Ich freue mich aufs Weiterlesen. :-)

  • Zitat

    [i]Original von Rosenstolz
    Dann das Zitat von Hiob: auf wen es sich wohl bezieht? Auf Juliane?


    Das war auch mein erster Gedanke, dass sich der Psalm wohl auf eine Frau bezieht.



    Ich habe den ersten Teil erst zur Hälfte durch. Bislang kann ich dazu sagen, dass ich sehr schnell in der Geschichte drin war. Die Erläuterungen zum Handwerk waren ausreichend, genauso wie die Personenbeschreibungen. Der Meister scheint eine Hornhautablösungen zu haben, oder irre ich? Umso schneller sollte er einen Gesellen finden, der sein Handwerk fortführt. Tragisch ist es auch, dass sein einziger Sohn nicht überlebt hat.
    Die Prüfung durch den Geschaumeister ist ja überaus streng, fast schon dramatisch. Dadurch kommen die Probleme, die sowohl Drentwett durch seine Gesundheit als auch Juliane durch ihren Status als Magd haben sehr deutlich hervor.
    Spannung verspreche ich mir durch die Ankündigung des Widersachers, der Juliane zum Aufgeben zwingen will. Nach 50 Seiten habe ich aber noch keine Ahnung, wer das sein könnte.


    Zum Buch: die Karten habe ich schon gestern eingehend betrachtet. Ich war aber bislang erst zwei Mal in Augsburg und kann aus den Aufzeichnungen nicht wirklich etwas erkennen. Gelungen ist der Stich der Werkstatt am Ende des Buches.

  • Liebe Eulen, macht's euch in meinem virtuellen Leserunden-Wohnzimmer bequem (das Wetter eignet sich ja heute hervorragend zum Lesen :-)). Schön, dass ihr alle mit dabei seid!


    Herzlich willkommen! :wave


    Es ist sehr interessant eure Rückmeldungen zu verfolgen, zu lesen, wie ihr auf die Geschichte reagiert. Ich freue mich, dass euch der Einstieg so gut gefällt.


    Ja, die Augsburgkarte könnte in der Tat etwas "lesbarer" sein, die Vorlage war recht gut, aber durch die Verkleinerung beim Druck hat die Qualität wohl etwas gelitten. Aber, wer sich gerne orientieren möchte, ein kleiner Trost: Nehmt einfach die Karte des heutigen Augsburgs. Im Stadtkern (wo ja die Geschichte spielt) hat sich von der Straßenführung her kaum etwas verändert, das habe ich festgestellt, als ich bei meinen Recherchen mit dem Stadtplan aus dem 18. Jahrhundert durch die Stadt gegangen bin und mich die Passanten schräg angeschaut haben :grin Es stehen auch noch sehr viele Gebäude aus der Zeit und auch das Haus, in dem die Goldschmiedsmagd lebt, ist in seiner Bauform seit dem 16. Jahrhundert so erhalten und seit Generationen leben und arbeiten darin bis heute Gold- und Silberschmiede.


    Sina ist zwar ein ungewöhnlicher Name, aber kein Pseudonym. *Danke Mama* :-]


    Viel Spaß beim Weiterlesen, ich gehe jetzt einkaufen, der Magen nimmt auf dieses Sauwetter leider keine Rücksicht.

  • Eigentlich ist das ja das falsche Buch für mich, denn ich habe mich noch nie im Leben für Schmuck interessiert. Gold, Silber, Edelsteine - das übt so überhaupt keinen Reiz auf mich aus. Es ist mir - vom materiellen Wert einmal abgesehen - ein völliges Rätsel, wie Menschen sich dafür begeistern können. Dies nur mal so vorab.


    Bisher bin ich auf mehr unsympathische Figuren gestoßen als solche, die ich mag. Das fängt bei Drentwett an, der sich einfach unmöglich benimmt (allerdings damit vermutlich im Stil seiner damaligen Zeit liegt) und hört bei Biller nicht auf. Sein Verhalten (sowohl bei der Inspektion in der Werkstatt als auch auf dem Amt) ist einfach ... grauenhaft.


    Mit Raphael Ankler betritt (nach Juliane) endlich einmal ein eher angenehmer Zeitgenosse die Bühne. Obwohl sein Satz „Vor allem weiß man nie, woran man ist“ durchaus Zweifel säen könnte. Ist der auch auf ihn selbst bezogen?


    Friederike blieb bisher eher blaß, eine graue Maus - wohl genau das, was sie auch im Leben ist. Im Verlauf des Abschnitts kommt ja einiges über ihr Leben ans Tageslicht; eigentlich kann sie einem nur leid tun. Bewundernswert, mit welche stoischer Ruhe sie ihr Schicksal erträgt.


    Der Einbruch in die Werkstatt ist irgendwie ... seltsam. Wie kann jemand in das Haus eindringen, ein solches Durcheinander anrichten, und unbemerkt wieder verschwinden? Ist die Haustür nicht zugeschlossen? Hätte er (oder sie?) die nicht aufbrechen müssen, was jemand gehört haben müßte? Erstaunlich auch, wie gelassen die Hausbewohner das aufnehmen. Da würde ich aber anders reagieren.


    Geheimnisvoll auch die Einsprengsel aus der Sicht des Bösewichtes, also des Widersachers von Juliane. Er muß nicht viel essen. Ein paar Seiten weiter heißt es über Jakob, daß er kaum noch etwas ißt. Eine falsche Spur hoffentlich.


    Stine und die Räuberbande sind wohl auch nicht ganz ohne Grund erwähnt worden. Wobei Stine noch eine gewisse Anständigkeit besitzt, im Gegensatz zu ihrem Mann.


    Bisher liest sich das Buch sehr angenehm. Soweit man das von den beschriebenen Zuständen damals behaupten kann. War wirklich alles so geregelt, wie im Buch beschrieben? (Zum Beispiel, daß nachts nicht gearbeitet werden durfte?) War alles unter solcher Kontrolle, wie es den Anschein hat?


    Zu den geschichtlichen Hintergründen kann ich nicht viel sagen, da mir die nicht so sehr geläufig sind. Ich nehme einfach mal an, daß gut recherchiert wurde und es stimmt, was da steht. :-)


    Vor meinem inneren Auge ist eine sehr düstere Welt entstanden, mit der ich eher nichts zu tun haben möchte. Es wundert mich, daß die Menschen das damals aushielten und nicht ständig größere Aufstände los brachen (gut, viel Auswahl hatten sie nicht).


    Edit Schreibfehler berichtigt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Rosenstolz :


    Die Aufmachung des Buches gefällt mir ausnehmend gut: schönes Cover, Glossar, vorne die Karte von Augsburg und hinten das Bild der Werkstatt.
    Einfach sehr schön für ein TB.


    Dem kann ich mich nur anschließen. :-)


    Ich bin noch so ziemlich am Anfang des Buches (1. Kapitel beendet) und muss sagen, es liest sich sehr flüssig. Mir fällt immer wieder auf, wenn ich ein Buch aus der damaligen Zeit lese, wie schwer die Frauen es eigentlich hatten wie z. B. Friederike. Lässt sich alles von Ihrem Mann gefallen und muckt nicht einmal auf. Juliane konnte auch nur mit dem eisernen Willen des Vaters die Ausbildung zur Goldschmiedin anfangen und wird auch nur von einer Ecke in die andere gescheucht und muss sich die Handgriffe der Goldschmiedekunst selbst beibringen.


    Bis jetzt gefällt mir das Buch sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

  • Zitat


    Bisher liest sich das Buch sehr angenehm. Soweit man das von den beschriebenen Zuständen damals behaupten kann. War wirklich alles so geregelt, wie im Buch beschrieben? (Zum Beispiel, daß nachts nicht gearbeitet werden durfte?) War alles unter solcher Kontrolle, wie es den Anschein hat?


    Kurze Antwort auf deine Fragen: Ja


    Längere Antwort: Die Zustände im Augsburger Handwerk (auch die der anderen Berufe) sind durch die vorhandenen Quellen sehr gut zu erforschen.


    Es gab eine sog. "Goldschmiedeordnung / Geschauordnung" mit einer Paragrafenfülle, die unseren heutigen Verordnungen sicher Konkurrenz macht. Aber dieser "Kontrollzwang", den du bemerkst, ist im Augsburger Goldschmiedehandwerk sicher besonders ausgeprägt.


    In Augsburg lebten um die Zeit des Romans ca. 30 000 Menschen, also für die damalige Zeit durchaus eine große Stadt, darunter gab es nachgewiesenermaßen rund zweihundertsiebzig Gold- und Silberschmiede! Zum Vergleich: München hatte damals eine ähnlich hohe Einwohnerzahl, aber es gab nur dreißig Gold- und Silberschmiede. Also kann man sich ausrechnen, wie hoch die Konkurrenz in Augsburg war und somit auch, wie hoch das Interesse der Meister war, möglichst billig zu fertigen und um so teurer zu verkaufen. Auch das Prinzip kennen wir heute noch. :-]


    Nur mit dem Unterschied, dass ein Meister damals sich nur zweimal dabei erwischen lassen durfte, zu viel minderwertiges Material beim Legieren zu verwenden, beim dritten Mal war er seine Meistersgerechtigkeit los, mit allen Konsequenzen, dh. er durfte seinen Beruf nicht mehr ausüben.


    Insgesamt gesehen: Der Roman ist ein Roman aus dem 18. Jahrhundert, dh. wer viele Mittelalter-Romane liest, muss vielleicht ein wenig "umdenken", weil vieles im Leben der Menschen schon "freier" geworden ist, die Bestrebungen der Menschen, die im Zuge der Aufklärung schließlich in der Französischen Revolution gipfeln. Dinge, die wir aus dem Mittelalter kennen, gelten häufig schon nicht mehr oder werden - heute würde man sagen - liberaler gesehen. Gleichwohl sind die Menschen um 1742 natürlich noch sehr stark in mittelalterlichem Denken verhaftet, gerade was den Aberglauben anbelangt und natürlich hatten es die Frauen wie beschrieben schwer, aber sie erlaubten sich auch schon mehr. :-] Diese Diskrepanz im Verhalten der Leute ist sehr spannungs- und konfliktgeladen und bringt mich zum Erzählen :-]


    Edit: tiPPFEHLer

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Vorhin habe ich die ersten Seiten des Buches gelesen und war sofort in der Geschichte drin. :-]


    Die Aufmachung des Buches gefällt mir ausnehmend gut: schönes Cover, Glossar, vorne die Karte von Augsburg und hinten das Bild der Werkstatt.
    Einfach sehr schön für ein TB. :-)


    Das kann ich nur :write. Ich habe auch erst ein paar Seiten gelesen, aber man ist sofort im Buch drin und man möchte immer weiter lesen.


    Die Aufmachung finde ich auch gelungen. Vor allem erwartet man es bei einem Taschenbuch nicht unbedingt.

  • So, ich hab den ersten Abschnitt nun durch. Als Münchnerin kenn ich Augsburg ein bisschen und freue mich immer wieder, wenn ich auf bekannte Schauplätze treffe.
    Hat das Haus von Drentwett einen kleinen Garten nebenan? Ich erinnere mich an ein solches Haus eines Goldschmiedes in der Altstadt (in der Nähe vom Bauerntanz?).
    Ansonsten bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. Was mir allerdings ein bisschen Probleme bereitet, sind die Einlassungen des Gegenspielers.


    Stine könnte noch zum Problem werden, Mathias scheint ja der Vater ihres Kindes zu sein und eifersüchtige Frauen können ganz schön Staub aufwirbeln.
    Die Schilderungen des Handwerks sind detailreich und auch für einen Laien wie mich gut verständlich.
    Die Ausstattung des Buches ist toll, Karten, Glossar, die reliefartige Schrift auf Cover und Rücken und die Hauptfarbe sprechen mich total an.


    edit: ich habe meine Vermutung mal gespoilert

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Den ersten Abschnitt habe ich nun auch durch und das Wetter lädt dieses Wochenende wirklich zum Lesen ein!


    Ich kann mich hier den Vorrednern schon anschließen. Die Aufmachung des Buches gefällt mir. Die Goldschmiedin in Goldbuchstaben finde ich sehr gut gemacht auf dem Cover. Farblich insgesamt sehr ansprechend. Die Augsburgkarte gefällt mir auch. Ich war vor 4 Jahren mal in Augsburg und irgendwo kann man dort auch noch etwas von den alten Stadtmauern sehen. Das ist mir bei der Karte gleich wieder eingefallen. Außerdem meine ich doch, dass es ein Hotel Zu den drei Mohren doch heute noch gibt, oder? Ist das nicht ein 4 Sterne Hotel oder so? Zumindest ein Hotel, das von außen sehr nobel aussieht.


    Zum Inhalt: Die Goldschmiedekunst finde ich sehr faszinierend. Ich habe einen Onkel, der ebenfalls Goldschmied ist und der hat mir mal ein paar Sachen gezeigt bzw. erklärt.


    Sina: Wie hast Du das recherchiert? Alles durch lesen von Fachliteratur oder hattest Du auch mal die Chance einem Goldschmied über die Schulter zu schauen und ihn dabei auszufragen?


    Die Geschichte macht mir schon Spaß. Die unterschiedlichen Charaktere gefallen mir sehr gut. Julian(e) erinnert mich so ein bischen an das Buch Die Päpstin. Wer der Gegenspieler ist oder sein könnte... Keine Ahnung, aber ein paar Vermutungen.


    Auch die Zitate zu Kapitelbeginn gefallen mir.


    Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht. Ein paar Seiten werde ich jetzt wohl noch lesen!

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Hallo Sina und alle Mit-Leser :wave


    Ich freue mich sehr, daß ich mitlesen darf und habe nun gestern auch den ersten Abschnitt gelesen.


    Und ich kann mich allen Vorrednern nur anschließen.


    Das Buch selbst ist wirklich sehr schön gemacht und mit der Karte und dem Glossar auch sehr Informativ.


    Ich muss ehrlich gestehen, daß ich anfangs so meine Zweifel hatte, ob ich mit dem ganzen "Fachchinesisch" rund um das Goldschmiedehandwerk klar komme. Ich habe mich auch noch nie wirklich dafür interessiert.
    Aber es ist doch sehr verständlich und es interessiert mich immer mehr.


    Juliane wächst einem irgendwie gleich von Anfang an so richtig ans Herz.
    Sie tut einem leid, weil der Meister sie so schlecht behandelt und immer runter macht. Andererseits bewundere ich ihr Durchhaltevermögen und ihre Sturheit, trotzallem weiterzumachen. Man macht es ihr und dem Meister ja nicht gerade leicht.


    Meister Drentwett ist zwar ein harter Brocken. Aber für seine Zeit reagiert er wahrscheinlich relativ normal auf eine Frau in einer Männerdomäne.
    Er kann einem aber auch fast leid tun. Als Handwerker sein Augenlicht so plötzlich zu verlieren ist sicher ein harter Schlag. Und daß er aus Stolz nicht zugeben will, daß er Hilfe braucht, kann ich auch nachvollziehen.
    Darum finde ich es am Ende dieses Abschnitts umso bewundernswerter, daß er doch noch über seinen Schatten springt und zugibt, daß Juliane doch ganz gute Arbeit geleistet hat.
    Und daß er sie bittet die Gold- und Silberkörnchen aufzusammeln fand ich ja ganz süss ;-)


    Was Dieses Mathias angeht, den finde ich auch nicht ganz Koscha. Er gibt sich zwar lieb und nett und hilft Juliane bei der Arbeit. Aber irgendwas ist doch faul mit dem.


    Den Zauberer allerdings fand ich ganz nett. Wobei es mich wundert, daß Juliane ihm so viel Bedeutung beimisst. Obwohl er doch nur einmal kurz mit ihr geredet hat.


    Bei Jakob habe ich auch gleich gedacht, daß er vieleicht derjenige welche sein könnte, der da in Kursiv-schrift schreibt. Eben wegen diesem Teil mit dem Essen. Aber kann auch taktische Verwirrung sein :gruebel


    Dieser Biller wirkt auf mich eher wie ein eifersüchtiger und eingebildeter Neider. Ganz so wie es zu unserer Zeit auch möglich ist. Der versucht doch nur, sich hervor zu tun.


    Stine finde ich sehr interessant. Sie macht auf mich den Eindruck als sei sie eine sehr ehrliche Haut. Ihr Kind tut mir schon wahnsinnig leid. Ich finde es aber toll, daß sie sich nicht zu fein ist, betteln zu gehen und auch vor einer kleinen List nicht zurückschreckt. Was tut man nicht alles für seine Kinder.


    Ich fand es bis jetzt jedenfalls extrem interessant und freue mich schon auf den Rest des Buches.

  • Ich habe jetzt den 1. Tag gelesen und mir gefällt das Buch gut... ich war von Anfang an in der Geschichte drin und ich finde die Personen schöne beschrieben, ich sehe sie förmlich vor mir. So freue ich mich schon auf's Weiterlesen.
    Ich bin gespannt, welche Rolle dieser Zauberer noch spielen wird...


    Goldschmiedehandwerk als Thema finde ich interessant und so gefällt es mir, dass man auch schon am Anfang wirklich was über dieses Handwerk erfährt.


    Schön finde ich auch, dass das Buch vermutlich vorallem die 14 Tage bis zur Krönung beschreibt, zumindest nehme ich das mal an, wenn die einzelnen Kapitel mit Tagen überschrieben sind. Finde ich eine nette Abwechslung, weil viele historische Romane sich ja oft über Jahre ziehen oder sogar das halbe oder ganze Leben der Hauptfigur erzählen...


    Und beim Lesen des Autorenportraits musste ich schmunzeln, weil ich auch 1977 in Stuttgart geboren bin... :grin

  • Den ersten Abschnitt mit seinen drei Tagen habe ich jetzt durch und bin immer noch gefesselt. Bis zum Ende des ersten Tages habe ich ja schon weiter oben gepostet.


    Inzwischen kamen noch einige Personen mehr mit ins Spiel, die als "Widersacher" in Frage kommen.
    Mathias als Ziehsohn taucht unvermutet wieder auf und gibt auch zu, Juliane vorher beobachtet zu haben.
    Nachtgedanken : Ich habe auch gleich vermutet, dass er wohl der Vater von Stines Kind ist. Zwar ist sie bereits verheiratet, sagt aber zum Kind, dass sein Vater sie wohl beide aufnehmen würde.


    Die feindselige Stimmung zwischen Drentwett und seinem Schwager Thalott könnte auch zu dieser Sabotage führen, zumal so heftig auf die religiösen Unterschiede hingewiesen wurde.
    Selbst der alte Jakob könnte Gründe haben. Sagt er nicht selbst, er würde nur wenig essen? Das waren auch die Worte des Widersachers. Aber vielleicht sind es auch zwei verschiedene Personen, weil man im zweiten Kapitel sicher noch keine Lösung preisgeben will.


    Gründe, Drentwett zu schaden, haben eigentlich alle, weil der sich auch nicht gerade freundlich durch die Welt bewegt. Ein bisschen Verständnis versuche ich aufzubringen, weil er durch seine beginnende Erblindung sicher mit sich selber unzufrieden ist. Zusammen mit der Art, wie er bisher mit Frauen umgegangen ist, verstärkt sich der Groll sicher.


    Vielleicht hätte ich Juliane einen anderen Männernamen gegeben, um eine Aufdeckung des Schwindels noch ein bisschen länger zu vermeiden. Ich fand die Idee vom Meister aber ganz gewitzt. Als sie als Julian verkleidet auch noch Thalott auf dem Weg zum Markt trifft, hätte ich fast gedacht, er durchschaut alles wie Jakob bei der Beschauung.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin nun auch mit dem ersten Abschnitt fertig geworden. Was mir spontan gefällt ist, dass ich sofort und ohne Umschweife mitten in der Geschichte bin.


    Zitat

    Original von ximox04
    Was Dieses Mathias angeht, den finde ich auch nicht ganz Koscha. Er gibt sich zwar lieb und nett und hilft Juliane bei der Arbeit. Aber irgendwas ist doch faul mit dem.


    Das denke ich auch. Ausserdem erzählt er kaum etwas von sich. Er ist Händler - von was? Was treibt er in der Stadt? Hm.



    Zitat

    Original von ximox04
    Bei Jakob habe ich auch gleich gedacht, daß er vieleicht derjenige welche sein könnte, der da in Kursiv-schrift schreibt. Eben wegen diesem Teil mit dem Essen. Aber kann auch taktische Verwirrung sein :gruebel


    Bei dem bin ich mir auch nicht sicher. Er war mir auf Anhieb sympathisch, das macht ihn glatt verdächtig ,o)



    Zitat

    Original von ximox04
    Dieser Biller wirkt auf mich eher wie ein eifersüchtiger und eingebildeter Neider. Ganz so wie es zu unserer Zeit auch möglich ist. Der versucht doch nur, sich hervor zu tun.


    Ein aalglatter Schurke, wie er im Buche steht. Wer weiss, vielleicht überrascht der uns noch?



    Zitat

    Original von ximox04
    Stine finde ich sehr interessant.


    Ich bin mal gespannt, wann und wie sie Julianes Weg kreuzt - als Magd, meine ich. Sie wird bestimmt noch eine grössere Rolle spielen - immerhin ist sie Teil der Diebesgilde ;-)


    Heute Nachmittag lese ich weiter und bin schon gespannt wie es weiter geht.

  • Zitat

    Außerdem meine ich doch, dass es ein Hotel Zu den drei Mohren doch heute noch gibt, oder? Ist das nicht ein 4 Sterne Hotel oder so? Zumindest ein Hotel, das von außen sehr nobel aussieht.


    So isses :grin


    Heute ist es das beste Hotel am Platze, auch 5-Sterne Steigenberger Hotel Drei Mohren genannt :grin


    Es wurde 1722 im Auftrag des Weinwirts Andreas Wahl von einem Münchner Baumeister Gunertzrhainer mit hübscher Rokokofassade erbaut mit den namensgebenden Steinköpfen der drei Mohren, die im Laufe der Zeit auch so berühmte Menschen wie Metternich, Napoleon, Mozart und Goethe aus- und eingehen sahen. Das Gebäude fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer, wurde aber wieder aufgebaut.


    Zitat

    Wie hast Du das recherchiert? Alles durch lesen von Fachliteratur oder hattest Du auch mal die Chance einem Goldschmied über die Schulter zu schauen und ihn dabei auszufragen?


    Den Hauptschauplatz meines Romas kann man noch heute in der Pfladergasse in Augsburg besichtigen. Die Inhaber der Alten Silberschmiede, Familie Bartel, stellten mir während meiner Recherchezeit eigens einen ihrer Goldschmiedemeister für meine Fragen zur Verfügung. :anbet Er hat mir gezeigt, wie man lötet, feilt und poliert und ich durfte auch selbst an der Werkbank sitzen. Und in seiner Freizeit hat er die handwerklichen Szenen gegengelesen. Das Goldschmiedehandwerk hat sich in seiner Technik über die Jahrhunderte wenig verändert.


    Ich habe mir auch selbst einen Steinanhänger für eine Kette gemacht. Wie schwer das passgenaue Einfassen eines Steins ist, konnte ich dann gleich in meinem Roman verarbeiten. :grin


    Zitat

    Ich muss ehrlich gestehen, daß ich anfangs so meine Zweifel hatte, ob ich mit dem ganzen "Fachchinesisch" rund um das Goldschmiedehandwerk klar komme. Ich habe mich auch noch nie wirklich dafür interessiert.


    Das freut mich sehr! Ich konnte mich bei der Beschreibung gut in meine Leser hineinversetzen, weil ich bislang selbst kaum etwas über das Goldschmiedehandwerk wusste, mich dann aber mithilfe des Meisters und der Fachliteratur, die heute ein Goldschmiedelehrling durchackern muss, selbst wie eine Goldschmiedsmagd gefühlt habe. :-] Zwischendurch habe ich mich in der Tat gefragt, schreibe ich eigentlich gerade einen Roman oder mache ich eine Ausbildung zur Goldchmiedin? Aber beides hat sehr viel Spaß gemacht :-]


    Ein schönes Kompliment für mich war auch, dass Herr Bartel sen. (seit rund vierzig Jahren Goldschmiedemeister) die Goldschmiedeszenen als sehr authentisch empfand. Frau Bartel sagte mir, dass sie ihren Mann nicht mehr wiedererkannt habe, weil er einige Tage lang abends nur noch im Lesesessel vorzufinden war, wo er seit fünfzehn Jahren nicht mehr saß, und er völlig in das Buch versunken war.


    Im Rezifred habe ich vor einigen Wochen schon ein paar Bilder eingestellt, als mich das Bayerische Fernsehen auf den Spuren von Juliane durch Augsburg begleitet hat. Da findet ihr auf Seite 4 auch noch mehr Infos über meine Recherchen und zum Roman.


    Ach, ich freue mich so, dass euch das Buch bisher so gut gefällt! :wave

  • Danke für den Link in den Rezifred. Ich wußte zwar noch von den vielen Informationen im Vorfeld der Leserunde, jedoch nicht mehr genau, wo die zu finden sind. Die will ich mir nach Abschluß des Buches nochmals in Ruhe durchlesen (vorher habe ich nicht die innere Ruhe, weil ich wissen muß, wie es ausgeht).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hallo an alle,


    die ersten hundert Seiten haben mir gut gefallen. Die Charaktere von Juliane, Friederike, Matthias und Jakob werden äußerst liebevoll aufgebaut, so dass ich alle natürlich direkt ins Herz geschlossen haben. Auch Stine hat darin einen Platz gefunden. Aber Silberbart ist doch nicht der Vater ihres Kindes, den sie doch in Augsburg gefunden hat. Ich dachte da sofort an Matthias.


    König Philipp, Biller & Co. werden ihren Eigenschaften entsprechend eingeführt. Mit Meister Drentwett habe ich Mitleid, denn plötzlich zu erblinden ist ein schwerer Schicksalsschlag. Der Zauberer ist geheimnisvoll und ich frage mich, welche Rolle er noch spielen wird.


    Gut gefällt mir besonders, dass die Tätigkeit der Goldschmiede kurz und ausreichend umrissen wird und nicht en detail die Seiten füllt. Sprache und Ausdrucksweise sprechen mich so gut an, dass ich es bedauere, wenn ich das Buch weglegen muss.


    Ganz besonders interessiert mich natürlich, wer der Sonnenanbeter ist. Ich habe zwar einen Verdacht, den ich aber noch nicht ganz glauben mag (Jakob?), so dass ich unbedingt jede freie Minute lesen werde.


    Der Einbruch in der Werkstatt und die offene Feindseligkeit gegen Juliane (nicht Julian) bereitet schon Gänsehaut, aber das Friederike das so gelassen nimmt, hat mich erstaunt.


    Freue mich schon auf den Rest des Buchs.

  • Zitat

    Original von ximox04
    Was Dieses Mathias angeht, den finde ich auch nicht ganz Koscha. Er gibt sich zwar lieb und nett und hilft Juliane bei der Arbeit. Aber irgendwas ist doch faul mit dem.


    Den Zauberer allerdings fand ich ganz nett. Wobei es mich wundert, daß Juliane ihm so viel Bedeutung beimisst. Obwohl er doch nur einmal kurz mit ihr geredet hat.


    Das habe ich genau andersherum empfunden. :grin