Unterschichtenfernsehen?

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Original von caro
Warum müssen es solche Formate sein? Es gibt ein reichhaltiges Angebot, bei über 100 Sendern.

Ja und es bleibt dir frei zu wählen, also!

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Ja und es bleibt dir frei zu wählen, also!

Wegschauen ist immer am einfachsten.

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Original von Tom

Wegschauen ist immer am einfachsten.

In diesem Falle auf jedenfall

Und ich verstehe auch nicht warum man sich über Sachen aufregt, die angeblich ja gar nicht konsumiert werden...hm

manche Dinge sind so katastrophal, da ist man zu entsetzt um wegzuschauen

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Original von BelleMorte
manche Dinge sind so katastrophal, da ist man zu entsetzt um wegzuschauen

Ach du Schande

@Alexx: Ich habe nicht behauptet, daß sich das niemand anschaut. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Es wird ja eine Nachfrage befriedigt. Elendsvoyeurismus ist offenbar sehr beliebt.

Tom
Die Gaffer bei Verkehrsunfällen....genau. Da soll uns aber keiner kommen und sagen, die wollten sich ja präsentieren.

Es gab auch die öffentlichen Hinrichtungen im Laufe der Jahrhunderte....öffentliches Verbrennen zB. bei lebendigem Leibe. Und zwar nicht nur für Mord, sondern auch "nur" für wiederholten Diebstahl. Dabei ist diesen Menschen meistens einfach nichts anderes übriggeblieben um zu überleben. (Gerade nachgelesen im Buch: DIE GROSSEN RÄUBERINNEN, das auf geschichtliche Dokumente zurückgreift).
An diese öffentlichen Hinrichtungen strömten die Menschen von nah und fern schon damals in Massen, nahmen dafür tagelange Fussmärsche in Kauf.

Dann gab es auch noch die Zurschaustellungen von Menschen mit körperlichen Behinderungen oder auch von Kleinwüchsigen ....das geschah vor allem an Jahrmärkten und auch im Zirkus.
Die siamesischen Zwillinge Chang und Eng Bunker sind auch eines dieser Beispiele.
Die "dicke Berta" war eine Frau von über 250 kg. und die war noch in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts auf Jahrmärkten zu "bewundern"

Musste nicht vor ein paar Jahren irgendwo in Europa so eine Veranstaltung wie "Zwergenwerfen" verboten werden....wo kleinwüchsige Menschen herumgeschmissen wurden zum Gaudi der Zuschauer?

Ich selber frage dabei immer nach dem WARUM.....warum stellen sich diese Menschen so zur Schau? Immer ging/geht es ja auch nicht ums pure Ueberleben können.....Und vor allem, was treibt die Zuschauer an sich an solchen Dingen zu ergötzen?

Joan

das "normale" alltägliche" ist nunmal langweilig, das kennt man eben
Sehr schönes und sehr hässliches zieht nunmal die Blicke auf sich, ich finde das ziemlich normales menschliches Verhalten

Und ein wohliges Schaudern ist doch ein schönes Gefühl, besonders wenn man NICHT involviert ist, ich kann das gut verstehen

Nein Alexx, da muss ich Dir widersprechen....das Alltägliche und Normale muss nicht unbedingt und zwangsläufig langweilig sein. Es kommt immer darauf an, was man selber daraus macht.

Ich kann zum Beispiel sehr gut auch über mich selber und über meine Unzulänglichkeiten lachen.

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Original von Joan
Nein Alexx, da muss ich Dir widersprechen....das Alltägliche und Normale muss nicht unbedingt und zwangsläufig langweilig sein. Es kommt immer darauf an, was man selber daraus macht.

Ich kann zum Beispiel sehr gut auch über mich selber und über meine Unzulänglichkeiten lachen.

Nun, das können die meisten Menschen
Darum gehts aber nicht.

Brennt dein Nachbarhaus, ich schwöre dir, du hängst am Fenster und schaust zu..es ist schrecklich aufregend, oder aufregend schrecklich wie du willt

Minibeispiel:
Ist hier im Forum was los..da stürmen alle hin und lesen eifrg mit, ist nämlich wesentlich spannender als eine Buchvorstellung, noch besser, wenn richtig die Fetzen fliegfen, sich dann hinstellen und sagen Dudu, das tut man aber nicht, das ist leicht, aber NICHT in so einen Fred zu schauen, das ist richtig schwer, so und jetzt erzähl mir nochmal was von "Ich doch aber nicht"

Hallo, Alexx.

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Sehr schönes und sehr hässliches zieht nunmal die Blicke auf sich, ich finde das ziemlich normales menschliches Verhalten

Es ist ein fraglos sehr schwer zu unterdrückender Impuls, sich am Leid, der "Häßlichkeit" anderer zu weiden. Es nicht zu tun, das nennt man moralisches Verhalten.

Fernsehen ist unmoralisch geworden.

Wobei....

Ich lese gerne spannende Lebensgeschichten von Menschen die was ganz Spezielles konnten oder geleistet haben....von Lebenswegen die mit Brüchen durchsät sind, oder von aussergewöhnlich originellen Menschen, die müssen überhaupt keine Promis sein.

Jaja, irgendwie bin ich ganz bestimmt auch voyeuristisch veranlagt. Aber Schadenfreude kommt bei mir eigentlich nie auf beim lesen....eher Staunen, Wundern, Bewundern und immer wieder auch viele viele Fragen nach dem WARUM.....

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Original von Tom
Hallo, Alexx.

[Fernsehen ist unmoralisch geworden.

Ja, aber nicht nur das Fernsehen!

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Original von Alexx61

Minibeispiel:
Ist hier im Forum was los..da stürmen alle hin und lesen eifrg mit, ist nämlich wesentlich spannender als eine Buchvorstellung, noch besser, wenn richtig die Fetzen fliegfen, sich dann hinstellen und sagen Dudu, das tut man aber nicht, das ist leicht, aber NICHT in so einen Fred zu schauen, das ist richtig schwer, so und jetzt erzähl mir nochmal was von "Ich doch aber nicht"

Da muss ich Dir allerdings recht geben

Edit: Wobei das natürlich weit enfernt ist davon, sich am Leid der anderen zu ergötzen....jetzt bezogen auf mein Posting über öffentliche Verbrennungen, Zwergenwerfen und dergleichen.

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Original von Joan

Edit: Wobei das natürlich weit enfernt ist davon, sich am Leid der anderen zu ergötzen....jetzt bezogen auf mein Posting über öffentliche Verbrennungen, Zwergenwerfen und dergleichen.

Findest du??

Man darf echtes Interesse (für einander) nicht mit Voyeurismus zu Unterhaltungszwecken verwechseln. Ich weiß, die Grenzen sind oft fließend.

@Alexx: Das Fernsehen stellt tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs dar, aber aufgrund seiner Flächenwirkung ist es auch ursächlich verantwortlich. Verantwortungsbewußtsein ist aber keine Maxime mehr bei der Produktion von Fernsehsendungen. Das war mal anders.

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Original von Tom
Fernsehen ist unmoralisch geworden.

Fernsehen ist nicht mehr oder weniger als ein Spiegel der Gesellschaft- was die Mehrheit will (Quote!) wird gesendet- Fresse es wer da wolle.

Es gab Zeiten- und es gibt sie teilweise noch- da wussten Journalisten "etwas" - etwas das Quote bringen könnte (z.B. Willy Brandt und sein Sexualverhalten und auch seine Krankheiten)- das brachte "man" nicht in Deutschen Presselandschaften-- erst als eh alles zu spät war. Heutiges Beispiel wäre z.B. Harry in Afganistan, ein amerikanischer Internetdienst konnte die Klappe nicht halten, die britischen Medien schon. Wen wir- die Gesellschaft- vergessen, was moralische Grundsätze sind, wil wir- die Gesellschaft die traditionellen Moralvermittler zerstören, brauchen wir uns über das Ergebnis nicht zu wundern.

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Original von Alexx61

Findest du??

Was das "öffentliche Verbrennen" angeht....darüber könnten wir nochmals reden