Kurzbeschreibung:
1964 folgte Band sechs der nun schon weltbekannten Angélique-Reihe: "Angélique und Joffrey".
Das Buch beginnt mit Angéliques Reise in das Landesinnere durch die Wildnis Nordamerikas. Ziel ist das Fort Katarunk, wo ihr Gatte, der Graf Peyrac, mit dem sie nach Jahren der Trennung wieder glücklich vereint ist, den harten Winter überdauern möchte. Aber die unbeschwerte Zeit ist nicht von langer Dauer. Schon auf dem Weg in das Fort wird ihr Tross mit arkadischen Vertretern Frankreichs und Indianerstämmen konfrontiert. In Katarunk kommt es schließlich zu einer blutigen Auseinandersetzung mit den "Wilden", die das Fort zerstört zurückläßt und alle Pläne des Grafen zerschlägt. Angélique und die anderen Überlebenden sind gezwungen sich auf den Weg zu dem Außenposten Wapassou zu machen, um den Winter irgendwie überstehen zu können. Dort angekommen, stellen sich ihnen neue Probleme. Esgibt nicht genügend Vorräte, Hunger und Krankheit suchen Angélique und ihre Freund heim.
Zu allem Überfluß gibt es einen Mann namens D'Orgéval, einen Jesuiten, der Angélique nichts Gutes will und die Leute gegen sie aufhetzt, indem er Gerüchte verbreitet, sie wäre die "Dämonin von Arkadien", die Tod und Verderben bringt. Die Gerüchte dringen sogar bis in den entlegenen Winkel von Angéliques Unterschlupf und beeinträchtigen nicht nur die Loyalität ihrer Freunde, sondern bedrohen auch die neu erwachte Liebe zwischen Angélique und dem Grafen.
Amazon Rezension:
"Das großartige Panorama Amerikas, in dessen weiten Räumen sich die Machtinteressen der europäischen Staaten in offenem und unterirdischem Widerstreit begegnen, ist der Rahmen dieses neuen großen Romans um das Schicksal einer einmaligen Frau: Angelique de Peyrac. Aus der endlich gefundenen Sicherheit ihrer Gemeinschaft mit dem Grafen Peyrac gerissen, von Gegnern aus dem Dunkel bedroht, in ein Netz ungreifbarer Intrigen verstrickt, tödlichen Gefahren ausgesetzt, erlebt sie in einer rauschhaften Stunde die Versuchung des Herzens und der Sinne, die sie alles kosten kann, wofür sie gelebt hat. Umnik Anne Golon zeigt einen neuen, unerwarteten Aspekt ihrer längst zum Besitz von Millionen von Lesern gewordenen Angelique und gestaltet darüber hinaus einen wesentlichen Ausschnitt der bewegten, farbigen Entwicklungsgeschichte eines Kontinents, in der sich die Sünden und Verbrechen der Alten Welt widerspiegeln. Das eindringliche Bild einer in ihren Anfängen gärenden, von explosiven politischen und religiösen Gegensätzen zerrissenen Gesellschaft tut sich auf: Kolonisten, Händler, Glücksritter, Kavaliere des Abenteuers, Missionare - und dazu die »Mädchen des Königs«, die dem Bevölkerungsmangel des neuen Kontinents abhelfen sollen. "
Die Autorin:
Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.
Eigene Meinung:
Zugegeben, der neue Handlungsschauplatz in der neuen Welt ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn man erst einmal in die Erzählung hineingefunden hat, ist man froh, dass Schicksal Angéliques weiterverfolgen zu können. Sie ist nun eine gereifte, immer noch sehr schöne Frau, die durch ihr Wesen bezaubert und mit ihrer klaren praktischen Denkweise beeindruckt.
Die Beschreibung des amerikanischen Nordens, speziell der Region Arkadien, mutet sehr poetisch an und wirkt doch äußerst realistisch.
Wieder gibt es ein Wiedersehen mit Figuren der vorhergehenden Bände und auch sonst ein buntes Potpourri an neuen Charakteren, die von der Autorin sehr individuell und teils liebevoll gezeichnet werden. Auch die indianische Kultur kommt nicht zu kurz, wenn auch manche Beschreibungen etwas altmodisch und negativ anmuten.
Nichtsdestotrotz ein herausragendes Lesevergnügen.