ANGÉLIQUE UND IHRE LIEBE von Anne Golon

  • Kurzbeschreibung:


    Mit "Angélique und ihre Liebe" legte Anne Golon 1961 den sehnsüchtig erwarteten fünften Band ihrer Romanreihe vor.


    Nach einer abenteuerlichen Flucht aus La Rochelle befindet sich Angélique zusammen mit einer Gruppe hugenottischer Kaufleute und deren Familien sowie ihrer Tochter auf der Goldsboro, dem Schiff des Piraten Rescator. Es soll zu den Westindischen Inseln gehen. Mit der Stimmung der Passagiere steht es nicht zum Besten, da sie Argwohn gegenüber der Manschaft und ihrem Kapitän hegen. Als sich herausstellt, dass dieser sie nicht zu den Inseln, sondern an die wenig besiedelte Ostküste zu bringen gedenkt, spitzt sich die Lage zu. Angélique ist hin und hergerissen zwischen ihrer Loyalität zu den Rochellesern und der Faszination für ihren Retter. Nachdem das Schiff in einen heftigen Sturm geraten ist, offenbart der Rescator ihr sein Geheimnis - er ist niemand anderer als ihr für tot gehaltener und lange verschollener Mann, der Graf de Peyrac. Doch da zetteln die Hugenotten eine Meuterei an und bringen das Schiff in ihre Gewalt. Angélique muß sich für eine Seite entscheiden. Schließlich erreicht die Goldsboro die neue Welt und die Rollen verteilen sich neu. Nun ist es der Rescator, der mit dem Land vertraut ist. Er bietet den Rochellesern an, sich als Siedler in seinem Territorium niederzulassen und überzeugt sie von seinen guten Absichten. Er gibt seine wahre Identität und die seiner wiedergefundenen Frau Angélique preis, die alle bis dahin für eine Dienstmagd gehalten haben. Angélique wird auch mit ihren beiden Söhnen wiedervereint. Gemeinsam machen sie sich auf ins Landesinnere...


    Amazon-Rezension:


    "Ich weiß gar nicht, wie oft ich Angélique inzwischen schon gelesen hab und ich muss sagen, des ich jedes mal von Neuem begeistert bin. Ist es nicht einfach Wahnsinn, wie Anne Golon es jedes mal wieder schafft einen zu faszinieren und begeistern? Wie sie es jedes Mal schafft, einem Angélique noch näher zu bringen?
    Vor allem in diesem Band, wo ENDLICH das langerwartete Wiedersehen statt findet. Alles Geschehene wird unwichtig in Anbedracht dessen wie viel die beiden Liebenden doch noch verbindet. Nichts kann sie trennen, sie gehören zusammen(nicht dass man das nicht schon im ersten Band wusste). Ich habe selten etwas so sehnsüchtig erwartet, wie den Moment wo sich die beiden endlich wiederfinden.
    Ich kann es nur jedem empfehlen, diese Bücher unbedingt zu lesen, sie sind ein absolutes Muss und unumgänglich, wenn man Leser Historischer Romane ist. Ich muss nur warnen, sie machen süchtig und verderben einen sogar ein bisschen für die anderen Bücher, weil einfach kein anderes jemals wieder so gut ist(ich spreche aus Erfahrung, ich habe seitdem sehr viele andere, ähnliche Romane gelesen, aber nichts Vergleichbares gefunden).
    Schade ist nur, dass es von der Autorin keine anderen Bücher gibt."


    Die Autorin:


    Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
    Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.


    Eigene Meinung:


    Der Roman spielt sich zum Großteil auf der Überfahrt und dem Schiff des Rescators ab. Die Autorin erzählt von den Konflikten zwischen den unterschiedlichen Charakteren, die durch die Enge und die unterschiedlichen Einstellungen verschärft werden. Schön geschildert werden die Naturphänomene und die generellen Bedingungen auf dem Schiff. Angélique trifft endlich ihren Mann wieder, mit dem sie einst eine ungewöhnlich glückliche Ehe verband und der ihr durch die Willkür des Königs von Frankreich genommen wurde. Inzwischen sind sehr viele Jahre vergangen, so dass die Kluft zwischen den beiden Menschen, die seit ihrer Trennung so unterschiedliche Leben gelebt haben, fast unüberbrückbar scheint. Jeder macht dem Anderen stille und auch offene Vorwürfe wegen seines Verhaltens und für die Dinge, die ihm selbst widerfahren sind. Aber zuletzt wird immer deutlicher, dass Angélique und den Grafen Peyrac mehr als eine gemeinsame Geschichte verbindet. Es ist die Seelenverwandschaft zweier aufgeschlossener und unerschüttlicher Menschen, die beide für immer untrennbar verbindet und sie aufbrechen läßt, eine neue Welt zu erforschen - weit entfernt vom Zugriff des Sonnenkönigs.
    "Angélique und ihre Liebe" ist ein in sich sehr geschlossenes Buch, das einen kürzeren Zeitrahmen umfaßt als seine Vorgänger. Angélique erhält ihre Identität zurück und am Ende stehen alle Zeichen zum Guten. Die Szenen zwischen ihr und Peyrac lesen sich sehr schön und die Geschichte ist spannend vom Anfang bis zum Schluss.
    Wer die Romane jedoch wegen ihrer Bezüge zum historischen Frankreich liebt, muß sich ab nun auf einen kompletten Szenenwechsel einstellen. Die brilliante Erzählweise der Autorin begleitet die Leser aber zum Glück auch in den folgenden Büchern.



    edit: Jahreszahl korrigiert.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • :anbet
    Das bisher einzige Buch der Reihe, das ich zwei mal gelesen habe. Ich fand es sehr schön, Angélique ist wieder mit ihrem Grafen zusammen und das auch noch auf seinem Piratenschiff (ich steh' auf Piratenschiffe ;-) ). Rescator fand ich ja schon in den früheren Büchern toll und hier spielt er eine größere Rolle. Hach, *schmelz*, ich glaube, ich sollte den Roman noch einmal lesen.
    Mit diesem Buch endet für mich die "originale" Angélique-Geschichte, die Folgebände, die in der Neuen Welt spielen, mochte ich nicht mehr so ganz.


    ***
    Aeria

  • Liebe Aeria,


    ich kann Dir nur zustimmen. Angélique gehört für mich auch nach Frankreich.


    Ich würde mir wünschen, dass das letzte geplante Buch der Autorin noch erscheint, denn darin soll Angélique wohl wieder in die Heimat zurückkehren.

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  • Neben "Angelique" und "Angelique und der König" war das einer meiner Lieblingsbände der Reihe. Ich weiß nicht wie oft ich die ersten 5 oder 6 Bände gelesen habe, dieser gehört auf alle Fälle mit zu denen, wo ich gleich wieder vorne angefangen habe wenn ich hinten fertig war.


    Alles was danach kommt, gefällt mir auch nicht mehr so ganz, aber bis zur Ankunft in Amerika, einfach nur genial.


    Bis sie auf dem Schiff endlich Joffrey wieder erkennt *schmelz*.

  • Das meistgelesenen Buch von mir :-) ich glaub es sind so ungefähr um die 10 mal.
    Ich liebe diese Buch. In dem einen Moment freut man sich in dem anderen denkt man sich wieder omg was machst du da...

  • Was kann man mehr dazu sagen? Endlich haben sie sich wieder, nach sooooo langer Zeit, in der sie sich nicht vergessen konnten *schmacht*


    Grandios geschrieben von Anne Golon. Einen ganzen Band fast ausschließlich nur mit dem Dasein auf dem Schiff zu füllen, ist echt eine Kunst. Gut gefällt mir auch die Art, in der die Schriftstellerin die harte und abweisende Haltung des Rescators gegenüber Angélique langsam aufweicht. Am Anfang noch überzeugt von seiner Meinung und mit Prinzipien beladen, kann er sich doch nicht der Erkenntnis entziehen, das er evtl nicht Recht haben könnte und natürlich auch die Anziehungskraft zueinander, der sich beide nicht entziehen können. Herrlich.