Zitatna, da bin ich ja mal gespannt!
Ich auch.
Zitatna, da bin ich ja mal gespannt!
Ich auch.
Schon auf der Lesung wusste ich, dass mir das Buch gefallen wird, auch wenn es nicht zu der Art Buch zählt, die ich am liebsten lese - gestern habe ich es nun beendet.
Das Leben des mit einer wenig freundlichen Pflegefamilie gestraften Tim Köhrey scheint mir lange Zeit bestimmt durch andere und die eigene Antriebslosigkeit. Wenige Veränderungen gehen von ihm aus und wenn, dann flieht er. Aus seiner Pflegefamile, dann vor seinem Freund Kuhle, schließlich vor der einnehmenden Jenny - es gelingt ihm nicht, Probleme direkt zu lösen. Und so landet er in jenem kleinen Kaff in Niedersachsen, mit Gisela, auch dort bleibt er nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil man es von ihm erwartet - wenigstens übernimmt er Verantwortung. Sein Leben hat den Tiefpunkt erreicht.
Doch dann ändert sich einiges, er wirkt wie verwandelt, aufgestaute Lebenslust und Zorn wecken ihn. Er kehrt nach Berlin zurück, versucht die Vergangenheit zu reanimieren.
Diese Handlung, auch wenn sie genau betrachtet doch etwas stark gelenkt wird - zuerst gezielt in die Misere, dann wieder hinaus - erweckt trotz alledem nie den Anschein der Unglaubwürdigkeit. Denn dies ist die größte Stärke des Buches, die realistische Weise, auf die alles geschildert wird. Nie wird etwas überstrapaziert, nie driftet eine Szene ins Unglaubwürdige oder Kitschige. So war mir Protagonist Tim zwar nicht immer wirklich sympathisch, allerdings war er - ebenso wie die anderen Charaktere - absolut glaubwürdig und menschlich.
Die Atmosphäre (ich habe mehrmals gelesen, sie sei düsterer als in den anderen Büchern) habe ich nicht als schlimm empfunden, war doch der trostlose Teil in Niedersengricht recht kurz. Ebenso reduziert der prägnante und häufig amüsante Stil dieses Gefühl, da der Humor vielem die Härte nahm.
Dadurch geht dem Buch, das zwar durchgängig realistisch wirkt, aber auch ein wenig an Spielraum verloren - ob Tim Köhrey nun todtraurig oder glückselig ist, immer schwingt ein wenig Humor mit und schwächt diese Gefühle ab, da er den Leser aus der Ernsthaftigkeit dieser Empfindungen reißt. Das heißt allerdings nicht, dass mir der Humor und der Stil nicht gefallen haben
Probleme hatte ich mit den gezielten kindlichen Worten zu Beginn - auch weil später die Zeitform gezielt ins Präsens wechselt, die Vergangenheit dieser Zeit also nochmals betont wird. Das Kindliche sorgt zwar für nette Stellen, die gesamte Wirkung ist aber so für mich nicht ganz stimmig.
Insgesamt hat mir die Lektüre Freude bereitet und ich kann mir vorstellen, noch weiteres Buch von Tom zu lesen (Stellungswechsel habe ich aus meinem Gedächtnis verdrängt ;-)).
Fazit
Ein Buch, dessen Stärke in der realistischen Schlderung der Charaktere und der Handlung sowie dem treffenden und unterhaltsamen Stil liegt.
8/10 Punkten
bartimaeus
Für mich ist es nicht so sehr der Plot, der dieses Buch lesenswert macht, sondern die Sätze, mit denen er erzählt wird. Toms Schreibe hat ihre eigene Tonalität und lässt sich einfach gut lesen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und die Handlung ist - meistens - nachvollziehbar. Würde ich Tom nicht aus dem Forum kennen, hätte ich wohl nicht nach diesem Buch gegriffen, aber trotz dieser mir sehr fremden Berliner Kneipenwelt und trotz der Geschichten von Menschen, die "ganz unten" sind, fühle ich mich in seinen Romanen immer wieder wohl.
Ich konnte es nicht lassen, den "Geisterfahrer" beim Lesen mit "Radio Nights" und "Idiotentest" zu vergleichen, schon, weil die Handlung recht ähnlich war. Mir persönlich hat "Idiotentest" besser gefallen, vielleicht, weil der Weg, den der Protagonist gegangen ist, da noch unbeschritten war und nun erneut gegangen wurde. So ganz genau kann ich das nicht begründen.
Mein Fazit: Alle, die "Radio Nights" und "Idiotentest" mochten und gerne mehr davon hätten, sollten wieder zugreifen! Wer Tom Liehr nicht kennt, sollte sich von der Inhaltsangabe nicht abschrecken lassen und auf jeden Fall mal reinlesen.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Herr Palomar
Verlag: Aufbau Tb, Februar 2008, 330 Seiten
Handlung laut Rückseite:
Das Leben kommt immer von vorn.
Als der frühere DJ Tim Köhrey endlich zu sich kommt, ist es fast zu spät – Berlin ist weit weg, die große Liebe längst vorüber, und seine Zukunftsaussichten sind trübe: Provinzleben, Reihenhaus, zerrüttete Ehe. Doch dann kehrt er zurück in die neue Hauptstadt und sucht nach dem Glück seiner Jugend.
Eine rasante Geschichte über verpasste Chancen, Liebe, Freundschaft und die goldenen Achtziger – frei nach dem Motto:
Das Leben ist zu kurz, um einfach davor wegzulaufen.
Über den Autor:
Siehe Büchereulen-Autorenportrait:
Liehr, Tom [mit Interview]
Autorenhomepage: www.tomliehr.de
Meine Meinung:
Die Geschichte Tim Köhreys beginnt mit dem Tod seiner Eltern, als er sechs Jahre alt war und anschließend zu Pflegeeltern kam. Dieser Bruch in seinem Leben wird auch seine künftige Entwicklung prägen, denn obwohl seine Pflegefamilie nett zu ihm ist, empfindet er doch eine deutliche Distanz, die ihn ausgrenzt und mehr zum Beobachter werden lässt. Nach ein paar Jahren erfolgt ein Umzug von Hannover nach Berlin, eine Stadt die Tims wahre Heimat werden könnte. Er trifft mit Kuhle einen Freund fürs Leben und erlebt mit Melanie die erste Liebe. Diese Nebenfiguren, konsequent aus Tims Blickwinkel dargestellt, sind beeindruckende Nebenfiguren.
Tims Entwicklung steht im Einklang mit den Zeiten, den späten Siebzigern und die Achtziger Jahre, voller Matchboxautos, Donald Duck, Neue Deutsche Welle usw. Zum Glück wird diese Methode der Erzeugung von Zeitkolorit nicht übertrieben.
Mir gefällt, wie Tom Liehr die Merkwürdigkeiten dieser Zeiten betont ohne sie zu verhöhnen oder das damalige Lebensgefühl der Lächerlichkeit preiszugeben.
Viele Kapitel schließen mit dem Nennen der jeweiligen Nummer 1 Hits zu der Zeit, die einen wirklich erschütternd fragwürdigen Musikgeschmack Deutschlands in den Achtzigern erinnern lassen, aber auch meistens einen inhaltlichen Bezug beinhalten.
Tom Liehr schont seine Figuren nicht. Die Mitglieder von Tims Pflegefamilie verändern sich nicht gerade zum positiven,
sein Pflegebruder wird drogensüchtig und verschwindet, sein anderer Pflegbruder Frank wandelt sich erst zum Punk, später zum Yuppie, sein guter, souveräner Freund Kuhle wird der versuchten Vergewaltigung der attraktiven Sabrina verdächtigt und verschwindet ebenso wie Tims untreue Freundin Melanie aus seinem Leben.
Nach gut 100 Seiten erreichen wir 1989 und damit wird fast eine andere Welt eingeleitet.
Tim wirkt desillusioniert. Die Schauplätze wechseln schnell von Bordellen zu Discos mit Auftritten als DJ.
Und dann im dritten Teil erreichen wir das Heute mit einem Katzenjammer über die verloren geglaubte Zeit und einem Privatleben im Scherbenhaufen. Als Tim etwas über Melanie und Kuhle hört, macht er sich auf die Suche nach seinen Freunden. Die Handlungsfülle nimmt noch einmal richtig zu, als er viele alte Bekannte wieder trifft.
Der Leser erlebt Tims Gefühlsschwankungen hautnah und realitätsnah mit und kann sich dem intensiven Erleben von Tims Emotionen kaum entziehen.
Wenn schon Vergleiche zu Autoren gerade bei Tom Liehr beliebt sind, dann möchte ich aufgrund des Lesegefühls und der Songtitel, die eine große Rolle für den Protagonisten spielen, gerne den amerikanischen Autoren Jonathan Lethem und seinen Roman „Die Festung der Einsamkeit“ nennen. Neben einem musikalischen Bezug und einer inhaltlichen Vergleichbarkeit des frühen elterlichen Verlusts ihres Protagonisten teilen sich die Autoren auch eine stilistische Komik mit melancholischen, aber unpathetischen Unterton.
Geisterfahrer besitzt eine hohe Emotionalität, Witz und Dramatik. Sehr zu empfehlen
Dem hab ich eigentlich nichts mehr hinzu zufügen... Ein sehr gelungenes Buch....
Dieses Buch könnte ich mir gut vorstellen für Diskussionsrunden in einer Schulklasse.... Das Buch schreibt das Leben....
5 von 5 Büchereulen...
Och, Mondstein, dazu mußt Du aber doch nicht die gaaaaaaaaanze ellenlange Rezi zitieren. Hätte doch auch gereicht, wenn Du schlicht und einfach gemeint hättest:
Ich habe Herrn Palomars Rezi nichts mehr hinzuzufügen.
Bin vielleicht ein wenig kleinkariert, aber mich stört das immer ein wenig, wenn ein halber Meter Text zitiert wird und dann nur noch 3, 4 eigene Sätze drunter stehen.
ZitatOriginal von Batcat
Och, Mondstein, dazu mußt Du aber doch nicht die gaaaaaaaaanze ellenlange Rezi zitieren. Hätte doch auch gereicht, wenn Du schlicht und einfach gemeint hättest:
Ich habe Herrn Palomars Rezi nichts mehr hinzuzufügen.
Bin vielleicht ein wenig kleinkariert, aber mich stört das immer ein wenig, wenn ein halber Meter Text zitiert wird und dann nur noch 3, 4 eigene Sätze drunter stehen.
Ja schon.... aber auf Zitat drücken ging eben schneller Zeit ist Geld..
LG an die Kleinkarierte....
*Sorry aber das Rumgemotze bei den Eulen nervt nur noch....*
ZitatOriginal von Mondstein100
*Sorry aber das rumgemotze bei den Eulen nervt nur noch....*
Ich versuche gerne, den anderen Eulen den Teil des zu zitierenden Beitrags, der mir besonders wichtig ist, knapp und überschaubar herauszuarbeiten. Besonders verwirrend ist oft das Zitieren eines Beitrags, der seinerseits mit Zitaten, Spoilern o.ä. versehen ist. Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, macht für mich einen gelungenen Beitrag aus.
Deshalb wähle ich auch hier den Satz, auf den ich mich beziehen möchte, gezielt aus und würde dich gerne fragen, was du damit meinst. Der Hinweis von batcat war sehr freundlich und meiner Ansicht nach hilfreich formuliert. Es gibt sicher viele Dinge, die nerven können, aber wo siehst du bei den Eulen ein (übrigens groß zu schreibendes) Rumgemotze?
ZitatOriginal von churchill
Ich versuche gerne, den anderen Eulen den Teil des zu zitierenden Beitrags, der mir besonders wichtig ist, knapp und überschaubar herauszuarbeiten. Besonders verwirrend ist oft das Zitieren eines Beitrags, der seinerseits mit Zitaten, Spoilern o.ä. versehen ist. Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, macht für mich einen gelungenen Beitrag aus.
Deshalb wähle ich auch hier den Satz, auf den ich mich beziehen möchte, gezielt aus und würde dich gerne fragen, was du damit meinst. Der Hinweis von batcat war sehr freundlich und meiner Ansicht nach hilfreich formuliert. Es gibt sicher viele Dinge, die nerven können, aber wo siehst du bei den Eulen ein (übrigens groß zu schreibendes) Rumgemotze?
Wenn du die Zeit hast dann mach es weiter so, hab ich nichts dagegen....
Es nervt das oft auf Beiträge hingewiesen wird, egal ob es sich dabei um Rechtschreibung, Satzbau oder um Zitate usw. handelt... Die Hauptsache ist doch das man einen Beitrag versteht... Manchmal fehlt die Zeit um seine Beiträge 100%ig zu überprüfen.... Ich würde mir hier wünschen das man mal schnell und unkompliziert einen Beitrag verfassen kann ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass man die Norm der einzelnen User einhält.
OK, wollte hier auch nicht Toms Thread stören. Über die "Hauptsache" bezüglich der Beitragsqualität müssen wir uns ja auch nicht einig werden ...
Was Toms Buch angeht, stimmen wir ja soweiso überein
ZitatOriginal von Waldfee
Für mich ist es nicht so sehr der Plot, der dieses Buch lesenswert macht, sondern die Sätze, mit denen er erzählt wird. Toms Schreibe hat ihre eigene Tonalität und lässt sich einfach gut lesen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und die Handlung ist - meistens - nachvollziehbar. Würde ich Tom nicht aus dem Forum kennen, hätte ich wohl nicht nach diesem Buch gegriffen, aber trotz dieser mir sehr fremden Berliner Kneipenwelt und trotz der Geschichten von Menschen, die "ganz unten" sind, fühle ich mich in seinen Romanen immer wieder wohl.
Ich konnte es nicht lassen, den "Geisterfahrer" beim Lesen mit "Radio Nights" und "Idiotentest" zu vergleichen, schon, weil die Handlung recht ähnlich war. Mir persönlich hat "Idiotentest" besser gefallen, vielleicht, weil der Weg, den der Protagonist gegangen ist, da noch unbeschritten war und nun erneut gegangen wurde. So ganz genau kann ich das nicht begründen.
Mein Fazit: Alle, die "Radio Nights" und "Idiotentest" mochten und gerne mehr davon hätten, sollten wieder zugreifen! Wer Tom Liehr nicht kennt, sollte sich von der Inhaltsangabe nicht abschrecken lassen und auf jeden Fall mal reinlesen.
Den kann ich nur zustimmen. Hatte auch mal auf was Neues gehofft. Bin zwar nicht wirklich enttäuscht, aber irgendwie schade. Ich glaube, hier ist für mich der Punkt wo man anfängt zu behaupten, alle weiteren Bücher sind dann irgendwie eins wies andere.
Aber Spaß hat s schon gemacht. Eben ein typischer Liehr.
Wollte eigentlich noch was zu den Parallelen zwischen Tim und Tom sagen, aber das hat Tom ja im Abschluss selbst schon geschrieben. Musste immer schmunzeln wenn ich an Episoden kam, die ich aus Toms Leben mal so gehört hatte.
Zwei Dinge will ich gern noch erwähnen, wenn auch vielleicht nicht soooo wichtig:
1. wird es kaum gelingen in ein blühendes Rapsfeldzu laufen um Kornblumen zu pflücken. Irgendwo im hinteren Drittel war das erwähnt. Raps ist schon verblüht bevor die Kornblumen ihr blau zeigen.
2. bin ich über "unter die Schulter fassen" gestolpert. Wie macht man das? Kenne nur "unter die Arme greifen".
Hallo, Heaven.
Mit diesen Underdog-Entwicklungsromanen ist jetzt auch Schluss. Ich finde zwar selbst, dass die Entwicklung (und auch die Anlage der Geschichte) in "Geisterfahrer" deutlich anders ist als z.B. bei "Idiotentest", aber es gibt tatsächlich einiges an Parallelen.
Kornblumen in blühenden Rapsfeldern gibt's auch nur in der Nähe von Nieder-Sengricht.
Huhu Tom.
Naja, wenns beim nächsten Mal keine anfänglichen Looser sind, die von einem Fettnapf in den nächsten stolpern bis sie das Leben begreifen, sie nicht mit Musik und IT zu tun haben, dann hast du den Bogen raus.
Aber gern wieder in Berlin.
Ahso, die wachsen also nur da "senkrecht".
Und was war mit den Schultern?
Da ich noch nicht durch bin mit diesem Buch, kann ich mir noch keine abschließende Meinung bilden.
Dennoch sei mir dieser kleine Zwischenruf gestattet:
Schwarzen Krauser als widerlichen Tabak zu bezeichnen geht nun wirklich zu weit
Dies ist mein erstes Buch von Tom Liehr. Gelesen habe ich es schon vor einiger Zeit, aber irgendwie versäumt, meine Rezi einzustellen. Das wird hiermit nachgeholt.
Meine Rezension:
Vieles in diesem Buch erinnert mich an meine eigene Jugendzeit:
da kommen Erinnerungen hoch an parfümierte Tees und selbst aufgenommene Kassetten und Knutschereien im Kino, an angehimmelte Disc-Jockeys und natürlich die „Rocky Horror Picture Show“.
Ich kenne jeden der Nr. 1-Hits, die Tom an den Kapitelenden erwähnt. Ja, auch den von Heintje
Teil 1 ist großartig geschildert aus der Sicht eines kleinen Jungen. Die emotionale Kälte in der Pflegefamilie ist schon erschreckend, wirkt sie doch nach außen hin sicher wie eine ganz „normale“ Familie. Die nüchterne Sprache macht die Schilderungen erträglich.
Im 2. Teil findet Tims Leben hauptsächlich in Discos und Bordellen statt. Hier hat mir dieses Suhlen in Selbstmitleid nicht so gut gefallen.
Der gekonnte Sprung über 17 Jahre hinweg erspart dem Leser die Beschreibung des traurigen Alltags von Tim in dieser Zeit, in der er wohl nur vor sich hin existierte. Er lässt diesen Albtraum schließlich hinter sich und kehrt zurück nach Berlin. Die Szenen, die nun folgen, habe ich zum Teil mit nachsichtigem Grinsen, zum Teil mit nach oben gerollten Augen gelesen und das Ende ist mir schlicht zu dick aufgetragen.
Der Titel passt perfekt: Tim ist Zeit seines Lebens als Geisterfahrer unterwegs. Geisterfahrer im Sinne von: mal in der falschen Richtung, mal gegen den Strom, mal wie in Trance, mal wie von Geisterhand gesteuert als Beifahrer unterwegs.
Alles in allem ein flott wegzulesender Roman. Sehr gefallen hat mir, dass der Schreibstil Tims jeweiligem Alter angepasst war.
Ach ja: Als Tom das Buch schrieb, scheint Euphemismus gerade sein Lieblingswort gewesen zu sein.
Und wie ich heute festgestellt habe: weil ich „Bockmist“ von Hugh Laurie bei Amazon gekauft habe, werden mir jetzt Toms sämtliche Werke bei meinen Empfehlungen präsentiert :-).
Das war mein zweites Buch von Tom und es gefiel mir genauso gut, wie Idiotentest, wenn nicht sogar noch ein bißchen besser. Radio Nights habe ich in meiner Buchhandlung schon bestellt, ist aber im Moment noch nicht lieferbar, obwohl als Termin September angegeben ist (sind ja noch ein paar Tage :grin).
Wann kommt das nächste Buch?
Nachdem "Geisterfahrer" nach "Radio Nights" und "Idiotentest" der 3. Roman in Folge ("Stellungswechsel" mal ausgenommen :grin) war, der sich rund um Musike, Informatik und Berlin dreht, muss ich mit Bravour behaupten, dass sich "Geisterfahrer" als brilliantes Kleinod gemausert hat. Tims Charakter - vom Waisenknaben über den kleinen DJ Rebell zum Dorftrottel bis back to the roots - wurde schön skizziert, ich habe beim Lesen das ein oder andere Tränchen verdrückt und das ein oder andere Schmunzelchen getätigt. Ein sehr lesenswertes Buch!
EDIT:
Hallo, Lilli.
ZitatEin sehr lesenswertes Buch!
Bin jetzt auf der Hälfte des Buches.
Da ich selbst BJ71 bin und weiß, wie es in den 80ern war, gefällt mir die Geschichte gut, jedoch fehlt mir der gewisse Pfiff. Bzw. mitunter kommt Langeweile mit Tim auf.
Tim marschiert durchs Leben, was es nicht gerade gut mit ihm meint, bis jetzt. Sehr bedauerlich. Kein Lichtblick weit und breit.
Hoffe, dass es noch gut für Tim ausgeht. Armer Kerl.
Das ist doch kein Leben. Platten auflegen, in Kneipen und Puffs abhängen. Keine Freunde, keine Freundin.
Kann man einfach nur Mitleid mit ihm haben und sich selbst an seinem eigenen Leben erfreuen, was auch nicht immer optimal ist, aber immer noch besser, als Tim seins.
Ruhrmaus
Also für mich war Geisterfahrer mein erstes Buch von Tom. Und ich muss zugeben, ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich habe mir das Buch gekauft, weil ich Tom Liehrs Beiträge hier in der Büchereule teilweise richtig witzig und sympathisch finde. Aber irgendwie habe ich diesen Humor im Buch nicht gefunden. Vielleicht bin ich auch mit falschen Erwartungen an das Buch ran, das kann auch sein. Ich fands unterhaltsam, aber irgendwas hat mir gefehlt.
Was mir aber sehr gut gefallen hat, waren die Musikeinschübe, besonders wer wann Nr. 1 der Charts war.
Mein zweiter Liehr und bestimmt nicht mein letzter.
Wie schon "Pauschaltourist" habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Obwohl ich noch nie in Berlin war, die Achziger eher die Zeit meiner Kindheit als meiner Jugend sind und Bücher über Musik eigentlich auch nicht mein Ding sind, hat mich das Buch bestens unterhalten.