'Ein mörderischer Sommer' - Kapitel 01 - 05

  • Ich fange dann mal an, da ich schon Zeit Sonntag das Buch lese und jetzt endlich meine Gedanken hier einstellen darf. :grin


    Das ersten Kapitel spielt in der Gegenwart und beschreibt die derzeitige Situation. Joanne und Paul haben sich vorläufig getrennt, Joanne liebt ihren Mann immer noch sehr und will ihn zurück. Die beiden gemeinsamen Töchter werden von der Mutter ins Ferienlager verabschiedet, vom Vater hingefahren.
    Es wird der unfertige Swimmingpool beschrieben, welcher meiner Meinung nach noch eine Rolle spielen wird. Die unerwünschten Anrufe, wo sich niemand meldet, erhält Joanne immer noch.


    Ab dem zweiten Kapitel wird das Geschehen der letzten zwei Monate beschrieben.
    Mit Joannes bester Freundin Eve (die beiden sind seit der Schule befreundet) geht sie zur Tennisstunde. Die Freundschaft der beiden Frauen wird beschrieben. Joanne ist eher ruhig, schüchtern findet sich unattraktiv. Das Gegenteil ist Eve: frech, sagt schnell ihre Meinung, ist mit einem Polizisten glücklich verheiratet. Wohnt im Haus neben Joanne.


    Desweiteren wird das Gespräch beschrieben, indem Paul Joanne mitteilt, dass er sich vorübergehend von ihr trennen möchte. Am nächsten Tag spielt sie durch, wie Eve sich geschlagen hätte - und wie wenig sie selbst mit der Situation umgehen konnte. Paul ist ihr erster fester Freund gewesen. Er ist Anwalt, sie haben noch während des Studiums geheiratet, haben zwei gemeinsame Töchter. Paul weiß nicht, was er will, er will sich selbst finden, herausfinden, was wer will. Joanne hat Angst, dass die Trennung dauerhaft sein könnte.


    Im letzten Kapitel dieses Abschnittes wird die erste Kontaktaufnahme zwischen Joanne und dem Unbekannten Anrufer geschildert, eine Morddrohung wird ausgesprochen. Keiner nimmt Joannes Sorgen deswegen wirklich ernst, Eve äußert den Verdacht, Joanne wolle nur Paul an sich binden. Dieser ist der gleichen Meinung und hilft ihr eher weniger.


    Eve hat unerklärliche Schmerzen, einen Grund hierfür kann von den Ärzten nicht gefunden werden. Es wird interessant sein zu lesen, ob dies etwas zu bedeuten hat: Will Eve nur Aufmerksamkeit haben? Oder ist sie ernsthaft krank?

  • So. Den ersten Teil der Leserunde habe ich nun gelesen.
    Für mich wieder ein typischer Fielding, der mich schnell fesselt. Die Story kommt schnell auf den Punkt und es wird nicht erst seitenweise unnötig Drumherum geschrieben.
    Die Trennung von Paul finde ich allerdings merkwürdig. Man trennt sich doch nicht nach 20 Jahren Ehe um mal über alles nachzudenken, weil man denkt, das man unglücklich ist, oder?! Da steckt sicher mehr dahinter.
    Dann diese seltsamen Anrufe die ja auch direkt nach Paul´s Auszug beginnen … Mh. Ziemlich komisch.
    Aber macht neugierig auf mehr. Deshalb muss ich jetzt weiter lesen!

  • Ui, ihr seid ja fix.


    Mir hat auch gefallen, dass die Autorin gleich "in medias res" geht. Sofort erfährt der Leser von den ominösen Anrufen und dass Joanne nun die nächsten zwei Monate allein im Haus sein wird. Dann wird langsam aufgerollt, was passiert ist, seitdem die Sache mit den Anrufen begonnen hat.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht, wenn diese Vorgeschichte erzählt ist und wir dort ankommen, dass sie nun allein im Haus ist.


    Bei jeder Figur, die neu eingeführt wurde, habe ich mir überlegt, ob sie vielleicht etwas mit den Anrufen zu tun hat. Bisher kann ich es mir aber noch von niemandem vorstellen.


    Ich denke auch, dass hinter Eves Krankheit noch mehr steckt. Mal sehen, was die Blutuntersuchungen ergeben. Eigentlich glaube ich nicht, dass sie dadurch mehr Aufmerksamkeit möchte.
    Interessant, dass der "naiven" Joanne eine gänzlich entgegengesetzte Freundin an die Seite gestellt wird.


    Was ich von Paul halten soll, weiß ich noch nicht. Etwas lahm finde ich das "nachdenken müssen" auch. Bei Fielding gibt es ja häufig bei den Männern tiefe Abgründe... :grin


    .

  • Wiggli, deine bisherige Zusammenfassung finde ich sehr zutreffend, dann kann ich gleich mit meinen Kommentaren starten:


    Die Ausgangsposition ist spannend, der Stil lässt wieder ein angenehmes Lesen zu, wenn ich auch mache Abschnitte hölzern finde. Das schreibe ich aber der Übersetzung zu.


    Der Beginn ist so gehalten, dass man als Leser sofort in die Handlung geworfen wird, in Kapitel 2 kommt dann wenig elegant die Rückblende. In Kapitel 1 werden die Figuren und die Situation erklärt, aber durch die unoriginellen Namen Joanne Hunter, Paul, Robin, Eve etc. musste ich mehrmals nachdenken, wer denn jetzt wer ist. Am Besten gefallen mir bisher die freche Lana = Lulu und die selbstbewusste Eve.


    Die Familie ist eine typische amerikanische Familie aus der Mittelschicht der Achtziger Jahre. Für meinen Geschmack hätte Paul ruhig einen ausgefalleneren Beruf als Rechtsanwalt haben können.
    Bisher ist Paul für mich nur ein Typus, als Mensch wurde er noch nicht gezeigt. Jedenfalls ist er die unsympathische Figur des Romans, vielleicht noch mehr als der Anrufer!!


    Die Geschichte mit Joannes wunden Zehen in Kapitel 1 ist mir aufgefallen. Das ist zu umständlich erzählt, wenn es nur dazu dient eine platte Weisheit an den Leser zu bringen:
    „Bevor sie rot wurden, hatte ich Schmerzen, aber jetzt sind sie taub“ Eine gute Beschreibung ihres Lebens.
    Diese Symbolik geht so für mich nicht!


    Das Joanne sich in einem angespannten Zustand befindet, durch die Trennung und durch die Drohanrufe, ist sonst ganz gut dargestellt.
    Ein Detail lässt mich nicht los. Die Stimme des bedrohlichen Anrufers ist verfremdet und Joanne zweifelt, ob es überhaupt ein Mann ist. Da könnte etwas dran sein. Ich halte eine Intrige möglich. Vielleicht ist es die Geliebte von Paul, die Joanne tyrannisieren will. Aber das ist bis jetzt nur reine Spekulation.


    Die Freundschaft zwischen Joanne und Eve ist logisch und eindringlich dargestellt. Die Beziehungen der Figuren zueinander zu beschreiben, ist eine der großen Stärken von Joy Fielding.


    Bei der Bemerkung der Mutter, ob Joanne von der Brooklyn Bridge springen würde, wenn Eve es ihr befiehlt, musste ich stutzen. Die schöne Golden Gate Bridge in San Franzisko ist ja bekannt dafür, dass sich viele Leute herunterstürzen. (immer zur schönen, sonnigen Seite hin springen die Selbstmörder). Aber wer schmeißt sich denn von der wundervollen Brooklyn Bridge in New York? Ich bin ja Brücken-Fan!

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Wiggli, deine bisherige Zusammenfassung finde ich sehr zutreffend, dann kann ich gleich mit meinen Kommentaren starten:


    Danke! :wave Diesmal habe ich mir Notizen gemacht, damit ich nicht die Sachen vergesse, die mir aufgefallen sind.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Aber wer schmeißt sich denn von der wundervollen Brooklyn Bridge in New York?


    Vielleicht, weil die näher ist als die in San Franzisko? :gruebel Joannes Mutter will wohl damit ausdrücken, dass sich ihre Tochter zu sehr von Eve abhängig macht bzw. zu wenig selbst nachdenkt.


    Über Pauls Verhalten grübel ich immer noch. Eventuell weiß er selbst nicht, was er will, ist nicht glücklich damit, wie sein Leben verlaufen ist.


    Der Aufbau des Buches erinnert mich sehr an das letzte: Im ersten Kapitel wird schnell und ereignisreich erzählt, was Stand der Dinge ist. In den nächsten wird die nähere Vergangenheit beschrieben. Aber mir gefällt es so.

  • Ich habe heute mühsam den 1. Abschnitt gelesen.
    Meiner Meinung nach ist es Fieldings bisher schlechtestes Buch, soweit man das am ersten Abschnitt festmachen kann.


    Die Handlung fesselt mich kein bisschen und schon ganz zu Anfang hatte ich ernsthaft überlegt, abzubrechen.


    Man wird in eine Situation geworfen, ein bisschen was wird erklärt und dann folgt die lange Rückblende. Joannes Gefühle kommen mir dabei zu kurz, Paul wird nur am Rande hinterfragt. Dafür bekommt man allerdings eine lange Ausführung über die falschen Brüste von Karen. Langweilig.


    Vielleicht liegt es auch einfach nur am Stil... Keine Ahnung. Ich hoffe, dass es besser wird und werde mich mal weiter durchbeißen.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich persönlich finde, dass es nach holprigen Beginn mit der Zeit besser und spannender wird.


    Dankeschön, dann hab ich ja noch Hoffnung.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965