'Die Kosakenbraut' - Seiten 001 - 144

  • Ich habe gestern abend leider nur ca. 20 Seiten geschafft bis meine Augen zugefallen sind :-(


    Aber was ich ungheuerlich finde, ist dass die Prüfung von Elja darin bestand, dass sie bei der Vergwaltigung einer anderen Frau nachguckt. Da wäre ich sicher auch abgehauen. Ist sowas normal gewesen?
    Ich kenne nichts von der Kultur, daher frage ich.


    Als Elja ihre Oma besucht war ich bestürzt, dass sie ihr eine Ohrfeige gibt, weil sie sie so lange nicht besucht hat. Aber ich könnte mir denken, dass wenn die Sache mit den Träumen raus kommt, ihre Oma wieder nett zu ihr ist. Elja scheint ihr viel zu viel von ihrem Vater zu haben.

  • Zitat

    Original von Booklooker Aber was ich ungheuerlich finde, ist dass die Prüfung von Elja darin bestand, dass sie bei der Vergwaltigung einer anderen Frau nachguckt. Da wäre ich sicher auch abgehauen. Ist sowas normal gewesen?
    Ich kenne nichts von der Kultur, daher frage ich.


    Das ist nichts Kulturspezifisches. Vergewaltigungen gab es etwa zu dieser Zeit, hier bei uns im Dreißigjährigen Krieg, als Massenphänomen sicherlich häufiger als in Russland. Sie sind eher etwas, das schrecklicherweise bis auf den heutigen Tag mit Eroberungszügen einhergeht. Sie dienen der ultimativen Demütigung der Besiegten. Und auch hier geht es ja um Land, darum, wer da siedeln darf und wer nicht.


    Kulturspezifisch sind eher andere Dinge. Reisende der damaligen Zeit regten sich immer wieder über den immensen Alkoholkonsum in Russland auf. Die Russen wiederum verachteten die Westeuropäer dafür, dass sie es (zumindest damals, früher war das etwas anders) nicht so mit der Körperhygiene hatten.

  • Auch heute werden noch Frauen im Krieg vergewaltigt. Ich hoffe, nicht mehr so häufig wie damals, aber man hörts doch immer wieder.
    Z. B. in Bosnien wurden auch immer wieder Frauen vergewaltigt. :-(

  • Zitat

    Original von Katerina
    Ich bin keine Hypnosetherapeutin, daher arbeite ich nicht mit Hypnose, sondern nur mit dem "normalen" Gespräch.
    Mitunter bitte ich die Patienten, die Augen zu schließen, dann kann es auch sein, dass sie in eine leichte Trance kommen und sich u.U. hinterher nicht mehr an alles erinnern, was sie gesagt haben. (Generell ist es so, dass alle Stadien der Trance, die in Hypnose erreichbar sind, auch im normalen Leben vorkommen - hat mir mal ein Hypnosetherapeut erzählt. Gedankenverloren Auto zu fahren und dabei die Ausfahrt zu verpassen ist wohl schon ein recht tiefer Trancezustand.) Die Patienten versetzen sich noch einmal in den Traum hinein und erzählen ihn mir so, als ob sie ihn gerade erleben.


    Jetzt verstehe ich das eher. Spontan hätte ich z. B. eher Probleme meine Träume zu erzählen, weil ich mich nur an verhältnismäßig wenige länger erinnern kann.

  • Mit dem ersten Teil bin ich nun durch. Den Prolog kann ich nicht zuordnen. Derzeit ergibt er für mich noch keinen Sinn, ich nehme aber an, dass sich das im Laufe der Geschichte noch ändern wird. Ich weiß nicht, ob es Andrej ist. Später wird erklärt, Andrej wäre in der Natur aufgewachsen. Andererseits zögert der Junge nicht, einen anderen Menschen zu töten. Eine Eigenschaft, die auf Andrej zutrifft.
    Vielleicht ist es aber auch Nazar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so einfach aus der Geschichte verschwindet.


    Irritiert hat mich, dass wir mitten in Eljas Geschichte einsteigen, ohne etwas von der Vorgeschichte zu wissen, die uns der Klappentext aber schon berichtet hat. Ihre Flucht und die Beweggründe erfahren wir erst nach und nach in diesem ersten Abschnitt.


    Womit ich gar nicht klar kam, war ihr plötzlicher Einstig in ihr mütterliches Erbe. Das ging mir zu schnell. Zuerst hat sie gar keine Ahnung, was gemeint sein könnte. Es wird auch nicht von immer wiederkehrenden Träumen berichtet. Die räumt sie erst ein, als ihre Großmutter sie danach fragt. Und dann weiß sie pötzlich von ganz alleine, was sie machen muss, wie sie vorgehen muss. Nach dem Motto: es war schon immer in mir, ich habe nichts davon gewusst, aber ich weiss intuitiv, was ich tun muss; dass ich den Menschen ihre Träume nehmen kann, ihnen Träume geben kann, wie ich Träume deuten muss.
    So zum Beispiel, dass mit den zwei wunderschön verzierten Balkonen in Olenas Traum-Haus offenbar Olenas Brüste gemeint sind ;-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur Es wird auch nicht von immer wiederkehrenden Träumen berichtet.


    Außer im ersten Abschnitt des ersten Kapitels: "Dennoch war Elja froh über jede Nacht, in der sie einen anderen Traum hatte als den, der sich ständig quälend wiederholte." :-)

    Zitat

    Und dann weiß sie pötzlich von ganz alleine, was sie machen muss, wie sie vorgehen muss.


    Nicht von allein. Die Gabe muss übergeben werden, was durch die Mutter im Traum geschieht. Erst danach hat Elja Zugang zu ihr.


    Zitat

    So zum Beispiel, dass mit den zwei wunderschön verzierten Balkonen in Olenas Traum-Haus offenbar Olenas Brüste gemeint sind ;-)


    Solche kleinen Sachen liebe ich, die ich der Realität entlehnt habe. Ich habe einmal mit einer Frau gearbeitet, die tatsächlich sehr stolz auf ihren Busen war. Bei der nächsten Traumarbeit berichtete sie von einem Haus: "Es hat schöne Balkone. Also, ich meine: es hat besonders schöne Balkone." Als ich sie auf den Zusammenhang aufmerksam machte, musste sie herzhaft lachen.

  • Zitat

    Original von Katerina


    Außer im ersten Abschnitt des ersten Kapitels: "Dennoch war Elja froh über jede Nacht, in der sie einen anderen Traum hatte als den, der sich ständig quälend wiederholte." :-)


    Und das wir mir zu wenig, diese Andeutung im ersten Abschnitt des ersten Kapitels. Ich hatte erwartet, dass es mehr Infos über diese Träume gibt, zumal die Gabe ja keine unwesentliche Rolle spielt. Anhand dieses Satzes wäre ich nicht davon ausgegangen, dass den Leser noch eine besondere Eigenschaft Eljas erwartet.

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Und dann weiß sie pötzlich von ganz alleine, was sie machen muss, wie sie vorgehen muss.


    Zitat

    Original von Katerina
    Nicht von allein. Die Gabe muss übergeben werden, was durch die Mutter im Traum geschieht. Erst danach hat Elja Zugang zu ihr.


    Aber sie hat den Zugang so, als wäre es nie anders gewesen. Wie Sie die Gabe annimmt/aufnimmt, das war mir zu selbstverständlich. Kein Staunen, keine Angst davor, kein vorsichtiges Rantasten. Das ist gleich so ein von 0 auf 100.


    Ich bin im Moment eh etwas zwiegespalten. So richtig gepackt hat es mich noch nicht nach diesem ersten Abschnitt. Ich kann mich bislang mit keiner der Figuren "identifizieren" und stehe eher als Beobachter daneben als mitten im Geschehen zu sein.

  • Zitat

    Original von Bouquineur Ich bin im Moment eh etwas zwiegespalten. So richtig gepackt hat es mich noch nicht nach diesem ersten Abschnitt. Ich kann mich bislang mit keiner der Figuren "identifizieren" und stehe eher als Beobachter daneben als mitten im Geschehen zu sein.


    Auch solche Stimmen sind für mich ganz wichtig. Dann schauen wir mal, wie sich das mit Dir und Elja weiterentwickelt.

  • So, hab diesen Abschnitt nun durch und bin auf die Knie gefallen. Anbetungswürdig. Ganz ohne Schmeichelei, allerliebste Katha-, Katheder-, Kati - Dingens. Tiefstapelkati.


    Zitat

    Original von Katerina
    Mir selbst war es an dieser Stelle auch zu viel, es geht in mehreren Szenen hintereinander nur darum. Ich habe lange nach einer anderen Lösung gesucht, aber keine gefunden. Es ist ein bisschen wie bei einem Spieleabend, wo es manchmal auch nötig ist, sich lange mit der Spielanleitung auseinanderzusetzen, bevor man endlich loslegen kann.


    Du weißt ja, dass ichs mit Träumen in Büchern auch nicht so habe und ganz besonders hier Skepsis hatte. Aber wies so ist, ausgerechnet ab da hat mich das Buch gepackt und ich fand die Spielanleitung sehr spannend. Vor allem, weil sie so leicht verständlich und in sich schlüssig ist. Lediglich dass Elja so schnell begreift, was sie tun muss, nur auf Grund eines doch eher verklausulierten Satzes ihrer Mutter, war ein bissl verwunderlich (ich musste übrigens an Star Trek denken, wo der sterbende Spock mangels einer anderen Möglichkeit seine Erinnerung in Pille reinschaufelt :lache). Edit: hab nun Bouquineurs Posts gelesen und sehe da Parallelen. Meine Verwunderung bezog sich aber darauf, dass Elja weiß, sie braucht sich nur jemanden zu schnappen und Seite an Seite mit ihm zu schlafen. WAS sie dann im Traum des andern tun muss, gehört zur Gabe - da habe ich mich nicht mehr gefragt, woher sie das wissen kann.


    Das Buch hat eine wunderschöne klare Sprache, und der Prolog zieht einen auf Anhieb rein. Ganz klar, der Junge ist Andrej (wer wohl auch sonst?). Dass die Hälfte des im Klappentext geschilderten Geschehens schon rum sind, irritiert natürlich. Wer mag da übrigens der "Geliebte" sein? Sie heiratet ja jetzt Andrej, also wäre die Bezeichnung für ihn eigentlich falsch. Nazar? So einfach wird er ja sicher nicht aus der Handlung verschwinden, hm.


    Ganz klar lebt das Buch von den Charakteren. Elja ist eine vielschichtige, sympathische Heldin, der man gern folgt. Andrej wirkt noch sehr distanziert, man sieht ihn mehr aus ihren Augen, aber er scheint ja voller Geheimnisse zu sein, die man gern gelöst haben möchte. Aber vom Typ her bedient er meine Vorlieben (gebt nem leckeren Kerl ne Waffe in die Hand, und ich mag ihn). Warum es mich trotzdem "erst" ab dem Traumthema so richtig an der Angel hatte, lag, glaube ich, daran, dass das Hauptaugenmerk in diesem ersten Abschnitt darauf lag, die Figuren in Stellung zu bringen. Sehr ausführlich werden ihre Gedankenwelten dargelegt, es gibt viele Rückblenden. Da müssen natürlich Handlung und Tempo ein wenig hintenanstehen. Trotzdem war ich durch das erste Drittel ratzfatz durch, und jetzt platze ich vor Spannung.

  • Unfassbar... Ich habe fast 100 Seiten gebraucht um RICHTIG reinzukommen. Ein bischen schwierig sind für mich die fremden Namen (sonst haben mich alle Namen, die nicht deutsch oder englisch sind abgeschreckt :-() und die fremden Ausdrücke. Aber langsam gehts und ich bin froh, dass ich es gewagt habe.


    Elja mag ich sehr gern. Sie ist toll!
    Mutig, selbstbewusst und hat Einfühlungsvermögen.


    Die Idee, ihr Erbe in dem Traum der Magd Anna einzubinden finde ich total super. Ich mag Bücher, in denen die richtige Welt mit einer Traumwelt oder einer Fantasywelt zusammentreffen. Ab jetzt wird es für mich glaub ich richtig gut.


    Und den Vater von Elja - ich hab den Namen schon wieder vergessen - kann ich nicht gut einschätzen. Ich glaube schon, dass er seine Tochter liebt, aber dass er Andrej als Stiefsohn aufgenommen hat, bereitet mir Unwohlsein. Ich weiss nicht, was ich davon halten soll... :gruebel Ich traue dem Kerl einfach nicht.


    Bin so gespannt wie es weitergeht... Und muss jetzt leider schlafen. :-(
    Diesen Abschnitt hab ich immer noch nicht fertig. Ich hoffe, ich komme nächste Woche mehr zum lesen. Ist echt frustrierend innerhalb von 7 Tagen nur 100 und ein paar Seiten gelesen zu haben.. *seufz*

  • Der Tag hat zur Zeit eindeutig zu wenige Stunden ...
    Beim Einstieg habe ich die Liebesszene gar nicht als solche wahrgenommen. Es ist natürlich eine, aber für mich war die Schönheit und Verletzlichkeit des Lebens, die sich in dieser Szene ausdrückt viel zentraler.
    Mitkas Ende fand ich auch traurig. Interessant in diesem Zusammenhang war für mich aber auch Andrejs und Olenas Handeln. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Rurik, Eljas Vater, von der ganzen Sache nichts wusste.
    Mit dem Traumaspekt bin ich noch nicht weit genug gekommen, um etwas dazu zu sagen. Gestört hat mich in diesem Zusammenhang bisher nichts, auch wenn ich ebenfalls keine Fantasyleserin bin. Obwohl das einzig wirklich Fantastische bisher ja die Tatsache ist, dass es eine Gabe ist, die weitergegeben wird. Elja ist also nicht nur eine besonders einfühlsame Beobachterin.


    LG


    Kirsten



    P.S. Ich habe Kwas mal in Moskau getrunken und fand es nicht so toll.

  • Zitat

    Original von Solas Beim Einstieg habe ich die Liebesszene gar nicht als solche wahrgenommen. Es ist natürlich eine, aber für mich war die Schönheit und Verletzlichkeit des Lebens, die sich in dieser Szene ausdrückt viel zentraler.


    Ich hab die Szene auch nicht als Liebesszene empfunden. Eher im Gegenteil. Für mich drückt sie eher aus, wie fremd Nazar und Elja sich im Grunde genommen sind, auch wenn sie ein Liebespaar sind.


    Zitat

    Mitkas Ende fand ich auch traurig. Interessant in diesem Zusammenhang war für mich aber auch Andrejs und Olenas Handeln. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Rurik, Eljas Vater, von der ganzen Sache nichts wusste.


    Ich auch. Es gibt zwei Szenen, die sich (meiner unmaßgeblichen Meinung nach) lohnen, noch einmal zu lesen, wenn man das Buch fertiggelesen hat (oder zumindest den zweiten Teil). Das ist einmal die Szene zwischen Elja und ihrem Vater nach Mitkas Tod, zum anderen das Gespräch zwischen Elja und Akulina, das zu Eljas Entscheidung am Ende des ersten Teils führt. Könnte sein, dass man beide Szenen danach etwas anders einschätzt.


    Zitat

    P.S. Ich habe Kwas mal in Moskau getrunken und fand es nicht so toll.


    Ich bekomme zur Buchmesse einen Flachmann mit selbstgebrautem Kwas mitgebracht. Ich bin gespannt...

  • Den Abschnitt hab ich jetzt endlich geschafft. Nicht, weil ich endlich fertig werden will, sondern, weil ich wissen will wie es weitergeht.


    Erst mal möchte ich sagen, dass die Traumidee echt super ist. Dass jede Person ein anderes Haus hat und eine andere Entstehung der Träume. Ich wüsste gern, wie mein Traumhaus aussieht... :gruebel


    Wie schrecklich war denn die Bestrafung Mitkas? Hätte Andrej ihn nicht getötet - ich will es mir lieber nicht vorstellen. Gab es sowas wirklich? Wieder eine naive Frage... Ich hatte das Gefühl, dass Olena und Andrej es abgesprochen hatten oder sich einfach blind verstehen. Kann ich noch nicht so deuten.


    Dass Rurik möchte, dass Elja Andrej heiratet finde ich ungeheuerlich. Er weiss doch selber wie schrecklich es ist, unglücklich verheiratet zu sein. Und dass Elja sich doch dazu entscheidet hat mir das Herz gebrochen. Ich habe förmlich ihre Liebe zu Nazar gespürt :cry


    Ich bin echt gespannt, wo das noch alles hinführt.


    Und ausserdem fällt mir mal wieder auf, dass ich einfach keine Klappentexte mehr lesen sollte. Mir gefällt das Buch jetzt schon besser als es jeder Klappentext aussagen könnte. Vor allem, weil er mal wieder nichts rüber bringt.


    Noch ne doofe Frage: Wer schreibt diese Klappentexte? Die Leute vom Verlag, die das Buch lesen und es bewerten oder gibt der Autor auch seinen Senf dazu? Ich meine, die Klappentexte stimmen total selten überein mit dem Buch. Ich schwafel gerade mal wieder und oute mich als absoluter Naivling... :lache Ich hab mir über sowas aber noch nie Gedanken gemacht.