Es gibt Zeiten, da scheint Gott einen kosmischen Schalter umzulegen, der die Weichen unserer Gleise verstellt und unser Leben Hals über Kopf in neue, ungewisse Bahnen lenkt. In diesen Zeiten sind nur zwei Dinge sicher: Es ist das Beste, wenn wir nicht wissen, was vor uns liegt, und - es gibt kein Zurück.
Paul Cooks Tagebuch (S. 16)
350 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Originaltitel: „The Sunflower“
Übersetzt von: Michaela Link
Verlag: Ehrenwirth (in der Verlagsgruppe Lübbe)
ISBN-13: 978-3-431-03719-7
Kurzinhalt / Klappentext
Eine Woche vor der Hochzeit wird Christine von ihrem Verlobten verlassen. Für sie bricht eine Welt zusammen. Um sie aufzumuntern, meldet ihre beste Freundin Jessica sich mit ihr zusammen als Freiwillige für eine Hilfsaktion in einem peruanischen Waisenhaus an. Als Christine dort dem charismatischen Paul begegnet, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Erst als sie im Dschungel aufeinander angewiesen sind, spürt sie, daß seine Welt mehr Geheimnisse und Gefahren birgt, als sie zuerst geglaubt hat.
Dies ist die Geschichte von Christine und Paul.
Über den Autor
Richard Paul Evans lebt mit seiner Familie in Utah. Er ist der Autor sehr erfolgreicher Bücher, die in mehr als siebzehn Sprachen übersetzt und teilweise für das Fernsehen verfilmt wurden. Alle seine Romane gelangten auf die Bestsellerliste der New York Times. Weltweit wurden über 13 Millionen Exemplare seiner Bücher verkauft. Evans ist der Gründer der „The Christmas Box House International“, einer Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, mißbrauchten und verstoßenen Kindern zu helfen. Die Honorare für seine Kinderbücher stiftet er dieser Organisation. Er lebt mit seiner Frau Keri sowie ihren fünf Kindern in Salt Lake City, Utah. (Verlagsinformation)
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Infos bei Simon & Schuster (englisch): < Klick >
- < Hier > klicken für die Übersichtsseite zu „The quotable Evans“ (englisch, von dort aus der PDF-Download, kostenlos, 2,2 MB, erreichbar). Ein Buch, in dem sich zahlreiche Zitate aus Evans Büchern finden, geordnet nach Themen.
Meine Meinung
Nun, eigentlich hätte Christine wissen müssen, daß aus ihrer Hochzeit mit Martin nichts werden würde. Musik aus dem Film mit Jane Seymour und Christopher Reeve (S. 42; läuft bei mir auch gerade. Mit Sergeij Rachmaninow am Piano.). Der Film hatte zwar eine Art Happy End für die beiden, aber nicht in dieser Welt, nicht in dieser Zeit, sondern Somewhere In Time. Aber hier geht es nicht um eine ferne Zeit, gar einen Zustand außerhalb der Zeit, sondern um eine Geschichte, die in dieser unserer Zeit spielt. Und irgendwie muß der Stein, der die Lawine auslösen wird, ja ins Rollen kommen. Warum also nicht durch eine geplatzte Hochzeit?
So wird Christine aus ihrer Lethargie, in die sie sich geflüchtet hat, gerissen, indem ihre Freundin Jessica eine Reise nach Peru für die beiden bucht, jedoch nicht als reine Touristenreise, sondern als Hilfsprojekt für ein Waisenhaus und eine Grundschule dort.
So sehr ich geplant habe, um das Gegenteil zu erreichen, so waren doch die zentralen Erfahrungen meines Lebens allesamt unglückliche Zufälle. (Paul Cooks Tagebuch, S. 86.)
Aber kann man das Zusammentreffen der beiden einen „unglücklichen Zufall“ nennen? Eher nicht; außerdem hätte es sonst diese Geschichte nicht gegeben. Es kommt zur Annäherung dieser so verschiedenen, vielleicht aber eher so ähnlichen Menschen. Für beide überraschend, für beide ungewollt. Doch welches Schicksal fragt schon danach.
Wie es sich für eine Geschichte gehört, passiert in der Folge so einiges. Alltägliches wie nicht alltägliches. Manche Stellen hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, etwa der Absturz in den Bergen. Das ging doch relativ glatt; andererseits, hätte eine längere, vielleicht dadurch realistischerere, Beschreibung für den Fortgang der Handlung nichts gebracht. Ein zu kleines Steinchen im Mosaik, aber der Gesamteindruck wird für mich nicht beeinträchtigt. Die Dialoge nicht gestelzt, sondern wie aus einem Film, oder direkt aus dem Leben.
Richard Paul Evans kommt es jedoch nie alleine darauf an, bloß eine Geschichte zu erzählen. Obwohl er das wahrlich meisterhaft kann. Ihm ist es immer auch wichtig, eine Botschaft, eine Vision einer besseren Welt, eines besseren Miteinanders, zu vermitteln. Eine Konstante, die ich in allen fünf Büchern fand, die ich bisher von ihm gelesen habe. „Liebe ist stärker als Schmerz“, heißt es einmal in diesem Buch. Opferbereitschaft und Glaube (hier nicht im religiösen Sinne gemeint), vor allem aber Hoffnung sind die Grundthemen dieses Buches.
Es zählt vielleicht nicht zu dem, was man „hohe Literatur“ nennt, aber seine Worte dringen durch, vermögen Menschen zu treffen, zu bewegen, vielleicht sogar zu beeinflussen in Richtung besseren, menschlicheren Zusammenlebens.
Übrigens läßt er seinen Worten auch Taten folgen, was ihn für mich so glaubwürdig macht. Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Evans den „Washington Times Humanitarian of the Century Award“. Über seine Tätigkeit für die „Christmas Box House International“, einer Stiftung, die sich um mißbrauchte und verlassene Kinder kümmert, kann man auf seiner Homepage etwas finden. Desgleichen über sein Engagenemt für ein Waisenhaus in Peru mit Namen „The Sunflower“ (!).
Wir tragen in unseren Köpfen die Bilder davon, wie unser Leben aussehen sollte, gemalt vom Pinsel unserer Ziele. Es ist das große, tiefe Geheimnis der Menschheit, dass am Ende kein Menschenleben so aussieht, wie wir es uns vorgestellt hatten. So gern wir das Gegenteil glauben würden, der großte Teil des Lebens ist eine Reaktion auf Zufälle.
Paul Cooks Tagebuch (S. 291)
Vielleicht ist dieses Buch Teil eines solchen Zufalls.
Kurzfassung:
Eine Geschichte über Glaube, Tatkraft, Opferbereitschaft. Vor allem aber über die Hoffnung. Wunderschön erzählt vor der Kulisse Perus.
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