'Der Tribun' - Seiten 001 - 123

  • Zitat

    Original von Morgana


    Oh.... Da gibt es einen Grund? Na, jetzt bin ich ja neugierig... :-] *weiterlesen will*


    Ja, ich vermute da auch eine Art schlechtes Gewissen bei Hraban?...Auch schnell weiterlesen will...:-)


    Iris auch von mir ein dickes Lob, was Deine besondere sprachliche Ausdrucksweise nicht nur bezogen auf das Buch, sondern auch die Forumsbeiträge hier betrifft.


    Alle Achtung!...:-)


    :wave
    Baumbart

  • Ich bin jetzt schon fast am Ende dieses Teiles. Bevor ich jetzt gleich wieder zum Lesen anfange habe ich noch eine Frage:


    Wie ist das mit der Verständigung zwischen Cinna und Germanen? Erst dachte ich, er kann ihre Sprache nicht, aber sie verständigen sich ja doch ganz normal. Wahrscheinlich kann er eher ihre, als sie seine.
    Und wenn er sie beherrscht, aus welchem Grund? Weil er doch kein normaler Legionär ist und für Verhandlungen etc. die Sprach der Germanen gelernt hat?
    Ist da irgend etwas an mir vorbeigegangen?
    Manchmal dachte ich, jemand übersetzt für ihn, an der Stelle z.B. als er zum ersten Mal vor Inguiator geführt wurde.
    :gruebel


    edit: Eigentlich sollte dieser Beitrag in den nächsten Thread. Ich bin ja schon fast mit dem zweiten Abschnitt durch. Soo wenig hab ich nun auch wieder nicht gelesen, die letzten Tage. :lache

    Ronja



    "Braucht's des?!"
    (Gerhard Polt)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ronja ()

  • Hallo Ronja!


    Zitat

    Original von Ronja
    Wie ist das mit der Verständigung zwischen Cinna und Germanen?


    <seufz> Da sprichst du ein heikles Thema an! Die ersten drei Kapitel sind zigmal beackert worden, und das hat ihnen nicht immer gut getan. Ursprünglich war das Verständigungsproblem das treibende Element hier, aber es hieß, das könne man Lesern nicht zumuten. Außerdem wäre das völlig unwichtig.
    (Ich selbst bin der Überzeugung, dass Verständigungsprobleme und gescheiterte Kommunikation der häufigste Grund für Konflikte bis hin zu Kriegen sind.)


    Zitat

    Erst dachte ich, er kann ihre Sprache nicht, aber sie verständigen sich ja doch ganz normal.


    Teils, teils. Nur Hraban und Sunja verständigen sich mit ihm in seiner Sprache, Saldir nur soweit sie das kann und das ist anfangs eher wenig.
    Allmählich schnappt er immer mehr von ihrer Sprache auf, und kann sich beser verständigen. Die entsprechenden Hinweise sind geradezu konsequent rausgeflogen ("Das brauchen wir nicht. Das wissen wir schon."). Allerdings habe ich stur beibehalten, dass die germanischen Namen in latinisierten Form (z.B. Arminius) auftauchen, wenn sie Latein sprechen, und in der rekonstruierten Fassung (= Ermanamers, was btw zwar eine mögliche Variante ist, aber historisch nicht belegt!), wenn sie germanisch sprechen.


    Zitat

    Ist da irgend etwas an mir vorbeigegangen?


    Nein, das sind Ergebnisse von Überarbeitungsproblemen. Als Autor kann man sich nicht in allen Dingen durchsetzen. Schon gar nicht beim ersten Buch.


    Zitat

    Manchmal dachte ich, jemand übersetzt für ihn, an der Stelle z.B. als er zum ersten Mal vor Inguiator geführt wurde.


    Stimmt genau. :-)


    Liebe Grüße,


    Iris

  • Super, Danke! Jetzt ist mir manches klarer.
    Bei Saldir konnte ich mich noch daran erinnern, dass ihre Mutter meinte, sie könne ein wenig seine Sprache und für´s Unterrichten wird es zumindest erstmal reichen.

  • Hallo Iris,
    erstmal: ich lese dein Buch mit Freude. Die Thematik hat mich immer schon interessiert: die Antike, Rom, die Germanen...


    Was mir besonders zusagt, ist die Erzählweise, die Cinnas Eindrücke in den Mittelpunkt stellt. Und ich sage es ganz offen: ich habe selten so einen unsympathischen Römer "kennengelernt" wie dieses wehleidige Kerlchen, dessen größte Sorge es ist, dass es statt Wein Bier bekommt. Anstatt sich klarzumachen, wie glücklich er ist, mit dem Leben davongekommen zu sein, schwelgt er in Selbstmitleid.
    Ich habe schadenfroh gegrinst, als er zum Arbeiten eingespannt wurde. Und lernfähig scheint er nur sehr begrenzt zu sein. Sogar als er seine "Gastgeber" schon recht gut kennt, bezeichnet er sie immer noch als unwissende Barbaran: typisch für einen Angehörigen einer selbsternannten Herrenrasse.
    Aber gerade das gefällt mir, dass der Protagonist nicht der strahlende Held ist, sondern ein ganz gewöhnlicher Man mit mehr Schwächen als Stärken.


    Zwischenfrage: Wie lange ist Cinna am Ende des 5.Kapitels schon in Gefangenschaft?


    Was mich auch wundert, ist, dass ausgerechnet Sunja perfekt Latein spricht. War die vielleicht auf einer Schule für höhere Häuptlingstöchter? ;) Dass sie ein paar Phrasen sprechen kann, glaube ich ja, aber dass sie niemals nach Worten ringt und auch Wendungen gebraucht, die sicher nicht in jedermanns Sprachschatz sind (BTW: ich habe 6 Jahre Latein gelernt, könnte mich aber sicher nicht derartig flüssig in dieser Sprache unterhalten), das scheint mir sehr sehr unwahrscheinlich.


    Nun, mal sehen, wie sich alles weiterentwickelt.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Hallo Alice!


    Freut mich, dass es dir gefällt!


    Zitat

    Original von Alice
    Aber gerade das gefällt mir, dass der Protagonist nicht der strahlende Held ist, sondern ein ganz gewöhnlicher Man mit mehr Schwächen als Stärken.


    Und genau dafür mögen wir sie doch, oder? -- Jedenfalls wenn sie es eingestehen und geloben, sich zu bessern ... :lache


    Zitat

    Zwischenfrage: Wie lange ist Cinna am Ende des 5.Kapitels schon in Gefangenschaft?


    Der Herbst geht langsam zu Ende, die Krieger kehren in ihre Dörfer zurück. Umgerechnet auf unsere Monate ist das Ende Oktober / Anfang November. Da er Anfang September in Gefangenschaft geriet, sitzt er jetzt schon fast zwei Monate fest.


    Zitat

    Was mich auch wundert, ist, dass ausgerechnet Sunja perfekt Latein spricht. War die vielleicht auf einer Schule für höhere Häuptlingstöchter?


    :rofl :rofl :rofl :rofl
    Das nicht! Aber es gibt einen Grund -- bloß dass dieser eingebildete Kerl sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken über so was macht. :grin
    BTW: Auch die Römer gingen allzu häufig mit verblüffender Selbstverständlichkeit davon aus, dass die anderen Völker doch bitteschön Latein lernen mögen, um sich mit ihnen zu unterhalten.


    Zitat

    (BTW: ich habe 6 Jahre Latein gelernt, könnte mich aber sicher nicht derartig flüssig in dieser Sprache unterhalten)


    Das liegt aber vor allem am rein formalen Unterricht, den ich offen gestanden ziemlich bekloppt finde. Auch Latein ist keine "Schreibe", sondern eine Sprache, und Sprachen lernt man nun mal durch ihren Gebrauch. Das eher peinliche Vorlesen einzelner Sätze vor der Übersetzung ist kein Ersatz.
    An einigen Unis wie z.B. München, Heidelberg, Göttingen und Marburg gibt es colloquia Latina, das sind Gruppen, in denen die Teilnehmer sich auf Lateinisch über Texte, aber auch über Gott und die Welt unterhalten. Hab ich auch mal gemacht; man ist erstaunt, wie schnell man drin ist und wieviel Spaß das macht. :grin


    Weiterhin viel Vergnügen und liebe Grüße,


    Iris

  • Zitat

    Original von Iris
    Das liegt aber vor allem am rein formalen Unterricht, den ich offen gestanden ziemlich bekloppt finde. Auch Latein ist keine "Schreibe", sondern eine Sprache, und Sprachen lernt man nun mal durch ihren Gebrauch.


    Das stimmt wohl. Mit dem Rezitieren von Vergil oder Horaz oder gar dem Wiedergeben der Reden des alten Cato lässt sich wohl keine richtige Unterhaltung führen :lache

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Hallo,


    ausgerechnet bei der ersten Leserunde, an der ich mich - mehr oder weniger - beteilige, komme ich kaum zum Lesen. :cry Ich hänge schaurig hinterher.


    Bisher hat es mir gut gefallen. Cinna könnte man zwar manchmal schütteln wegen seiner Arroganz, aber ich bin schon sehr gespannt auf seine weitere Entwicklung. Was mir besonders gut gefällt, ist die Sprache. Ich finde, es lässt sich sehr gut lesen.Ich mag schöne lange, verschachtelte Sätze. :-]


    Ich hoffe zwar, in den nächsten Tagen etwas mehr lesen zu können, habe jedoch Besuch von meiner Nichte und einer ihrer Freundinnen - die wollen beschäftigt sein. :-]



    Nur ein kurzes Posting, aber wie gesagt, wenig Zeit. Damit bin ich auch schon wieder weg.
    Grüsse
    Eva

  • Hallo Eva!


    Mach dir mal keine Sorgen um das Tempo! Ich bleibe euch ja erhalten.


    Zitat

    Original von lefrik
    Bisher hat es mir gut gefallen. Cinna könnte man zwar manchmal schütteln wegen seiner Arroganz, aber ich bin schon sehr gespannt auf seine weitere Entwicklung.


    Hihihihi :lache Freut mich immer, das zu lesen.


    Zitat

    Was mir besonders gut gefällt, ist die Sprache. Ich finde, es lässt sich sehr gut lesen.Ich mag schöne lange, verschachtelte Sätze. :-]


    Wenn es mir gelingt, auch sprachlich ein bisschen Literaturgenuss zu erzeugen, dann war 's die Streitereien um den Stil wert.


    Liebe Grüße und weiterhin viel Vergnügen,


    Iris :wave

  • Hallo Iris,


    Endlich bin ich auch fertig mit dem ersten Anschnitt ! (mein Tag bräuchte im Moment 48 Stunden).


    Bisher gefällt mir das Buch sehr gut !
    Gleich der Anfang hat mich so gepackt, dass ich unbedingt wissen musste wie es weitergeht.
    Cinnas Affaire mit Asprenas Frau, gut darüber kann man streiten. Jedenfalls bin ich gespannt ob die noch weitergeht und wenn ja wie.
    Seine Gefangennahme liegt im ja schwer im Magen und ich denke, dass ist aus seiner Sicht doch recht nachzuvollziehen. Wer kann sich als freier Mensch den schon daran gewöhnen verskavt zu werden, und es einfach so zu akzeptieren. Ich dachte ja erst, dass ihm seine Flucht gelingt und dann landet er in einer Wolfsfalle, wie gemein.
    Sehr sympathisch ist mir bisher auch die kleine Saldir, sie scheint keine Vorurteile gegen Cinna zu haben. Ich hoffe nur dass ihr Bruder Liuba sie nicht verdirbt.
    Das die Verstandigung zwischen allen Beteiligten so reibungslos funtioniert, dass hat mich auch etwas verwundert, aber das hast du Ronja ja schon erklärt.


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weitergeht ! Hoffentlich komm ich jetzt weng mehr zum lesen.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von Iris
    Wenn es mir gelingt, auch sprachlich ein bisschen Literaturgenuss zu erzeugen, dann war 's die Streitereien um den Stil wert.


    Das hat es... Zumindest sehe ich es so... Es ist für mich wirklich ein Genuß die Zeilen zu lesen und das habe ich selten in dem Ausmaße und da ja bei Dir auch der Inhalt noch stimmt... Einfach klasse... :knuddel1


    Ich brauche nur mehr Zeit zum lesen... :cry


    Ich habe gerade erst mit dem 2. Abschnitt angefangen und irgendwie komme ich nicht weiter, weil mir die Zeit fehlt... :-(

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hallo Ihr Lieben,


    auch mir ist es endlich gelungen anzufangen. Wie schön, dass Kunden nicht auch noch über das Wochenende bestimmen können. Da sind es dann nur die Bedürfnisse der Wesen, mit denen man zusammen eine Lebensgemeinschaft führt. Die möchten dann schon mal anders als man selbst *g*


    Aber da ich keine Angst vor Spoilern habe, habe ich schon viel mitgelesen.


    Das Buch fesselt sofort. Das ist Klasse. Cinna lebt und seine unsinnige Arroganz kennt man auch von anderen Völkern - ich sage nur Tai-Pan - Noble House - da ist es mir vor Jahren zum ersten Mal aufgefallen.


    Diese Arroganz wird ja meistens belehrt - und darauf freue ich mich schon.


    Die Diskussion über die Sprache hat mir auch schon Freude gemacht, auch wenn ich mich jetzt nachzufragen traue.


    Liebe Ronja/ Liebe Iris - ich habe Sprache nur intuitiv gelernt. Mit Latein hätte ich vermutlich auch gelernt Sätze zu zerpflücken und Partizipien zu finden. Im Englischen gelingt mir das auch - aber beim Tribun kann ich sie nicht erkennen. Ich habe nur gern gelesen - und bin sicherlich kein Germanist. Ich erfreue mich an der Sprache - ohne sie zu analysieren. Deshalb - bitte klärt mich auf - welche Partizipien meint ihr ????


    Was mich wundert sind oftmals Sätze, die keine sind. Ich hab schon verstanden, dass Du, liebe Iris, Dich über einige sogenannte 'Gepflogenheiten' gerne hinweg gesetzt hast. *stolzaufdichbin* - Ich finde sowas immer Klasse, wenn es jemand , so wie Du , tut, weil Du Dir darüber im Klaren bist, was Du das schreibst.


    Deshalb meine Frage - Ich entdecke oftmals Sätze ohne Verb. Ist das 'erlaubt' - Sind das Sätze? - Wann dürfte ich sowas benutzen, wenn ich z.B. eine Rezension schreibe???? - Ich finde es erstaunlich, da ich oftmals auch sowas im Kopf habe, mich aber bisher nicht getraut hätte sowas z.B. in einer Rezi zu schreiben.


    Besonders gut an Deiner Art zu schreiben finde ich, dass Du uns Leser nicht zu Tode belehrst, sondern davon ausgehst, dass sich einiges erschließt. Ohne Holzhammer bekommt man so einiges mit, was andere Autoren sonst mühsam und unnötig lang erklären. Es hat manchmal etwas davon, wie ich englische Texte lese. Frau muss nicht jedes Wort übersetzen, um den Sinn zu verstehen.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Hallo binchen!


    Zitat

    Original von binchen
    auch mir ist es endlich gelungen anzufangen. Wie schön, dass Kunden nicht auch noch über das Wochenende bestimmen können. Da sind es dann nur die Bedürfnisse der Wesen, mit denen man zusammen eine Lebensgemeinschaft führt. Die möchten dann schon mal anders als man selbst *g*


    Ich wurde gestern mal wieder überraschend "abgeschleppt" -- Kino (HP3) und Essen. Das muss halt auch mal sein. :grin


    Zitat

    ich habe Sprache nur intuitiv gelernt. Mit Latein hätte ich vermutlich auch gelernt Sätze zu zerpflücken und Partizipien zu finden.


    Ich bin sowieso der ansicht, dass das grundsätzliche Erlernen von Sprache nicht die Aufgabe des Lateinunterrichtes sein kann -- das gehört in den Deutschunterricht. Aber letzterer ist leider nicht selten verheerend schlecht, was das angeht.
    Denn so wichtig das Erlernen sozialer Kompetenzen angeht, dafür ist m.A.n. nicht der Deutschunterricht gedacht. Was nützt es, wenn Jugendliche formal so ungefähr wissen, wie man eine Bewerbung aufsetzt, aber sie faktisch nicht schreiben können! :-(


    Zitat

    Deshalb - bitte klärt mich auf - welche Partizipien meint ihr ????


    S. 12 Mitte: Das herabgleitende Tuch fing einer der beiden Gefreiten auf.
    S. 13, Z. 6: Zögernd ließ sein Kamerad den schweren Schild los, <...>
    In der Art z.B. Viele dieser Wörtchen werden "unerkannt" ständig verwendet, grundsätzlich gilt das heutzutage als eher unschöner Stil. Wobei man nicht vergessen darf, dass sich zeitgenössische Stilbücher eigentlich auf den journalistischen Stil beschränken. Und wenn man den verabsolutiert, dann schreiben sehr viele anerkannte Autoren (bspw. James Joyce ebenso wie Haruki Murakami und Patrick Süßkind) "schlechten Stil".


    Zitat

    Deshalb meine Frage - Ich entdecke oftmals Sätze ohne Verb. Ist das 'erlaubt' - Sind das Sätze?


    Diese Phänomene fielen früher in die Rhetorik; dabei ging es bis ins 20.Jh. nicht so sehr um Körperhaltung, Stimme und Tricks, beides im Griff zu haben, sondern vor allem um den bestmöglichen Einsatz der Sprache. Darunter fällt dann auch Stilistik und mit ihr die Stilmittel.
    Was du ansprichst, ist die sogenannte "Ellipse", ein Satz, in dem etwas (Wesentliches) fehlt; eine solche unvollständige Informationseinheit weckt die Aufmerksamkeit der Zuhörer/Leser und regt sie an, sich das Fehlende hinzuzudenken.
    Delfin ist auf eine zweite, mehr inhaltliche Form der Ellipse gestoßen:
    Voller Fragen war sie (i.e. Saldir), die in immer größerer Zahl fielen, Fragen nach dem Leben der vertriebenen Besatzer, die ihr bis zu seiner Ankunft unvorstellbar fremd gewesen waren, aber was er vermisste, wollte er nicht verraten. (S. 75, unteres Drittel)
    In diesem Satz wird schlkichtweg unterschlagen, daß und was Cinna Saldir antwortet -- nur etwas, aus dem sich der Inhalt seiner Antworten erschließen läßt, wird erwähnt. Damit wird eigentlich klar, dass Saldirs Frage nach dem, was er vermißt, ihn ziemlich trifft. (Denke ich jedenfalls :grin)


    Zitat

    Wann dürfte ich sowas benutzen, wenn ich z.B. eine Rezension schreibe????


    In Sachtexten ist man heutzutage mit Stilmitteln sehr sparsam, da ist eigentlich alles verpönt, was "der Sache" bzw. der Information nicht dient.
    Ich persönlich denke, als Bestandteil einer Meinungsäußerung ist so etwas durchaus akzeptabel, solange man es dosiert einsetzt.


    Zitat

    Besonders gut an Deiner Art zu schreiben finde ich, dass Du uns Leser nicht zu Tode belehrst, sondern davon ausgehst, dass sich einiges erschließt.


    Die meisten Dinge erschließen sich m.A.n. daraus, daß sie selbstverständlich zutagetreten. Mein eigener Ansatz besteht ja auch darin, daß ich jemanden, dessen Kultur uns "näher" und damit "vertrauter" erscheint (den Römer Cinna), mit Dingen sowie Verhaltens- und Denkweisen konfrontiere, die uns "fremder" erscheinen (die der "Barbaren"). Das ist eine indirekte Annäherung, quasi eine Brücke. Dabei wird die "Außensicht" auch allmählich zur "Innensicht".
    Viele Informationen werden über Dialoge vermittelt - was nur menschlich ist, denn auch wir erhalten sehr viele Informationen, genau genommen alle! im Gespräch. (Eigentlich ist sogar das Lesen - von Zeitungen, Büchern etc. - ebenso wie Unterricht eine Art "Gespräch", wenn meist ein einseitiges. :grin)
    Lange Erklärungen würden auch einen auktorialen ("allwissenden", von "höherer Warte" berichtenden) Erzähler voraussetzen - und den halte ich für unangemessen, wenn es eigentlich genau um Cinnas persönliche Geschichte und Entwicklung geht.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hallo Melanie!


    Mit Riesenverspätung und einer kleinlauten Entschuldigung ...


    Zitat

    Original von melanie
    Seine Gefangennahme liegt im ja schwer im Magen und ich denke, dass ist aus seiner Sicht doch recht nachzuvollziehen. Wer kann sich als freier Mensch den schon daran gewöhnen verskavt zu werden, und es einfach so zu akzeptieren. Ich dachte ja erst, dass ihm seine Flucht gelingt und dann landet er in einer Wolfsfalle, wie gemein.


    Zugegeben, ich bin gar nicht nett zu ihm ... Aber wie sagte eine Freundin mal nach der Lektüre der ersten Kapitel: "Irgendwie stellt sich kein MItleid ein, eher so ein sarkastisches You asked for it." So ganz unabsichtlich war das nicht ... :grin


    Zitat

    Sehr sympathisch ist mir bisher auch die kleine Saldir, sie scheint keine Vorurteile gegen Cinna zu haben. Ich hoffe nur dass ihr Bruder Liuba sie nicht verdirbt.


    Da Liuba nicht oft da ist, kann er nicht als dauerhaftes Vorbild dienen - auch wenn sie ihn natürlich liebhat.


    Zitat

    Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weitergeht ! Hoffentlich komm ich jetzt weng mehr zum lesen.


    Und ich hoffe, daß dir meine Schusseligkeit (oder Blödigkeit :grin) nicht den Spaß vergrätzt hat ...
    Herrje, wo hab ich manchmal nur meine Augen ...


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hallo Iris,


    Jetzt hör doch auf dich dauernd zu entschuldigen ! Da wer ich ja ganz rot ! Aber schöne Blumen, nehm ich natürlich gerne. Danke.


    Lieb das du noch was geschrieben hast ! :knuddel


    Zitat

    Und ich hoffe, daß dir meine Schusseligkeit (oder Blödigkeit ) nicht den Spaß vergrätzt hat ...


    Nein, nein, keine Bange, ich lese mit Begeisterung weiter !


    Mir gefällt dein Buch richtig gut !!! :kiss

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • *hüstel*


    Melde mich auch mal kurz zu Wort.. Ich habe gerade eben erst angefangen und bin auch erst auf Seite 22.


    Wollte nur ein DANKESCHÖN aussprechen. Ich musste mich vor vielen vielen Jahren mal durch die Schlacht des Varus kämpfen - in Latein. Und es war einfach nur staubtrocken und stinklangweilig.. / auch mit den Kämpfen (bei denen ich vollautomatisch in den lieben gesegneten Tiefschlafs eines Schulmädchens verfiel..)


    Obwohl ich nicht zu den Lesern gehöre, die hauptsächlich oder öfters geschichtliche Romane lese, gefällt mir das Buch erstmal soweit.


    Ich bin gespant, wie es weiter gehen wird - und lese mir dann auch eure Bemerkungen dazu.. will nur nicht schon was mitbekommen, was ich selbst lesen möchte ;)


    viel Spaß beim Weiterlesen!

  • Hallo Kathrin!


    Zitat

    Original von Kathrin
    Melde mich auch mal kurz zu Wort.. Ich habe gerade eben erst angefangen und bin auch erst auf Seite 22.


    Du warst doch bis grad im Urlaub ... stimmt 's? na, wenn das keine Entschuldigung ist ... :grin


    Zitat

    Wollte nur ein DANKESCHÖN aussprechen.


    Wofür? You're welcome -- im wahrsten Sinne des Wortes!


    Zitat

    Ich musste mich vor vielen vielen Jahren mal durch die Schlacht des Varus kämpfen - in Latein. Und es war einfach nur staubtrocken und stinklangweilig.. / auch mit den Kämpfen (bei denen ich vollautomatisch in den lieben gesegneten Tiefschlafs eines Schulmädchens verfiel..)


    Hat euch jemand mit Tacitus gequält? Oder war 's aus dem Schulbuch?


    Zitat

    Ich bin gespant, wie es weiter gehen wird - und lese mir dann auch eure Bemerkungen dazu.. will nur nicht schon was mitbekommen, was ich selbst lesen möchte ;)


    Recht hast du!


    Zitat

    Viel Spaß beim Weiterlesen!


    Dir auch -- und liebe Grüße!


    Iris

  • Hallo,


    :bruell hört mich noch einer ?


    so nun kann ich - zwar verspätet, weil Hundi und ich krank waren - aber nu endlich dieses Wochenende auch mit dem Buch anfangen. Hatte ja schon mehrmals angefangen, aber wenn einem tausend andere Dinge im Kopf rumgehen (der sich eh wie Zuckerwatte anfühlt) dann klappt das mit dem Buch nicht.


    Ich möchte mich schon auf das Thema konzentrieren können....



    Was lange währt .... :wave ....einer muß ja der Letzte sein ...oder? :gruebel



    LG Iris