'Der Tribun' - Seiten 124 - 283

  • Zitat

    Original von melanie
    Saldir ist immer noch eine meiner Lieblingsfiguren, sie ist einfach sympatisch und irgendwie wirkt sie viel älter als sie wohl ist.


    Ging mir genauso, Saldir mochte ich aus der ganzen Familie am liebsten, obwohl Hraban schon auch sympathisch ist. Aber Saldir hat einfach was Gewinnendes an sich mit ihrer offenen Zuneigung Cinna gegenüber.


    Iris : Wie alt muss man sich Saldir denn vorstellen? Ich habe keine Ahnung. Oder bleibt das absichtlich der Phantasie des Lesers überlassen?


    Gruß


    Hundefreund

  • hallo Iris,


    Zitat

    Iris : Wie alt muss man sich Saldir denn vorstellen? Ich habe keine Ahnung. Oder bleibt das absichtlich der Phantasie des Lesers überlassen?


    Da schliess ich mich an ? Wie alt ist sie denn ? Weil, so alt kann sie gar net sein, teilweise wurden die Mädchen ja schon mit 13-14 Jahren verheiratet. ich denke Saldir ist so zwischen 7 und 10. Lieg ich richtig ?

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Hallo Melanie und Kathrin!


    Zitat

    Original von melanie
    ich denke Saldir ist so zwischen 7 und 10. Lieg ich richtig ?


    Stimmt -- und zwar eher im unteren Bereich.
    Das ist ein Kind mit einer sogenannten mathematischen Hochbegabung (ich habe zum Glück Anschauungsmaterial in meinem Umfeld), und solche Kinder wirken oft (nicht immer, aber oft) abgeklärter als es ihrem Alter entsprechen würde.


    Zitat

    teilweise wurden die Mädchen ja schon mit 13-14 Jahren verheiratet.


    Schwieriges Thema.
    Wir wissen, daß die Ehegesetze des Augustus, die unverheiratete und kinderlose Nachkommen bzw. Nachkommen mit wenig Kindern automatisch enterbte, sich zwar nicht durchsetzten, aber wohl zu hektischer Frühheiraterei führten. Man muß sich nur mal anschauen, wie jung die Kinder der Herrscherfamilie verehelicht wurden.
    Ansonsten kann man -- abgesehen von schriftlichen Quellen -- anthropologisch und humanbiologisch (aufgrund des Knochenbefundes in Gräberfeldern) feststellen, wie alt Erstgebärende waren und von da aus auf das durchschnittliche Alter der Verehelichung schließen -- das ist natürlich nicht problemfrei!
    Offenbar wurden Mädchen im Mittelmeergebiet jünger verheiratet, als in Mittel- und Nordeuropa. So auch bei Tacitus über die Germanen. Völlig sicher ist das nicht, aber zumindest haben wir zwei Indizien dafür.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • So, ich bin jetzt zwar schon auf Seite 328 angelangt, wollte aber noch meinem Versprechen nachkommen, auch was zu dem zweiten Abschnitt des Buches zu sagen.


    An dem wunderbaren Schreibstil hat sich natürlich nichts geändert, deswegen nur ein paar Worte zum Inhalt. Mir ist dieser Abschnitt leider etwas zu ruhig und die Spannung konnte bei mir nicht ganz aufrecht erhalten werden. Iris, du hast an anderer Stelle geschrieben, dass dein Buch nicht von der Action lebt und das ist auch gar nicht schlimm.


    Meiner Meinung nach ist die Integrationvon Cinna als Teil des Stammes hier allerdings etwas zu langatmig geraten und der Charakter entwickelt sich für mich zu wenig weiter (zum Beispiel hegt Cinna weiter Fluchtgedanken, seine Gefühlswelt, dass er beginnt, sich möglicherweise wohl zu fühlen, kommt nicht heraus - mag sein, dass er dafür noch zu stolz ist).


    Die Konfrontation mit Ermanamers ist natürlich sehr interessant und verspricht für die restlichen Seiten des Buches eine große Spannung. Der Spannungsbogen wendet sich meiner Meinung nach auch gerade wieder sehr zum guten, aber das gehört dann schon wieder in den nächsten Abschnitt. :write


    Noch weiß ich nicht genau, wie ich den Sprung Cinnas vom Sklaven zum Gladiatoren werten soll, denn meiner Meinung nach wird er nach dem Angebot Hrabans nicht deutlich genug. Die veränderten Meinungen, die Cinna inzwischen teilweise bei dem Stamm hervorruft, wären auch ohne offizielle "Beförderung" möglich gewesen. Gut, er genießt das Recht, Hraban auszubilden und Waffen zu benutzen


    Liebe Iris, versteh mich bitte nicht falsch, ich finde dein Buch trotzdem noch prima, aber es hilft dir ja nichts, wenn ich alles über den grünen Klee lobe, wenn mich auch mal etwas stört...


    Wie schon angedeutet, versprechen die jetzt angehenden Handlungsstränge wieder verstärkte Spannung... Vielleicht schaffe ich es heute sogar noch bis zum nächsten Abschnitt. Habe heute fast keine Verpflichtungen mehr (bekomme nur möglicherweise nachher noch Besuch)

  • Bloß keine Entschuldigungen, wenn dir was nicht so gefällt oder nicht deinen Erwartungen entspricht! Es gibt doch keine Notwendigkeit, sich zu rechtfertigen!


    Zitat

    Original von Sangreal
    An dem wunderbaren Schreibstil hat sich natürlich nichts geändert, deswegen nur ein paar Worte zum Inhalt. Mir ist dieser Abschnitt leider etwas zu ruhig und die Spannung konnte bei mir nicht ganz aufrecht erhalten werden. Iris, du hast an anderer Stelle geschrieben, dass dein Buch nicht von der Action lebt und das ist auch gar nicht schlimm.


    Dabei passiert in diesem Teil einiges ...
    Richtig ist, daß ich mir mit Entwicklungen Zeit lasse, um sie zu begründen, da sich ja eigentlich nirgends irgendwelche Erklärungen oder Deutungen von "meiner" Warte finden; insofern muß alles aus der Handlung und der Wahrnehmung der Hauptfigur erschlossen werden.


    Zitat

    Meiner Meinung nach ist die Integrationvon Cinna als Teil des Stammes hier allerdings etwas zu langatmig geraten und der Charakter entwickelt sich für mich zu wenig weiter (zum Beispiel hegt Cinna weiter Fluchtgedanken, seine Gefühlswelt, dass er beginnt, sich möglicherweise wohl zu fühlen, kommt nicht heraus - mag sein, dass er dafür noch zu stolz ist).


    Was vermutlich daran liegt, daß sich viele Leser eine bereitwilligere Integration Cinnas in die Welt der Barbaren wünschen. Das jedoch halte ich für unrealistisch, gerade bei einem störrischen Charakter. Die Entwicklung ist immerhin soweit gediehen, daß Cinna nicht mehr auf die Barbaren herabsieht, er nimmt auch seine eigene Rolle anders wahr, paßt sich nicht mehr nur äußerlich an, lauert dennoch auf Gelegenheiten. Er betrachtet diese Umwelt nicht mehr nur aus einer Außenblick-Perspektive, aber noch nicht mit einem Innenblick, d.h. er will sich nicht hineinversetzen in dieses andere Denken.


    Zitat

    Noch weiß ich nicht genau, wie ich den Sprung Cinnas vom Sklaven zum Gladiatoren werten soll, denn meiner Meinung nach wird er nach dem Angebot Hrabans nicht deutlich genug. Die veränderten Meinungen, die Cinna inzwischen teilweise bei dem Stamm hervorruft, wären auch ohne offizielle "Beförderung" möglich gewesen. Gut, er genießt das Recht, Hraban auszubilden und Waffen zu benutzen


    Die "Barbaren" erklären Cinna nichts, sie handeln einfach so, wie sie zu handeln gewohnt sind, und mit diesem Handeln lasse ich Cinna ebenso alleine wie den Leser, der ja nur seine Perspektive kennenlernt.
    Als Fechtlehrer befindet Cinna sich sozusagen in einer "Zwitterposition": Er leistet seinen Herren einen Dienst, aber zugleich befindet er sich durch die Art dieses Dienstes in der Lage, Einfluß auszuüben. Da er Hraban in der Ausübung dieses Dienstes sogar erheblich verletzen und großen Schaden anrichten könnte (auch wenn ihm das nichts bringen würde, aber wer ist schon immer "vernünftig"?), erweisen sie ihm einen riesigen Vertrauensvorschuß.

  • Irgendwo hatte ich gestern gelesen, ähm, wie war das gleich? Hab mir natürlich die Seite nicht gemerkt... Sunja ist irgendwann Armenius in die Arme gefallen? (also das ganze als Erinnerung von Cinna) Hab ich das überlesen oder war das gar nicht explizit erwähnt? Oder rede ich wirr...? :wave

  • Zitat

    Original von Jejulilo
    Irgendwo hatte ich gestern gelesen, ähm, wie war das gleich? Hab mir natürlich die Seite nicht gemerkt... Sunja ist irgendwann Armenius in die Arme gefallen? (also das ganze als Erinnerung von Cinna) Hab ich das überlesen oder war das gar nicht explizit erwähnt? Oder rede ich wirr...? :wave


    Hmm ... also ... daß Sunja Arminius in die Arme gefallen ist, steht m.W. nirgends -- wohl aber, daß sie ihm in den Arm gefallen ist (Ende VII).
    Aber sie hat mal Hoffnungen auf einen anderen gemacht, der jedoch lieber zum Bund gegangen ist, nämlich zum Wolfsbund. Das ist in Kap. VI auf der Hochzeitsfeier ihres ältesten Bruders -- bei diesem Anlaß fällt sie dann allerdings versehentlich noch jemand anderem in die Arme.


    Wie das jetzt klingt ...

  • Habe gestern die grosse Hochzeit gelesen, und bin nun beim grossen Stammeshäuptlingstreffen, wo Cinna nun vorgeführt wird.


    Die Vertraulichkeiten zwischen den Geschwistern und Cinna werden stärker, und ME entfremdet er sie, durch sein Verhalten und das lehren anderer Sichtweisen und Verhaltensweisen, immer mehr ihrer eigenen Familien. Es wird in ihnen der Rebell gegen die alten Sitten wachgerufen.
    Liuba hatte dies vielleicht erkannt, und versuchte das zu verhindern, aber seine grobe Verhaltensweise hat er eigentlich das Gegenteil bewirkt.


    Die Geschichte entwickelt sich sehr gut, und wird bestimmt noch einige Überraschungen bringen. Koala muss sich immer wieder zurückhalten, damit sie mir nicht zu viel verrät.

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Hoffis
    Habe gestern die grosse Hochzeit gelesen, und bin nun beim grossen Stammeshäuptlingstreffen, wo Cinna nun vorgeführt wird.


    Da hast du ja noch was vor dir ... :wow


    Zitat

    Die Vertraulichkeiten zwischen den Geschwistern und Cinna werden stärker, und ME entfremdet er sie, durch sein Verhalten und das lehren anderer Sichtweisen und Verhaltensweisen, immer mehr ihrer eigenen Familien.


    Es ist eine zweischneidige Klinge: Einerseits ist es gut, wenn die Jungen wissen, mit wem und was sie es zu tun haben werden. Andererseits verändert sich dieser Mikrokosmos dadurch natürlich.
    Allerdings hat die Welt die fatale Eigenschaft, sich unentwegt zu verändern. Dann muß man zusehen, daß man damit zurande kommt und ein paar Schräubchen so dreht, daß man sich häuslich einrichten kann.


    Zitat

    Die Geschichte entwickelt sich sehr gut, und wird bestimmt noch einige Überraschungen bringen. Koala muss sich immer wieder zurückhalten, damit sie mir nicht zu viel verrät.


    Geht mir gerade ähnlich ... <zappelig ist>

  • Nun die peinliche Befragung hab ich nun gelesen, und war begeistert, wie dynamisch dies von den resoluten Damen bereinigt geworden ist.
    Es hat sich wieder gezeigt, wer die "wahren Herrscher des Heimes"
    ist. (Erinnert mich immer wieder an die Hägar - Karikaturen in unserer SonntagsZeitung). :grin

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Hoffis
    Nun die peinliche Befragung hab ich nun gelesen, und war begeistert, wie dynamisch dies von den resoluten Damen bereinigt geworden ist.
    Es hat sich wieder gezeigt, wer die "wahren Herrscher des Heimes"
    ist. (Erinnert mich immer wieder an die Hägar - Karikaturen in unserer SonntagsZeitung). :grin


    Es war in der Tat so, daß nur die Hausherrin oder eine Tochter in diesem Fall einschreiten konnte -- der Vater war regelrecht übertölpelt worden.