'Der Tribun' - Seiten 284 - 443

  • Meine absolute Lieblingsszene in dem ganzen Buch ist ja Seite 304 ff. Also wenn ich nur drei Seiten aus dem Buch haben dürfte, dann würde ich Seite 304-306 haben wollen.

    Allein schon diese Stelle (S. 304): „Cinna legte das Kinn auf die Knie, starrte über die Wasseroberfläche hinweg, die sich unter dem Wund kräuselte, und lauschte teilnahmslos dem Wellenschlag am unterspülten Ufersaum. „Ich will doch nur nach Hause…“


    *schnief* Da hätte ich ihn ja am liebsten in den Arm genommen und ihm ein Pflaster auf’s Knie gepappt. Da ist er plötzlich so verletzlich.


    Und als er dann noch nicht mal benennen kann, wo eigentlich sein zu Hause ist… und dann am Ende des Buches


    *Achtung Spoiler*


    muss er am Ende des Buches auch noch feststellen, dass sie ihm dem einzigen Ort, an dem er sich zu Hause gefühlt hat, auch noch weggenommen haben. :fetch Dieser Verlust geht eigentlich noch ueber den Verlust seiner Bürgerrechte hinnaus. :-(


    Und dann Seite 306


    „Er wandte sich Hraban zu, erkannte in dessen hellen Augen sein eigenes junges Ebenbild, dieselbe Offenheit, dieselbe freudige Erwartung, dasselbe Vertrauen. Er war betrunken – sie beide waren betrunken. Doch er spürte nicht dieses brennende, nagende Verlangen, den anderen zu brandmarken, sich anzueignen wie einen Sklaven, sondern nur ein leises Bedürfnis nach dessen Nähe, nach Trost, ausgelöst durch das starke Gebräu aus vergorenem Honigwasser - nein, das war nicht alles, was er fühlte! Er genoss den Anblick, den Hraban bot, seitdem dieser jedes Wort, jeden Rat aufsaugte wie ein Schwamm, seinen Gegner wachsam beobachtete, seitdem seine Bewegungen geschmeidiger wurden, und er nicht mehr blindlings seine Kraft in jeden Angriff warf. Er lernte schnell.“


    Das sind die ersten vorsichtigen Anfänge von Beziehungsfähigkeit, oder?


    Lg Iris

  • Hallo Iris!


    Zitat

    Original von Delfin
    Meine absolute Lieblingsszene in dem ganzen Buch ist ja Seite 304 ff. Also wenn ich nur drei Seiten aus dem Buch haben dürfte, dann würde ich Seite 304-306 haben wollen.


    Da stehst du nicht alleine... :-)
    Es ist übrigens Absicht, daß diese Szene fast genau in der Mitte des Buches ist.


    Zitat

    *schnief* Da hätte ich ihn ja am liebsten in den Arm genommen und ihm ein Pflaster auf’s Knie gepappt. Da ist er plötzlich so verletzlich.


    So: Oder?


    Zitat

    Und als er dann noch nicht mal benennen kann, wo eigentlich sein zu Hause ist… und dann am Ende des Buches
    *Achtung Spoiler*
    muss er am Ende des Buches auch noch feststellen, dass sie ihm dem einzigen Ort, an dem er sich zu Hause gefühlt hat, auch noch weggenommen haben. :fetch Dieser Verlust geht eigentlich noch ueber den Verlust seiner Bürgerrechte hinnaus. :-(


    Das siehst du völlig richtig ... das ist eine Riesengemeinheit! Und ich bereite es auch noch vor! :wow


    Zitat

    Das sind die ersten vorsichtigen Anfänge von Beziehungsfähigkeit, oder?


    S.o.: Es steht in der Mitte, quasi am Beginn der zweiten Hälfte, und markiert den halben Weg - man könnte sagen: Von jetzt ab geht 's in dieser Hinsicht bergauf mit ihm.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hallo Iris,


    Zitat

    Es ist übrigens Absicht, daß diese Szene fast genau in der Mitte des Buches ist.


    Das wäre mir so gar nicht aufgefallen. :wow


    Weisst Du was mir grad einfällt. Ich hab ja Deutschunterricht immer gehasst, vor allem das endlose Diskutieren über die "Intention des Autors" und die gute Note bekam man nur, wenn man sich der Interpretation des Lehrers angepasst hat, obwohl der Autor sich möglicherweise im Grab herum gedreht hat. :fetch

    Aber so, wenn man die Autorin direkt fragen kann, macht das irgendwie richtig Spass. :knuddel1


    lg Iris :wave

  • naja, im unterricht wurde ja oft auch das buch 'zerredet' - und was noch viel schlimmer war: in der schule im osten hatte man fast aus jedem schriftsteller irgendwie noch einen verkappten kommunisten gemacht. ich glaube, da wäre vielen von ihnen schlecht geworden, wenn sie den mist hätten hören müssen...


    bo

  • Hallo Iris und Bo!


    Zitat

    Original von Delfin
    Weisst Du was mir grad einfällt. Ich hab ja Deutschunterricht immer gehasst, vor allem das endlose Diskutieren über die "Intention des Autors" und die gute Note bekam man nur, wenn man sich der Interpretation des Lehrers angepasst hat, obwohl der Autor sich möglicherweise im Grab herum gedreht hat. :fetch


    Das glaube ich unbesehen. :lache
    Und meistens hat der Lehrer diese seine Meinung aus einem "Materialien"-Buch ... :grin


    Zitat

    Aber so, wenn man die Autorin direkt fragen kann, macht das irgendwie richtig Spass. :knuddel1


    Das freut mich -- geht mir nämlich genauso. :knuddel1


    Zitat

    Original von bogart
    naja, im unterricht wurde ja oft auch das buch 'zerredet' - und was noch viel schlimmer war: in der schule im osten hatte man fast aus jedem schriftsteller irgendwie noch einen verkappten kommunisten gemacht. ich glaube, da wäre vielen von ihnen schlecht geworden, wenn sie den mist hätten hören müssen...


    Ich hatte mal bei einem geradezu linksextremen Lehrer Geshichte und Deutsch. Damals mußten wir Siegfried Lenz' Deutschstunde unter vorwiegend sozialkritischen Aspekten behandeln. Von daher ahne ich, was da getrieben wurde ...


    Ich finde es richtig, wenn im Deutschunterricht Literatur gelesen und besprochen wird. Aber ein Buch sollte innerhalb von höchstens einem Monat durch sein.


    Außerdem fände ich es wirklich gut, auch mal zeitgenössische Autoren zu behandeln und die zum Gespräch einzuladen. "Nur" Klassiker ist auch keine Lösung.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Zitat

    Original von Iris


    Außerdem fände ich es wirklich gut, auch mal zeitgenössische Autoren zu behandeln und die zum Gespräch einzuladen. "Nur" Klassiker ist auch keine Lösung.


    Darum hat wahrscheinlich der Herr Stuckrad-Barre bei unserer Abstimmung gewonnen und wie haben Soloalbum gelesen. :lache
    Im letzten Jahr hatten wir zum Glück eine Deutschlehrerin, die zumindest bei den Kurzgeschichten eine gute Auswahl getroffen hat. Die Frau ist anscheinend ein Anhänger von Karen Duve. :-)

  • Hallo Iris,


    Ich habs endlich geschafft ! Ich bin nun auch durch diesen teil durch. Dieser Teil hat mir mit vielen Szenen sher gut gefallen.


    Irgemdwie möchte ich Cinna von anfang an, auch wenn ich mit dieser meinung ziemlich alleine dastehe.
    Aber er wird jetz immer menschlicher und versteht das Leben bei den "Barbaren".


    Die Übungskämpfe zwischen Cinna und Hraban finde ich sehr interessant.Er wird ja quasi vom "Fein" unterichtet.


    Die Szene mit dem Wolf der aus dem Wald kam war eine der schönsten ! Da hab ich echt eine Gänsehaut bekommen. Wölfe mag ich sowieso total gerne !


    Cinnas Rede angesichts seiner drohenden Auslieferung war einfach nur genial ! :-)


    Sein Mitgefangener, der dann geopfert wurde, tat mir sowas von leid ! :cry Ich wär am liebsten in das Buch gekrabbelt und hätte ihn frei gelassen !
    Komischer Gedanke, oder ?


    Und die sich immer mehr entwickelnte Beziehung von Cinna und Sunja finde ich auch sehr gut in Szene gesetzt. Nur Reika tut mir irgendwie leid.



    Alles in allem, bisher der beste teil des buches ! Bin schon gespannt wann ich dazu komm den rest zu lesen und zu erfahren wie es weiter und wie es aus geht ! Bisher habe ich mir sämtliche Spoiler verkniffen.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • huhu -


    Ich lese auch noch - aber ich bin verwirrt. Was ist hier so anders, als z.B. bei Fürstin, Goldhändlerin, Teerose - ...


    Ich freue mich über die Geschichte - und ich freue mich über Cinnas Entwicklung. Ich hatte auch gar nicht so viele Vorbehalte gegen ihn, er war einfach noch nicht ans 'Leben' gewöhnt. Verwöhnter Junge aus guter Familie - und dann zum Bund ( so gehts doch heute auch noch einigen, danach kommen sie manchmal gut geläutert nach Hause zurück)


    aber irgendwie kann ich in der Geschichte nicht sooo versinken. Die Mädels bleiben mir alle ziemlich fremd bis auf Sunjas kleine Schwester und die Mutter.


    Nur wissen, wie es weiter geht möchte ich auch ... Also muss es gut sein -


    Ich habe alle Spoiler gelesen - aber eine Frage hab ich trotzdem:


    Irgendwann bekommt Cinna ein safrangefärbtes Gewand.


    Seit wann gibt es Safran so, dass es Sunja und ihren Leuten schon zur Verfügung stand. Denn es kann ja nicht gerade aus dem Wald um die Ecke stammen. *grübel*


    Liebe Grüße
    Binchen

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Hallo Melanie und Binchen!


    Schön, daß es noch Nachzügler gibt.


    Mir ist schon klar, daß sich die Geschichte quasi steigert, daß der Sympathiefaktor bei den meisten Lesern erst mit der Zeit ansteigt -- das liegt auch an der Entwicklung der Hauptfigur. Und da wir alles aus seiner Sicht -- qwuasi über seine Schulter hinweg, mit ihm -- erleben, wissen wir auch nur die Dinge, die für ihn wichtig sind, und erfahren sie nur so, wie es für ihn wichtig ist.


    Man darf sich natürlich darüber hinaus beim Lesen seine Gedanken machen ...
    Hmm ... ich wiederhole mich, stimmt 's?


    Freut mich aber, daß es euch gefällt!


    Was den Safran angeht ... ich hab mal nachgeschaut: Auf S. 226 erinnert er sich eigentlich nur an seine Braut, die bei der Hochzeit ein safrangelbes Kleid trug, wie die Tradition es verlangt, und auf S. 459 ist es eigentlich so, daß er sich in Sunjas Gegenwart beim Anziehen so benimmt, als wäre der schäbige Kittel etwas ganz kostbares ... also es ist nur ein Vergleich.


    Safran gab es sicher auch bei den Germanen -- allerdings extrem selten und extrem teuer! Deshalb kommt es hier nur in der Erinnerung und im Vergleich vor.

  • Ist auch Kritik erlaubt? :knuddel1


    Mir ist aufgefallen, dass du eine Redewendung sehr oft verwendest, für meinen Geschmack zu oft, aber vielleicht ist es ja auch als stilistisches Mittel gedacht und zwar meine ich "die zwei senkrechten Stirnfalten" :wave


    Ansonsten liest sich das Buch natürlich sehr locker. Ganz durch bin ich noch nicht, aber heut abend bestimmt.

  • Zitat

    Original von Jejulilo
    Mir ist aufgefallen, dass du eine Redewendung sehr oft verwendest, für meinen Geschmack zu oft, aber vielleicht ist es ja auch als stilistisches Mittel gedacht und zwar meine ich "die zwei senkrechten Stirnfalten"


    Es charakterisiert quasi mehrere Personen und ist ein gemeinsames Merkmal zum Ausdruck bestimmter Gefühle/Gedanken. Jeder Mensch hat eine bestimmte, ihm eigene Mimik und Gestik, die ihn charakterisieren; Menschen, die sich nahestehen, gleichen ihre körperlichen Ausdrucksweisen (unbewußt) einander an -- sie sprechen quasi auch nonverbal eine gemeinsame Sprache. Außerdem scheint sich zumindest die Mimik tw. tatsächlich zu vererben.
    Dieses mimische Element drückt eine Verbundenheit aus -- da mit Variation zu arbeiten, hätte meiner Ansicht nach einerseits die durchgängige Charakterisierung diese Personen durchbrochen, andererseits statt Gemeinsamkeit und Verbundenheit Differenz symbolisiert.


    Zitat

    Ansonsten liest sich das Buch natürlich sehr locker. Ganz durch bin ich noch nicht, aber heut abend bestimmt.


    Ich bin gespannt auf dein abschließendes Urteil.

  • Ja, sowas dachte ich mir schon, aber die immer gleiche Formulierung bemerkte ich, besonders in Situationen, wo es viel Grund zur Stirnfalte gibt. :lache


    Als Gemeinsamkeit der Sippe habe ich es schon empfunden, lediglich sprachlich ist es mir negativ aufgefallen, weil sich ja nicht nur die Tatsache wiederholte, *dass* sie die Stirn runzeln, sondern eben die genaue Wortgruppe auch.


    Hatte auch noch Rechtschreibfehler gefunden, mir aber die Stelle nicht genau gemerkt - nun aber genug Rosienen ausgeschieden :grin :wave

  • Zitat

    Original von Jejulilo
    Als Gemeinsamkeit der Sippe habe ich es schon empfunden, lediglich sprachlich ist es mir negativ aufgefallen, weil sich ja nicht nur die Tatsache wiederholte, *dass* sie die Stirn runzeln, sondern eben die genaue Wortgruppe auch.


    Da ist "variatio" allerdings immer schwierig.


    BTW: Es gibt andere Formulierungen die (Gottlob gibt es Suchfunktionen!) häufiger vorkommen, und meiner Lektorin z.B. sind immer ganz andere Sachen aufgestoßen. Jeder hat so seine "Vorlieben". Ich z.B. werde rasend, wenn in Dialogen immer steht "sagte X -- sagte Y -- sagte X -- sagte Y". :bonk


    Zitat

    Hatte auch noch Rechtschreibfehler gefunden, mir aber die Stelle nicht genau gemerkt - nun aber genug Rosienen ausgeschieden :grin :wave


    Ich weiß, ich habe auch noch einige gefunden ... Den Schuh muß ich mir zum Glück nicht alleine anziehen! Das Korrektorat ist Aufgabe des Verlags.


    Allerdings ist der Verhau mit den Reformen der Reformen der Reformen der RS-Reform extrem verwirrend geworden ... (ich hab 's inzwischen aufgegeben und warte auf die endgültige Fassung dieses völlig überflüssigen "Jahrtausendwerkes").
    Und über die neuen Trennregeln könnte ich manchmal wirklich :fetch ("hi-naus", aber "hin-durch"; "he-rab, aber "her-vor" -- erklär mir bitte mal einer die Logik! )

  • Ich find das jedenfalls ziemlich spannend so mit dem Autor "eye to eye" :wave


    Das hätte ich mir zu anderen Büchern schon oft gewünscht (wenn sie noch leben würden, ich lese ja doch überwiegend ältere Sachen, normalerweise).


    Die Rechtschreib-Deform ist so ein ganz eigenes Thema...mich ärgert es masslos, dass ich bei den Hausaufgaben der Kinder immer wenn ich mir unsicher bin, ob ich oder das Kind recht hat, erst nachschlagen zu müssen. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Jejulilo
    Ich find das jedenfalls ziemlich spannend so mit dem Autor "eye to eye" :wave


    Freut mich! :knuddel1 So war's gedacht.


    <mal eben ein OT einschieb>

    Zitat

    Die Rechtschreib-Deform ist so ein ganz eigenes Thema...mich ärgert es masslos, dass ich bei den Hausaufgaben der Kinder immer wenn ich mir unsicher bin, ob ich oder das Kind recht hat, erst nachschlagen zu müssen. :rolleyes


    Da ich ja auch als Lektorin/Textredakteurin/Korrektorin arbeite, mußte ich seit Beginn der Umstellung nicht nur immer die neuesten Ausgaben des Duden bereithalten, sondern auch die Listen mit den außerplanmäßigen Änderungen der jeweiligen Ausgaben. Inzwischen füllt das einen schmalen Ordner. Man kann an diesen Listen gut beobachten, wie die Kommission langsam aber sicher immer weiter zurückrudert.
    Ich hoffe, daß sie in den entscheidenden Fragen der Groß- und Kleinschreibung sowie der Zusammen- und Getrenntschreibung auch noch nachgeben, denn die derzeitige Fassung ist schlichtweg chaotisch.


    Schlimm finde ich, wie von Anfang an die Schulen instrumentalisiert wurden, um diese "Reform" durchzupeitschen: Plötzlich mußten alle Schüler auf NDR umlernen, obwohl die meisten Lehrer die neuen "Regeln" noch gar nicht wirklich beherrschten (was keineswegs nur an den Lehrern lag, sondern am Tempo der Umsetzung). Als Resultat haben wir eine Folge von ca. 5-8 Klassenstufen, die weder Rechtschreibung noch Kommasetzung beherrschen.
    Ich kann verstehen, daß die Kinder nicht nochmal "umlernen" wollen -- aber daß sie von der KMK instrumentalisiert wurden, um genau das durchzusetzen, das geht mit wider die Natur ...

  • So eine Frage brennt mir unter den Nägel, kann ich mir zwar vermutlich mal wieder selbst beantworten, aber ich will sicher gehen:


    Gehe ich recht in der Annahme, das Arminius der lateinisierte Name für Ermanamer (richtig gescchrieben??) ist??? Dachte eben erst wir hätten pötzlich zwei Bösewichter.... :grin


    Und dann frage ich mich warum Cinna der doch zu Beginn durch seine Kampfkunst so ins Auge sticht, gegen die Barbaren nie eine Schnitte hat. Klar er ist verletzt und noch geschwächt, aber wenigstens einmal ein bißchen die Oberhand gewinnen würde dem (ranghöchsten) Tribun doch gut anstehen.... (so erscheint er mir irgendwie als Schwächling und ich beginne zu bezweifeln, daß er tatsächlich so ein großer Krieger war)
    Also ich habs ja nicht so mit Geschichte und Evolution udn so, aber waren die *Barbaren* den Römischen Besatzern, tatsächlich körperlich so haushoch überlegen?
    /me stellt sich die Römerleins nun als kleine Mickerlinge vor...

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Gehe ich recht in der Annahme, das Arminius der lateinisierte Name für Ermanamer (richtig gescchrieben??) ist???


    Arminius ist die überlieferte lateinische Form des Namens, sein ursprünglicher Name ist unbekannt. Über diese Frage wurde in der Forschung schon wild spekuliert -- bis zu Ergebnissen wie, daß Arminius' germanischer Name Siegfried gewesen sei (der mit dem Drachen).
    Auch ich habe zusammen mit mehreren Altgermanisten und einem Altanglisten getüftelt, wie Arminius denn nun geheißen haben könnte, und "Ermanamers" ist das Ergebnis einer etwas akademischen Rekonstruktion. Die Germanen jener Zeit haben bedauerlicherweise keine brauchbaren Schriftstücke hinterlassen, deshalb ist das schlichtweg Spekulation, aber sie hat wenigstens viele Argumente für sich gehabt.


    Tip: Wenn im Roman die Germanen in ihrer Sprache reden, fallen die Namen in ihrer "Schreibweise", wenn Latein gesprochen wird, dann in der latinisierten Form.


    Zitat

    Und dann frage ich mich warum Cinna der doch zu Beginn durch seine Kampfkunst so ins Auge sticht, gegen die Barbaren nie eine Schnitte hat. Klar er ist verletzt und noch geschwächt, aber wenigstens einmal ein bißchen die Oberhand gewinnen würde dem (ranghöchsten) Tribun doch gut anstehen....


    Naja, dafür hat er schlichtweg die falschen Waffen -- mit roher Gewalt kommt er gegen die ihm körperlich überlegenen Wilden nicht gut an.
    Die Germanen waren - ebenso wie die Gallier etwas größer und vierschrötiger als die Völker des Mittelmeerraumes, was teilweise wohl genetisch bedingt war, teilweise aber auch eine vorteilhafte Folge ihrer bodenständigeren Lebensweise war. So ein römischer Adelssproß war mit der geeigneten Waffe sicherlich ein guter Techniker, aber mit bloßen Händen chancenlos!


    (Du müßtest doch inzwischen mitgekriegt haben, daß er Hraban Unterricht erteilt, oder?)