'Der Tribun' - Seiten 444 - ENDE

  • Hallo Iris,


    habe ja Deinen Ratschlag befolgt und "Der Tribun" mit in den, leider zwangsweise verkürzten, Urlaub genommen und bin dort...in diesem Fall ja leider....viel zum Lesen gekommen.


    An diesem Wochenende werde ich das Buch dann wohl auch fertig gelesen haben.


    Es gefällt mir durchaus und ich habe mich auch schon für den Nachfolger im Januar angemeldet, aber ein paar Punkte hab ich schon, die mir nicht so gefallen, wie zum Beispiel die Wirkung der Folter auf Cinna, die ich ja schon erwähnt habe Dir gegenüber und die ich so nicht nachvollziehen kann. Ebenso, wie ich es nicht so geschrieben hätte, als Cinna das heilige Schwert des Inguiotar nahm, um dessen Familie zu verteidigen.


    Was mich allerdings sehr stark gewundert hat, daß ich mich nicht in die Person Cinna hineinversetzen konnte, auch nicht in Sunja, oder irgendeine andere Person des Buches.


    Vor allem Cinna bleibt für mich auch zu den anderen Personen des Buches mit einem innerlichen Abstand behaftet. Ich finde auch, daß das Stockholm-Syndrom bei ihm nicht sehr stark greift, sondern daß er...zumindest bis auf Seite 488, auf der ich derzeit bin, eher richtig berechnend und sehr stark der eingebildete, arrogante Römer aus dem herrschenden Patriziergeschlecht...auch gegenüber Sunja.


    Es wird ja gesagt, er habe ein klebriges Netz gesponnen, in der sie sich verfangen habe. Irgendwie bleibt er damit für mich kalt und unnahbar.


    Wenn man überhaupt von freundschaftlichen Beziehungen sprechen kann, die Cinna ungewollt (und nur dann sind es ja welche) knüpft, dann sind es eher die zu Hraban, Saldir und Thauris, finde ich.


    Aber, daß Du, Iris, zu viele Adjektive benutzt? Nö, das finde ich nun gar nicht.


    Und vor Deinem Geschichtswissen möchte ich mich, die ich mich, außer im Schulunterricht, bisher nur wenig damit befaßt habe...wie Du ja weißt aus PNs beginne ich damit erst und dann auch noch eine gute Zeit früher....trotzdem in aller Ehrfurcht verneigen....:-)


    Lieben Gruß
    Baumbart


    PS:...auf den zweiten Teil im Januar freue ich mich dennoch sehr und möchte die Leserunde dann intensiver verfolgen als dieses Mal...:-)

  • Hallo Iris,


    mit den "Atempausen" hast Du ein Thema angesprochen, über das ich nochmal nachgedacht habe, weil ich es ganz interessant finde.


    Offengestanden bin ich manchmal richtig ärgerlich über Bücher, die mir keine Atempause lassen. Sie verwehren mir gewissermaßen den Weg in den Alltag (zwischendurch muß man ja auch mal was anderes machen wie lesen, z. B. Arbeiten, Haushalt, Ehrenamt, sich um die Familie kümmern...etc.). D.h. eigentlich ist es schön, in einem Buch immer wieder einen Punkt zu finden, an dem man es einigermaßen befriedigt auch mal für eine Weile zur Seite legen kann. Des weiteren führt Spannund "bis zum Umkippen" bei mir auch zu einem immer schnelleren Lesen, so daß bisweilen der Genuß fehlt (klingt komisch, ich versuch es mal anders: so daß ich einfach nicht mehr bewußt lese).


    Noch eine Frage zu Spannung und Sprache:
    Bei den meisten Autoren werden beim Spannungsaufbau die Sätze immer kürzer bzw. zum Teil wird gerade in der Spannungsliteratur mit extrem kurzen Sätzen gearbeitet. Wie stehst Du im allgemeinen dazu? Im Tribun hast Du selbst an den spannendsten Stellen höchstens geringfügig kürzere Sätze, arbeitest aber sehr viel mit Reihungen.


    Man könnte ja meinen, wenn man manche Fragen von mir so liest, ich würde auch anfangen wollen zu schreiben. Aber das traue ich mir wirklich nicht zu... Ich finde es aber wirklich toll, sowas nicht "trocken und theoretisch" von einem Deutschlehrer erzählt zu bekommen, der vielleicht selbst noch nicht allzuviel auf Papier gebracht hat, sondern jemand Fragen zu können, der sich aktiv damit auseinandersetzen muß.


    Vielen Dank an der Stelle an Dich, daß Du unsere Fragen so detailliert, verständlich und geduldig beantwortest.


    Viele Grüße
    :wave Pelican

  • Hallo Iris,


    nun ist "Der Tribun" durchgelesen und ich muß Dir erstens auch ein großes Lob und Dankeschön sagen, daß Du sämtliche Fragen so geduldig beantwortet hast, wobei ich gleich der Hoffnung Ausdruck geben möchte, daß das zukünftige Autoren, die die Leserunden begleiten werden, ebenfalls so handhaben mögen.


    Aber ich bin Dir ja wirklich richtig ein bissl böse... :lache...ist es Dir doch wirklich auf den letzten Seiten gelungen, mir den Unsympath Cinna doch noch ans Herz wachsen zu lassen, was ich nun wirklich nicht mehr erwartet hätte. Im Grunde hing das stark mit seiner eigenen Aufgabe seiner eher über lange Zeit distanzierten Haltung gegenüber der geiselnehmenden Sippe der Germanen und zu Sunja speziell zusammen, die auf mich sehr lange regelrecht berechnend wirkte. Aber jetzt, wo ich den Roman komplett durchgelesen habe, erklärt sich doch Einiges und rückt Cinnas Verhalten ins rechte Licht.


    Also, alles in allem hat mir Dein Roman trotz einiger Längen sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung im Januar.


    Lieben Gruß
    Baumbart

  • Hallo Pelican!


    Zitat

    Original von Pelican
    Offengestanden bin ich manchmal richtig ärgerlich über Bücher, die mir keine Atempause lassen.


    Wir gut ich das nachvollziehen kann! :knuddel1
    Ich habe z.B. beim Lesen immer wieder das penetrante Gefühl, verhonepippelt zu werden, wenn ich permanent auf die Überholspür genötigt werde. Ich mag keinen Geschwindigkeitsrausch -- und das obwohl ich sehr gerne ICE fahre! :grin


    Zitat

    Bei den meisten Autoren werden beim Spannungsaufbau die Sätze immer kürzer bzw. zum Teil wird gerade in der Spannungsliteratur mit extrem kurzen Sätzen gearbeitet. Wie stehst Du im allgemeinen dazu?


    Offen gestanden: Find ich sch####. Wirkt auf mich wie Stakkato und zuviel davon nervt gehörig. Ich finde es grottenlangweilig, wenn in Romanen mit dieser billigen Methode auf die Tube gedrückt wird. Das wirkt auf mich wie ein "Hinweis für die Doofen":



    Das mag jetzt arrogant klingen, aber ich finde "Spannungsliteratur" im Schnitt dumm und langweilig -- besonders da, wo sie nach Schema F zusammengezimmert wird.


    Ich halte mich da an eine "Regel", die besagt, daß in einer Erzählung jeder Satz vor allem den Zweck hat, zum nächsten Satz zu führen, d.h. dem Leser soll ein "rote Faden" gegeben werden, an dem er seinen Weg durch die Geschichte findet. Und damit der Leser diesen "roten Faden" auch annimmt, muß es ein angenehmer Faden sein, einer, den man nicht loslassen möchte. :grin


    Sprache ist für mich also ein sehr wichtiges Element des Erzählens.


    Liebe Grüße


    Iris

  • Hallo Baumbart!


    Zitat

    Original von Baumbart
    Vor allem Cinna bleibt für mich auch zu den anderen Personen des Buches mit einem innerlichen Abstand behaftet. Ich finde auch, daß das Stockholm-Syndrom bei ihm nicht sehr stark greift, sondern daß er...zumindest bis auf Seite 488, auf der ich derzeit bin, eher richtig berechnend und sehr stark der eingebildete, arrogante Römer aus dem herrschenden Patriziergeschlecht...auch gegenüber Sunja.


    Ich habe das Stockholm-Syndrom nie so verstanden, daß der Betroffene sich vollständig mit seinem Gegenüber identifiziert. Der Fall Patty Hearst ist insofern auch ein Einzelfall. Das Stockholm-Syndrom bedeutet, daß die Geiseln Verständnis für die Position der Geiselnehmer entwickeln, was allerdings aus einem Gefühl der Unterlegenheit, des vollständigen Ausgeliefertseins entsteht. Man sucht nach Möglichkeiten, sich durch Kooperation zu retten, und nach einem Sinn für das, was mit einem geschieht bzw. gemacht wird.
    Aber man wird kein *vollkommen* anderer Mensch. Die Prägungen, die man vor diesem Ereignis erhalten hat, die Erziehung, Bildung, vorheriges Leben, bleiben in der Erinnerung stets präsent.
    In Cinnas Fall ist der vorherige Zustand, den er während der Gefangenschaft natürlich wiederhergestellt sehen will, sicherlich erstrebenswerter und angenehmer als das, was er bei den Wilden erlebt -- wie käme er also dazu, zu einem der Ihren zu werden?


    (NB: Ich halte diese vollkommene Identifikation ohnehin für ein romantisches
    Märchen!)


    Schön, daß sich das Ganze für dich noch aufgeklärt hat.


    Zitat

    Also, alles in allem hat mir Dein Roman trotz einiger Längen sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung im Januar.


    Zu den "Längen" haben offenbar viele Leser ein ganz unterschiedliches Verhältnis. Eine Ideallösung wird es da nicht geben: Was pernament mitreißt, kann nirgends Raum zur Vertiefung der Charaktere bieten, denn gerade die benötigen Zeit und verursachen dadurch "Längen".


    Liebe Grüße,


    Iris
    (inzwischen einigermaßen wach ...)

  • Hallo Iris,
    ich glaube, da hatte ich mich wohl ein bissl falsch ausgedrückt.


    Zitat

    Ich habe das Stockholm-Syndrom nie so verstanden, daß der Betroffene sich vollständig mit seinem Gegenüber identifiziert. Der Fall Patty Hearst ist insofern auch ein Einzelfall. Das Stockholm-Syndrom bedeutet, daß die Geiseln Verständnis für die Position der Geiselnehmer entwickeln, was allerdings aus einem Gefühl der Unterlegenheit, des vollständigen Ausgeliefertseins entsteht. Man sucht nach Möglichkeiten, sich durch Kooperation zu retten, und nach einem Sinn für das, was mit einem geschieht bzw. gemacht wird.
    Aber man wird kein *vollkommen* anderer Mensch. Die Prägungen, die man vor diesem Ereignis erhalten hat, die Erziehung, Bildung, vorheriges Leben, bleiben in der Erinnerung stets präsent.


    Das sehe ich auch so...ist er ja auch keineswegs geworden.


    Ich fand Cinna über weite Strecken Deines Romans einfach zu reserviert, nicht nur gegenüber der Familie des Inguiotar, sondern überhaupt.
    Ich hoffe, Du bist mir nicht böse deswegen, aber er erschien mir mit zu viel Abstand zu allem und jedem behaftet, ein wenig zu konstruiert erst. Das hatte erstmal gar nichts mit dem Stockholm-Syndrom zu tun, sondern nur mit der „Leidensfähigkeit“ unter der Folter, die mir irgendwie falsch, zu stark erschien und von der Cinna sich meiner Meinung nach viel zu rasch erholte.
    Das hat mich tatsächlich gestört lange Zeit. Dass sich ein Mensch vollständig ändert und um 180° dreht im Wesen oder sich seinen Geiselnehmern anpasst, hätte ich auch zu romantisch gefunden.


    Mir ist bloß erst ganz zum Schluß klar geworden, warum Cinna so eine schrecklich distanzierte Haltung inne hatte., oder sagen wir besser, für mich habe ich eine plausible Erklärung gefunden – ob Du das so gewollt hast, müsste ich Dich ja erst hiermit fragen.
    Als er gegenüber Sunja und ihrer menschlichen Wärme endlich vollständig „aufgegeben“ hatte, konnte meiner Ansicht nach erst der innere Heilungsprozeß eintreten, der ihn von dem sexuellen Missbrauch durch seinen Lehrer, war es, glaube ich, heilte….Saldirs und Hrabans Sympathie reichte da nicht aus, es schwelte ständig noch im Hintergrund.
    Hmm, vielleicht ein bisschen zu tiefenpsychologisch?


    Jedenfalls lebt/e die Figur erst dann richtig für mich und wird jetzt identifikationsfähig für mich.
    Kann man das so sagen?


    Lieben Gruß
    Baumbart


    (die keine Lust mehr hat, im Bett rumzuliegen...)

  • Hallo Baumbart!


    Zitat

    Original von Baumbart
    Das hatte erstmal gar nichts mit dem Stockholm-Syndrom zu tun, sondern nur mit der „Leidensfähigkeit“ unter der Folter, die mir irgendwie falsch, zu stark erschien und von der Cinna sich meiner Meinung nach viel zu rasch erholte.


    Ich habe mich da weitgehend an entsprechende Literatur gehalten (Traumatologie etc. Delfin wird dir allgemein sicher mehr dazu sagen können). Physische Folter durch Auspeitschen kann einen subjektiv an den Rand des Irrsinns bringen, und dennoch erholt sich der Körper erstaunlich schnell, sofern die Verletzungen fachgerecht versorgt werden; zugleich wird das traumatische Erlebnis in den allermeisten Fällen so gut es geht abgekapselt, das Ereignis wird geradezu systematisch ignoriert.
    Außerdem wird in vielen Fällen eine "künstliche" Distanz zur Umwelt geschaffen, ein psychischer "Panzer". Dabei gibt es manchmal einige wenige Auserwählte, zu denen ein gewisses Vertrauen aufgebaut wird.
    Wenn bestimmte Assoziationen die "Kapsel" im "Inneren" kurzzeitig aufbrechen, dann überfällt einen das Trauma -- wobei die Traumatisierten nach einem sekundären (also Zweit-) Trauma allerdings ziemlich routiniert mit solchen Ausbrüchen umgehen.
    Bei Cinna taucht in Verbindung mit der Gefährdung der "strukturellen Integrität" der "Kapsel" immer die Vorstellung einer Schlange auf, die sich seinen Rücken hinunterringelt. Das ist eine metaphorische Verarbeitung der Auspeitschung: Nicht die schlimmsten Schmerzen werden erinnert, sondern die Momente, wo der Folterer mit der Angst vor dem Schmerz spielte - also die Verhöhnung des Leides.
    Ansonsten sind gerade Traumatisierte sehr "alltagstauglich"; die Veränderungen laufen unter der Oberfläche ab, ebstehen in "Verkrustungen", in starker Distanzierung. In der Psychotherapie von Gewaltopfern spielt das Lösen solcher "Verkrustungen" eine ganz enorme Rolle.


    Zitat

    Hmm, vielleicht ein bisschen zu tiefenpsychologisch?


    Nein, völlig richtig!
    Dieser Mißbrauch ist das "Ersttrauma", und Cinna hat allein gelernt, damit zu leben, es abzukapseln und sich selbst einen Panzer zuzulegen: Arroganz hilft ihm, Abstand zu halten, sie schüchtert viele ein, so daß das Risiko, traumatisiert zu werden, sinkt und gleichzeitig die Effizienz des Umgangs mit Traumata steigt.
    Aus diesem Grund kann er mit den anderen Traumata auch irgendwie umgehen. Er hat ja Erfahrung darin: "Was nicht tötet, härtet ab."


    Zitat

    (die keine Lust mehr hat, im Bett rumzuliegen...)


    Kommt mir bekannt vor. Ich ärgere mich gerade damit herum, daß man verlagsseitig mein Manuskript macdonaldisiert: Hamburger statt Pfeffersteak! Na toll! Das bringt mich weiter!


    Weiterhin gute Besserung und liebe Grüße!


    Iris :wave


  • Leuchtet mir jetzt ein...:-)


    Zitat


    Kommt mir bekannt vor. Ich ärgere mich gerade damit herum, daß man verlagsseitig mein Manuskript macdonaldisiert: Hamburger statt Pfeffersteak! Na toll! Das bringt mich weiter!


    Hmm?...Erklär mal bitte? Kann man helfen? Eher nicht, hmm?


    Zitat

    Weiterhin gute Besserung und liebe Grüße!


    Iris :wave


    Danke Dir herzlich...:knuddel1
    Erkältungen und Vireninfektionen sollten verboten werden, weil der ganze Körper nix taugt dann... :fetch


    :wave


    Baumbart

  • Hallo Baumbart!


    Zitat

    Original von Baumbart
    Hmm?...Erklär mal bitte? Kann man helfen? Eher nicht, hmm?


    Nein, da muß ich durch. Kann sein, daß es echt haarig wird, aber da muß ich durch. Aber ich werde euch schon nicht mit fettigen Hamburgern in lappigen Teigwaren abspeisen lassen.


    Zitat

    Erkältungen und Vireninfektionen sollten verboten werden, weil der ganze Körper nix taugt dann...


    Versuchen kann man 's ja mal -- die Frage ist, ob sich die Viren daran halten ... und wie wir das bei Übertretung des Gesetzes sanktionieren.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Ich kann tatsächlich was sagen. :lache


    Zitat

    Wenn bestimmte Assoziationen die "Kapsel" im "Inneren" kurzzeitig aufbrechen, dann überfällt einen das Trauma -- wobei die Traumatisierten nach einem sekundären (also Zweit-) Trauma allerdings ziemlich routiniert mit solchen Ausbrüchen umgehen.


    Deswegen hatte ich Dich damals gefragt, ob es Cinna nicht unangenehm ist, mit diesem Typen im Rücken zu schlafen. Dass ihm jemand in den Nacken atmet, wäre nämlich genau so ein Reiz, der einen Flashback (sich aufdringende Erinnerungen an das Trauma) hervorrufen könnte. Problem ist, solche Flashbacks sind kaum steuerbar, da reicht ein Geruch, ein Geräusch, ein Wort und plötzlich wird ein Programm ausgelöst, dass dann auf Autopilot abläuft. Das Trauma wird wiedererlebt, d.h. die damalige Situation steht dem Betroffenen plötzlich und unkontrollierbar wieder vor Augen und führt zu ähnlichen psychischen und körperlichen Reaktionen wie beim konkreten Ereignis. Es fühlt sich so an, als würde alles in diesem Moment noch mal passieren. Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung meiden deshalb häufig solche Hinweisreize, die bei ihnen Flashbacks auslösen. In einer Trauma-Therapie würde man u.a. lernen, solche Erinnerungen imaginär in einen Tresor zu packen und sie nur kontrolliert rauszuholen, zum Beispiel in der Therapiestunde.


    Ich würde nicht pauschal sagen, dass Zweit-Traumatisierte routiniert reagieren. Die Reaktion auf ein Trauma individuell verschieden. Es gibt einfach keine einheitliche Reaktion auf ein Trauma. Nicht jeder, der ein Trauma erlebt, entwickelt eine Posttraumatische Belastungsstörung und auch sonst gibt es kein einheitliches Symptombild.


    Wie jemand auf ein Trauma reagiert hängt von zu vielen Faktoren ab:


    - dem belastenden Ereignis (z.B. Schweregrad, Dauer, Geschwindigkeit, Vorwarnung, Todesnähe, Ausmaß der Trauerreaktion, Ausmaß der Ausbootung einer Person, Mitverantwortung der Gesellschaft an der Lebensbedrohung, aktive oder passive Rolle der Betroffenen)
    - biologische Vulnerabilität des Betroffenen (z.B. Empfindlichkeit für überschießende Stressreaktionen)
    - Persönlichkeitszüge (anfälliger sind asthenische, ängstliche und emotional instabile Personen)
    - soziales Umfeld (ein stabiles soziales Netzwerk ist gut)
    - die Anzahl und Art der Coping-Strategien, über die jemand verfügt


    Eine bereits vorhandene neurotische Verhaltensauffälligkeit ist ein Risikofaktor. Jemand der bereits ein Trauma erlebt hat, hat diese vielleicht schon und ist möglicherweise instabiler als jemand, der keine bis dahin keine Traumata erlebt hat.


    Zitat

    Ansonsten sind gerade Traumatisierte sehr "alltagstauglich"; die Veränderungen laufen unter der Oberfläche ab, bestehen in "Verkrustungen", in starker Distanzierung.


    Kann sein, muss aber nicht. Verallgemeinern würde ich das nicht. Du meinst wahrscheinlich die Leute, die im Job gut funktionieren und denen niemand etwas anmerkt, weil sie zum Beispiel Essstörungen, Alkoholismus oder Selbstverletzendes Verhalten tagsüber gut genug verstecken. Die Frage ist, wie lange sie das aufrechterhalten können. Ich kenn aber auch traumatisierte Menschen, die ziemlich damit zu kämpfen haben, ein einigermaßen normales Leben zu führen - die Studium oder Job nicht hinbekommen und Beziehung schon gar nicht.


    Zitat

    Dieser Missbrauch ist das "Ersttrauma", und Cinna hat allein gelernt, damit zu leben, es abzukapseln und sich selbst einen Panzer zuzulegen: Arroganz hilft ihm, Abstand zu halten, sie schüchtert viele ein, so dass das Risiko, traumatisiert zu werden, sinkt und gleichzeitig die Effizienz des Umgangs mit Traumata steigt.
    Aus diesem Grund kann er mit den anderen Traumata auch irgendwie umgehen. Er hat ja Erfahrung darin: "Was nicht tötet, härtet ab."


    Da muss ich ja noch mal was einwerfen. Also es kann gerade bei Kindern so sein, dass sie bei ihrem ersten Missbrauch „per Zufall“ entdecken, dass es hilft, zu dissoziieren (z.B. haben manche das Gefühl, aus ihrem Körper zu schlüpfen und die Szene von oben zu betrachten, statt sie selbst zu erleben) und weil das hilft (positive Verstärkung) macht das Kind es beim nächsten Mal genauso (eher unbewusst allerdings)und wendet diese Strategie immer häufiger und irgendwann auch in anderen schwierigen Situationen an. Das automatisiert sich sozusagen. Aber das ist eher ein erlerntes Verhalten aufgrund von Konditionierung und weniger ein: „was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker“.


    Wenn ein Vergewaltigungsopfer noch ein Trauma erlebt, würde ich nicht automatisch erwarten, dass das Opfer besser damit umgehen kann. Da kann auch genau das Gegenteil eintreten – das Gefühl, überhaupt keine Kontrolle zu haben, dass so etwas immer wieder geschieht. Da ist die Gefahr groß, dass dann irgendwann erlernte Hilflosigkeit eintritt. Ich glaub schon, dass Cinnas Arroganz ein Versuch ist, mit dem ersten Trauma umzugehen, dass er versucht zu vermeiden, dass es wieder passiert und das gibt ihm ein gewisses Gefühl der Kontrolle (ich glaub, das Gefühl der Unkontrollierbarkeit ist ein grosses Problem bei traumatischen Erfahrungen). Ich glaub aber weniger, dass ihm sein erstes Trauma hilft, mit dem zweiten Trauma besser klarzukommen, weil er sozusagen schon Übung hat. Zumal er sein erstes Trauma ja noch nicht mal erfolgreich bewältigt hat, was ihm vielleicht das Gefühl geben könnte, damit klargekommen zu sein und für die Zukunft bessere Coping-Strategien zu haben. Die Abkapslung ist ja nur eine Notlösung. Möglicherweise gibt es andere Faktoren (siehe obige Liste), die ihm ermöglichen, mit der Folter klarzukommen.


    Aber na gut – Du kennst ihn besser. :grin


    :wow Soviel wollte ich gar nicht schreiben!


    Lg Iris :knuddel1

  • Hallo Delfin!


    Natürlich habe ich wieder mal das Besondere verallgemeinert! :lache


    Zitat

    Original von Delfin
    Deswegen hatte ich Dich damals gefragt, ob es Cinna nicht unangenehm ist, mit diesem Typen im Rücken zu schlafen. Dass ihm jemand in den Nacken atmet, wäre nämlich genau so ein Reiz, der einen Flashback (sich aufdringende Erinnerungen an das Trauma) hervorrufen könnte. Problem ist, solche Flashbacks sind kaum steuerbar, da reicht ein Geruch, ein Geräusch, ein Wort und plötzlich wird ein Programm ausgelöst, dass dann auf Autopilot abläuft.


    Vorausgesetzt, es liegt eine posttraumatische Belastungsstörung dieser Art vor!
    Ich kenne ausreichend Leute mit posttraumatischen Belastungsstörungen verschiedenster Art und verschiedensten Grades, von denen einige auch ohne Therapie gelernt haben, mit den Folgen ihrer Traumata zu leben.


    Zitat

    In einer Trauma-Therapie würde man u.a. lernen, solche Erinnerungen imaginär in einen Tresor zu packen und sie nur kontrolliert rauszuholen, zum Beispiel in der Therapiestunde.


    Dazu ist ein Therapeut nicht unbedingt notwendig -- das ist so eine hübsche Wunschvorstellung in der modernen Psychologie, daß erst hier wirklich Hilfe geboten werden könne. :grin


    Zitat

    Ich würde nicht pauschal sagen, dass Zweit-Traumatisierte routiniert reagieren. Die Reaktion auf ein Trauma individuell verschieden.


    Unbestritten!
    Der eine schafft es, das Trauma so zu verarbeiten, daß er damit leben kann, der andere "nur" mit viel Hilfe, der Dritte gar nicht -- und von diesen ersten beiden jeder eigentlich nur auf eine individuelle Weise, weil zuvor schon jeder individuell auf das Trauma reagiert und mit den Folgen umgeht.


    Zitat

    Eine bereits vorhandene neurotische Verhaltensauffälligkeit ist ein Risikofaktor. Jemand der bereits ein Trauma erlebt hat, hat diese vielleicht schon und ist möglicherweise instabiler als jemand, der keine bis dahin keine Traumata erlebt hat.


    Richtig. Aber längst nicht jeder, der ein Trauma erlebt hat, entwickelt eine neurotische Verhaltensauffälligkeit.


    Zitat

    Du meinst wahrscheinlich die Leute, die im Job gut funktionieren und denen niemand etwas anmerkt, weil sie zum Beispiel Essstörungen, Alkoholismus oder Selbstverletzendes Verhalten tagsüber gut genug verstecken. Die Frage ist, wie lange sie das aufrechterhalten können. Ich kenn aber auch traumatisierte Menschen, die ziemlich damit zu kämpfen haben, ein einigermaßen normales Leben zu führen - die Studium oder Job nicht hinbekommen und Beziehung schon gar nicht.


    Es gibt beide Varianten -- Menschen, deren Strategien im Umgang mit Traumata (weitgehend) funktionieren (egal ob mit oder ohne Therapie erlernt) und solche, die das eben nicht (allein) schaffen (aber z.B. alleingelassen sind etc.). Ich weiß nur, daß diejenigen, die eine Strategie erlernen, mehrheitlich eine hohe Alltagstauglichkeit an den Tag legen. Was nicht heißt, daß sie deshalb glücklich oder geheilt sind.


    Zitat

    Wenn ein Vergewaltigungsopfer noch ein Trauma erlebt, würde ich nicht automatisch erwarten, dass das Opfer besser damit umgehen kann. Da kann auch genau das Gegenteil eintreten – das Gefühl, überhaupt keine Kontrolle zu haben, dass so etwas immer wieder geschieht. Da ist die Gefahr groß, dass dann irgendwann erlernte Hilflosigkeit eintritt.


    Es kommt vor allem auf die von dir beschriebenen Faktoren an.
    Bei der Entwicklung der Figur Cinna bin ich von Voraussetzungen ausgegangen, die als sehr günstig beschrieben werden:
    - keine hohe biologische Vulnerabilität (ich muß allerdings zugeben, daß ich diesen Faktor gelinde gesagt für eine Ursache-Wirkung-Vermischung halte, aber das gehört nicht hierher)
    - weder sonderlich ängstlich noch emotional instabil (aufgrund von Herkunft und Erziehung)
    - es gibt ein stabiles soziales Umfeld, in dem er sogar der Abstammung und Bildung nach zu den "Oberen" gehört


    Die Tat selbst würde heute unter "Mißbrauch von Abhängigen" fallen, d.h. es liegt ein massiver Vertrauensbruch vor, aber keine akute Todesgefahr, statt dessen wurde das Opfer durch Einsatz von Drogen (Alkohol) wehrlos gemacht. Letztendlich ist dieses erste Trauma weniger eine körperliche Verletzung als eine massive Verletzung der Würde, also eine Verletzung der sozialen Person. Die Tat muß geheim bleiben, damit das Opfer seinen sozialen Status und damit sein stabiles Umfeld erhalten kann.


    Zitat

    Ich glaub schon, dass Cinnas Arroganz ein Versuch ist, mit dem ersten Trauma umzugehen, dass er versucht zu vermeiden, dass es wieder passiert und das gibt ihm ein gewisses Gefühl der Kontrolle (ich glaub, das Gefühl der Unkontrollierbarkeit ist ein grosses Problem bei traumatischen Erfahrungen).


    Kann ich alles bestätigen! :grin


    Zitat

    Ich glaub aber weniger, dass ihm sein erstes Trauma hilft, mit dem zweiten Trauma besser klarzukommen, weil er sozusagen schon Übung hat.


    Da habe ich mich unklar ausgedrückt: Die Tatsache, daß Cinna das erste Trauma aus seiner eigenen Sicht (objektiv mag das durchaus anders sein!) erfolgreich bewältigt, hilft ihm dabei, mit dem zweiten zu operieren und nicht von vornherein aufzugeben.


    Zitat

    Die Abkapslung ist ja nur eine Notlösung. Möglicherweise gibt es andere Faktoren (siehe obige Liste), die ihm ermöglichen, mit der Folter klarzukommen.


    Die Faktoren, die ihm helfen, mit dem zweiten Trauma "fertigzuwerden" und eine Strategie für den Umgang mit selbigem zu entwickeln (was er natürlich nicht bewußt tut, sondern was sich unbewußt, "organisch" aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur entwickelt), verändern zugleich auch seinen Umgang mit dem ersten Trauma.


    BTW: Es ist Cinna extrem unangenehm, mit dem anderen Sklaven in einer Koje zu nächtigen, das erwähne ich mehrmals (öfter durfte ich nicht :grin); als er eine eigene Koje erhält, erleichtert ihn das ziemlich, andererseits um den Preis, daß er von da an gelegentlich friert. :grin
    Schöne Diskussion! :knuddel1
    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Hallo Iris,


    Zitat

    Dazu ist ein Therapeut nicht unbedingt notwendig -- das ist so eine hübsche Wunschvorstellung in der modernen Psychologie, daß erst hier wirklich Hilfe geboten werden könne.


    Bestreite ich doch gar nicht. Das war nur ein Hinweis, was in einer Traumatherapie auch gemacht wird - ohne dass ich damit sagen wollte, dass jeder der ein Trauma erlebt hat, eine (Trauma)therapie machen muss . Was ich einwerfen wollte: Ich glaub, viele haben die Vorstellung, dass es in einer Traumatherapie hauptsächlich darum geht, ein verdrängtes Trauma aufzudecken - irgendwelche vergrabenen Erinnerungen ans Licht zu holen. Das kommt irgendwo noch von Freud, der es ja für wichtig für die Heilung hielt, in jahrelangen Analysesitzungen jedes noch so winzige Kindheitstrauma auszugraben. Tatsächlich besteht eine moderne Traumatherapie aber aus viel, viel Stabilisieren und ein wenig Konfrontation mit dem Trauma. ich glaub Luise Reddemann ("Imagination als heilsame Kraft" - schönes Buch übrigens) hat mal gesagt dass auf fünf Teile Stabilisation und ein Teil Konfrontation mit dem Trauma kommt und die Konfrontation kann man laut Reddemann bei einigen Patienten sogar ganz weglassen.


    Natürlich kann man sich vieles auch selbst erarbeiten - oder kommt vielleicht ganz von alleine auf Dinge, die helfen können. Therapie ist letztendlich auch nur Hilfe zur Selbsthilfe. Und nicht jeder wird eine Therapie brauchen (und nicht jede Therapie ist hilfreich :fetch ). Aber wenn man es nicht allein schafft, sollte man sich nicht schämen, auch mal einen Psychotherapeuten aufzusuchen.


    Aber wir widersprechen uns ja gar nicht. Ich wollte eigentlich nur einwerfen, dass es keine allgemeingültige Reaktion auf ein Trauma gibt. Insofern ist es völlig ok, wie Cinna reagiert, weil das seine individuelle Bewältigungsstrategie ist, die mir auch glaubwürdig vorkommt.


    lg Iris :knuddel1

  • Hallo Iris!


    Zitat

    Original von Delfin


    Bestreite ich doch gar nicht.


    Das wäre ja noch schöner! :lache


    </Scherz>


    Zitat

    Ich glaub, viele haben die Vorstellung, dass es in einer Traumatherapie hauptsächlich darum geht, ein verdrängtes Trauma aufzudecken - irgendwelche vergrabenen Erinnerungen ans Licht zu holen. Das kommt irgendwo noch von Freud, der es ja für wichtig für die Heilung hielt, in jahrelangen Analysesitzungen jedes noch so winzige Kindheitstrauma auszugraben.


    Das ist auch die Angst vieler Traumatisierter. Es ist sehr schwer, diese Menschen zu bewegen, sich helfen zu lassen, wenn sie solche Ängste haben. Leider werden diese Vorurteile liebevoll gehegt und gepflegt, und ich fürchte, es wird noch viele Jahre Öffentlichkeitsarbeit seitens der Psychotherapie brauchen, bis der unheilvolle Kokolores aus den Köpfen geschwunden ist ...


    Zitat

    Tatsächlich besteht eine moderne Traumatherapie aber aus viel, viel Stabilisieren und ein wenig Konfrontation mit dem Trauma. ich glaub Luise Reddemann ("Imagination als heilsame Kraft" - schönes Buch übrigens) hat mal gesagt dass auf fünf Teile Stabilisation und ein Teil Konfrontation mit dem Trauma kommt und die Konfrontation kann man laut Reddemann bei einigen Patienten sogar ganz weglassen.


    Ganz meine Meinung!
    In die Reddemann-Bücher habe ich reingeschaut, wobei Imagination als heilsame Kraft nicht nur in diesem Kontext hochinteressant war.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Juhuu juhuu - ich bin auch endlich fertig.


    Habe mir aber grad nicht die vorheringen Beiträge durchgelesen, hole ich noch nach..


    Okay - mein erstmal kurzes Resümee.. das Buch ist gut geschrieben worden, hatte einige Längen drin und ich konnte es auch nicht auf einen Rutsch durchlesen.. also wirklich dass ich ein Buch lese (zwar mit Pausen drin, aber nichts anderes nebenher) - doch bei dem Buch musste ich das tun. Na ja - die Entwicklungsgeschichte Cinnas war gut gemacht.
    An sich - soo das tolle Bild vom Leben zu der Zeit habe ich noch nicht. Leider.


    Die Personen und Charaktere sind plastisch und transparent rübergekommen -und über Saldir hab ich mich richtig gefreut.


    ich fand es zum Schluss hin einfach nur ein bisschen ZU glücklich. Kaum Vorkomnisse auf der Flucht - alles ging absolut glatt.. N aja nicht so meines.. war mir zu unrealistisch.


    lg, Kathrin

  • Hmmm ... :gruebel ... ich dachte eigentlich auch, daß es wirklich reicht: Erst werden sie verfolgt (die Gefahr bleibt ja bestehen), das zwingt sie in den Schutz der Wälder, wo sie sich letztendlich geradezu verirren. Mit dem Trupp der ihnen entgegenkommt, haben sie geradezu unverschämtes Glück, das ist richtig -- aber sonst? Hinzu kommt noch, was Bo erwähnte -- daß Liuba in seiner Verblendung den kleinen Bruder umbringt, dann kommt es zum Showdown mit Liuba, der für letzteren ebenfalls tödlich ausgeht ... was sicherlich nicht spurlos an seiner Beziehung zu Sunja vorübergeht ... Alles in allem keine glückliche Reise. Mehr wollte ich den beiden eigentlich nicht zumuten.
    Zugegeben: die glücklichen und unglücklichen Umstände halten sich die Waage -- aber sonst kann eine Geschichte auch nicht halbwegs glaubwürdig "unschlecht" ausgehen.
    Und diese geht nur insofern gut aus, als es Cinna nicht die Existenz kostet und er die Chance bekommt, seine ihm nun doch sehr wichtigen Versprechen gegenüber seiner neuen Familie zu halten ... Das ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach beileibe kein Happy End.


    Liebe Grüße


    Iris :wave

  • Okay- tschuldigung, hab mich wohl zu unklar ausgedrückt.. ich meinte - während der Flucht. Sie wurden von niemandem angegriffen, sie wurden sogar zu Sunjas Onkel in der Eskorte geführt.. da hätte ich mir gedacht, Da geht bestimmt was schief -


    Dass Inguimer ermordet wurde - und das auch noch von Liuba- fand ich schrecklich..


    Und na ja - Cinna bekommt sein "Menschen" recht wieder und darf Sunja und Saldir "behalten" - hätte ich auch nicht einfach so gedacht..


    lg, kathrin

  • Hallo Kathrin!


    Kein Grund für Entschuldigungen!


    Zitat

    Original von Kathrin
    ich meinte - während der Flucht. Sie wurden von niemandem angegriffen, sie wurden sogar zu Sunjas Onkel in der Eskorte geführt.. da hätte ich mir gedacht, Da geht bestimmt was schief -


    Es geht ja auch was schief - sie sind auf der Flucht zu Sunjas Onkel, aber sie landen bei Segestes, der seine eigenen Pläne hat. :grin


    Edit: Außerdem brauchte ich endlich mal eine Situation, wo die beiden miteinander alleine sind -- weniger für die Erotik (daran denkste in dieser Situation garantiert nicht!), sondern um die Emotionen etwas spielen zu lassen.
    Action würde da ziemlich stören.


    Zitat

    Und na ja - Cinna bekommt sein "Menschen" recht wieder und darf Sunja und Saldir "behalten" - hätte ich auch nicht einfach so gedacht..


    Es ist halt ein Deal: Er weiß Dinge über den Feind, die Tiberius gut gebrauchen kann. Mit Menschenrecht hat das eher wenig zu tun -- eher damit, daß Tibi klug genug ist, einen Informationsträger nicht zu beseitigen. Mit diesem Wissen trotzt Cinna ihm die beiden Mädchen ab, aber trotzdem ist er in seiner Lage dem Feldherrn auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.


    Liebe Grüße,


    Iris :wave