UNBEZÄHMBARE ANGÉLIQUE von Anne Golon

  • Kurzbeschreibung:


    "Unbezähmbare Angélique" ist der dritte Band der Reihe und wurde erstmals 1960 veröffentlicht.


    Frankreich 1670: Auf der Suche nach ihrem totgeglaubten ersten Mann, dem Grafen de Peyrac, verschlägt es Angélique an die Mittelmeerküste. Gegen den Willen des Königs Louis IVX., der sie schon lange als Mätresse begehrt und dessen Agenten sie verfolgen, verläßt sie das Land, um nach Kreta zu segeln, wo die Spur ihres Mannes hinführt. Nach einem Sturm kommt es zum Aufstand der Sklaven, die das Schiff rudern und schließlich zum Schiffbruch. Angélique wird wie durch ein Wunder gerettet, fällt jedoch in die Hände des Renegaden D'Ecrainville. Dieser beabsichtigt, die schöne Frau auf dem Sklavenmarkt von Kandia zu verkaufen. Die unrühmliche Auktion endet damit, dass der Rescator, ein berühmter Mittelmeer-Pirat, alle anderen überbietet und Angélique ersteigert. Obwohl der Rescator sie zuvorkommend behandelt, nutzt Angélique die erste Gelegenheit, von seinem Schiff zu fliehen, um ihre Suche nach dem Grafen Peyrac fortzusetzen. Doch wieder wird sie gefangen genommen, diesmal von Mezzo Morte, dem größten Rivalen des Rescatoren, der sie Osman Bey, dem Obersten Eunuchen des Sultans von Marokko, zum Geschenk macht. Auf diese Weise gelangt sie in den Harem des Sultans in Fez. Mit Hilfe von Colin Paturel, einem christlichen Sklaven, gelingt ihr die Flucht und die Durchquerung der Wüste. Nach abenteuerlicher Reise erreichen beide die Küste Frankreichs. Dort wird Angélique bereits von einem Gesandten des Königs erwartet und verhaftet.



    Amazon-Rezension:


    "Dieser Roman fügt sich nahtlos in die Angelique-Reihe von Anne Golon ein. Wer die ersten beiden Romane "Angelique" und "Angelique und der König" gelesen hat kommt auch bei diesem Roman nicht zu kurz. In diesem Roman macht sich Angelique auf die Suche nach ihrem verschwundenen Mann Joffrey. Dabei wird sie von Piraten gefangen genommen und als Sklavin in einen Harem verkauft."



    Die Autorin:


    Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
    Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.



    Eigene Meinung:


    Der Roman "Unbezähmbare Angélique" führt den Leser erstmals raus aus Frankreich in die exotischeren Gefilde Nordafrikas. Die Beschreibung der fremden Kulturen im 17. Jahrhundert ist äußerst gelungen und gibt interessante Einblicke in unterschiedliche Denkweisen und Weltanschauungen: das kultivierte Frankreich trifft das vermeintlich barbarische Morgenland. Schnell stellt sich heraus, dass die Barbaren gerade in Punkto Wissenschaft und Medizin weit voraus sind und ihre Sitten - abgesehen vom Sklavenhandel - auch ihre Daseinsberechtigung haben.
    Angélique hat physisch wie psychisch Einiges mitzumachen und erkennt ihre eigenen Grenzen in einem Umfeld, in dem die Frau nicht die gleiche Stellung hat wie in ihrer Heimat und all ihre Titel und Vermögen bedeutungslos sind.
    Wie die vorangegangenen Bände ist auch dieser Roman akribisch recherchiert und sprachlich vollendet. Die vielen Facetten der Handlung und der Detailreichtum können selbst in einer umfassenden Inhaltsbeshreibung kaum untergebracht werden. Zudem führt die Autorin wieder interessante neue Charaktere ein, ohne Bezüge zur Vorgeschichte der anderen Bücher außer Acht zu lassen. Kurz gesagt, ein sehr spannendes Buch, das in eine faszinierende Welt entführt und den Leser mitfühlen läßt.
    Das Buch ist auch ohne die Bände 1-2 gelesen zu haben verständlich, ich würde aber trotzdem empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten, weil sich so der ganze Zusammenhang der Geschichte besser entfaltet.


    Auch "Unbezähmbare Angélique" wurde verfilmt und gleich zu zwei Filmen verhackstückt ("Unbezähmbare Angélique" und "Angélique und der Sultan"). Aber besser Finger weg davon - beide Filme sind sehr platt, konzentrieren sich vornehmlich auf die erotischen Aspekte der Buchvorlage und stellen die Heldin als ziemlich oberflächliche, zickige Frau dar, was die Angélique aus den Romanen ganz sicherlich nicht ist.
    Erinnerungswürdig ist allein die grandiose Filmmusik.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Das weckt Jugenderinnerungen. Meine Mutter hat die ganze Angeliquereihe verschlungen und ich habe auch schon mit 15 angefangen alle Bände zu lesen.
    Schöne Schmöker. Viel mehr habe ich leider nach 25 Jahren nicht mehr in Erinnerung! :lache

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Gelesen, hab ich sie auch alle und in einem Filmmarathon auch mal alle geschaut, ich glaub wir waren knapp 3 Tage beschäftigt, mit wenig Schlaf und viel Alkohol.... :lache
    Gibts die eigentlich noch zu kaufen? (Also die Filme?)

  • @ Babyjane.


    Soviel ich weiß, gibt es sie nur in der Originalsprache als Box. Mit niederländischen Untertiteln, aber keinen deutschen.


    In Deutsch kann man die Filme ab und zu noch als VHS finden. Aber ich schätze, früher oder später kommt bei uns auch eine Sammelbox auf den Markt, spätestens dann, wenn es sonst nichts mehr gibt, das man noch als DVD herausbringen kann :lache.


    Immerhin gibt es den schönen Soundtrack bei amazon zu kaufen.

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  • als ich den band damals gelesen habe, war mir doch gleich so, als käme mir der rescator ziemlich bekannt vor. allerdings. hätte angélique geahnt wer sich dahinter verbirgt, wären weitere bände und abenteuer unnötig gewesen.

  • Etwas unvernünftig bricht Angélique zu ihrer Suche nach Joffrey auf. Aber wer könnte es ihr verdenken, wenn man bedenkt, was sie rausfinden. Es geht ja gar nicht anders, als das sie ihn suchen muss.
    Natürlich war ich auch fasziniert von dem düsteren Piraten, dem Rescator. :grin


    Evtl erleben wir es ja noch, das die Buchreihe mal verfilmt wird wie sie wirklich ist, und nicht als albern-erotische Auszugsverdummung.

  • Zitat

    Ich glaub die Zeit der Degen und Mantel Filme ist leider vorbei.


    Das muss nichts heißen. Auch der Western und Vampirfilm wurde x-mal totgesagt. Wenn man ein bisschen auf die Filmgeschichte der letzten hundert Jahre blickt, merkt man schnell, dass alles immer wieder kommt und guter Stoff regelmäßig neu verfilmt wird.


    Angélique hätte meiner Meinung nach eine gute filmische Adaption dringend nötig. Die Story ist einfach gut und gibt jede Menge her. Was Umfang und erforderliche Ausstattung angeht, schreckt sie jedoch vermutlich viele ab. Und nicht zuletzt ist Michèle Mercier als perfekte Verkörperung Angéliques so sehr etabliert, dass auch dies eine enorme Hemmschwelle darstellen dürfte. So ähnlich, als würde man "Winnetou" neu verfilmen wollen - aber ohne Pierre Brice. Für viele Fans sicher unvorstellbar.


    Nein, ich fürchte, auf eine Neuverfilmung von "Angélique" müssen wir noch länger warten, wenn auch nicht deswegen, weil Kostümfilme unfashionable sind.

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  • Ich gebe dir Recht, das befürchte ich auch. Obwohl ich die Verfilmung echt schlecht fand, war die weibliche Hauptrolle gut besetzt. Ich hätte zwar immer Wegschaun mögen, wenn man Joffrey (Robert Hossein) zeigte, aber Michele Mercier war schon fast perfekt.

  • Da stimme ich voll zu. Robert Hossein war meiner Meinung nach eine Fehlbesetzung. Der Mann ist einfach zu hölzern und zu wenig interessant und vielschichtig, um Joffrey darzustellen, wie er im Buch beschrieben wird.


    Auch Claude Giraud halte ich für eine komplette Fehlbesetzung. Jean Rochefort und Jaques Troja sind dagegen erstaunlich gut.

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  • Der König und Angélique waren gut besetzt. Mit einigen Abstrichen auch Desgray.
    Aber wenn man sich in den Büchern mal die Beschreibung des Joffrey durchliest, frage ich m ich ernsthaft, wie man je auf Robert Hossein kommen konnte. Er ist nicht mal größer als Angélique :wow

  • Der Mann war in den 1960ern in Frankreich und Italien eine große Nummer. An und für sich ist er auch kein schlechter Darsteller - in den richtigen Rollen.


    Allerdings fällt mir spontan auch niemand aus dieser Zeit ein, der meiner Vorstellung von Joffrey entspricht. Werde mir noch mal den Kopf drüber zerbrechen...

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  • Da gabs schon Fehlbesetzungen da muss ich euch zustimmen.
    Ich mag Robert Hussein allerdings als Joffrey doch vom äußeren eher unpassend. Allein die "Narbe" ist im Buch anders.
    Claude Giraud als Philippe- wo sind da die blonden Haare und strahlend blauen Augen ?(
    Ich fand Colin Patruel allerdings wieder passend.

  • Der Darsteller, der den Chevalier de Lorraine spielt, hätte wahrscheinlich besser gepasst.


    Aber in den Filmen nehmen sie sich ja sowieso jede Menge Freiheiten, auch was die Ausstattung anbelangt. Bis auf den König tragen die Männer fast ausnahmslos tolle 60er-Jahre Frisuren. :lache

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