Kurzbeschreibung:
"Angélique und der König" ist der zweite Band des Romanzyklus um die weltberühmte Heldin von Anne Golon. Er wurde 1959 veröffentlicht und umfasst sie Jahre 1666-1670.
Angélique ist zu Wohlstand gelangt und hat sich das Recht um einen Platz bei Hofe teuer erkauft. Sie hat ihren Cousin Philippe geheiratet, einen Feldmarschall des Königs, der ihr nichts als Verachtung entgegenbringt und ihr Unanehmlichkeiten bereitet, wo er nur kann, weil sie ihn zu der Ehe gezwungen hat. Im Ausgleich dazu ruht das Auge des Königs jedoch mit größtem Wohlwollen auf ihr und rückt sie in den Mittelpunkt des Glanzes von Versaille. Niemand kann sich ihrem Charme und ihrer Schönheit entziehen, und schließlich - nach vielen auseinandersetzungen und Mißverständnissen - kapituliert sogar Philippe. Aber Angélique ist kein langes Glück beschert. Philippe fällt in einer Schlacht im Krieg gegen die Holländer. Nun sieht der König seine Chance gekommen. Er möchte Angélique zu seiner Maîtresse en titre machen und beauftagt sie sogar mit einer diplomatischen Mission, um sie an den Hof zurückzuholen. Die Favoritin des Königs, Madame de Montespan, beobachtet Angéliques Aufstieg mit Mißgunst. Sie versucht die Rivalin sogar mit Gift umzubringen. Aber Angélique kann und will sich nicht dem König unterwerfen. Sie kann nicht vergessen, dass er den Tod des Grafen Peyracs, ihres ersten Mannes, verschuldet hat. Als sie ihm dies sagt, eröffnet ihr Louis IVX., dass der Graf noch lebt und hofft, damit das Hindernis zu beseitigen. Doch sein Plan geht nicht auf. Angélique setzt nun alles daran, den verlorenen Gatten wiederzufinden. Sie folgt seiner Spur, hinaus aus Versaille und aus Paris. Und niemand kann sie aufhalten.
Die Autorin:
Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.
Amazon Rezension:
"Anne Golon schreibt so spannend und faszinierent das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte bevor ich fertig war.
Einfach ein Meisterstück der Schreibkunst, absolut umwerfend !"
Eigene Meinung:
"Angélique und der König" ist mein persönliches Lieblingsbuch der Reihe. Es gibt die Zeitgeschichte, vor allem die Geschehnisse bei Hof und damit das Leben in Versaille, so gekonnt wieder, dass es fast als Lehrbuch verwendet werden könnte. Von Menüfolgen bis hin zu Molière-Zitaten ist alles dabei. Besonders die Verwendung authetischer historischer Persönlichkeiten fasziniert. Alles ist penibel recherchiert und vermittelt ein interessantes Sittengemälde. Die Dialoge sind gelungen. Und auch wenn es um viel Höfisches geht, liest sich die Geschichte doch sehr spannend. Die Erzählung ist sehr anschaulich, teils amüsant, teils romantisch mit einem Hauch von Melancholie. Es gibt auch ein Wiedersehen mit einigen Figuren des ersten Bandes, zum Beispiel Angéliques Söhnen und dem Polizisten Desgrays.
Angélique ist deutlich gereifter als das junge Mädchen, das sie in Band eins noch war. Ihre Persönlichkeit entwickelt sich, sie ist geprägt von ihren Erfahrungen.
Kurzum, ein sehr, sehr empfehlenswertes Buch, besonders für Freunde von Romanen, die in den höfischen Kreisen spielen und Fans des Sonnenkönigs.
Dieses Buch wurde 1966 ebenso verfilmt wie sein Vorgänger. Allerdings enttäuscht die Verfilmung über alle Maßen, denn wenigstens das ganze erste Drittel des Buches ist darin völlig ausgespart und der Fokus wird fast nur auf die physischen Reize der Hauptdarstellerin und andere Aspekte der Handlung mit voyeuristischem Potential gerichtet (wie zum Beispiel Angéliques Begegnung mit dem teils barbarischen persischen Gesandten).
edit: Jahreszahl korrigiert.