Wer steckt hinter John Sinclair?

  • Angeregt durch Melanies Sinclair-Vorstellungs-Flut im Horror-Thread, stellt sich mir die Frage, ob jemand weiss wer hinter dem Autorennamen Jason Dark steht? Ein Autor oder vielleicht ganz viele verschiedene?


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei so einem Heftroman-Ausstoss, gerade bei den diversen Horror-Reihen, ein einzelner Autor dafür verantwortlich sein kann. Hat jemand Hintergrundinfos, die er ohne Gefahr für Leib und Leben mit uns teilen kann?


    Gruss,


    Doc


    Edit: Ich Hirni hab natürlich als Autor John Sinclair hingeschrieben - muss natürlich Jason Dark heissen. :-)

  • Hilft das weiter?


    Der gewiefte britische Geisterjäger ist die Erfindung des deutschen Autors Helmut Rellergerd. Der Bergisch-Gladbacher verfasst die wöchentlich erscheinenden Heftromane unter dem vielsagenden Pseudonym Jason Dark. Bereits seit 1978 gibt der Bastei-Verlag den Geisterjäger John Sinclair als eigenständige Grusel-Serie heraus. Anfangs teilten sich mehrere Autoren die Schreibarbeit, bis Rellergerd deutlich machte, dass er das enorme Pensum gut alleine schafft.


    (Quelle)

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

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  • Hallo Zusammen,


    Interessante Frage Doc. Und interessante Antwort Lilli.


    Ich muss gestahen, ich bin davon ausgegangen, dass es sich nur um eine Person handelt. Die Taschenbücher die ich bisher gelesen habe, haben alle den gleichen Stil. Zu den Heften kann ich nix sagen, hab noch keines gelesen.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Meine Infos decken sich mit denen von Lilli...



    Auch wenn ich vermute, dass dort mehr als eine Person dahinter steht.
    Man geht davon aus, dass man durchschnittlich zwei Wochen an einem 64-seitigen Heftroman schreibt.


    Heisst also: Herr Rellegerd ist dann wohl ein Akkordschreiber, der wöchentlich nen neuen Heftroman schreibt, monatlich ein Taschenbuch etc.....

  • hier noch eine Ergänzung:


    Geboren wurde Jason Dark unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle, eine kleine Stadt im Sauerland. Zwei Wochen später zog es Mutter und Kind jedoch wieder in die Heimatstadt Dortmund. Dort wuchs er auf und ging zur Schule. Zuerst zur Volks-, danach zur Realschule, die er mit dem Zeugnis der Mittleren Reife abschloß. Eigentlich hatte er Journalist oder Reporter werden wollen, aber dagegen hatten seine Eltern etwas. Früher gehorchte man noch, und so erlernte er einen "anständigen" Beruf. Er wurde Chemotechniker.


    Nebenbei begann er zu schreiben. Kleine Geschichten, nie einen Roman. Das änderte sich, als er 1966 zur Bundeswehr eingezogen wurde. Da schrieb er seinen ersten Roman, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei-Verlag. Er wurde sogar angekauft, und so war sein Berufstraum auf Umwegen doch noch in Erfüllung gegangen. Anfang 1973 gab er seinen Beruf als Chemotechniker auf und trat als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei-Verlages ein. Er schrieb weiterhin Romane - für die Krimiserien Cliff Corner, John Cameron, Jerry Cotton, Kommissar X und Franko Solo, aber auch für Western-Reihen, u.a. für Lassiter.


    Als der Bastei-Verlag eine neue Reihe auf dem boomenden Gebiet des Horrorromans plante, wurden Autoren gesucht, die die ersten Romane schrieben. Helmut Rellergerd schrieb Band 1 der neuen Reihe (Sie nannte sich noch etwas verhalten Gespenster-Krimi), und es war der erste Sinclair-Roman.


    Ab diesem Zeitpunkt drehte sich das Erfolgskarussell immer schneller.Bald mußte Jason Dark, wie sich der Autor nun nannte, jeden Monat 4 Heftromane und ein Taschenbuch schreiben. Schnell schuf er einen Vorlauf von 20-30 Romanen, alle geschrieben auf einer alten mechanischen Olympia-Schreibmaschine. Elektrische Schreibmaschinen oder gar Computer waren nicht sein Ding.


    Der Erfolg seiner Sinclair-Serie war nicht nur daran zu erkennen, daß sie zu einer der meistverkauften Roman-Serien in Deutschland wurde, sondern auch an den vielen Leserbriefen, von denen in seinem Büro in Ordnern mehr als 100000 in den Regalen stehen. Sein Kontakt zu den Lesern war immer sehr nah. Bei Autogrammstunden schrieb er sich manchmal die Finger wund, und die Begegnungen mit seinen Fans auf der Frankfurter Buchmesse oder bei Romanheft-Börsen sind für viele Leser unvergeßliche Höhepunkte gewesen.


    In den achtziger Jahren schrieb er dann unter dem Pseudonym Red Geller für Pelikan 20 Romane einer Jugend-Serie mit Namen "Das Schloßtrio".


    Im Jubiläumsjahr 1997, in dem der 1000ste Heftroman seiner Sinclair- Serie erscheint, erfüllt sich für ihn ein Traum, den wohl jeder Autor träumt: seine Romane werden verfilmt. Der erste abendfüllende Film "Die Dämonenhochzeit" lief im April mit großem Erfolg im Fernsehen, weitere sind von RTL sofort nach der Ausstrahlung in Auftrag gegeben worden.


    Zum Jubiläum gibt es noch ein Sinclair- Comic- Album sowie ein phantastisches Computerspiel.


    Die Schaffenskraft von Jason Dark ist auch heute, da er die magische Zahl 1000 mit seiner Sinclair- Serie längst überschritten hat, noch ungebrochen. Die Schubladen seines Schreibtisches sind voll von neuen Ideen, mit denen er seine Leser irgendwann überraschen wird.





    (Dieser Artikel stammt aus dem John Sinclair Lexikon aus dem Bastei Verlag)


    Übrigens:


    1998 war Helmut Rellegerd auf Platz 2 der bestverkauftesten deutschen Autoren, mit 150 Mio verkauften Bücher, Taschenbüchern und Romanheften.




    Er schrieb auch noch unter anderen Pseudonyme:


    John Cameron; Cliff Corner; Jerry Cotton; Damion Danger; Jason Dark; Miriam Dark; John Denver; Red Geller; Everett Jones; Robert Lamont (ein Sammelpseudonym der Professor Zamorra Autoren); Kevin Le John; Dave Morris; Jack Morton; Frederick Nolan; Jack Norton; Jim Prescott; Gerd Reller; Jack Slade; Franco Solo

  • Hi, Doc.


    Zitat

    Quellen? Oder ist das nur Hörensagen in Autorenkreisen?


    Ein Fernsehbericht (vergleichsweise seriöser Sender) - frühes letztes Jahr, wenn ich mich recht erinnere. Ein Portrait über ihn, mit Blick in die gutgefüllten Bücherlager. Aber die Info müßte sich auch so irgendwo finden lassen.

  • :wow Der hat ja mehr Pseudonyme als jeder Geheimagent. *staun*


    Ich wollte erst vorschlagen, dass du Marlowe fragst, aber ich hab grad noch gemerkt, dass der ja den Autor von Perry Rhoden kannte. Hab grad nachgeschaut, der hieß allerdings Clark Darlton. Komisch irgendwie erinnern mich diese Namen immer an die alten Lucky Luke Comics. ;-)

  • Also, ich geh jetzt mal davon aus, dass du das weißt, aber ich meinte eigentlich Ma Dalton und ihre vier bescheuerten Söhne. Am besten war immer Averell, der zu blöd war, sein Pferd zu satteln. Dann gabs noch den kleinen Schreihals Joe und wie die beiden anderen heißen, hab ich leider vergessen.

  • Info-Ergänzung zu Jerry Cotton


    ... tja, wer sagt denn, daß das kein aktuelles Thema ist ??? :lache


    Im Rolling Stone von August ist ein längerer Bericht über Horst Friedrichs, mit 36 Schreibjahren und 350 gelieferten Ausgaben dienstältester Jerry Cotton - Autor ....


    Als Ersatz, weil man momentan nicht das RS-Archiv nutzen kann, könnt Ihr hier mal gucken: http://www.abendblatt.de/daten/2003/09/27/212835.html


    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT