Ein S-Bahn Fahrer wird nachts an einer verlassenen Endhaltestelle in Köln erstochen aufgefunden. Kurz darauf fackelt eine Pizzeria in der Nähe des Tatortes ab. Der Besitzer verbrennt qualvoll, eine junge Frau wird bewusstlos aus dem Keller geborgen. Gleichzeitig verschwindet eine Künstlerin aus der nahe gelegenen Kunstfabrik spurlos. Gibt es einen Zusammenhang zwischen all den Vorkommnissen?
Judith Krieger und Manni Korzilius ermitteln in alle Richtungen, vom Rotlichtmilieu bis zu eitlen Streitereien im hart umkämpften lokalen Kunstmarkt. Wobei ihre Meinungen über die Hintergründe der Taten weit auseinander gehen. So ist die Stimmung zwischen dem ohnehin ungleichen Ermittlerduo entsprechend mies. Beide tappen lange im Dunkeln, bis die aus Russland stammende neue Gerichtsmedizinerin Ekaterina Petrowa wichtige neue Hinweise liefert.
In ihrem dritten Roman geht es Gisa Klönne um die brisanten Themen Zwangsprostitution, Menschenhandel und Gewalt in der Ehe. Sehr engagiert und gut recherchiert beschreibt sie die Situation vieler russischer Frauen, die durch Vorspiegelung falscher Tatsachen ihr Land verlassen und in die Fänge fieser Zuhälter geraten und zu Prostitution gezwungen werden.
Leider wirkt unsere Heldin Judith Krieger diesmal etwas arg depressiv und es fehlt ihr ein wenig der Schwung aus früheren Büchern. Aber auch sie darf mal ein Hängerchen haben, denn immerhin hat sie einen schweren Stand zwischen all den männlichen Kollegen. Zu allem Übel wird ihr auch noch, aufgrund ihrer unkonventionellen Methoden, die fest geglaubte Beförderung versagt.
Insgesamt aber wieder eine packende Story, in der verschiedene Handlungsstränge spannend mit einander verwebt werden.