Titel: Damals in der DDR
Autoren: Hans-Hermann Hertle/Stefan Wolle
Verlag: Goldmann
Erschienen: Juli 2006
Seitenzahl: 407
ISBN-10: 3442153832
ISBN-13: 978-3442153831
Preis: 9.95 EUR
Die DDR lebte vom 7. Oktober 1949 bis zum 2.10.Oktober 1990, die Mauer fiel am 9. November 1989. Das Buch behandelt die Zeit von der „Geburt“ der DDR bis hin zum Mauerfall, dem Anfang vom Ende dieses „ersten Arbeiter- und Bauernstaates“ auf deutschem Boden.
Hertle und Wolle schildern eine Welt, die für die „nicht-gelernten“ DDR-Bürger vielfach eine exotische Welt war. Den beiden Autoren gelingt es, die Abfolge der geschichtlichen Ereignisse spannend und interessant zu schildern. Immer nehmen sie dabei auch Erlebnisberichte ganz normaler Menschen zu Hilfe und gerade diese Erlebnisberichte sind es, die uns den Alltag in der DDR wirklich näher bringen. Niemand aus der DDR muss sich aufgrund seines Lebenslauf verstecken, zu Minderwertigkeitskomplexen besteht keinerlei Anlass und wenn man dieses Buch aufmerksam gelesen hat, dann wirkt das „Bananen-Syndrom“ eigentlich nur noch sehr, sehr peinlich – und zwar für den, der es immer wieder meint hervorholen zu müssen.
40 Jahre DDR bedeuten nicht zuletzt auch 40 nicht einfache Jahre für die Menschen die dort gelebt haben, diese Menschen haben keinerlei Anlass sich für ihre DDR-Vergangenheit zu schämen, eine Vergangenheit die man ihnen fast durch das brutale Überstülpen einer anderen Gesellschaftsordnung zur Gänze genommen hätte. Dieses Buch hilft dümmliche Vorurteile abzubauen und so manche falsche Vorstellung wieder gerade zurücken. Wäre als Schullektüre sicher keine schlechte Grundlage unserer jungen Menschen zu erklären was die DDR eigentlich gewesen ist. Ein Land in welchem Menschen wie du und ich gelebt haben, ein Land indem genauso gelacht, geweint, gefeiert und getrauert wurde wie in der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Buch das Lust auf Zeitgeschichte macht und das Zeitgeschichte als das darstellt was es ist, eine hochinteressante Sache. Unbedingt lesenswert.