"Verdammnis" von Stieg Larsson

  • Ein junger Journalist bietet der Zeitschrift Millenium eine brisante Geschichte über Mädchenhandel an. Als er ermordet wird und Lisbeth Salander, eine alte Bekannte Mikael Blomquists, Teilhaber von Millenium, verdächtigt wird, nimmt dieser die Ermittlungen auf.


    Der zweite Teil der Millenium-Trilogie spielt einige Zeit nach dem ersten. Lisbeth hält sich zunächst im Ausland auf, diese Szenen haben mir gut gefalle n, Lisbeth in einem anderen Setting, hat etwas ... Wie im Vorgänger auch, erzählt der Autor aus verschiedenen Perspektiven, die wichtigsten sind Lisbeth und Mikael, aber es gibt auch noch einige andere. Mit Lisbeth hat Stieg Larsson eine der interessantesten Protagonistinnen geschaffen, die ich kenne, die Szenen aus ihrer Perspektive sind unglaublich gut geschrieben und machen einen großen Teil der Faszination des Romans aus.


    Auch in diesem Roman packt der Autor wieder ein heißes Eisen an, hin und wieder hält man den Atem an, weil man kaum glauben mag, was man da liest. Das betrifft nicht nur das Thema Mädchenhandel und was damit zusammen hängt, sondern auch, was über Lisbeths Vorgeschichte zu Tage kommt.


    Stieg Larsson erzählt sehr ausführlich, jeder Charakter erhält seinen eigenen Hintergrund, jede Thematik wird umfassend dargestellt – und dennoch ist der Roman nie langweilig, sogar Lisbeths Überlegungen zu Fermats Satz sind nachvollziehbar und interessant ausgeführt. Die Erzählweise ist zudem nicht nur sehr detailliert sondern auch sehr plastisch, Landschaften, Personen, Geschehnisse erscheinen vor dem inneren Auge: Kopfkino par excellence!


    Die Handlung ist sehr komplex, löst sich aber logisch auf. Dieses Mal gibt es einen Cliffhanger, der einen baldmöglichst zum nachfolgenden Band greifen lässt.


    Stieg Larsson ist in meinen Augen ein absoluter Ausnahmeautor, wie schade, dass er so früh gestorben ist, ich mag mir gar nicht vorstellen, welche erstklassigen Romane uns dadurch entgangen sind. Seine drei Romane sollte jeder gelesen haben, zumindest Genrefans kommen an dieser Trilogie nicht vorbei!

  • So, fertig.
    Das Buch an sich hat mir recht gut gefallen. Die Ikea und Apple Werbung nervt manchmal ein wenig und Lisbeth kommt mir wie ein unzerstörbarer Terminator rüber - naja :rolleyes
    Wie gut, das ich Band 3 hier schon liegen habe. Mit solch einem Cliffhanger wäre das Warten für mich richtig schwer geworden!!


    Ich vergebe bis jetzt 7 Punkte

  • Meine Meinung:


    Das Buch "Verdammnis" ist für mich wesentlich besser als der erste Teil "Verblendung". Die Fehler, die im ersten Teil auftauchten, hat Stieg Larsson im zweiten Teil einfach nicht mehr gemacht. Der Erzählstil ändert sich nicht, was auch gut ist, denn Stieg Larsson steht für erzählerische Dichte, Detailgenauigkeit und für Charaktere die Profil haben. Das Buch ist sehr spannend geschrieben, was nicht zuletzt daran liegt das ein Dreifachmord vorliegt und die Polizei einfach irgendwie immer mehr Details bekommt aber nicht wirklich in der beweisführenden Ermittlung weiterkommt. Vielmehr geht es darum, was man selbst vermutet, auch wenn es teilweise sehr schwer vorstellbar ist. Das ist es auch, was mich wirklich fasziniert hat und was der Autor auch gut dargestellt hat, daß es bei einer scheinbar aussichtslosen Konstellation es doch noch eine Hintertür gibt, die man nicht für möglich hält. Ich muss dennoch betonen, dass mir das Buch sehr viel mehr Spaß bereitet hat als der erste Teil und es war auch diesesmal kein Kampf es bis zum Ende zu lesen. Aber ganz lassen konnte es der Autor auch dieses Mal nicht, man muss erwähnen das Stieg Larsson sehr gern vom Thema abschweift und er allzugern noch unwichtige Dinge in seine Geschichte mit einfügt, wie in diesem Buch das Intermezzo mit dem Fuchs, im Prinzip total unnötig. Und auch negativ anzumerken ist für mich, dass ein Cliffhanger vorliegt, dass hätte man mit 3 oder 4 Seiten länger noch zu einem normalen Abschluss bringen können.


    Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️


    Note: 2 -