Bankenkrise

  • Einen interessanten Aspekt erwähnte in der gestrigen FAZ Holger Steltzner in seinem Wirtschaftskommentar:


    Am Freitag betrug das Rettungspaket 110 Milliarden, am Montagmorgen plötzlich 720 Milliarden.
    Angeblich wegen einer Attacke auf den Euro, doch im Devisenhandel der Vorwoche ist er lediglich um ein paar Cent gefallen.
    Aber der immer noch ungeklärte Kurstaucher um 1.000 Dow-Jones-Punkte am Donnerstag hat die amerikanische Regierung verschreckt und diese habe am Wochenende unglaublichen Druck auf die europäischen Regierungen ausgeübt mit dem historischen Rettungspaket die Märkte zu beruhigen.
    Besonders süffisant ist diese These, da ja die USA kein Interesse an einem schwachen Euro und damit starkem Dollar hat. Würde einfach die amerikanische Exportwirtschaft zu stark belasten.


    Alles nur ein riesiges Gedöns oder was steckt wirklich dahinter?


    Ich blicke in dieser Welt schon länger mehr durch, ganz zu schweigen zu erkennen, was wahr , was Verschleierung, was Lüge ist.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke


    Ich blicke in dieser Welt schon länger mehr durch, ganz zu schweigen zu erkennen, was wahr , was Verschleierung, was Lüge ist.



    Mir geht es ähnlich. :-(


    Vielleicht wäre dieses Buch in diesem konkreten Zusammenhang etwas für dich.


    Klaus Norbert - Die Einflüsterer. Angst vor Sozialabbau, Sorge um die Zukunft....

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat:
    Am Freitag betrug das Rettungspaket 110 Milliarden, am Montagmorgen plötzlich 720 Milliarden.



    ...wir sind jetzt bei 750 Mrd.


    110 Mrd. wurden für Griechenland VORSORGLICH bereit gestellt.


    Dann meldeten Spanien, Portugal, Italien ihre Verschuldungen. Nun hat Frankreich ebenfalls Probleme. Daher die Notfallrückstellung auf 750 Mrd.


    Aber ich warne vor Panik, auch wenn meine o.a. Berechnungen mom. etwas dramatisch wirken. Sie sind nur WAS WÄRE WENN?


    Für ganz so blöd halte ich unsere Politiker nicht, dass das nicht in den Griff zu bekommen wäre. Wir können nur hoffen, dass sie endlich Lehren daraus ziehen werden. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser


    euer hef

  • Klar haben die Griechen Mist gebaut, wir auch, ebenso die Italiener usw.usw.
    hier geht aber jemand ganz gezielt an den Euro ran..........
    der fängt natürlich beim schwächsten Teilnehmer an..
    es gibt eigentlich nur eine Währung die beim Euro mithalten kann und im Moment viel flacher aussieht als der Euro,


    möglicherweise sind das die gleichen Interessengruppen die den Ölpreis vor einem Jahr steigen liesen und das Jahr vorher die Lebensmittelpreise,


    da kenn ich nur ein Land das daran ein großes Interesse hätte.


    seltsamerweise kommt aus dem gleichen Land auch die Ratingagentur die Griechenland herunter gestuft hat, somit müssen sie mehr Geld für Ihre Anleihen ausgeben..usw.usw. den Rest kennen wir ja..

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

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  • was für ein Interesse sollten die USA an einem schwachen Euro haben? Auf ihrem Markt gibt es dann billige Waren aus Euroland, während sie ihr dann teures eigenes Zeug in Europa gar nicht mehr loskriegen.


    Kann mir mal jemand verraten, was an einer Abwertung des Euros so schlimm wäre?Immerhin haben wir bei einem Kurs von 80 Dollarcent angefangen, wenn ich mich recht entsinne. OK, Waren aus dem Nicht-Euro-Raum werden teurer. Wenn ich das aber richtig sehe, ist das aber nur bei den Energieträgern relevant. Wenn der Flachbildfernseher aus Fernost teurer wird, meine Herrn, echt schlimm. Und wenn Industrieprodukte aus Deutschland wegen höherer Rofstoffpreise teurer werden, ist bei einem Exportweltmeister ein schwacher Euro doch wünschenswert. So machen es die Chinesen doch schon seit langem. ?(

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat


    Kann mir mal jemand verraten, was an einer Abwertung des Euros so schlimm wäre?Immerhin haben wir bei einem Kurs von 80 Dollarcent angefangen, wenn ich mich recht entsinne




    Wie wahr, wie wahr Timoteos...womit wir wieder bei den Griechen wären.


    USA kann überhaupt kein Interesse an einem schwachen Euro haben, da der Dollar immernoch die Weltleitwährung ist.


    Aber Europa hat eines :pille


    Das verbilligt einerseits unsere Exportweltmeisterschaft, andererseits verteuert es den Import von Energie aus dem Dollarmarkt. Shit, könnte man sagen. Ja, für den Verbraucher in der EU schon. Aber nicht für den Fiskus. Der reibt sich die Hände. Mit jedem teurer eingekauften Energie Quofizienten, steigen auch die Steuern auf die vom Verbrauch zu nutzende MUSS-Energie vorort.
    Daher haben die Staaten nicht die geringste Lust, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Sie saugen den Verbrauchern genau das da ab, wo er nicht aufmucken kann.


    Na ja, dann fördern wir mal die Solarenergie...ausgelaufen. Wir fördern Erdwärme...ausgelaufen...wir fördern Wärmedämmung an alten Gebäuden...ausgelaufen...


    Ansonsten fördern wir mal E-Moblie, wohl wissend, dass diese Technologie noch mindestens 10 Jahre braucht, um überhaupt vernünftig nutzbar zu sein.
    Bis dahin, lieber Bürger, verdienen wir leider an den durch die Eurokrise stark gestiegenen Energiekosten.


    Aber, wir tun ja, was wir können. Aber, wie ihr seht, der böse Markt hat uns momentan die Hände gebunden... :bonk


    eur hef

  • Sorry, hef, deine Argumentation ist inkonsistent.


    Die "Staaten" (ich nehme an, du meinst nicht die landläufigen Vereinigten Staaten sondern die Staaten der EU) oder der "Fiskus" drängen heimlich auf einer Abwertung des Euro. Deshalb geben sie den Griechen völlig verantwortungslos Kredite, welche die zwangsläufig irgendwann nicht mehr bedienen können, um ihnen dann, wenn deren Zinsen zwangsläufig steigen (ist ja wie im richtigen Leben, wer das wenigste Geld hat, muss die meisten Zinsen zahlen), relativ preiswerte Kredite zu gewähren, mit Geld, dass sie sich, natürlich auch gegen Zinsen, auch erstmal pumpen müssen. Und das Ganze, um die Erträge durch Mineralölsteuer zu erhöhen :gruebel


    Na, das hat der Herr Fiskus sich aber fein ausgedacht, das grenzt ja fast an Intelligent Design!

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  • ..wir Wirtschaftler nennen es "mangement by desaster".


    Ansonsten hast du mein posting ausgezeichnet interpretiert.


    Nun bin ich mal lieber vorsichtig, was ich weiter sage. Da ich einer dieser "Desaster Manager" im Asiatischen Raum war.
    Zur Zeit der gleichen Katastrophe im Finanzbereich der ASEN-Staaten in den 80-ern.


    Alter Spruch: egal was kommt, sieh zu, was du daraus für dich machen kannst.... das verlangt heute natürlich globales Wissen, Denken und Handeln.... :[


    Aber dies ist ein recht offenes Forum für Literatur und Konsorten und kein Wirtschaftskolloquium


    euer hef


    ach ja, da fällt mir noch etwas ein: achtet mal auf die Kurse Euro/Dollar in den nächsten Monaten.


    Für die EU kann es nur ein Ziel geben: 1 : 1 Dann sind alle Spekulationen wertlos....bis sich wieder ein paar Zocker neue Strategien ausdenken.

  • Zitat

    gleichen Katastrophe im Finanzbereich der ASEN-Staaten in den 80-ern.


    :gruebel meinst du die ASEAN-Krise in den 90ern? Jo, die folgte nach dem gleichen Schema: Überschuldung, überbewertete Währung, am besten noch eine Immobilienblase.


    Das hat sich jemand ganz toll ausgedacht, diese Masche, macht es immer wieder, in Argentinien, in Island, kurz darauf in Irland, jetzt muss derjenige nur noch China überzeugen, ein bisschen mehr Schulden zu machen, schon ist das nächste Land fällig! Oder steckt womöglich China selbst dahinter, die kamen ja auch in den 90ern recht glimpflich davon.
    Und keiner, außer ein paar orakelnden "Eingeweihten", merkt's. Spitzen Plan.

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  • räusper....


    schon sehr heiß. Ich hatte Beraterbüros für Finanz- und Wirtschftsdienstleistungen in Beijing, Shanghai, Hongkong, Singapore, Jakarta.


    Eine Eilanfrage der EU an die VR China, ob sie ggfs. mit ins Boot gegen den Dollar einsteigen würden, (heißt ihre Euros auf den Markt werfen) wurde mit der Begründung abgelehnt, dass die USA China inzwischen einen BILLION (nicht die amerikanische Milliarde) Dollar schulden.


    Geht also mom. nicht. Aber die Chinesen haben nicht NEIN gesagt. Denn die stehen vor dem Problem, ihren Yuan/Ranmibi langsam konvertierbar machen zu müssen. Da können die keinen starken Euro oder Dollar gebrauchen...aber sie können warten... :peitsch


    euer hef

  • Die Chinesen trauen sich im Moment noch nicht große Pakete der US Anleihen auf den Markt zu werfen,


    dann wären die Amis praktisch pleite, (schau schau)


    außerdem ziehen die Amerikaner dann sofort die Lebensmittelpreise nach oben,


    die Börse dafür hat seinen Sitz " oh wie Zufall in den USA "


    das ist tödlich für eine Regierung wenn man 1.3 Mrd Menschen jeden Tag mit Essen versorgen muss.


    Man sollte auch nicht übersehen das die "Fed" zum großen Teil aus 12 Privat


    Banken besteht..


    darunter so wie es scheint ...Investment-Banken als Besitzer


    diese Fed....Besitzer verkaufen der U.S. Regierung Geld (das sie selbst


    drucken lassen) zu Zinsen......



    wer ist da nicht an einem stärkerem Dollar als Besitzer interessiert?


    ...übrigens sind solche Investment Firmen auch zufällig Besitzer


    der "wichtigen Rating Agenturen" die Griechenland nach unten ratet haben..



    noch Fragen?

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  • ...richtig. Das ist schon ein Unding, dass eine sog. Staatsbank in privaten Händen ist. Ein Schwachpunkt mehr im Getriebe.


    Dazu fällt mir eine Weisheit ein:


    Ein Grieche steckt zehn Deutsche in die Tasche.
    Ein Jude hundert Griechen...
    Ein Chinese tausend Juden.... :chen


    Und wo bleiben die AMIS mit ihrem Quartalsdenken?


    euer hef

  • Bin heute mal die Goldreserven der relevanten Staaten durchgegangen.


    Für den, der es nicht weiß, das war bis in die 60er der Maßstab für die Kreditwürdigkeit einer Währung. Kurz auch Deckung genannt.


    Wurde in den 70ern zunehmend aufgeweicht und in den 80-90ern durch Internet und schnelle Lufttransaktionen eigentlich at acta gelegt.


    Bis die Blase der "new economy" platzte.


    Zum Thema: Frankreich, Deutschland, England, Holland, Dänemark, verfügen über die größten Goldreserven der Welt.


    USA haben zum Geldumlauf des Dollars nahezu keinerlei Golddeckung mehr.
    China hat überhaupt keine.


    Fazit: Die o.a. Länder der EU machen momentan mit ihren Goldreserven einen stillen Gewinn von satten 8%


    Hat jemand Goldkronen im Mund? :wave


    euer hef