Ist ja interessant, diese Diskussion. Und weil MagnaMater China erwähnt hat, da hab ich vor kurzem gelesen, dass in China und Indien 35-40% der Bevölkerung unter 15 Jahre alt sind. Und wenn diese Generation eine gute Ausbildung erhält und mit ihrem (techn.) Wissen auf den Markt drängt, dann kann unsere Jugend wahrscheinlich in Deckung gehen.
Ich kann nur hoffen, dass ich das zu pessimistisch sehe.
Bankenkrise
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Zu Jahresbeginn zeigt dieser Artikel der ftd, dass Krise auch Spaß machen kann:
Edit: Rechtschreibung.
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Adolf Merckle, der Inhaber u.a. von Ratiopharm, hat sich selbst getötet. Ein Opfer der Bankenkrise. Das finde ich hart.
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Zitat
Original von geli73
Adolf Merckle, der Inhaber u.a. von Ratiopharm, hat sich selbst getötet. Ein Opfer der Bankenkrise. Das finde ich hart.
Ja, schlimm. Ich habe die Berichte über ihn in den letzten Wochen etwas verfolgt, weil zu seiner Firmengruppe ratiopharm und Phoenix gehören. Allerdings ist "wegen der Finanzkrise" nur ein Aspekt und greift zu kurz. Er hat in großem Stil mit VW-Aktien spekuliert - und verloren. Einen dreistelligen Millionenbetrag. Durch die Finanzkrise konnte er den nicht einfach so zwischenfinanzieren, wodurch die Probleme (verbunden wohl auch mit Schwierigkeiten bei den Firmenübernahmen der letzten Jahre, Stichwort Heidelberg Cement) kumuliert sind. < Hier > geht es zum Artikel über den Selbstmord Merckles in der WELT (von dort auch frühere Artikel erreichbar). -
Schlimm und hart für den Lokführer. Ein anderes Opfer sehe ich hier nicht.
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Da die Bankenkrise Grund dafür ist, dass wir einen erschwinglichen Urlaub in Island machen werden (wir bösen, bösen Krisengewinnler :grin) wollte ich mich mal schlau machen, was da eigentlich bankentechnisch passiert ist.
Nun habe ich mich durch diverse Financial Times, Handelsblatt und hastenichtgesehen-Artikel gekämpft und trotz eifriger Konsultation von Wiki scheinen in meinem Hirn keine Kapazitäten für Volkswirtschaft vorgesehen zu sein: ich verstehe maximal die HälfteZ.B. Spread: Differenz zwischen zwei Referenzwerten. Na prima! Der steigt um Baispunkte wegen irgendwelcher Swaps
Kennt jemand eine schöne Internetseite: Finanzwissen für Dummies?
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@ DraperDoyle:
Dieses Buch ist hervorragend für Anfänger (Dummies) geeignet.
Vielleicht ist es in Deiner Bibliothek erhältlich.Mit einer Reise habe ich ebenfalls geliebäugelt; nur werde ich das dieses Jahr nicht mehr schaffen. Im übrigen scheint die Bevölkerung mit ihrer Regierung derzeit nicht zufrieden zu sein: Link, so dass ein Urlaub zwar aufregend, aber nicht unbedingt angenehm verlaufen muss.
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Oh, danke für die Tips, Salonlöwin, da werde ich gleich mal stöbern. Börse für Dummies hört sich genau richtig an ;-).
Ja, in Island scheint's gerade zur Sache gehen. Wenn da 2000 Leute auf die Straße gehen, ist das ja immerhin 1% der Gesamtbevölkerung. Ich stelle es mir aber ganz spannend vor dort, ich bin ja schließlich auch kein Banker. Außerdem erwägen wir ernsthaft, isländische Staatsanleihen zu kaufen, damit wären wir ja die Guten (oder doch eher Heuschrecken? Keine Ahnung)
Der Chef der isländischen Zentralbank hat sich übrigens auch schon mal als Dichter versucht: -
Erstaunlich, da ist dieser Thread schon über zwei Jahre alt und immer noch brandaktuell
Vielleicht liegt es an meiner augenblicklichen melancholischen Grundstimmung, aber irgendwie beschäftigt mich das augenblickliche Finanzdesaster doch ziemlich. Was ist da draußen eigentlich los? Obwohl ich für mich persönlich (noch) keinen Grund zur Sorge sehe, ist mir diese Krise so langsam richtiggehend unheimlich. Kann man ein Land einfach pleite gehen lassen? Wenn ja, wird das eine soziale Katastrophe? Oder führt es eher zur dringend nötigen Einsicht, das permanente Mehrung des Wohlstands nicht machbar ist? Und was ist so schrecklich an der Vorstellung, mal kürzer zu treten, ein billigeres Auto zu kaufen, seltener in den Urlaub zu fahren? -
An diesen Fred habe ich heute auch wieder gedacht.
Staatsbankrotte sind anscheinend nichts besonderes mehr. Wie man wikipedia entnehmen kann waren es in den letzten 12 Jahren Russland, Argentinien und Island.
Auch Deutschland war schon 2 x bankrott.Was mir aber überhaupt nicht einleuchtet - da sitzen jede Menge Politiker in Brüssel und wollen alles und jedes auf EU-Ebene regeln (man denke nur an die Krümmung der Salatgurke), aber ob die gemeldeten Finanzdaten der EU-Länder der Wahrheit entsprechen kümmert keinen.
Für mich hat sich dieses Parlament und die Kommission damit ad absurdum geführt, egal mit welchen schönen Ausreden (ist Ländersache usw.) das wieder begründet wird.
Und zur Wachstums-Diskussion kann ich nur unter vielen anderen die 2 folgenden Bücher empfehlen empfehlen
Die Polit- und wirschaftsparole vom Allheilmittel des ewig steigendem Wachstum zeugt für mich von hilfloser Arroganz gemischt mit einer gehörigen Portion Dummheit
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Und das zweite
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Was Gescheites kann ich zu diesem Thema nicht beitragen, ich blicke überhaupt nicht durch.
Aber eines weiss ich....es macht mir einfach nur noch Angst, was da alles abgeht auf dieser Welt. -
Der Miegel ist gleich mal auf meiner Wunschliste gelandet, danke für den Tip.
Was den Betrug Griechenlands bezüglich seine Finanzen angeht, fehlt mir jegliche Vorstellung, wie so was funktionieren kann. Sitzt da irgendein Beamter vor einer riesigen excel-Tabelle, auf der einen Seite die Ausgaben, auf der anderen die Einnahmen, stellt dann fest, dass die Sache nicht aufgeht, dreht ein bisschen hier, ein bisschen da, und meldet das dann nach Brüssel? Die ganze Tabelle oder nur sein Ergebnis? Kann irgendjemand nachprüfen, ob z.b. der eingesetzte Posten "Lehrergehälter" realistisch ist, ob was vergessen wurde, ob die Einnahmen stimmen?
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Zitat
Original von Joan: Aber eines weiss ich....es macht mir einfach nur noch Angst, was da alles abgeht auf dieser Welt. Augen rollen
Warum hast Du Angst?
Die Welt dreht sich trotz Weltwirtschaftskrise weiter.
Wenn ich an meine Großmutter denke und was sie alles durchgestanden hat (I.WK, II.WK, Weltwirtschaftskrise, Umwandlung der Reichsmark, Währungstausch nach der Wiedervereinigung und Euroeinführung), dann brauchen wir keine Angst haben. Die jetzige Weltwirtschaftskrise haben wir bislang mit einem blauen Auge überstanden, während die Krise im letzten Jahrhundert verheerendere Auswirkungen hatte. Vergleichsweise haben wir die Subprime Krise locker weggesteckt.ZitatOriginal von Joan: Was Gescheites kann ich zu diesem Thema nicht beitragen, ich blicke überhaupt nicht durch.
Willkommen bei den Ahnungslosen. Letzte Woche habe ich ein Seminar über Zertifikate besucht. Höchstinteressant, relativ wenig Publikum.
Der Redner war ein gestandener Investmentbanker, fast 40 Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel und sein Statement lief auf das hinaus, was allseits bekannt ist. Niemand versteht die Märkte mehr, keiner hat einen Überblick über die Finanzwelt. Warum sollte es uns Bürgern anders ergehen? -
@ DD:
Nur ein Wort zu Griechenland und Betrug.
Wir sollten nicht auf die Griechen zeigen, wenn es Belege dafür gibt, dass Deutschland ebenfalls bei der Erfüllung der Stabilitätskriterien geschummelt hat.
BTW, um den spanischen Haushalt mache ich mir mehr Sorgen.
Es wird endlich Zeit, dass auch die deutsche Politik sich endlich äußert.
Die politischen Stimmen Deutschlands sind verdächtig ruhig. -
Mit dem "Betrug der Griechen" habe ich nur einen in deutschen Medien häufig verwendeten Begriff aufgenommen, aber meine Fragen bezogen sich eben darauf, ob da irgendeiner bewusst und illegal manipuliert hat, oder ob es sich einfach um die Anhäufung von Fehlern und Ungenauigkeiten handelt. Die Grenzen dürften fließend sein...
Bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang die deutsche Medienberichterstattung. Würde ich mich aufs Fernsehen und die Zeitung mit dem B verlassen, hätte ich den Eindruck, halb Griechenland wäre auf den Beinen, um seine Pfründe zu verteidigen und Deutschland müsse das bezahlen
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Sicher haben die Griechen eine ganze Menge Fehler gemacht, gar keine Frage. Aber man sollte sich jetzt hüten wild auf dieses Land draufzuschlagen. Vor Jahren haben viele davor gewarnt, dass immer mehr Mitglieder unkontrolliert in die EU aufgenommen wurden. Diese Warner wurden ausgelacht. Genauso wurde vor der flächendeckenden Einführung des Euro gewarnt. Aber nun beginnt diese gemeinsame Währung ihre tatsächlichen Schwächen zu zeigen. Jahrelang wurde eben nicht zur Kenntnis genommen, dass der Euro im Grunde eine schwache Währung ist, die bei Gegenwind ins Schlingern kommt.
Portugal und Spanien, aber auch Italien haben ihre - nicht immer - hausgemachten Probleme.
So langsam zeigt die Globalisierung ihr häßliches Gesicht.
Und man sollte auch nicht vergessen, dass man den "Ranking-Agenturen" einfach zu viel Bedeutung beimisst. Dort findet man leider immer mehr Meinung und immer weniger Analyse. Gift für jede vernünftige Währungspolitik. Diese Agenturen setzen ihr Ranking oftmals - wenigstens hat es den Anschein - ziemlich willkürlich fest. Bei der einen ist Spanien nach wie vor AAA, bei der anderen wurde Spanien auf AA- herabgestuft.
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hm, zu einem kann ich euch beruhigen: was auf den Finanzmärkten abgeht entspricht in keiner Weise mehr dem, was ich studiert habe. Kurz, ich blicke als Wissenschaftler auch nicht mehr durch.
Was Europa angeht: keines der Länder ist wirklich pleite. Es geht um die Maastrichtkriterien und der 3% Klausel.
Also letztendlich um die Stabilität der Gemeinschaftswährung.Ein schwacher Euro verbilligt unsere Exporte, verteuert aber gleichzeitig alle Importe. Das ist für die Regierungen eine Zwickmühle. Hier gerade mal an der Wirtschafstkrise vorbeigeschrammt, und nun schwächeln ein paar Länder. Aber genau wegen dieser Krise...die Sonne bringt es an den Tag.
Da wird sich, wie immer, eine Lösung finden...und wenn es eine massive Inflation wird...sprich es wird mehr Geld gedruckt, als wirkliche Deckung dahinter steht.
euer hef
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Zitat
Original von hef
Was Europa angeht: keines der Länder ist wirklich pleite. Es geht um die Maastrichtkriterien und der 3% Klausel.ich hab das so verstanden, dass Griechenland im Mai einen Kredit bedienen muss, diesen allein aber nicht refinanzieren kann. Das ist doch pleite, oder?