Inhalt
Ulm: In einer Wohnung der Gemeinnützigen Heimstätten wird eine ältere Frau tot, schon fast mumifiziert, aufgefunden. Ein Routinefall, scheint es. Charlotte Gossler ist eines natürlichen Todes gestorben, wurde nur viel zu lange von keinem vermisst. Doch dann stößt Kommissar Kuttler auf ein Tagebuch ihres Sohnes, der vor Jahren bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben kam, und der Fall nimmt eine unerwartete Wendung ...
Der Autor
Ulrich Ritzel, Jahrgang 1940, geboren in Pforzheim, verbrachte Kindheit und Jugend auf der Schwäbischen Alb und lebt heute in Ulm. Er studierte Jura in Tübingen, Berlin und Heidelberg. Danach schrieb er für verschiedene Zeitungen und wurde 1981 mit dem begehrten "Wächter-Preis" ausgezeichnet.
meine Meinung
Eine alte Frau liegt tot in der Wohnung, aber dabei ist das einzige Verbrechen, dass sie das ein halbs Jahr tut, weil keiner auf die Hinweise der türkischen Nachbarn reagiert. Das ist aber nicht eigentlich wichtig, es geht vielmehr um die alte Clique ihres verunglückten Sohnes Tilmann. Die sind mittlerweile ehrbare Bürger in Ulm, und könnten als einzige aufklären, was damals wirklich passierte. Die haben aber wenig Interesse, alte Leichen aus dem Keller zu holen und so muss Kommissar Kuttler einiges aufbieten um herauszukriegen, was damals wirklich geschah.
Schon bald wird klar, dass der Tod Tillmanns kein Unfall war. Und nun beginnt ein klasischer Whodunit, jeder hat irgendwie Dreck am Stecken. Welcher Dreck das nun jeweils ist, wird in vielen Wendungen langsam aber sicher aufgedeckt.
Obwohl ich die Bücher Ritzels nicht als typische Regionalkrimis bezeichnen würde (irgendwo muss eine Gechichte ja schließlich spielen), lebt dieses Buch weniger von der Story, die manchmal doch arg konstruiert wirkt, sondern vom "Ambiente". Das ist streckenweise richtig gut gelungen, manchmal aber auch etwas dick aufgetragen oder einfach nur platt.
Insgesamt also eher ein schwächerer Ritzel, aber dennoch kurzweilige Unterhaltung, wenn einem der Kopf nicht nach schwererem ist