Virginia Woolf - Hermione Lee

Kurzbeschreibung
(bei amazon geklaut)
"Mein Gott, wie schreibt man eine Biographie?" Dieses Zitat Virginia Woolfs eröffnet eine Lebensbeschreibung, die in vielen Rezensionen als biographisches Meisterstück gerühmt worden ist. Mit ihrem monumentalen Werk macht Hermione Lee unser Bild von Virginia Woolf um einige Klischees ärmer und um viele Nuancen reicher. Sie setzt sich intensiv und skeptisch mit den oft wiederholten Darstellungen von ihr als Opfer - ihres düsteren viktorianischen Elternhauses, der sexuellen Zudringlichkeit ihrer älteren Brüder, ihrer Geisteskrankheit - auseinander und zeigt, mit welchem Mut Virginia Woolf sich im Lauf ihres Lebens ihren frühen Erfahrungen und inneren Widersprüchen stellte und sie kraftvoll umsetzte in ihr literarisches Werk. Mit großem Feingefühl geht die Autorin den wichtigsten Beziehungen in Virginia Woolfs Leben - zu ihrer Schwester Vanessa, zu ihrem Mann Leonard, zu Vita Sackville-West - nach und definiert sie anders, als man es bisher gewohnt war. Hermione Lee widmet sich ihrem Gegenstand mit leidenschaftlichem Interesse und genauester Kenntnis. Sie kommt zu überraschenden Ergebnissen und präsentiert sie mit schriftstellerischem Glanz.

Über den Autor

Hermione Lee ist Professorin für englische Literatur an der Universität Oxford. Sie beschäftigt sich seit langem mit Leben und Werk von Virginia Woolf. Außerdem hat sie Untersuchungen über Elizabeth Bowen und Philip Roth sowie Willa Cather geschrieben.

Meine Meinung

Auf der Rückseite meiner (englischen) Ausgabe steht sinngemäss, Virginia Woolf leide keinen Mangel an Biografen.
Wie wahr! Ich habe allerdings noch keine gelesen, die derart umfassend gewesen war wie die von Hermoine Lee. Mit rund eintausend Seiten (plus-minus, je nachdem ob englische oder deutsche Ausgabe) ist sie kein Leichtgewicht und im ersten Augenblick allein durch diesen Umfang überwältigend, fast schon abschreckend. Aber die Zeit, die es braucht, sich hindurchzulesen, lohnt sich. Lee schildert Leben und Psyche Virginia Woolfs wie ihrer Familie und ihres späteren Umfeldes so detailliert wie es auch notwendig ist, um eine enge Annäherung an die Person wie die Autorin Virginia Woolf möglich zu machen und auch ihr Werk aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.
Wer nur einen Überblick über Virginia Woolf möchte, einen biografischen Abriss, der sollte lieber zu einer schlankeren Biografie greifen. Wer aber wirklich darauf neugierig ist, wer Virginia Woolf war, ein vollständiges Bild von ihr, ihrer Herkunftsfamilie, ihrer Ehe, dem Bloomsbury-Kreis und jener Epoche haben möchte, untermauert von vielen, vielen Zitaten und flüssig geschrieben - der nehme sich die Zeit und kaufe sich diese Biografie.
Ich schließe mich der Kurzbeschreibung an: ich halte sie ebenfalls für ein Meisterwerk!

auch hier gilt: zur deutschen Übersetzung kann ich nichts sagen; das hier ist meine Ausgabe:

@ Joan und Conor

gern geschehen!

@ Joan

Lee schreibt zwar tatsächlich extrem detailliert, aber dabei so schön und lebhaft, dass ich mir alles ganz genau vorstellen konnte, und kein bisschen trocken. Für mich hatte diese Biografie einen solchen Sog, dass ich mich am liebsten in eine Zeitmaschine gesetzt hätte, um mich in die Winkel des Woolfschen Elternhauses zu drücken oder später im Bloomsbury-Kreis mit einer Tasse Tee den Gesprächen zu lauschen. Da das aber nicht ging, war die Bio immerhin die zweitbeste Möglichkeit. Ich konnte diesen dicken Ziegelstein von Buch einfach nicht aus der Hand legen! (wohl der einzige Nachteil: das Buch ist aufgrund seines Umfangs bissi unhandlich im Laufe mehrer Lesestunden! )

@ Conor

die von Joan im Quentin-Bell-Fred angemerkten fehlenden Aspekte finden sich tatsächlich in der Lee-Biografie!

Grüße von der Nachteule!

@ Conor

Das "Inspiration Bloomsbury" ist klasse! Gibt Einblicke und einen schönen Überblick über den Kreis um VW, und ich fand es auch vom Stil her angenehm geschrieben!

@ Joan

Zitat

Original von Joan
Hilfeeee....ich verlumpe, muss Konkurs anmelden !!!!!!

Nicht nur Du...