... wenn es dem bösen Bruder nicht gefällt ...
Hinter dem Pseudonym Susannah Kells verbergen sich der bekannte historische Abenteuerautor Bernard Cornwell ("Sharp", die Artus-Trilogie uvm.) und seine Frau Judy. Das "Hexenamulett" ist 1983 unter dem Titel "A Crowning Mercy" erschienen und im Februar 2008 auf deutsch bei Pieper herausgekommen.
England im 17. Jahrhundert
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Heldin Dorcas, die an einen vermögenden Fremden verheiratet werden soll. Doch ihr Herz gehört einem anderen: dem jungen Adeligen Toby Lazen, mit dem sie eine erste zarte Liebe verbindet. Doch dann erbt Dorcas von ihrem Vater ein geheimnisumwobenes Siegel - und ihr Leben gerät von einem Tag auf den anderen aus den Fugen! Vier Stück dieser Siegel gibt es davon insgesamt, und zusammen versprechen sie ungeheure Macht und Einfluss. Aus diesem Grund ist ein skrupelloser Anwalt hinter dem Siegel her, der auch nicht davor zurückschreckt, Dorcas vor das Inquisitionsgericht zu zerren und sie der Hexerei anzuklagen. Und auch ihr aufgezwungener Verlobter hat sein Interesse an dem Siegel und trachtet danach, Dorcas so schnell wie möglich zu seiner Frau zu machen. Und so stürzt Dorcas aus einem Himmel der ersten Liebe in die grausamen Flammen der Inquisition ...
Der spannende Schreibstil von Cornwell zusammen mit dem historischen Wissen seiner Frau, die Historikerin ist, ergibt einen Roman, den ich am liebsten am Stück durchgelesen hätte. Eine der größten Stärken von Cornwell ist es, vielschichtige, mitreißende Schurken zu kreieren, die man am liebsten selbst bekämpfen würde. Außerdem fließt so viel historisches Wissen mit in den Roman ein, dass man das London und die Landschlösser dieser Zeit beim Lesen förmlich vor sich sieht, riecht und schmeckt ... Ein starkes Buch, das nur leider nach 590 Seiten zu Ende ist ...