'Wo bist du?' - Kapitel 01 - 02

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ hestia2312
    Sei getröstet, im November / Dezember / teilweise Januar bin ich „lesemäßig“ auch mit Pauken und Trompeten untergegangen. Und meine guten Vorsätze, nicht mehr so viele Leserunden mitzumachen, sind auch schon Schnee von gestern (wenn ich mir meine Anmeldungen so ansehe :rolleyes ). Das Buch hat es bei mir auch nicht gerade einfach, aber nicht, weil es das Zweitbuch ist, sondern weil ich mit dem Buch an sich Probleme habe (wie schon hier und anderswo geschrieben). Drum bin ich ja so auf eure Posts gespannt.


    Warum hast du denn gerade mit dem Buch Probleme? Werde mit dem Buch einfach nicht warm, mal sehen ob es wirklich an dem Zweitbuch liegt, oder aber an etwas anderem. Ich bin mir momentan nicht so schlüssig. :gruebel


    Ich finde Susan auch nicht wirklich sympathisch, aber ich denke da steckt etwas hinter und das wird nicht das wahre Gesicht von Susan sein, da kommt noch was.

  • Jetzt muß ich wohl auch outen. Da ich mich für zwei Leserunden gleichzeitig angemeldet habe, habe ich ein Buch schon gelesen - nämlich dieses. :rolleyes Ganz alleine, also nicht als Zweitbuch.


    Ich habe etliche Seiten Kommentare in der Textverarbeitung, die darauf harren, gepostet zu werden. Jeweils gleich nach dem Lesen geschrieben, geben die wirklich den unmittelbaren Leseeindruck wieder. (Nur muß ich jetzt schon sehr aufpassen, nicht zu spoilern.) Ich wollte nicht alles auf einmal posten, um die Diskussion nicht zu beeinträchtigen. Vor allem auch, weil mich das Buch so beschäftigt hat (bzw. es noch immer tut).


    Ich habe in einem späteren Teil noch über meine Probleme mit dem Buch geschrieben (und zwar im zweiten Leseabschnitt). Ohne zu spoilern kann ich sagen, daß ich für mich einen Grund darin gesehen habe, daß Levy für mein Empfinden dem Stoff nicht gewachsen ist. Es ist eine durchaus ernste Thematik vorhanden, aber ich vermisse den Ernst in der Behandlung derselben. Auch hatte ich etwas locker-leichtes erwartet, so richtig schön zum entspannen und aufbauen - auch das habe ich nicht vorgefunden.


    Ich weiß nicht, ob ich hier jetzt mehr schreiben kann, ohne groß zu spoilern, weil meine Erkenntnisse, warum ich Probleme mit dem Buch hatte, beim Lesen gewachsen sind. Vielleicht können wir das auf einen späteren Teil verschieben, wenn Du auch so weit bist? (Aber vielleicht weißt Du jetzt, weshalb es mich interessiert, wie es Dir beim weiteren Lesen ergeht.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wir können das gerne auf später verschieben. Sind ja noch ein paar Seiten zu lesen. :-]


    Eine Gemeinsamkeit haben wir schon. Ich hatte auch etwas leichtes, nettes, kurzweiliges erwartet. Noch finde ich meine Erwartungen nicht bestätigt. Eher das Gegenteil ist der Fall.
    Mal sehen wie ich das Buch im Laufe des Lesens noch beurteile.


    Obwohl ich hoffe dem Buch überhaupt gerecht zu werden. Habe ja gestern Peter Prange "Das letzte Harem" angefangen, und bin völlig hin und weg von der Geschichte. Dagegen hat es Marc Levy wirklich sehr schwer. :-(
    Obwohl ein Richard Evans hätte es geschafft. *nur-mal-so-nebenbei*

  • Begonnen habe ich nun auch und mir ergeht es leider wie meinen beiden Vorrednern. Erstens hatte ich andere Erwartungen und die wurden leider entäuscht. Ich hatte mich auf ein leichtes, witziges, schön geschriebenes Buch eingestellt, aber es liest sich für mich schwerfällig. Außerdem scheint die Zeit nur so zu rasen im Buch. Die Entwicklung von Susan und Philip bleibt dabei auf der Strecke. Beim Treffen nach 2 Jahren am Flughafen hat man das Gefühl, Philip wäre in seiner Entwicklung stehen geblieben. Er muss sich doch in den zwei Jahren auch verändert haben? Komisch. Dann irritieren mich die einer Abhandlung ähnlichen Naturkatastrohen in Honduras. Das geht mir alles zu schnell und wird leider zu oberflächlich behandelt.


    Die Sache mit Señora/Doña ist mir auch aufgefallen. Und ich finde diese Anspielung schön, leider aber für nicht-spanisch-sprechende Leser unverständlich.


    Seltsames Buch. Den zweiten Teil werde ich noch lesen ... mal schauen, wie es weitergeht.


    Die hier zitierten Passagen haben mir auch außerordentlich gefallen und beinhalten viel Wahres. Das Gefühl, dass für milit. Operationen mehr Geld fließt, als für humanistische Hilfe, habe ich auch. Ein ernstes Thema, das mehr Tiefgang verdient.


    Ich bin im Übrigen auch auf den Prolog hereingefallen und dachte schon: 'was für ein Blödsinn'


    Meine Ausgabe ist die rosa gehaltene mit der Frau im Korbsessel, die auf's Meer starrt.

  • Hab es bis jetzt nur bis ca. Seite 40 geschafft, weil ich kaum Zeit hatte zum Lesen gestern, muss dann nachher noch ein bisschen lesen :-)


    Zitat

    ...Ich hatte mich auf ein leichtes, witziges, schön geschriebenes Buch eingestellt, aber es liest sich für mich schwerfällig. Außerdem scheint die Zeit nur so zu rasen im Buch. Die Entwicklung von Susan und Philip bleibt dabei auf der Strecke. Beim Treffen nach 2 Jahren am Flughafen hat man das Gefühl, Philip wäre in seiner Entwicklung stehen geblieben. Er muss sich doch in den zwei Jahren auch verändert haben? Komisch. Dann irritieren mich die einer Abhandlung ähnlichen Naturkatastrohen in Honduras. Das geht mir alles zu schnell und wird leider zu oberflächlich behandelt.


    Ich seh es auch so. Es vergeht alles so schnell, besonders bei den Briefen, wo manchmal Wochen dazwischenliegen. Außerdem war es es etwas schwer sich einzulesen, weil es zum einen mit dem Hurrikan anfängt, wo ich auf der 1. seite nicht wusste, was das sollte und erst auf der 2. Seite gemerkt habe, dass damit ein Hurrikan gemeint ist und das dann auch Sinn ergab, und alles so schnell vergeht, siehe die Briefe.


    Die Stellen, die hier zitiert wurden, haben mir auch gut gefallen.


    Bin mal gespannt, wie es weitergeht.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • Ich habe nun auch den ersten Teil beendet.


    Mir fiel es anfänglich schwer, mit den Personen warm zu werden. - Hab schon gesehen, damit stehe ich nicht alleine! ;-) -
    Das Problem ist wohl, dass einfach zu viel Zeit auf zu wenig Seiten verstreicht. Man kommt nicht richtig an die Personen ran, weil man nicht weiß, was sie den Tag über tun. Es gibt lediglich mal den einen oder anderen Einblick.
    Mir hat im Detail gefehlt, was Susan in den zwei Jahren gemacht hat, was ihr passiert ist und wie sie sich vom Kopf her gewandelt hat. Es gibt lediglich eine und auch sofort berührende Szene (!): die Geschichte mit dem Bergvolk und dem Mädchen. Toll! Leider nur eine.
    SiCollier sagte: "Der Autor scheint dem Stoff nicht gewachsen zu sein". Ich denke ähnlich, allerdings in die Richtung: Der Autor hat sich nicht genug Zeit genommen.
    Dani sagt: "Die Entwicklung von Susan und Philip bleibt dabei auf der Strecke." Das kann ich nur bestätigen!!! :write


    Susan wirkt unsympathisch. Dabei glaube ich, dass so ein zweijähriger Aufenthalt in einem Kathastrophengebiet mit ständigem Kummer, Armut und Leid einen sehr stark herunterziehen kann. Sie ist ja auch noch jung. Mit 21 Jahren (war doch richtig, oder?!) in so ein Gebiet zu fahren und dort zu leben und zu arbeiten, muss verdammt schwer sein!
    Dadurch, dass der Autor ihr einfach nicht genug Zeit "geschenkt" hat, uns (dem Leser) von sich zu berichten, können wir auch nicht nachempfinden, was sie durchgemacht hat.
    Deswegen fand ich die Mädchen-/Rettungs-Ziehvater-Szene unglaublich rührend und nah!


    Philip liebt sie zwar. Aber er kommt mir vor, wie ein Klammeraffe! - Sorry- Er ist ein bisschen steif und spießig. Nichts gegen Spießigkeit, aber er ist ja so super akkurat, wenn ich an die Salzstreuer auf dem Tisch denke und dieses ewige Warten! Er hätte, da er ja wusste, sie kommt erst in 6 Stunden, wieder nach Hause fahren und irgendetwas anderes machen können!
    Ich glaube, dass beide in verschiedene Richtungen abdriften und diese Liebe sich auseinander leben könnte. Ist ja oft so. Gerade weil die beiden sich seit jeher kennen.


    Dass Susan nur 2 Stunden bleiben konnte/wollte, fand ich auch super schade! Sie hätte es ihm auch gerne schreiben können, denn ich denke, es schwebte ihr schon länger vor, auf den Honduras zu bleiben!


    Man merkt mit jeder Faser, dass Susan keine richtige Beziehung mehr zu Philip hat. Es gibt keinen Begrüßungskuss nach 2 Jahren und auch sonst keine Küsschen von ihrer Seite. Keine Tränen, keine emotionale Regung. Und ihre zum Teil taktlosen oder knappen Sätze sprechen Bände.


    Was mich persönlich gestört hat, war, dass sie sich nie umdreht beim Weggehen. Aber das macht wohl jeder anders...


    Ansonsten finde ich das Buch spannend. Und ich bin auch überrascht, wie anders das Buch ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber im positiven Sinne! Ich freue mich, es weiterzulesen! :lesend

    :lesend Ich lese: "Weit übers Meer" von Dörthe Binkert


    - Beständigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg -

  • Zitat

    Original von ninnie
    *mal die Ukulele aus dem Keller holt*


    Ich fand Susan wirklich recht unverschämt und konnte Philips eher gelassen Haltung nicht nachvollziehen. Sie kommt und bleibt nur 2 Stunden. Und das nach 2 Jahren? Recht dreist!


    Ich verstehe (siehte SiCollier) auch die Denkweise von Susan nicht recht. Sie geht weg, kümmert sich um die armen Menschen dort, bringt aber nicht den Mut auf, ehrlich mit Philip zu reden.
    Sie wusste doc schon viel eher, dass sie nicht heimkommen wird, wieso sagt sie ihm das nicht. Für mich eher ein Zeichen, dass sie einen feige ist. Einerseits möchte sie ihr Leben in Honduras nicht aufgeben, andererseits ihre "Heimat" als Sicherheit behalten. Um ihr Gewissen zu erleichtern kommen dann doofe Sprüche, er könne sich ja umsehen.
    Bisher ist mir recht unsympatisch. Wahre Liebe ist das nicht für mich.


    Dem hab ich nichts mehr hinzuzufügen. Ich finde, Susan ist eine ziemlich selbstgerechte Ziege, die mit den Gefühlen von Leuten, die es nicht "so schwer" haben und in der "normalen" Welt leben wollen total kaltschnäuzig umgeht. So etwas mag ich nicht.


    Bisher kann mich das Buch noch nicht fesseln, aber ich hab auch noch einiges anderes um die Ohren. Aber auch in der Zeit, wo ich gelesen habe, hat das Buch bisher keinen "Sog" entwickelt. Vielleicht kommt das ja noch.

  • @ Linda
    Das („hat sich zu wenig Zeit genommen“) ist natürlich auch eine Möglichkeit. Ich habe das Buch ja inzwischen durch; für mich geht es eher in meine Denkrichtung, nach dem Motto „ernste Thematik zu leicht behandelt.“

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, ab jetzt bin ich auch dabei... :wave
    Seit Montag war ich auf einem Seminar und musste abends den Stoff wiederholen, weil ich vorhin eine Prüfung darüber geschrieben habe, aber ab jetzt kann ich endlich das Buch lesen und bei der Leserunde mitmachen.


    Das erste Kapitel habe ich schon durch. Geschickt fand ich, wie durch das Fotoalbum die Geschichte der beiden schnell und unkompliziert vermittelt wird.


    Zitat

    Original von endorfinchen
    Ja, das mit dem Wirbelsturm hab ich auch erst am Ende gemerkt ... also das es sich um einen handelt. Dachte erst, es geht um ein Kind ... :wow


    So ging's mir auch...


    Bin mal gespannt, wie es weiter geht...

  • So, jetzt habe ich auch das zweite Kapitel gelesen... die abwechselnden Briefe fand ich sehr interessant und mir wäre es auch lieber gewesen, sie wären nicht durch die Erzählteile unterbrochen worden.


    Philip finde ich sympathisch. Er macht für sich was aus seinem Leben und macht einen zufriedenen Eindruck (außer dass er Susan vermisst).
    Susan mag ich nicht sonderlich. Ich bewundere zwar, dass sie sich so engagiert und dafür einige Strapazen auf sich nimmt, aber ich finde es unfair, dass sie ihr Leben als das einzig Wahre und Sinnvolle betrachtet und für alles andere wenig Verständnis hat. Phillip gegenüber verhält sie sich unmöglich. Warum schreibt sie nicht, dass sie ihren Vertrag verlängert? Und wenn sie schon so toll Karriere macht (überhaupt putzig, dass ihr ihre Karriere doch so wichtig ist...), müsste es doch auch möglich sein, nach 2 Jahren mehr als 2 Stunden Heimaturlaub zu machen...


    Diese Auflistung der Ereignisse in einem bestimmten Zeitraum finde ich auch ein wenig seltsam, zumindest erschließt sich mir der tiefere Sinn noch nicht...


    Also bis jetzt fesselt mich das Buch noch nicht, mal sehen wie es weitergeht.


    Hat Euch das eigentlich nicht gestört, dass (zumindest die Begegnungen der beiden) im Präsens geschrieben sind? Mir liegt das garnicht...

  • Zitat

    Original von chiclana
    Hat Euch das eigentlich nicht gestört, dass (zumindest die Begegnungen der beiden) im Präsens geschrieben sind? Mir liegt das garnicht...


    Nein, sowas stört mich normalerweise nicht (meist fällt es mir nicht mal auf :rolleyes ).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von chiclana


    Hat Euch das eigentlich nicht gestört, dass (zumindest die Begegnungen der beiden) im Präsens geschrieben sind? Mir liegt das garnicht...


    Nein es hat mich nicht gestört, weil es mir nicht aufgefallen ist.
    An dem Buch haben mich andere Dinge viel mehr gestört. :-(

  • Die Begegnungen im Präsens sind mir auch nicht sonderlich aufgefallen. Ich muss mal bei anderen Werken drauf achten, ob mich das stört :gruebel

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