Amelie Fried - Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte

  • Mit dem Buch geht es mir wie den meisten hier: ich war positiv überrascht!
    Ich fand das Buch sehr interessant, besonders auch die Informationen wie Amelie Fried nachgeforscht hat und wie sie nach und nach ihre Familiengeschichte entdeckt hat.


    Die Familiengeschichte selbst fand ich sehr sachlich geschildert und die einzelnen Personen blieben dadurch ein wenig blass. Gut gefallen haben mir die vielen Fotos und Dokumente.


    Das Buch macht auf jeden Lust sich mit der eigenen Familiengeschichte zu beschäftigen und auch mal einen Stammbaum aufzuzeichnen!

  • Durch Batcat's Rezi hier auf dieses Buch aufmerksam geworden, habe ich es nun in einem Rutsch durchgelesen.
    Amelie Fried gelingt es durch sehr gute Recherche und die Hilfe ihrer Familie Licht in das dunkle Kapitel ihrer Familie zu bringen. Eine schwere Aufgabe, denn die Zeit ist bei dieser Art der Geschichten, eindeutig gegen den Autor. Als Leser erlebt man diese Recherche mit und fürchtet sich indirekt genauso vor den Ergebnissen, wie sicher die Autorin selbst.


    Besonders persönlich betroffen hat mich der Teil der Geschichte gemacht, in dem mir klar wurde, das ihr Vater in einem Schacht Zwangsarbeit verrichten musste, in dem mein Urgroßvater nur wenige Jahre zuvor noch Kupfererz abgebaut hat.

  • Ich habe das Buch auch recht zügig gelesen.
    Ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen.


    Sie schafft es die Geschichte ihrer Familie zu erzählen, ohne wertend dabei zu sein.
    Man bekommt einen guten Überblick über das was geschehen ist und auch über das Umfeld in dem es geschehen ist.
    In mir hat es wieder das beklemmende Gefühl des "fast dabei seins" ausgelöst, wie schon viele Bücher über Schicksale im dritten Reich zuvor.


    Alles in allem ein empfehlenswertes Buch über das dritte Reich und die Geschichte der Familie Fried.

  • Trotz des sehr ernsten Themas ist es ein gelungenes Stück Literatur.
    Man erlebt das Gelesene mit und das kann einen manchmal ganz schön nach unten ziehen, besonders wenn es sich um eine Geschichte aus dieser bedrückenden Zeit handelt.


    :-)
    Mir hat es sehr gut gefallen.

  • Mir hat das Buch aufgrund seiner persönlichen Einblicke in eine Zeit, die man glücklicherweise nicht miterleben musste, gut gefallen. Ich habe es eher aufgrund der Thematik gelesen, nicht aufgrund der bekannten Autorin, von der ich zuvor noch nichts gelesen habe. ;-) Und ich finde es gelungen. Der Leser fühlt sich fast, als wäre er dabei gewesen.

  • Ich kenne Frau Fried vorallem als Fernsehschaffende, als Frau mit dem losen Mundwerk und den flotten Sprüchen, die auch mal knapp daneben ist auch vorbei spielen. Das Buch fand ich seinerzeit zur Buchmesse recht heftig beworben und es hat mich sehr interessiert, ich wollte aber zu dem Hype erst wieder den gebührenden Abstand finden, bevor ich es jetzt in wenigen Stunden Gelsen habe.


    Was mich verwundert hat ist der rein sachliche Stil- an einer Stelle erklärt Amelie Fried die extreme Sachlichkeit in der Opfer des Nationalsozialismus erzählen mit der Notwendigkeit das Grauen nicht emotional erneut erleben zu müssen/können. Es erscheint fast, sie hat dieses Rezept auch auf sich angewandt. Amelie Fried verarbeitet in diesem Buch ein Kindheitstrauma, das Gefühl einen dominanten, unnahbaren und gefühlsarmen Vater zu haben. Ein Vater, der nie erzählt hat, was er an schrecklichem erdulden musste in der Zeit des Rassenwahns. Ein Vater von dem sie nicht wußte, dass für ihn KZ keine Abkürzung aus dem Geschichtsbuch oder Lexikon war, sondern eigenes Erleiden, eigene verbogene Seele. Dieses Kindheitstrauma schreibt sich die Autorin von ihrer Seele in dem sie beschreibt, wie sie Schritt für Schritt, sozusagen Schicht für Schicht die Familiengeschichte erforscht und aufdeckt, wie sie auf ihr unbekannte und beeist verschwiegene Verwandte stößt, solche die die Shoa überlebt haben und mehr noch solche, die dieses Glück nicht hatten.


    Eine Familiengeschichte, die gerade weil sie sich so auf das Familienschicksal beschränkt um so plastischer das konkrete Schicksal des Einzelnen mit allen Unwägbarkeiten beschreibt und dadurch exemplarisch wirkt.


    Ein wirklich wichtiges Buch.

  • Dieses Buch erzählt in einem sehr leicht lesbaren Schreibstil das Grauen das ihre Familie in der Nazizeit durchgemacht hat.
    Bisher wusste ich nicht, dass es so viele Menschen gab, die sich schon vor dem Krieg der Gefahr bewusst waren in der sie lebten, die versuchten das Land zu verlassen und die doch bleiben mussten, weil kein Land sie aufnehmen wollte. Warum ist das in all den Geschichtsunterrichtsstunden nie gesagt worden?


    Normalerweise sage ich das nie aber hier kann ich nicht anders:
    Schuhhaus Pallas ist ein Buch, das man lesen MUSS!