Über die Autorin
Lilli Beck, Jahrgang 1950, wuchs noch ohne Fernseher auf und verbrachte ihre Nachmittage am liebsten in der Bücherei und später im Kino. In den 70er Jahren wohnte sie selbst in einer Kommunie, die Hippiezeit hat sie intensiv durchlebt.
Von Lilli Beck sind bereits mehrere Kurzkrimis erschienen. Das vorliegende Buch ist ihr erster Roman.
Kurzbeschreibung:
Betty Singer blickt auf ein buntes Hippie-Leben zurück. Aber die aufregendsten Jahre liegen noch vor ihr. Das zumindest hat sie sich vorgenommen. Schluss mit ihrem hypochondrischen Lebensgefährten und den ewigen Geldsorgen. Denn Betty will etwas, was sie bisher verabscheut hat: heiraten - und zwar reich!
Meine Meinung
Die Feng Shui Wohnberaterin Betty Singer führte einst ein buntes Hippieleben. Doch nun ist sie Ende Fünfzig und in einer ernsten Lebenskrise.
Ihren Job hat sie verloren, seit sie aus Rache einem Kunden, der sie auf ihrem Honorar sitzenließ, das Büro „verschönert“ hat. Ihr Vermieter meldet Eigenbedarf an und ihr Lebensgefährte, ein Hypochonder par excellence, beschließt sein Leben als Mönch in einem tibetischen Kloster zu beschließen.
Erstmals in Ihrem Leben hat Betty Singer Angst. Angst davor, als mittellose, verarmte und wohnungslose Frau ihr Dasein zu fristen. Doch zuerst kriecht sie eine Zeitlang bei ihrer besten Freundin in München unter, wo sie auf eine scheinbar geniale Idee kommt: Ein reicher Mann muß ins Haus. Einmal reich geheiratet und alle Sorgen haben ein Ende.
Dazu schmieden die beiden Frauen einen Plan, in dem Jacob, der ahnungslose arme Schlucker zu ihrem unwissenden Partner wird… mehr verrate ich natürlich nicht von der Handlung.
Betty, dieser impulsive Späthippie ist nie richtig erwachsen geworden. Ihr ganzes Leben lang hat sie sich immer irgendwie durchs Leben laviert und sich und ihre Tochter mit allen möglichen seltsamen Jobs über Wasser gehalten. Aber mit Ende 50 und mitten in den Wechseljahren ist das nicht mehr lustig. Da möchte man vielleicht schon gerne wissen, wovon man im nächsten Monat seine Miete zahlen soll.
Auf der Suche nach dem (materiellen) Glück erlebt Betty ein paar witzige und seltsame Begebenheite – sogar der Vater ihrer Tochter Greta taucht aus den Katakomben wieder auf. Doch wird es ein Happy End geben? Und vor allem: mit wem?
Das Buch ist ein nettes kleines und leichtes Lesevergnügen, das Ratzfatz weggeschnupft ist. Mir kam es ein wenig vor wie eines dieser „Mädchenbücher“ – nur eben nicht mit Zielgruppe Anfang 20, sondern eher für die „späten Mädchen“. Also, eigentlich fühlte ich mich für dieses Buch auch noch 10 Jahre zu jung. Spaß gemacht hat es mir trotzdem – für mich war es das ideale Zwischendurchbuch zum Abschalten. Hatte ein bißchen was von „Wie angelt man sich einen Millionär?“ für Senioren. Originelle Idee.