• Ich habe jahrelang in dem Gewerbe gearbeitet und musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Sonst wäre ich wohl immer noch dabei.
    Die Gäste können nichts dafür, wenn ich mal einen schlechten Tag habe. Sie bezahlen für einen anständigen Service und den haben sie von mir immer bekommen.
    Wer das nicht kann oder will, der sollte sich wirklich einen anderen Beruf suchen.


    Und das die Menschen so unterschiedlich sind, und auch mal Meckerer dabei sind....
    Das war auch eine Seite an dem Beruf, die mir gut gefiel. Ich habe diese Menschen immer als Herausforderung betrachtet.

  • völlig richtig, Alexx, denn es steht genau so da: "Ihr könnt mich alle mal am A... ihr dummen Gäste." Das darf man nicht mal denken in einem solchen Beruf.


    Sabine hat es völlig richtig auf den Punkt gebracht. Das ist die Herausforderung, wenn man mit Menschen zu tun hat - da muss notfalls geschauspielert werden, und das so, dass es nicht bemerkt wird.


    Mandylein, wäre ich Dein chef und läse so etwas, es wäre für mich ein sofortiger Kündigungsgrund.

  • Zitat

    Kennt Ihr auch dieses "ich renn den ganzen Tag mit einem Grinsen durch die Gegend aber Ihr könnt mich alle mal am A**** Ihr dummen Gäste"


    Mandylein beschreibt hier ein Gefühl und ich finde es etwas komisch, ihr zu sagen, sie dürfe dieses Gefühl nicht haben (bzw. den Gedanken nicht denken) und sie bloss dafür, dass sie ihn hier ausspricht, schon zu verurteilen. Das Gefühl ist nun mal da und wir wissen noch gar nicht, wie gut oder schlecht sie ihren Job macht. Es gibt einen Ausdruck und eine ganze Forschungsrichtung für diese Art von Arbeitsanforderung, nämlich "Emotionsarbeit" und die gesundheitlichen Folgen wie zum Beispiel Burn-out. Der vorletze Artikel ist auf Deutsch und gibt einen ganz guten Überblick.


    Zapf, D., Seifert, C., Mertini, H., Voigt, C., Holz, M., Vondran, E., Isic, A. & Schmutte, B. (2000). Emotionsarbeit in Organisationen und psychische Gesundheit. In H.-P. Musahl & T. Eisenhauer (Hrsg.), Psychologie der Arbeitssicherheit. Beiträge zur Förderung von Sicherheit und Gesundheit in Arbeitssystemen (S. 99-106). Heidelberg: Asanger.


    pdf-file

  • @ delphin: ehrenrettung hin oder her ... Mir vermittelt das gesamte Eingangsposting weit mehr. geschädigte, ausgebeutete, kraftentleerte... öhmmm ... nee, leute, da ist wer falsch im Beruf

  • Ich sehe das wie Licht - ich bin selbst im Verkauf tätig und man hat so Tage, an denen man keine Lust hat und die Leute mir auf die Nerven gehen - aber: Die Leute sollen und dürfen es nicht merken, die können nämlich nichts dafür.


    Und: Mein früherer Chef sagte immer: Nicht ich bin Arbeitgeber, nein, all die Leute, die kommen und kaufen, die bezahlen Dein Gehalt.


    In solchen Momenten muß man halt die Zähne zusammenbeißen und durch. Aber die Grundeinstellung von Mandy läßt doch arg zu wünschen übrig!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Delphin


    Mandylein beschreibt hier ein Gefühl und ich finde es etwas komisch, ihr zu sagen, sie dürfe dieses Gefühl nicht haben (bzw. den Gedanken nicht denken) und sie bloss dafür, dass sie ihn hier ausspricht, schon zu verurteilen. Das Gefühl ist nun mal da und wir wissen noch gar nicht, wie gut oder schlecht sie ihren Job macht.


    Ich glaube, darum geht es gar nicht. Wir alle kennen vermutlich Tage, an denen wir mit einem solchen Gefühl unsere Arbeit machen. (Ich jedenfalls, und ich mache meinen Job angeblich gut.) Und wir alle müssen das auch mal sagen dürfen.


    Mandylein hatte aber vorher noch nicht viel von sich erzählt, und sie hat für diese Äußerung einen eigenen Thread aufgemacht, der dem Thema "Eulen in Hotelberufen" gewidmet sein sollte. Dadurch wirkt die Äußerung sehr absolut, als gelte sie erstens für Mandylein selbst immer und jeden Tag und als sei sie zweitens für Menschen in Hotelberufen womöglich quasi der Normalzustand.


    Das gleiche Posting als momentane Befindlichkeitsäußerung im Thread "Ich bin genervt, weil" hätte vermutlich weit weniger Wellen geschlagen und wäre womöglich auf Zustimmung und Verständnis gestoßen: "Ja, ich kenne auch solche Tage, an denen die Kunden mich nur nerven, und irgendwo muss man das auch mal abladen. Aber mach dir nichts draus, das geht vorüber."

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zu diesem Thema lasse ich mal spontan einen Kommentar ab und ich kenne beide Seiten, die aus der Sicht der Bedienenden und der des Gastes.
    Als Studentin war ich im Weinausschank tätig und die Gäste waren überhaupt kein Problem. Den Ärger machte das Chefehepaar, wo es an der Tagesordnung war, deren Ehekrach auszuhalten, Schläge angedroht zu bekommen, und wenn es gut lief, während des Ehekrachs, die Menukarte hinterhergepfeffert zu bekommen. Das Ergebnis solcher Auseinandersetzungen waren ein saftiges Trinkgeld der Gäste mit dem Gratisrat, doch den Job zu feuern. Habe ich auch an dem Tag gemacht, als die neurotische Chefin ihre Hand gegen mich erhob.


    Aus der Sicht des Hotelgastes kann ich ebenfalls einiges berichten. Herr Salonlöwe lebte jahrelang in Nobelhotels( beruflich viel unterwegs) und kann so einiges berichten, ich ebenfalls, da ich ihn oft begleitet habe. Die Krönung war allerdings, als wir mal in Rom nächtigten, das Zimmer die Nacht
    720,00 Euro kostete, der Portier keine Lust hatte, meinen Koffer zu bewegen und die Concierge auf der Executive Lounge lustig ihre Fingernnägel weiterfeilte, obwohl ich sie höflich gebeten hatte, mir einen Bademantel zu besorgen, weil nur einer auf dem Zimmer bereit gelegen hatte. Okay, die Sache mit dem Bademantel habe ich mit dem Zimmermädchen selbst geregelt.
    Sehr schön auch eine Begebenheit in Bilbao in einem Businesshotel beim Empfang: ich wollte mich beim Empfang erkundigen, wie ich ohne Parkkarte aus der Tiefgarage komme und sprach einen Angestellten an. Das erste Mal auf englisch, das zweite Mal auf spanisch und wurde komplett ignoriert, obwohl kein anderer Gast ein Anliegen hatte. Ich bin dann laut und deutlich geworden. Und manchmal hilft es.


    Menschen sollten sich auf gleicher Augenhöhe und mit Respekt begegnen, egal, ob im Hotel, im Dienstleistungsbereich oder wo auch immer. Wenn ich Gast bin habe ich mich als solcher zu benehmen, andererseits erwarte ich aber auch von der Gegenseite ein Mindestmaß an Umgangsformen und Professionalität.
    Die oben genannten Beispiele sind absolute Ausnahmen und stellen nur einen Bruchteil meiner Erfahrungen dar. Und bei besonders angenehmen Erlebnissen vergesse ich es nicht, mich ausdrücklich bei den Leuten zu bedanken, die einen Hotelaufenthalt bzw. einen Restaurantbesuch für mich besonders angenehm gemacht haben.

  • Was ich eigentlich sagen wollte, war: Ja, es gibt andere Leute, die das Gefühl auch kennen, immerhin so viele, dass es sich lohnt in dieser Richtung zu forschen und Emotionsarbeit als Stressor am Arbeitsplatz zu sehen, der auch gesundheitliche Folgen haben kann. Und es kann jeden erwischen, manche im ersten Jahr, manche nach zwanzig Jahren und manche erwischt es auch nie.


    Ich finde es völlig ok, dass Mandylein sich hier informiert, ob es anderen auch so geht, und zwar speziell auch, wenn es so sein sollte, dass es ihr jeden Tag so geht. Welche Schlussfolgerungen sie dann eventuell daraus zieht, ist dann eine andere Sache. Mir fallen so spontan drei Lösungen ein:


    1) den Job behalten und weiterleiden
    2) den Job behalten und die Einstellung ändern (eine Eule schrieb, sie würde schwierige Kunden als Herausforderungen sehen, das wäre eine mögliche Einstellungsänderung, die schwierigen Kunden nicht als Problem, sondern als Herausforderung zu sehen)
    3) den Job wechseln


    Die Verbot, solche Gedanken überhaupt zu haben, ist paradox, oder gelingt es irgend jemandem hier, nicht an einen Eisbären zu denken, bloss weil ich das verbiete. ;-)

  • Zitat

    Original von Delphin


    Die Verbot, solche Gedanken überhaupt zu haben, ist paradox, oder gelingt es irgend jemandem hier, nicht an einen Eisbären zu denken, bloss weil ich das verbiete. ;-)


    Nein ums verbieten gehts nicht, klar "denkt" man mal ahh was für ein Ar....
    Dennoch sollte man WENN man so einen Beruf ergreift, solche Gedanken nicht in der Form äussern wie die Frederstellerin das tat, richtig ekelhaft wie sie über ihre Kundschaft redet.
    Dann noch darüber ablästern dass man WE und Feiertage arbeiten muss, ja wie grausam, das müssen Millionen anderer Menschen auch, na und!!
    Das WEIß man, wenn so ein Beruf ergriffen wird.
    In dem Bereich in dem ich arbeite (Pflegebereich) gibt es auch ab und zu solche "Menschenhasser" die sind aber nicht lange in unserem Haus tätig.


    Delphin


    Emotionsarbeit/Supervision in Berufen wo viel emotionale Kraft gebraucht wird, das gibt es, im Team kann man auch mal ablästern um sich Luft zu machen, wie gesagt im Team und da hat es auch zu bleiben, fertig!
    Sie kann jederzeit ihren Beruf wechseln und im Finanzamt oder so, ganz unten im Keller die Akten sortieren, da trifft sie keinen Menschen

  • Ihr geheimnist da zuviel hinein, um es höflich auszudrücken.
    Ich habe in Mandys Satz nichts mehr gelesen, als einen flüchtigen Hinweis auf die weniger schöne Seite eines Berufs.


    EIN Sätzchen fiel und andere maßen sich umgehend an, daraus 'Menschenhaß' abzuleiten, und über eine Person und ihre Berufswahl zu urteilen


    Ich finde es sehr unangenehm, was hier über Userin Mandylein geschrieben wurde. Platte Küchenpsychologie brauche ich hier nicht. Damit wurden hier schon mehr als ein User weggejagt.


    Jede und jeder hier hat schon irgendwo im Forum abgelästert, in mehr als einem Satz und in ganz anderen Worten!
    MaryRead hatte völlig recht, zur Mäßigung aufzurufen, und Delphin hatte mit ihrer Stellungnahme noch mehr recht.


    Da hier offenbar wieder einmal die Woche der Selbstgerechtigkeit ausgebrochen ist, verziehe ich mich schleunigst. Mit der Empfehlung, Euch auf Eure Bücher zu beschränken.



    Mandylein


    falls Du noch da bist:


    Shit happens.


    :knuddel1



    Das Forum ist groß.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali


    Da hier offenbar wieder einmal die Woche der Selbstgerechtigkeit ausgebrochen ist,


    Eine GANZE Woche?!?!? :rolleyes


    Nun es ist nicht schön was Mandylein da z.T. lesen muss, aber sie hat ja auch nix schönes über ihren Beruf, ihre Kundschaft geschrieben, da muss sie nun durch