ständig stell ich mir Fragen ...

  • ....auf die ich in meiner Umgebung immer nur Kopfschütteln und keine Antworten finde. :gruebel


    auch finde ich nicht die Richtigen Antworten beim googeln, mag daran liegen das ich nicht die richtigen Suchwörter einsetzte.


    deswegen eröffne ich jetzt dieses Threat :help
    n der Hoffnung das sich jemand findet der eine plausible Antwort weiß, oder wo man die Antwort finden kann :wave


    meine Frage ist Geologischer? Natur


    auf den Feldern kommen häufig immer wieder Steine an die Oberfläche, man könnte ja denken das der Bauer irgendwann einmal alle Steine rausgesammelt hat, aber es werden immer wieder welche gefunden. Dahinter steht das Müslitütenprinzip ( größere/schwere Teile wie Früchte sind durch Bewegung immer oben in der Tüte) so weit so gut, die Bauern legen häufig diese Steine an den Feldrand. Seit Jahren hatte ich die Idee mir diese Steine zu holen und sie im Garten zu plazieren, aber Jahrelang waren nur wenige Steine zu finden. wenn ich um diese Zeit geguckt hatte, waren auch so gut wie keine Steine auf den Feldern zu sehen. :rolleyes dieses Jahr guck ich auch und muss mit erstauenen feststellen, das auf den Feldern massenhaft Steine liegen :yikes sogar recht Große, die ich so gar nicht schleppen könnte.
    Wie kann das sein?? wenn das nach dem Müslitütenprinzip geht, müsste das ja heißen das es vermehrte aktivität im Boden gegeben hat. Ich wohne mitten in Niedersachsen zwischen Weser und Leine, das ist nun wahrlich nicht das Gebiet für Aktivität im Boden.


    Kann mir vielleicht einer einen logischen Grund für dieses Phänomen nennen? :knuddel


    Gruß bno

  • Deine Frage ist vordergründig geomorphologischer oder bodenkundlicher (pedologischer) Natur. Es geht schließlich um Prozesse in direkter Oberflächennähe, nicht um Krustenaktivitäten.


    Zu beantworten ist sie nicht so einfach und schnell. Zunächsteinmal muss du versuchen, in sehr, sehr, sehr langen Zeiträumen zu denken, Ausserdem muss du versuchen, dich von der Vorstellung zu lösen, der Boden unter dir sie etwas statisches. Das ist er auch im "geologisch inaktiven" Niedersachsen nicht.
    "Bodenaktivität" hat nicht sonderlich viel mit der Geologie, der man Vulkanaktivtät oder Erdbeben zurechnet, zu tun.


    Eher geht es um "Verwitterung", um "Bioturbation", um Grundwasserstandschwankungen, Niederschläge, um schwankende Salzkonzentrationen, pH-Werte, Tonmineralneubildungen usw...


    Eine sehr große Rolle spielt auch die Bewässerungsintensität, mit der dieser Boden klarkommen muss (so als landwirtschaftliche Nutzfläche).


    Ich weiss jetzt zum Beispiel auch nicht, wie "mächtig" der Boden unter diesem Acker ist, d.h wie weit man runterbuddeln kann, bis man auf hartes Untergrundgestein stößt. Der Boden jedenfalls frisst an diesem Gestein, und zwar seit etlichen tausend Jahren. Die Natur wird dieses Gemisch aus Mineralen, Salzen, Gesteinen, Tonen und Sanden, Wasser, Luft und Lebewesen ewig und langfristig auch sehr tiefgreifend umgraben und durchmischen. Dieser Prozess findet statt, seitdem die Sonne auf die Erde scheint, sie ist der Energielieferant für alle diese Prozesse.


    Ausserdem wird nicht nur Gestein "angefressen", sondern auch neu gebildet und zwar ständig und seit immer. Steine werden gebildet und zerfallen wieder, aus den Resten bilden sich neue. Dabei spielen auch lebende Organismen (im Schnitt etwa 10% der Bodenmasse) und deren tote Körper eine wichtige Rolle.


    Steine sind chemische und physikalische Konglomerate von unterschiedlichen Substanzen, sie kommen genausowenig nur vom Gebirge, wie der Strom nur aus der Steckdose kommt...


    Ausserdem ist der Boden nicht nur trotz augenscheinlicher "geologischer Inaktivität" in Niedersachsen, ständig in Dauerbewegung, nur eben so langsam, dass wir das so direkt nicht merken...höchstens unsere Häuser manchmal, aber die Lebenszeit von Häusern ist aus geomorphologischer Perspektive lächerlich kurz.


    Warum ist Niedersachsen so flach? Unter anderem, weil dort zehntausende Jahrelang Gletscher vorgerückt und zurückgewandert sind, wie Hobel auf dem Werkstück. Wo gehobelt wird, fallen Späne...oder eben Steine.


    Geologische Inaktivität gibt es nirgends wirklich, hier mehr, dort weniger, hier vor langer Zeit, dort erst in sehr langer Zeit wieder. Solange Erkernenergie, Schwerkraft und Sonne und mit ihr eben Biochemie auf unseren Boden einwirken, solange wird er in Bewegung bleiben.
    Ausserdem reichen schon Spannungen in der Erdkruste, die eine sehr weit entfernte Ursache haben, als Motor für Bodenbewegungen im Bereich dieses Ackers vertikal und auch horizontal beizutragen.


    Soweit so unkonkret, sonst müsste ich das ganze WE weiterschreiben, allein schon um die grundsätzlichen Gründe zu erklären. Für den konkreten Fall müsste erst recherchiert werden, welche Bodenarten und Bodentypen, Bodenhorizontabfolgen (das sind entscheidene Fachtermina) in der Gegend des von dir gemeinten Ackers vorliegen oder vorherrschen. Böden sind einem sehr komplexen Wirkungsgefüge ausgesetzt und man kann sie durch ein bißchen Steineklauben nicht von Steinen befreien


    Generationen von Bauern mussten schon immer Steine klauben, um wenigstens kurzfristig (also für heuer oder nächstes Jahr) die Steinekonzentration an der obersten Oberfläche zu beeinflussen. Langfristig jedoch wird aus den Augen der Bauern die Steinekonzentration "zufällig" schwanken, weil sie niemals hinter der Aktivität der Masse an Boden unter den Füßen nachkommen. Wann wieviele Steine oben neu auftauchen, kann der Bauer kaum beeinflussen.


    Oder kurz gesagt: Unterschätze icht die "Bodenaktivität", auch nicht in deiner "flachen" Gegend. Sie ist zumindest so heftig, dass Steineklauben wohl noch auf ewig Sysiphosarbeit bleiben wird;)

    Wer viel schmeißt hat bald nichts mehr!

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  • Tom hat recht....
    Das sind die Provinzfarben und an solchen Festen wird halt alles sehr heimatlich geschmückt.... :-]



    Ok.. ich hab auch eine Frage, warum hat Wasser oder viel mehr die Wellenbewegung eine so beruhigende und entspannende Wirkung, wenn man es sich länger ansieht... ?

  • @BJ: Das ist ein meditativer Vorgang. Da die Reize gleichförmig und störungsfrei sind, übernimmt nach und nach das parasympathische Nervensystem, das für Entspannung zuständig ist, die Kontrolle, wohingegen das sympathische Nervensystem, das im erregten und aktiven Zustand die Oberhand hat, zurückgedrängt wird. Den Effekt kann man nicht nur bei der Beobachtung von Wellen an sich feststellen, sondern auch bei vielen anderen gleichförmig-rhythmischen Reizen. Deshalb wirkt auch das Geräusch von Regen auf viele Menschen entspannend.

  • Dann darf ich jetzt auch eine Frage stellen:


    Autos sind ganz verschieden lang, es gibt Smarts oder Cinquecentos, die nur zweieinhalb Meter lang sind, und Monster-SUVs, die fünf Meter und mehr messen. Trotzdem "organisiert sich" das (automatisch?) so, daß geparkte Autos am Straßenrand dicht beparkter Straßen ganz ordentlich Parklücken füllen, ohne daß häufiger mal zwei Meter Abstand sind oder mehr als ein guter Meter oder so. Ab und zu stehen sogar Wohnmobile und Lieferwagen ganz ordentlich dazwischen. Dabei müßte es nach meinem Dafürhalten doch so sein, daß immer mehr Lücken entstehen, in die kein Auto paßt, die aber wesentlich länger sind als nötig wäre, um ein- und ausparken zu können.


    Warum ist das so?

  • Erstens hat Mandylein recht damit, es gibt etliche Parkplatzverschwender, aber die Antwort auf Toms Frage dürfte wohl bei den gewissenhafteren Parkern zu finden sein, deren Engagement beim platzsparenden Parken die logisch entstehenden Lücken wieder ausgleicht.
    Natürlich läuft das chaotisch ab, aber in der Summe werden diese in Parkstreifenabschnitt A entstehenden Lücken im Parkstreifenabschnitt B wieder ausgeglichen...wobei natürlich Abschnittsunterbrechungen in Form von städtischen "Grünstreifen" (wohl eher Hundekotabraumhalden) dabei als Störfaktor einzuberechnen sind.

    Wer viel schmeißt hat bald nichts mehr!

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  • Wie die Steine an die Oberfläche kommen, hat auch etwas mit dem Wetter zu tun. Insbesondere mit dem Frost. Steine können besser als loses Erdreich Temperaturen halten oder sogar abgeben. So bildet sich unter Steinen oft durch feuchtes Erdreich eine gefrorene Schicht die sich bekanntlich ausdehnt. Und so drückt es die Steine nach und nach hoch. Aber sie rutschen nicht wieder runter, weil sich ja in den entstehenden Hohlräumen wieder Erde ansammelt. Und oben ist es meist nicht so gefroren und der Stein kann sich nach oben drücken. In Zeiten mit langen, trockenen Frösten kommen eher die kleinen Steine nach oben. In Zeiten mit immer wieder kräftigen Frösten und Regen- oder Tauwetter drücken sich die großen Steine höher.


    Und bis du die Steine, die ja zunächst eher wie Erdklumpen aussehen, entdecken kannst muss es viel regnen. Kann dann also gut möglich sein, dass die ersten Steine erst wirklich sichtbar werden wenn die Saat auf den Feldern schon drüber wächst. ;-)



    edit: RS Fehler und klemmende Großschreibtaste :rolleyes

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Zitat

    Original von Tom
    Deshalb wirkt auch das Geräusch von Regen auf viele Menschen entspannend.


    Ich kenne jede Menge Leute, die das Geräusch von Wasser und Regen ganz und gar nicht entspannt, weil sie ständig aufs Klo rennen müssen. :lache

  • Zitat

    Original von licht


    Ich kenne jede Menge Leute, die das Geräusch von Wasser und Regen ganz und gar nicht entspannt, weil sie ständig aufs Klo rennen müssen. :lache


    Aber vielleicht müssen sie deshalb aufs Klo, weil sich dabei wirklich alles entspannt. :lache

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Wie die Steine an die Oberfläche kommen, hat auch etwas mit dem Wetter zu tun. Insbesondere mit dem Frost.(...)


    Richtig Heaven , auch Wetter und Klima sind wichtige Faktoren!

    Wer viel schmeißt hat bald nichts mehr!

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  • Mandylein , das Freitags-Hechel-Syndrom hat vielleicht auch mit dem dubiosen Müsli zu tun:

    Zitat

    Müslitütenprinzip ( größere/schwere Teile wie Früchte sind durch Bewegung immer oben in der Tüte)


    Ich stelle mir Erosionsbewegungen auf Schreibtischen und in Büroschubladen vor: Durch seismische Deformationen beim Atmen, gehen, schreiben arbeiten sich Faxe und Fotokopien nach oben, die grundsätzlich freitags nach Erledigung drängen.
    Oder zur Rundablage.

  • Zitat

    Original von Mandylein
    Also, weiß ja nicht ob das hierher gehört :gruebel


    WARUM ruft Freitag Nachmittag keiner im Büro an, und dann, kürz vor Feierabend... klingelts in einer Tour.


    Ist das Psychologie? Oder Philosophie? Biologie?


    Murphy...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein