Loudon, Mary – Meine fremde Schwester. Eine Geschichte von Schizophrenie, Identität und einer Frau namens Stievie.
Originaltitel: Relative Stranger-A Life After Death
ISBN-10: 3-442-54597-8
Einband: Gebunden
Erschienen bei: Manhattan-Verlag
Seitenzahl: 412
Autorenportraits:
(Manhattan – Verlag)
Mary Loudon
Mary Loudon ist die Verfasserin dreier höchst erfogreicher Bücher mit Reportagen. Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, hat zu diversen Anthologien beigetragen, viele öffentliche Diskussionen geleitet.
Die Autorin ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Oxfordshire und dem Wye Valley.
Kurzbeschreibung:
(Manhattan – Verlag)
„Wenn jemand schläft und den Unterschied zwischen Realität und Phantasie nicht erkennt, dann träumt er. Wenn jemand im Wachzustand diesen Unterschied nicht erkennt, ist er in einem Albtraum gefangen, aus dem selbst der Schlaf ihn nicht erlösen kann.“
Als Mary Loudon von dem Catherines Tod erfährt, hat sie ihre Schwester seit zwölf Jahren nicht gesehen. Sie begibt sich auf die Suche nach der Spuren ihrer Schwester, in der Hoffnung, mehr über sie zu erfahen: sie will herausfinden, wie Catherines Leben in den letzten Jahren aussah und wer war ihre Schwester wirklich.
Catherine Loudon war ein verhaltensauffälliges Kind, ein nicht zu bändigender Teenager und später eine eigentümliche Frau. Den Kontakt zu ihrer Familie brach sie völlig ab. Catherine litt an Schizophrenie und hatte sich, zur völligen Überraschung ihrer Familie, zuletzt sogar als Mann ausgegeben. Mary Loudons faszinierender und bewegender Versuch, die letzten Lebensjahre Catherines zu rekonstruieren und deren Krankheit zu begreifen, stellt auch die Frage nach menschlicher Identität, nach dem Glück und nach einem erfüllten Leben völlig neu.
Meine Meinung:
Ein Erfahrungsbericht der Autorin. Eine wahre Geschichte.
Intensive Auseinandersetztung mit der Krankheit der Schwester und Schuldgefühlen der Autorin. In der Schilderung der Ereignissen geht Mary Loudon sehr behutsam vor, und wird nicht all zu emotional. Auf keinen Fall ist es eine Geschichte, die nur Mitgefühl hervorrufen will, eher bietet die die Möglichkeit, die Betroffenen besser zu verstehen.
Die Geschichte ist sehr verständlich erzählt. Die medizinische Aspekte werden nur so weit, wie nötig erwähnt. Für alle, die gerne Lebensberichte lesen, könnte das Buch von Interesse sein.