Schwule Liebesgeschichten?

  • Zitat

    Original von ravensoul
    Auf der Suche nach erotischer leichter Schwulenliteratur musste ich feststellen, dass der englischsprachige Markt in diesem Genre eine Menge mehr zu bieten hat als angenommen. Deutsche Perlen zu finden, gestaltet sich da mMn sehr viel schwieriger. Die Mischung zwischen Erotik- und Liebesroman ist hierzulande noch nicht besonders populär, bisher gibt es "süße" Coming-Out Geschichten oder billige Pornos mit erwartungsgemäß fehlender Handlung. Ja, ich weiß, dass es auch wunderbare anspruchsvolle Ausnahmen gibt , aber bei meinem Lesekonsum wurde es immer mühsamer, diese zu finden. Auch die meisten der hier vorgestellten Bücher haben den Weg zu mir bereits gefunden *g*.


    Als Grünschnabel hab ich noch keinen Thread zu Gay Romances gefunden, vielleicht finde ich hier Gleichgesinnte ;).


    Gern gelesene Autoren sind z.B. Josh Lanyon, Z.A. Maxfield, Claire Thompson, Tere Michaels, M. Urban ...


    Ha, ich bin also doch nicht die einzige in Deutschland, die an diesem Genre interessiert ist. Josh Lanyon, Z.A. Maxfield und Tere Michaels sind Autoren, deren Werke ich auch mit Vergnügen lese. Ihre Bücher beweisen allesamt, dass auch in einem eher "leichten" Bereich hervorragende Qualität zu finden ist.


    Leider muss ich zugeben, dass ich bisher keinen Versuch unternommen habe, entsprechendes auf Deutsch zu finden, wohl auch, da ich mit Begeisterung englische Bücher lese (u.a., weil ich mit einem Engländer verheiratet bin).


    Weitere Autoren in diesem Bereich, deren Bücher ich sehr schätze, sind z.B. LB Gregg, Clare London, Sarah Black und Sean Kennedy.


    Im übrigen möchte ich besonders auf das GLBT Bookshelf hinweisen. Diese Website bietet allen Fans englischsprachiger GLBT Bücher ausführliche Informationen über Schriftsteller und ihre Schriften ;-), allerdings verständlicherweise nur auf Englisch.

  • Ich habe vor einiger Zeit dieses Buch in den Untiefen eines Regals gefunden... ungelesen und ohne jegliche Erinnerung, wann ich es gekauft habe :grin


    Ungelesen ist es nicht mehr, deswegen mal hier eine kurze Vorstellung.


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    "So, Corey, jetzt ist es genug. Das hier ist kein Walt-Disney-Film." Corey ist der sich obsessiv selbst-ermahnende Ich-Erzähler in diesem Roman, der ein bewunderungswürdiger Spagat zwischen Liebesromanze und Satire ist. Besonders gelungen ist der völlig neurotische Antiheld: Seit Ewigkeiten schon ist Corey schwul, das versichert er sich selbst immer wieder, aber eben nur sich selbst und niemandem sonst. Und schon gar nicht seiner großen Liebe Scott, dem Hetero-Traummann aus Kindertagen, der -- wie sollte es auch anders sein -- gar nicht so hetero ist. Es ist urkomisch mitanzuschauen, welche grotesken Lügengespinste Corey spinnen muss, um sein kleines Geheimnis zu bewahren: vor seiner Vorzeige-Freundin, vor seinen angeblich homophoben Kollegen und vor allem vor seiner angeblich ach so katholisch-prüden Familie. Und da wäre auch noch Mark, der lover in spe, der nur auf seine Chance wartet.


    Coreys paranoid-zwanghafte Struktur lässt sein Leben fast zu einer einzigen Verdrängung werden. Aber glücklicherweise nur fast: Der Ruf der großen Liebe holt ihn doch noch ein und so muss er geradezu wider Willen glücklich sein. Obwohl der Leser nur der Perspektive Coreys folgen kann, schafft es Larry Ebmeier doch, die Kluft zwischen der Realität und Coreys wirrem Innenleben sehr deutlich zu machen. Das erzeugt eine ungemein hautnahe Spannung, glaubt man doch, direkt an Coreys schleichendem, aber unaufhaltsamem Nervenzusammenbruch teilzuhaben.


    Spätsommer -- und hier wird der Titel metaphorisch -- hat noch eine ganz andere Dimension: es ist ein früher AIDS-Roman. Schade, dass der 1987 zuerst veröffentlichte Roman so spät erst einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht wurde, um so lohnender aber die Lektüre in guter Übersetzung. Denn dies ist zwar auch eine Leidens- und Todesgeschichte, aber ohne jemals ihren Humor preiszugeben. Gerade weil Coreys zwischen hypersensibler Hysterie und empfindungslosem "Autopilot" schwankendes Gefühlsleben jedes erdenkliche Vorurteil gegenüber Tunten, schwuler Ehe und AIDS aufruft, werden Phobien entlarvt und ironisiert. Und am Ende ist dann Corey doch auch bereit, ein wenig Walt-Disney-Märchen-feeling in seinem Leben zuzulassen und wir Leser sind sehr froh darüber. --RJ Poole -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.


    Über den Autor
    Larry Ebmeier wurde 1950 in Nebraska geboren. ›Spätsommer‹ ist sein dritter Roman. Ebmeier verdient seinen Lebensunter halt als Apotheker in einem Krankenhaus in Nebraska.


    In den USA ist der Buch unter dem Originaltitel "Tweeds" erschienen und zwar unter dem Autorennamen Clayton R. Graham.


    Mir hat das Buch recht gut gefallen. Corey ist ist am Anfang durch seine Erzählweise ein bisschen nervig, aber irgendwie wächst er einem dann doch ans Herz. Das Buch ist 1987 in den USA erschienen, der Hauptteil spielt also Mitte der 80er. Dies muss man sich beim Lesen vor Augen halten. Dann hat man aber durchaus eine interessante Lektüre vor sich.


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  • Zitat

    Original von Tam
    Eine aktuelle Novität:


    Mein Prinz, der Callboy


    Ich möchte Tams Kurzvorstellung um eine (natürlich sehr subjektive) Lese-Warnung ergänzen. Ich fand das Buch nämlich grauenhaft und habe es auch nur teilweise gelesen (in der Mitte hab ich viel ausgelassen). Der Schreibstill ist sehr einfach, kurze einfallslose Sätze. Aber es ist nicht nur schlecht geschrieben, die Geschichte ist auch schlecht erzählt. Von Seite eins an waren mir alle Figuren egal, hat mich nichts berührt, war mir egal ob ich weiterlese oder nicht. Und auch als ich den Schluss gelesen hatte, hat mich das Ende nicht neugierig auf das Zwischendrin gemacht. Selbst ein Zeitungsartikel verkürzt die Distanz zu den beteiligten Personen mehr als es in diesem Buch gelang.


    Die Geschichte basiert wohl auf einem Lebensabschnitt des Autors, aber ein vermeindlich interessantes Leben macht einen Menschen noch nicht zum Schriftsteller. Hier wurde m.E. eine Idee, die mich grundsätzlich neugierig gemacht hat, verschenkt.


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  • Es gibt mittlerweile einen fünften Teil der "Chanse MacLeod Mysteries": Murder in the Garden District. Spielt natürlich wieder in New Orleans.


    A leading candidate for the upcoming senatorial race and a scion of a Louisiana political dynasty is shot to death in his Garden District mansion, and the prime suspect is his much younger second wife with a checkered past. Detective Chanse MacLeod enters a world where nothing is as it seems, and uncovers the dark secrets of the state's first family-secrets someone is willing to kill to keep.


    Ich fand den Fall wieder sehr unterhaltsam und fluffig zu lesen. Es hätte ein Ticken noch zusätzlich um das Privatleben von Chanse gehen können, aber man kann nicht alles haben. Der Handlungsort New Orleans, insbesondere nach Katrina, ist auf alle Fälle interessant.


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  • Um was geht's?


    Compared to the dangerous, rage-filled military of today, where even the hint of homosexuality will get one badly beaten or savagely murdered, mine were almost halcyon days as an openly gay Airman First Class, where my boyfriend and I could be together and everybody in my flight knew about us. They could have been halcyon days, that is, if it hadn’t been for the madness of the war and the schizophrenia of the American public over that southeast Asian conflict; and if it hadn’t been for the wife I left back home and the child we had. What should have been idyllic days of my youth spent proudly serving my country as a gay soldier were misspent, instead, trying to make sense of what had gone so terribly wrong, so fast: one day I was a gay college student, the next a self-loathing homosexual trapped in a straight marriage, and the next a GI in the military machine during Vietnam. Come to think of it, I wouldn't change a thing.


    Das Buch muss sich ganz sicher den Vergleich mit Rich Merritts "Secrets Of A Gay Marine Porn Star" gefallen lassen. Ähnlich sind die Bücher, aber auch ganz anders.


    Erstmal liest sich dieses hier mit 216 Seiten viel zügiger und fluffiger. Dann befinden wir uns hier Anfang der 70er Jahre, DADT gibt es noch nicht. Donaghe erzählt weitaus weniger von sich, es ist keine umfassende Biographie seines Lebens, sondern fast ausschließlich eine Schilderung seiner 22 Monate bei der Air Force und seiner Ehe, also seiner heterosexuellen Ehe. :grin


    Die Zeit bei der Air Force wird sehr detailliert geschildert, insbesondere das Basic Training.


    Ansonsten ist der Lebensweg von Donaghe sehr unterschiedlich zu dem von Merritt. Was sicherlich im Wesentlich im Charakter von Donaghe begründet ist: Er kommt mir weniger eitel vor, weniger weinerlich, das ganze Buch enthält weniger Geschwafel und am Ende entscheidet er sich auch für eine völlig andere "militärische" Lösung als Merritt.


    Ich fand es recht lesenswert, insbesondere weil es sich mit eben nur 216 Seiten fix liest. Mehr wäre mir sicher zuviel gewesen, aber so war es ein interessanter Einblick in diesen Lebensabschnitt des Autors.


    Edit: Inhaltlichen Fehler korrigiert


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  • Ich hab neulich mal wieder in die Slash-Kiste gegriffen und dieses Buch gelesen:


    Kurzbeschreibung
    A series of murders in New York City has stymied the police and FBI alike, and they suspect the culprit is a single killer sending an indecipherable message. But when the two federal agents assigned to the investigation are taken out, the FBI takes a more personal interest in the case. Special Agent Ty Grady is pulled out of undercover work after his case blows up in his face. He's cocky, abrasive, and indisputably the best at what he does. But when he's paired with Special Agent Zane Garrett, it's hate at first sight. Garrett is the perfect image of an agent: serious, sober, and focused, which makes their partnership a classic cliché: total opposites, good cop-bad cop, the odd couple. They both know immediately that their partnership will pose more of an obstacle than the lack of evidence left by the murderer. Practically before their special assignment starts, the murderer strikes again – this time at them. Now on the run, trying to track down a man who has focused on killing his pursuers, Grady and Garrett will have to figure out how to work together before they become two more notches in the murderer's knife.


    Der Krimi-Fall ist zwar recht interessant, aber doch mehr oder weniger überraschungsfrei.
    Gelungener fand ich die Dynamik zwischen den zwei FBI-Agents Ty (Ex-Marine) und Zane (diese Namen!! :zwinker) und die Entwicklung ihrer Beziehung.


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  • Ich hab ein neues Buch. Zwar noch nicht gelesen, aber dieser Thread braucht eh mal eine Wiederbelebung.


    Der Klappentext ist vielversprechend:


    "Ich finde augenscheinlich, daß ich über mich selbst hinausgegangen bin, welches die Frucht unsres Umgangs ist."
    Schiller an Goethe, 5. Januar 1798.



  • Ich habe jetzt alle sieben Bände gelesen. Die Krimi-Fälle spielen zwar scheinbar die Hauptrolle, aber eigentlich stolpert Nick immer mehr oder weniger über erstens die Leichen und zweitens die Lösung :zwinker
    Für mich ist vielmehr Mittelpunkt sein Leben an der Universität (ein Haifischbecken ist nichts dagegen) und sein Alltag mit seinem Partner.
    Da der Autor selbst Dozent war, nehme ich mal an, dass der Eindruck von dem Leben an einer Universität recht authentisch ist.
    Gespickt sind alle Bücher mit literarischen Andeutungen, was mir selbst sehr viel Spaß beim Lesen gemacht hat. Ich glaube, der Autor hat keine so gute Meinung von Michael Cunningham und David Baldacci :lache
    Na jedenfalls, mich hat jeder Band rundum gut unterhalten, es gab schwächere, es gab stärkere und ich hoffe, es geht weiter mit Nick Hoffman. Im letzten Bank nämlich deutete sich sowas an, dass ultrakonservative Christen sowohl die Uni als auch die Stadt übernehmen :yikes Da steckt noch viel Stoff für weitere Bücher drin.


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  • Ich habe eine neue Serie angefangen, die ich Euch nicht vorenthalten wollte: Die Russell Quant Mysteries.


    Kurzbeschreibung
    A gay wedding gone bad, a missing groom, an unsullied reputation at risk - enter Russell Quant, cute, gay and a rooky private detective. With a nose for good wine and bad lies, Russell Quant is off to France on his first big case. From the smudgy streets of Paris, he cajoles and sleuths his way - surprise, surprise - to the pastel-coloured promenade of Sanary-sur-Mer. Back in Saskatoon, Russell comes face to face with a client who may be the bad guy, a quarry who turns up in the most unexpected place and a cast of colourful suspects. The vile sister, the best friend, the colleague, the ex-lover, the lawyer, the priest, the snoopy neighbour - are they involved? Or is someone else lurking in the shadows? As he works through his case, Russell juggles his detective gig with the responsibilities of a personal life brimful of captivating personalities. Comical and serious (when appropriate), Anthony Bidulka gives readers an adventure full of memorable characters cast in a variety of novel locales. Taking a cue from the style and humour of Robert B Parker, and evoking Armistead Maupin with his wit and warmth, Bidulka's "Amuse Bouche" is a rich, saucy and engaging read.



    Mir hat der erste Teil sehr gut gefallen. Der Krimi war spannend und die Lösung nicht unbedingt vorherzusehen, die Hauptfigur ist sympathisch, die Szenerie in Kanada abwechslungsreich und der Schreibstil solide professionell. Sehr empfehlenswert!!


    Auf dem Klappentext wird ja der Vergleich mit Armistead Maupin angestellt, aber da ich die Reihe immer noch nicht gelesen habe, kann ich dazu leider nichts sagen *schäm*


    Ach ja, für Hundefreunde: Russell hat einen Schnauzer namens Barbra (genau, wie die Streisand :grin).



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  • Mir scheint, ich habe diese Autorin hier noch gar nicht erwähnt. Das war das erste Buch von ihr, das ich gelesen habe. Nicht wirklich ernstzunehmen, eine SF-Geschichte, die auf einem Planeten spielt, wo männliche Paare die Norm sind und in erster Linie ein Liebesroman. Aber, es hat sich sehr nett gelesen. Die Liebesszenen waren recht direkt.

  • Und das hier ist quasi die Fortsetzung dazu, über den Bruder der einen Hälfte des vorherigen Paares. Noch nicht gelesen, aber das wird sich in Kürze ändern.


    PS: Man beachte die geschmackvollen Cover. :rolleyes


    Edit: Habe es vorhin beendet. Hat sich sehr nett gelesen und mir besser gefallen als "My fair Captain", weil Simon & Payton sich als Paar gleichwertiger angefühlt haben und weil ich mit Nate nie ganz warm geworden bin.
    Da der zugrundeliegende Kriminalfall noch nicht ganz beendet scheint, könnte es sein, daß Langley den Weg so vieler Autorinnen von Nackenbeißern geht und einen Bruder nach dem anderen bearbeitet. Kein Problem damit. Am liebsten aber hätte ich ein Prequel über die Eltern der Townsend-Brüder.

  • Ich glaube, das fehlt hier auch noch. Langleys "Männerplanet" erinnert mich stets sehr an dieses wunderbare Büchlein.


    Inhaltsangabe, geschrieben anläßlich des letzten (sehr genossenen) Rereads:
    Es geht hier um den jungen Arzt Ethan, der auf dem für Frauen verbotenen Planeten Athos lebt, wo sich Männer mit Hilfe von gekauften Eizellen reproduzieren. Als ihnen diese ausgehen, soll Ethan neue beschaffen. Die erste Frau seines Lebens, die ihm auf der Raumstation über den Weg läuft, ist von allen dieses Universums ausgerechnet Elli Quinn (wichtige Person aus Bujolds "Barrrayar"-Serie, von der dieses Buch hier eine Art Nebenroman ist), eine Söldnerin. Kulturschock ist gar kein Ausdruck. Während Elli versucht herauszufinden, was die Cetagandaner vorhaben, muß Ethan herausfinden, was diese finsteren Gesellen von ihm wollen. Und wo man gute Eizellen findet. Und warum ihn galaktische Männer zusammenschlagen wollen, wenn er sie für das Leben auf Athos begeistern will.

  • Ich habe mal wieder ein Buch gelesen, welches so richtig zur Thread-Überschrift (Liebesgeschichte) passt. Dazu noch Shakespeare und Oscar Wilde und Harvard...da passt für mich alles.


    :heisseliebe


    The time is 1948. Adam Standridge is a student at Harvard with dreams of becoming a literary scholar. He’s from a rich and influential family, and has become engaged to the perfect girl. His life plan is set, until, that is, he meets Jean Hayman. A dandy in the Oscar Wilde tradition, Jean begins weaving a tale about Shakespeare writing his famous love poems for a boy-actor he loved. When Adam and Jean fall in love, Adam must make a choice: between the life his family planned for him, or the life his heart wants. Literate and tender, this remarkably-assured novel marks the debut of a gifted new voice in literary fiction.


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  • Hallo! Dass das Interesse an schwulen (Liebes-) Geschichten mittlerweile auch in unserem Land angekommen ist, freut mich. Wir verlegen in unserem Verlag (dead soft verlag) nur Geschichten mit schwulen Protagonisten, in erster Linie Fantasy und Fiction, aber auch Coming Out, Romance, etc. Schaut doch einfach mal vorbei, wenn Ihr einen deutschen gay Titel sucht. Unser Motto ist Gay Storys mit Stil.

  • Ich möchte in diesem Thread gerne auch einmal an einen "Klassiker" von Thomas Mann erinnern:


    "Der 50-jährige, in München lebende Schriftsteller Gustav von Aschenbach, der pflichtbewusst und diszipliniert arbeitend, sich auf der Höhe seines öffentlichen Ruhms befindet, reist, von plötzlichem Fernweh und Reiselust erfasst, nach Venedig. In der schwül-fiebrigen Atmosphäre der Lagunenstadt verbringt er eine Reihe von Tagen in einem Zustand zunehmend aufgelöster innerer Ordnung und Disziplin, in sinnlicher Zuneigung entflammt zu dem im gleichen Hotel logierenden polnischen Jüngling Tadzio, bis er sich, nach einer Verlängerung seines Aufenthaltes, in dem beginnenden Ausbruch einer Cholera-Epidemie an frischem Obst infiziert."
    (amazon.de)


    Ein Buch, in dem es noch um mehr geht, als um die "Beziehung" zwischen Tadzio und Aschenbach. Manns (mit autobiographischen Zügen versehene) Novelle zeigt nämlich auch den Übergang vom geordneten, disziplinierten Schriftsteller zum völlig gefühlsübermannten, chaotischen und dionysisch-ergebenen Mann. Wirklich ein sehr schönes Buch, dass mir - obwohl ich es schon lange kenne - erst wieder in den Sinn kam, als ich es kürzlich als Schullektüre gelesen habe.

  • Ich habe gerade das hier gelesen:


    Eine schwule Beziehung als Ausgangspunkt für ein psychologisch ausgefeiltes Drama: Als Tim dem älteren, ruhigen Ivo begegnet, trifft es ihn wie der Blitz: Seine wenig erfüllenden Frauenaffären sind vergessen. Eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Je ernster es Ivo jedoch wird, um so eingeengter fühlt sich Tim; die beiden treiben auf einen zerstörerischen Höhepunkt im Eismeer Alaskas zu. Gewohnt brillant treibt die Crime-Königin ihr Spiel mit dem Leser - bis zur verblüffenden Auflösung.
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  • So, ich hab jetzt dieses hier endlich gelesen, steht seit Jahren im RUB.


    Es ist eigentlich keine Liebesgeschichte und auch insgesamt ziemlich deprimierend. Die Leute reden im Roman ständig aneinander vorbei. Hat mir aber trotzdem ganz gut gefallen und ist ja auch schon fast sowas wie ein Klassiker.
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