Schwule Liebesgeschichten?

  • Hatten wir das schon? Es befindet sich seit ein paar Tagen auf meiner WL.


    Kurzbeschreibung
    Völlig unvorbereitet trifft Elio seine erste große Liebe: Oliver ist für sechs Wochen bei Elios Familie an der italienischen Riviera zu Gast, wo der Harvard-Absolvent sein Buch über Heraklit beenden will. Oliver, der wie Elio jüdische Wurzeln hat, ist weltgewandt, intelligent, schön. Oliver ist alles, was Elio will, vom ersten Moment an. Ein fast unerträgliches Spiel von Verführung und Zurückweisung beginnt und wächst sich allmählich zur Geschichte zweier Seelenverwandter aus, die wissen, dass diese Liebe die vollkommenste und zugleich unmöglichste ihres Lebens sein wird. In einem kurzen Sommer zwischen Obsession und Angst, Verlangen und Verzweiflung suchen zwei Menschen nach dem Augenblick der absoluten Erfüllung: dass jeder sich in den Andern verwandle.

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Ich bin mir nicht sicher, wo ich dieses Buch vorstellen soll. Eine Liebesgeschichte ist es nicht wirklich.


    Es gab schon mal eine Art Antrag auf Thread-Titel-Änderung, aber der ist irgendwie im Sande verlaufen. :zwinker

  • Zitat


    Ja, wir haben kürzlich unter Angabe und Zitat bisheriger unzufriedener Stimmen zum Titel bei der Firmenleitung eine Zwei-Frau-Petition auf Titeländerung mit Alternativvorschlägen eingereicht, aber es hieß u.a., inzwischen hätten sich ja alle an den Thread-Titel "Schwule Liebesgeschichten" gewöhnt (obwohl in den Büchern ja nicht immer "Liebes"geschichten drin sind / sein brauchen). :gruebel

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Hatten wir das schon? Es befindet sich seit ein paar Tagen auf meiner WL.


    Dazu gibt es einen eigenen Thread. Ich glaube, Delphin hatte das hier in einem Beitrag mit vielen Buchvorstellungen und Links drin, aber mit Cover und Kurzbeschreibung fällt es sicherlich mehr auf. :wave

  • Zitat

    Original von Uta


    Ja, wir haben kürzlich unter Angabe und Zitat bisheriger unzufriedener Stimmen zum Titel bei der Firmenleitung eine Zwei-Frau-Petition auf Titeländerung mit Alternativvorschlägen eingereicht, aber es hieß u.a., inzwischen hätten sich ja alle an den Thread-Titel "Schwule Liebesgeschichten" gewöhnt (obwohl in den Büchern ja nicht immer "Liebes"geschichten drin sind / sein brauchen). :gruebel


    Und vor allem auch, weil nicht die Geschichten schwul sind, sondern die Protagonisten. :bonk

  • Na, der Threaderöffner kann ja jederzeit den Titel ändern.


    Dabei finde ich -für mich gesprochen- das eigentlich gar nicht nötig, auch wenn es sich inzwischen nicht mehr um reine Liebesgeschichten handelt.


    Aber der Threadtitel ist einfach, prägnant und griffig - und wird auch prima über die Forensuche gefunden.


    Ein genauerer Titel (ich weiß ja nicht, was Euch da so vorschwebte), ist vermutlich länger und nicht mehr so eingängig.


    Ist Euch das wirklich so wichtig? :gruebel Ich fand bisher immer toll, daß ich den Thread immer gleich gefunden habe. :lache aber das ist natürlich bloß meine Meinung, eine Diskussion will ich hierzu nicht vom Zaun brechen. Ich erfreue mich lieber an den Lesetipps hier im Thread. :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Aber der Threadtitel ist einfach, prägnant und griffig - und wird auch prima über die Forensuche gefunden.
    Ist Euch das wirklich so wichtig? :gruebel


    Nee, aber es hatte sich aus einer privaten Unterhaltung heraus ergeben, dass wir den Titel alle doof finden, und auf den ersten Seiten dieses Threads wurde das auch schon mehrfach von anderen Leuten angemerkt. Daher haben wir einfach tatsächlich mal angefragt, wie es mit einer Änderung aussieht. Aber wenn die nicht gewünscht wird, so what.


    Zitat

    Ich erfreue mich lieber an den Lesetipps hier im Thread. :-]


    Aber stets zu Diensten!
    Ich hätte da auch noch was zur (literarischen) Erfahrungs-Erweiterung zur im Angebot!


    Ist sogar eine LIEBESGESCHICHTE von zwei SCHWULEN Männern.

  • Zitat

    Original von Uta


    Ist sogar eine LIEBESGESCHICHTE von zwei SCHWULEN Männern.


    Ja aber ist auch die *Liebesgeschichte* schwul? Weil wenn nicht, müsste das ja eigentlich woanders gepostet werden :lache:knuddel

  • Carried Away: An S/M Romance


    Scorching hot leathersex is only the start when a jaded bottomboy and a one-time Master come together for some no-strings bondage and s/m. But after lust is sated, each finds a deeper hunger within that moves them unexpectedly toward partnership as Owner and owned. Set in the early1990s in New York City, Carried Away is not only replete with hard-core bondage and ferocious leathersex: it's a love story between two men who are equals in intelligence and character, but opposites in temperament. Terry Andrews is a successful architect and all-around topman with a passion for bondage and the means to indulge it. Matt Stone manages a large bookstore (*), but he lives for the times when he can surrender control. When these two come together at the Spike, the legendary leather bar, neither is looking for a new partner, just a night of hot action. They get that, and much more: almost in spite of themselves, they forge a deeper connection. Matt gradually realizes that he needs to belong to someone, not simply let himself be played with and released. For his part, Terry simply needs to own what he loves, and once he falls for Matt, enslaving him is the only option!




    Es ist inzwischen einige Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber mir hatte es sehr gut gefallen. Irgendwo habe ich in der Zwischenzeit im Internet gelesen, der Autor hätte gesagt, aus der Resonanz schließt er, die Hälfte der Leser dieses Buches wären weiblich. :grin


    S/M hat eine sehr starke PSYCHOLOGISCHE Komponente, und S/M zwischen zwei Männern hat auch eine andere Dynamik als bei einem Mann/Frau-Paar, in welcher "Zusammensetzung" auch immer, die m/f Variante interessiert mich auch eher nicht.


    Das Cover des Buches finde ich zwar auch nicht wirklich schön und ist wahrscheinlich auf den ersten Blick ziemlich gewöhnungsbedürftig ;-), aber es ist angelehnt an den Stil von Tom of Finland, dessen Zeichnungen inzwischen als Kult und Kunst angesehen werden.


    (*) Oh, das war mir gar nicht mehr bewusst, "Matt Stone manages a large bookstore", das kann doch nur für Matt sprechen. :rofl



    .

  • @ Uta: Danke für die Vorstellung, hört sich ja mal richtig interessant an. Ich setze dafür zwar keine Fasteneule ein :lache aber wenn ich wieder darf, werde ich das wohl kaufen *malindenEinkaufswagenpack* :wave


    (Und nein, ich setze jetzt nicht den Klischee-Peitschen-Smiley)

  • Ich kann heute auch mal wieder zwei Bücher vorstellen.


    Ersteres gehört meiner Meinung nach eher in die Kategorie "Schundroman" (ich hab es nach 68 Seiten abgebrochen), aber wenn man die Zeit, in der es geschrieben wurde (1970), berücksichtigt, gehört es wohl zur Literaturgeschichte der schwulen Liebesgeschichten:


    Kurzbeschreibung
    New Jersey Ende der 30er Jahre: Charlie, Anfang Zwanzig, verbringt den Sommer bei seiner Großmutter bevor er sich in das New Yorker Berufsleben stürzt. Für Gesellschaft hat die umsichtige Dame bereits gesorgt und Peter, einen entfernten Verwandten gleichen Alters, eingeladen. Es beginnt eine gefühlvolle, energiegeladene, leidenschaftliche, erotische Liebe zwischen den beiden jungen Männern, die an Vorurteilen und Intrigen zunächst zerbricht. Doch die schmerzliche Trennung währt nur vorübergehend. EIN FALL VON LIEBE ist der Klassiker des schwulen Liebesromans und längst zu einem Kultbuch der schwulen Literatur avanciert. (2. Teil der Trilogie: Die Freiheit der Liebe, 3. Teil: Im Licht der Liebe)

  • Zweitens kann ich die Nick Hoffmann Mysteries empfehlen. Es gibt mittlerweile sieben Bände:


    1) Let's get criminal
    2) The Edith Wharton Murders
    3) The Death of a constant lover
    4) Little Miss Evil
    5) Burning down the house
    6) Tropic of Murder
    7) Hot Rocks



    Ich habe mit dem dritten Band angefangen, werde aber die anderen Teile auch noch lesen. Die Fälle spielen im Universitätsmilieu, Nick ist dort Assistant Professor, der Kriminalfall war nicht überwältigend, aber überraschend und das Privatleben ist relativ entspannt, da es mal keine coming-out-coming-of-age Geschichte ist.


    P.S.: Ich muss hier noch ein bisschen ergänzen, damit meine Begeisterung für diesen Band rüber kommt. Also, ich vergebe neun Punkte. Klar, für mich ist das Universitätsmilieu ein großes Plus, und es gibt immer wieder nette kleine Anspielungen generell auf Literatur oder aber auch auf die US-Politik und Pop Culture. Das ganze Buch war einfach charmant und relativ un-angstig :zwinker Der Ich-Erzähler Nick hat eine teilweise herrliche flapsige Art, einen tollen Humor, der aber nicht over-powering ist. Es hält sich alles gut die Waage.


    Eine deutsche Übersetzung ist wohl nicht in Sicht.

  • Mir ist noch ein Buch eingefallen, welches ich vor einiger Zeit gelesen habe und welches mir gut gefiel: Funny Boy. Es passt zu der momentanen "Indien-Welle", wobei es schon Ende der 90er geschrieben wurde.


    Für eine richtige Rezi ist es leider schon zu lange her... :zwinker


    The second son of a privileged family in Sri Lanka, Arjie prefers staging make-believe weddings with his female cousins than batting balls with the other boys. When his parents discover his innocent pastime, Arjie is forced to abandon his idyllic childhood games and adopt the rigid rules of the adult world. Bewildered by his incipient sexual awakening, Arjie painfully grows toward manhood and an understanding of his own "different" identity.

  • Es gibt auch eine deutsche Übersetzung *froi*, die bei Amazon allerdings nicht mehr erhältlich ist. Höchstens über den dortigen Marketplace und bei Tauschticket hab ich auch mehrere Exemplare gesehen.


    Kurzbeschreibung
    Funny Boy, ein Roman in sechs Geschichten, ist das mit leichter Ironie und scharfsichtiger Beobachtungsgabe geschriebene Debut Selvadurais. Er erzählt die Geschichte des heranwachsenden Arjie, der aus der vermeintlichen Sicherheit seiner wohlhabenden und weltläufigen tamilischen Familie zunehmend mit neuen Wirklichkeiten konfrontiert wird. "Funny Boy ist ein Roman, der mit stiller, eindringlicher Überzeugung wiederholt, daß die conditio humana, trotz allem, voll Freude sein kann." (Alberto Manguel)

  • Und dieses Buch vom selben Autor liegt schon bei mir im Einkaufswagen, allerdings die englische Ausgabe - Cinnamon Gardens. Aber auch hier habe ich die deutsche Ausgabe schon bei Tauschticket gesehen.


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Ein hinreißendes Buch: Die Zimtgärten zieht unweigerlich alle in Bann, bei denen auch nur ein Funke Interesse an fremden Kulturen und vergangenen Zeiten besteht. Der Roman wirft aus der post-kolonialen Perspektive einen evaluierenden Blick zurück auf das Ceylon der 20er-Jahre, das sich beginnt, aus den imperialen Zwängen des British Empire zu lösen. Symbolischer Schauplatz sind die Zimtgärten: Denn genau wie die Zimtgärten früher einmal eine koloniale Zimtplantage waren und sich nun zu dem noblen tamilischen Vorort der Hafenstadt Colombo gemausert haben, so stehen auch die drei Generationen einer Familie für eine Gesellschaft im Umbruch, die den beschwerlichen und schmerzhaften Weg von der Fremd- zur Eigenbestimmung beschreitet. Die ältere Generation kann nicht von den kolonialen Traditionen lassen; durch die Briten haben sie es als deren Kollaborateure zu Wohlstand, Bildung und Ansehen gebracht. Sie werden am Ende die Verlierer sein. Die mittlere Generation hat es am schwersten, denn sie hat bereits die Vorzüge der britischen Bildung genossen, aber auch ein ambivalentes Bewusstsein für Familie, einheimische Bräuche und landesübliche Sitten bewahrt. Und die jüngere Generation ist bereit, sich von diesen Konventionen zu lösen und für Selbstverwaltung, Bildungsfreiheit und Frauenwahlrecht zu kämpfen.


    Der Roman ist gerade deshalb so spannend, weil wir Leser den sich entwickelnden Zwiespalt der Hauptfiguren so eindringlich miterleben dürfen: Wie lange lässt sich das Doppelleben des patriarchalen Familienoberhauptes noch aufrechterhalten? Kann es für den Sohn ein Coming Out geben? Welchen Preis muss die junge Tochter für ihr Aufbegehren zahlen?


    Nicht zuletzt ist dies auch ein Roman übers Lesen: Die Protagonisten sind geradezu süchtig nach Büchern, die ihnen Fluchtwege aus den häuslichen Zwängen wie neue Perspektiven auf das eigene Leben eröffnen. Deshalb verschlingen sie die Romane Jane Austens und George Eliots, machen sich kundig über die Sexualtheorien von Edward Carpenter und Sigmund Freud, und sind begeistert von E. M. Forsters Auf der Suche nach Indien. Ich meinerseits habe Die Zimtgärten verschlungen und bin begeistert. --RJ Poole -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.