Denn alle tragen Schuld - Louise Penny

  • Louise Penny gehört zu meinen diesjährigen Krimi-Neuentdeckungen, nachdem ich von einigen deutschen krimis wie z.B. "Das Kindermädchen" (E.Herrmann) oder "Der Wald ist Schweigen" (G.Klönne) ziemlich enttäuscht war.
    Denn alle tragen Schuld hingegen hat alles, worauf ich bei Krimis Wert lege: Einen sympathischen Ermittler, interessante Charaktere, eine Story zum Miträtseln, eine gepflegte Sprache (habe ich vor allem bei "Das Kindermädchen vermisst; das war mir irgendwie zu...platt) und witzige Dialoge.
    Gerade der Dialoge wegen hab ich mir die Nachfolgebände im Original gekauft. Dummerweise wurde in der Weltbild-Rezension, durch die ich eigentlich auf das Buch aufmerksam wurde, schon viel zu viel verraten,



    so dass der eigentliche Clou für mich schon mal weg war. :hau
    Genial fand ich die Idee trotzdem und freue mich schon auf den vierten Band der Reihe, The Murder Stone , der gerade auf dem Weg zu mir ist.

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • Also, auf meiner Wunschliste ist es in jedem Fall gelandet :-) Hört sich nach einem Buch an, das mir gut gefallen könnte

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sara1 ()

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Das HC gibt es bei www.jokers.de zur Zeit für 4,95 Euro. :wave



    Genau da hab ich es mir bestellt, weil versandkostenfreies WE war.
    Habe gestern mit lesen begonnen, die Atmosphäre hat mich ein wenig an die englischen Krimis erinnert, die neulich im ZDF liefen. Titel ist mir momentan entfallen. Aber sowas liebe ich.

  • Ich bin von dem Buch restlos begeistert.


    Handlung und Sprache haben noch Niveau, was man ja nicht mehr von allen Krimis behaupten kann.
    die BEschreibung des Dorfes, seine schrulligen, liebenswerten und nicht so liebenswerten Personen, die allesamt was zu verbergen suchen, erinnerten mich an Inspector Barnaby. (Ist mir wieder eingefallen)
    Dass hinter der Fassade des idyllischen Ortes Hass, Habgier und Eifersucht zum Mord führen, wird dem Ermittler Gamache, erst langsam klar.


    Die Autorin war mir bis dahin nicht bekannt, aber ich werde mit Sicherheit weitere Bücher von ihr lesen, da dieser Krimi, realtiv unblutig und unspektakulär aber mit viel Humor, Psychologie und langsam steigender, bis zum Ende anhaltender Spannung mir mal wieder bewiesen hat, dass man nciht unbedingt einen großen Namen braucht um gute Bücher zu schreiben,

  • Ich bin zufällig auf die Autorin und ihren ersten Krimi gestoßen.


    Was soll ich sagen, in zwei Nachmittagen durch und ich bin absolut begeistert, für mich eine neue Entdeckung.


    Sie nimmt uns mit den den Ort Three Pines samt den netten, manchmal schrulligen und eigenwilligen Bewohnern. An diesem Ort ist tatsächlich ein Mord geschehen. Die pensionierte Lehrerin Jane Neal stirbt durch Pfeil und Bogen. Da haben wir endlich mal eine andere Mordwaffe - sehr positiv.


    Insepctor Gamache und sein Team aus Quebec nehmen die Ermittlungen auf und wir erfahren, was hinter der Fassde in diesem schönen Örtchen vor sich geht. Es gibt auch hier Liebe, Hass, Geldgier und Rache.


    Keiner im Ort kann sich vorstellen, wer diesen begangen haben könnte.


    Besonders gefallen hat mir auch die Beschreibung des Hauses von Jane, man fühlte sich mit hineingenommen und herumgeführt.


    L. Penny hat einen unblutigen, netten, teils witzigen und vor allem spannenden Krimi geschrieben, bei dem man bis zum Schluß noch mitraten durfte. Ich lese mit Sicherheit noch weitere Bände davon.


    Von mir 10 Punkte

  • Meine Meinung:


    So liebe ich Krimis - ein Schauplatz, den man noch nicht kennt und der eher unspektakulär ist, ein spannender Mordfall und jede Menge interessanter Personen. Ich mag klassische Whodunits sowieso sehr gerne und Louise Pennys Roman macht viel Spaß!


    Die Geschichte spielt im kleinen Dörfchen Three Pines in den kanadischen Wäldern und beginnt mit dem Mord an der pensionierten Lehrerin Jane Neal. Sie stirbt durch einen Pfeil in der Brust und die Tatwaffe ist als solches ja schon einmal ziemlich außergewöhnlich. Zunächst geht Inspector Gamache und sein Team von einem Jagdunfall aus, doch nach und nach entsteht der Verdacht, dass es sich um einen Mord handelt. Doch wer von den Bewohnern verbirgt etwas?
    Im Dorf selbst lernen wir viele verschiedene Charaktere kennen und viele wachsen dem Leser ziemlich ans Herz. Da gibt es allen voran das schwule Paar Olivier und Gabri, die das Bistro führen und sich gerade eben einem "Übergriff" von ein paar Jugendlichen gegenübersehen. Dann ist da das Künstlerehepaar Clara und Peter, die mit Jane befreundet waren, teilweise aber eine recht komplizierte Ehe zu führen scheinen, Ruth, die immer zu allem direkt ihre Meinung sagt und recht schroff wirkt, Myrna, der die Buchhandlung gehört, Ben, der Peter schon aus der Schulzeit kennt und vor kurzem seine Mutter, die eng mit Jane befreundet war, an Krebs verloren hat. Nicht zu vergessen Janes Nichte Yolande, die kaum erwarten kann, ihr Erbe anzutreten. Sie alle haben so das ein oder andere Geheimnis, doch niemand kann sich vorstellen, warum jemand ausgerechnet Jane umgebracht haben sollte... Und was hat Janes Malerei mit alldem zu tun?
    Auch das Team um den Inspector birgt diverse Personen, die noch viel Potenzial für weitere Bücher bilden, u.a. Yvette Nichol, die sich nicht so recht ins Team integrieren will, aber den Fall unbedingt lösen möchte, ohne zu merken, dass sie den ein oder anderen Fehler begeht.


    Ein rundum gelungener Krimi, der Neugier auf weitere Fälle von Inspector Gamache weckt! Und da ich gelesen habe, dass auch der nächste Krimi im Dorf Three Pines spielt, werde ich also auch die liebgewonnenen Dorfbewohner "wiedersehen". Ich freu mich und empfehle diesen Krimi gerne weiter - an alle, die Freude an Whodunits haben, die nicht blutig, aber sehr spannend sind und in denen sich der Autor Zeit nimmt, Figuren näher kennenzulernen :-)

  • Originaltitel: Still Life
    379 Seiten



    1.Fall Armand Gamache


    Meine Meinung:
    Das kleine kanadische Dorf Three Pines hat mir sofort gefallen, die Lage der Häuser rund um den Dorfanger und auch die Bewohner vermitteln sofort eine gemütliche Atmosphäre. Wenn da nicht der plötzliche Tod der pensionierten Lehrerin Jane Neal gewesen wäre, den sich keiner erklären kann, da sie sehr beliebt war.


    Der Dorfbewohner Ben Hadley findet Jane bei seinem Morgenspaziergang mitten auf dem Waldweg. Zuerst dachte er, sie hätte einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, aber es stellt sich heraus, dass sie von einem Pfeil einer Armbrust getroffen wurde. War es ein Unfall, da sehr viele Bogenschützen um diese Zeit in der Gegend jagen, oder war es Mord? Das muss nun Inspektor Gamache, Leiter der Mordkommission der Sûreté du Quebec, mit seinem Team herausfinden, und das ist nicht einfach.


    Three Pines ist ein Künstlerdorf, in dem es einige Maler gibt und daher auch eine Kunstausstellung. Auch Jane malt, aber sie will nicht, dass ihre Bilder von jemanden gesehen werden, genauso, wie sie niemanden in ihr Wohnzimmer lässt, alles findet bei ihr nur in der Küche statt. Nun hat sie zum erste Mal ein Bild zur Ausstellung eingereicht, es heißt „Fair Day“ und zeigt den Umzug vom letzten Jahrmarkt. Obwohl es sich bei den Figuren nur um Strichmännchen handelt, können sie aber den einzelnen Dorfbewohnern zugeordnet werden und das Bild wird von der Jury angenommen. Außerdem lädt Jane alle nach der Vernissage zu sich nach Hause ein, und zwar ins Wohnzimmer, mit der Ankündigung einer Überraschung.


    Treffpunkt der Dorfbewohner ist das Bistro des schwulen Pärchens Olivier und Gabri, die auch die einzige Pension im Ort besitzen, in die sich Gamache dann auch einmietet. Hier trifft man Janes engste Freunde, wie z.B. Clare und ihren Mann Peter, sowie Ben, dessen Mutter Timmer vier Wochen vor Jane gestorben ist und gleich alt wie sie, also 76 Jahre, war, außerdem noch Ruth Zardo, die Gedichte schreibt und Myrna der der Buchladen gehört und natürlich auch den Rest der Dorfbewohner.


    Eine sehr schöne und gelungene Geschichte, die gut aufgebaut ist und wo jeder der Mörder sein kann. Es ist ganz sicher einer der ruhigeren Krimis, ohne Blutvergießen, dafür viel Ermittlungsarbeit, aber deshalb nicht weniger spannend. Das Dorfleben wird sehr detailliert erzählt und man lernt alle Dorfbewohner mit ihren unterschiedlichen Charakteren genau kennen, wodurch mir alles rasch vertraut war. Zwischendurch gibt es ganz leichte Durststrecken was den Fall betrifft, was aber durch die lebhafte und liebevolle Erzählweise über das Dorf und die Bewohner wieder ausgeglichen wird. Auch Gamache und sein Team haben mir gut gefallen, da passten auch die kleinen Kabbeleien mit seiner jungen Mitarbeiterin hinein, obwohl es nicht zu viel werden sollte. Gamache selbst ist mir äußerst sympathisch, er ist ein guter Beobachter und kann hervorragend zuhören.


    Auf jeden Fall hat mich dieses Debüt sehr begeistert und ganz stark auch an Martha Grimes „Inspektor Jury“ erinnert und ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

  • Ich hab Louise Penny vor ein paar Jahren bei einem Literaturfestival hier in Calgary kennengelernt. Sie war Teil einer Podiumsdiskussion zusammen mit den Krimiautoren Peter Robinson und Jakob Arjouni. Damals fand ich sie eher enttaeuschend, ihr fehlte in persona eher der Humor wie er bei den beiden anderen Schriftstellern sehr deutlich rueberkam. Ich hab mir daher ihre Buecher wie gemuetliche Miss Maple Romane vorgestellt - und keinerlei Interesse bekommen sie zu probieren. Eure Rezensionen hoeren sich dagegen doch recht ansprechend an. Da sollte ich es vielleicht doch mal versuchen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Helga
    Vielleicht kannst du dir das Buch ja ausleihen, dann ist es nicht so schlimm, falls es dir doch nicht gefällt. :wave


    nicht nur vielleicht, auf jeden Fall. Unsere Buecherei ist doch sehr viel besser mit kanadischen Schriftstellern als mit deutschen sortiert ;-)

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Bei diesem Buch fand ich es sehr anstrengend, dass die Perspektive fast von Satz zu Satz wechselte. Das habe ich in der Art noch nie gelesen, quasi ein personaler Erzähler für jede Figur...


    Die lauschige Atmosphäre hat mir aber sehr gefallen, auch die Idee, so ein ganzes Dorf voller Künstler und Kunstinteressierte als Schauplatz zu wählen - so waren die Figuren alle interessant und irgendwie besonders und auch der Fall war ziemlich ungewöhnlich.


    Alles in allem hat mir die Lektüre gut gefallen, trotz des etwas wirren Schreibstils und obwohl ich die Reaktionen, die Nicholl andauernd erntete, für völlig übertrieben hielt (Alle fühlten sich in ihrer Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung gestört, könnte man meinen).


    Teil zwei lese ich gerade, bin fast am Ende und er liest sich etwas leichter, weil ich den Stil nun gewohnt bin. Auch hier finde ich das Thema sehr ungewöhnlich und interessant.


    7 bis 8 Punkte

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freu mich auf weitere. Das Buch habe ich bei rebuy entdeckt. Da es mich angesprochen hat, habe ich es einfach mal mit bestellt. Ich hab es auf keinen Fall bereut. Und so wird meine Wunschliste länger und länger :lache.