20er-Jahre Berlin-Romane

  • Hallo,


    ich suche Romane, die in Berlin in den 20er Jahren spielen, und wenn möglich auch in den 20ern geschrieben wurden. Durch Elke Heidenreichs LESEN bin ich auf Vicky Baums MENSCHEN IM HOTEL gekommen. Hat jemand noch weitere Tipps?


    Vielen Dank.


    -googol


    EDIT: ISBN für MENSCHEN IM HOTEL hinzugefügt.

  • Zitat

    Original von Googol
    Hallo,


    ich suche Romane, die in Berlin in den 20er Jahren spielen, und wenn möglich auch in den 20ern geschrieben wurden.


    Hervorhebungen durch mich. Lesen kann ich gerade noch, Herr Palomar!

  • Vielen Dank für die Tipps bisher. Meine Präferenz geht schon sehr stark in Richtung Romanen, die auch in der Zeit entstanden sind.


    Was die Traumnovelle angeht so hätte ich jetzt angenommen, dass die in Wien spielt. Allerdings scheint sie erstmals 1925 in einer Berliner Zeitschrift erschienen zu sein (das sagt mir jedenfalls ein kurzes Googlen), und inhaltlich scheint es die Zeit sehr gut zu repräsentieren. Werde ich mir merken.


    -googol.

  • Leider nicht in den 20ern verfasst, aber es soll sehr gut sein.


    Wolfram Fleischhauer: Schule der Lügen


    Kurzbeschreibung
    Es ist keine Seltenheit, daß der junge Student Edgar von Rabov seine Abende in der Berliner Eldorado-Bar zubringt. Doch diese kühle Februarnacht des Jahres 1926 ist anders, mit ihr beginnt für Edgar etwas Neues: Eine bemerkenswert schöne junge Inderin erregt sein Interesse. Immer wieder scheint auch sie Edgars Blick zu suchen. Als sie das Eldorado in Begleitung eines mysteriösen älteren Herrn verläßt, steckt sie Edgar eine Notiz zu: »Übermorgen hier. Ich erwarte Sie.« Edgar, Erbe einer Farbenfabrik und Sohn einer norddeutschen Adelsfamilie, kann sich dem exotischen Zauber der jungen Frau nicht entziehen - und begibt sich damit auf eine verstörende Reise in die Vergangenheit seiner Familie, die ihn bis nach Indien führen wird. Wolfram Fleischhauer zählt zu den besten und meistgelesenen deutschen Erzählern. Sein großer Familienroman aus den politisch und philosophisch bewegten Tagen der Wei marer Republik handelt von Verführung und Täuschung, Intuition und Intrige. Es ist eine Schule der Lügen und die Suche eines jungen Mannes nach sich selbst.

  • Berlin-Alexanderplatz fiel mir spontan ein, dieses ist aber um 1929 angesiedelt.
    Mehrmals verfilmt, u. a. mit Heinrich George oder in der Faßbinder-Verfilmung mit Günter Lamprecht


    Ausserdem fällt mir noch das Buch "Ein Mann will nach oben" ein, das zwar um die Jahrhundertwende beginnt, aber bis in die 20er hineinreicht. Autor ist
    Hans Fallada, der das Buch 1941 schrieb. Dieses Buch gab es auch mal als Fernsehserie.

  • Sisi : Genau das kam mir bei der Frage auch gleich in den Sinn! Ich habe das Buch aus den Beständen meiner Uroma geerbt, als ich 14 war und liebe es heiß und innig. :anbet
    Besonders gefällt mir, dass darin eben nicht die "goldenen Zwanziger" geschildert werden, sondern die Traumatisierung der aus dem 1. Weltkrieg Zurückgekehrten, Wirtschaftskrise, Entfremdung, Sinnsuche und die Bedrohung durch den aufkeimenden Nationalsozialismus. Trotzdem gibt es genug Szenen, die voller Lebenslust erzählt werden und die man als Leser zu gerne selbst miterleben würde.
    Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der einen realistischen Einblick ins Berlin der damaligen Zeit bekommen möchte.

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • da der fleißige dyke diesen Thred hochgeschubst hat, fiel mir dieses Buch wieder ein, das zwar auch nicht in den Zwanzigern geschrieben wurde, mir aber gut gefallen hat:


    Kurzbeschreibung
    Das Berliner Scheunenviertel Ende der 20er Jahre: Hier machen viele osteuropäische Juden auf ihrem Weg nach Amerika Station. "Die kleine Ewigkeit" ist die Zeitspanne zwischen Ankunft und Weiterreise. Für manche dauert sie lange und Amerika bleibt ein Traum. Frajim, der Jude aus Polen, nimmt hier Quartier.
    Der eigentliche Held des Romans aber ist die Gasse, in der Frajim wohnt, die Läden und Betriebe und ihre Menschen. Existenzen, die man auf der Straße trifft, die durch irgendeine Bemerkung etwas anstoßen: eine Intrige, ein Geschäft, eine Liebe, ein nachdenken über den Rabbi und seine Frau.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

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