"Das Kind von Noah" von Eric-Emmanuel Schnitt
140 Seiten
Über den Autor:
Eric-Emmanuel Schmitt, geboren 1960 in St.-Foy-les-Lyon, begann Anfang der 90er Jahre als Autor für Theater, Film und Fernsehen zu arbeiten. Seine erste Prosapublikation in deutscher Sprache, Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (2003 im Ammann Verlag), begeisterte Hunderttausende von Leserinnen und Lesern.
Kurzbeschreibung von amazon:
Joseph ist jüdisch und erst sechs Jahre alt, als er untertauchen muss. Im besetzten Belgien überlebt er mit gefälschten Papieren in der "Gelben Villa" von Pater Bims. Seine Eltern sind ohne ihn geflohen und niemand weiß, ob Joseph sie je wiedersehen wird. Von Pater Bims erfährt er, dass er ein Kind von Noah ist, ein jüdischer Junge, der dazu beitragen soll, das sein Glaube trotz aller Bedrohung in der Welt lebendig bleibt.
Meine Meinung:
Ich war überrascht, dass das Buch noch nicht vorgestellt wurde, gehört es doch neben "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran", "Oskar und die Dame in Rosa" und "Milarepa" zu Schmitts "Tetralogie der wichtigesten Weltreligionen".
"Das Kind von Noah" erzählt die Geschichte des kleinen Juden Joseph, der durch den Krieg von seinen Eltern getrennt und von Pater Bims in ein Internat aufgenommen wird. Joseph schildert seine Gedanken und Gefühle hinsichtlich des Krieges, aber auch seine Vewirrung über die Unterschiede des Judentums zum Christentum. Zwischenzeitlich möchte er konvertieren, weil er der Meinung ist, es kann im Leben nur von Vorteil sein, ein Christ zu sein. Darin bestärkt ihn auch das Gefühl, dass er beim sonntäglichen Gottesdient in der Kirche hat. Er fühlt sich mit einem Mal dem falschen Glauben zugehörig. Nun ist es an Pater Bims, diesem Jungen zu zeigen, wie wichtig es gerage in der Zeit des Krieges und den darauffolgenden Jahren ist, dass er sich als Überlebender zum Judentum bekennt.
Dieses Buch schildert einfach und mitreißend die Gefühle eines kleinen Jungen, der während des Krieges erstmals mit den Unterschieden der Religionen konfrontiert wird.
Das letzte Kapitel schreibt Joseph als Mann, rückblickend auf diese Zeit. Beim letzten Satz des Buches musste ich tief durchatmen, weil er gleichzeitig auch einen erhobenen Zeigefinger bezogen auf die heutige Zeit darstellt. Grandioses Ende!
Ein sehr gutes Buch, daß ich nur jedem empfehlen kann, der den Stil von Eric-Emmanuel Schmitt mag.