Nina Blazon - Das Königreich der Kitsune

  • "Das Königreich der Kitsune" von Nina Blazon
    (Die Taverne am Rand der Welten III)


    Klappentext:


    Jetzt oder nie! Tobbs schleicht sich zusammen mit Anguana ins Land Doman, um endlich das Geheimnis seiner Herkunft zu erfahren. Doch stattdessen belästigt ihn ein widerlicher Froschmensch mit einem Loch im Schädel, er bekommt gegrillte Schlange zum Abendbrot und wird von fleischfressenden Pferden gejagt! Von seinen Eltern fehlt hingegen jede Spur. Tobbs verliert allmählich die Geduld. Und wüsste er, was ihm bevorsteht, wäre seine Laune noch bedeutend schlechter ...


    Rezi (habe ich vorhin bei Literaturschock reingestellt und wollte die auch den Eulen nicht vorenthalten :wave ):



    Während seiner Reise nach Tajumeer hatte Tobbs herausgefunden, dass er aus dem Land Doman stammt. Leider ist die Tür nach Doman schon seit Jahren zugemauert. Doch davon lässt sich der Schankjunge nicht mehr aufhalten, mit Hilfe des explosionsbegeisterten Hausgeistes Domovoj gelangen Tobbs und Anguana endlich nach Doman. Kaum angekommen, werden die beiden auch schon von einer Schlange, fleischfressenden Pferden und einem Flusskobold bedrängt. Wie gut, dass ein Fuchs des Weges kommt, denn auf Füchse konnte Tobbs sich schon immer verlassen.


    Das ist der dritte Band der Reihe "Die Taverne am Rand der Welten". Die Taverne hat vierzig Türen, die in die verschiedenen magischen und weniger magischen Länder führen. Elfen haben zwar Hausverbot (sie randalieren zu gerne), dafür gehen andere Wesen ein und aus. Regelmäßig zum Tee kommt zum Beispiel Kali, die Göttin der Rache und der Zerstörung. Minotauren feiern im Keller wilde Feste. Die Todesfeen treffen sich, um Schach zu spielen. Die Furien haben jeden Donnerstag ihren Stammtisch. Dämonen hochzeiten gerne in der Taverne. Und so weiter und so fort. In dieser außergewöhnlichen Taverne ist Tobbs, der Schankjunge, aufgewachsen.


    Das ist eine kunterbunte Abenteuergeschichte, die man nicht so schnell vergisst. Die Anspielungen auf die verschiedenen mythologischen Gestalten machen einfach nur Spaß. So erfährt man zum Beispiel, was Herakles (Herkules) nach dem Ende seiner Heldenkarriere so treibt. Oder was es mit den Sonnenflecken auf sich hat ;-). Dass Gevatter Tod einen Bammel vor Friedhöfen hat. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen.


    Das Buch hat auch so manche wirklich wunderschöne Stellen, z. B. als Tobbs herausfindet, wozu das Fuchsfell gut ist, oder auch die Suche nach seiner Familie, oder der Wunsch, endlich zu wissen, wohin er gehört und wer er ist. Ich könnte mir vorstellen, dass manch ein sensibler Leser auch mal feuchte Augen bekommt.


    Der Schluss hat mir sehr gut gefallen, alle Rätsel werden gelöst, wenn auch nicht alle Probleme. Ich glaube, hier hat sich die Autorin ein Hintertürchen für eine Fortsetzung geschaffen ( Nina *mit dem Zaunpfahl wink*). Wäre doch schade, wenn es keine weiteren Bände gäbe, ich mag diese Taverne nämlich sehr.


    ***
    Aeria

  • Teil 2 hat genau am Anfang des letzten und wahrscheinlich größten Abenteuers von Tobbs aufgehört, so dass man, wenn man nicht direkt den letzten Teil schon bereit liegen hat, definitiv sofort Teil 3 haben will.


    Gemeinsam mit Anguana macht sich Tobbs endlich in das verbotene Land Doman auf, das vermutlich seine Heimat ist. Dieses ist stark von japanischen Bräuchen und Mythen geprägt und weist genau wie die anderen beiden eine Fülle fantastischer Wesen auf, von denen nicht immer auf Anhieb klar ist, ob sie auf Tobbs Seite stehen oder ihn im nächsten Moment am liebsten den Hals umdrehen möchten...


    Die Auflösung um seine Herkunft und vor allem seine wahre Gestalt hat mir sehr gut gefallen, auch wenn man schon in Teil 2 ahnen konnte, was genau er eigentlich ist, genug Hinweise dazu wurden auf jeden Fall gestreut. Die genaueren Umstände seiner Geburt und vor allem seiner familiären Beziehungen waren allerdings tatsächlich sehr...überraschend und es war eine tolle Auflösung bei der ich mir das Grinsen nicht verkneifen konnte, aber leider wegen akuter Spoilergefahr nicht mehr verraten kann. ;)


    Schön war auch, dass ein Bekannter aus dem zweiten Teil wieder auftaucht, der dem ganzen Chaos (ist es jemals was anderes gewesen, wenn Tobbs beteiligt war?!) eine neue Wendung gibt. Schade war nur, dass es eigentlich ein sehr offenes Ende ist, Nicht falsch verstehen, ich mag offene Enden ganz gerne und die eigentlich Geschichte der Trilogie ist abgeschlossen, aber alles ist eben nicht geklärt und bietet eigentlich Stoff für eine weitere Story um Tobbs und vor allem die Geschicke im Land Doman, die nur halbherzig zu Ende gebracht wurden.


    Alles in allem ist dies meiner Meinung nach der beste Teil der Reihe und ich bin insgesamt zufrieden mit dem Ende. Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich war auch in diesem Buch fasziniert von den vielen verschiedenen mythischen Geschöpfen. Ich kann die Reihe jedem empfehlen, der Lust auf etwas durchgeknallte und flotte Fantasy hat, man sollte aber nicht vergessen, dass es sich um Jugendbücher handelt.
    Ich bin begeistert von der Trilogie und werde mir die weiteren Bücher von Nina Blazon besorgen. Ihr Schreibstil hat mir extrem gut gefallen, ebenso ihre fantasievollen Ideen, die der Geschichte den besonderen Schwung verliehen haben.


    9 Punkte von mir,
    8 für die Reihe insgesamt.