Das Schwarze Buch der Geheimnisse, F.E.Higgins

  • Ich habe mir das Buch damals zur bestandenen Prüfung gegönnt (nen Grund braucht man ja immer, gell :grin).
    Ich hatte keine großen Erwartungen und ich muss sagen, dass das Buch zu einem meiner Lieblingsbücher geworden ist. Mal was anderes. Besonders die kurzen Geschichten der Leute, die ihr Gewissen beruhigen wollen, haben mir gefallen.
    Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen! :lesend

  • Klappentext & Inhalt
    Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit rast Ludlow durch die Nacht, als blinder Passagier an eine Kutsche geklammert. Schließlich wird der Junge Lehrling beim Pfandleiher Joe Zabbidou, der einen besonderen Handel treibt: Er kauft Geheimnisse und trägt sie in sein schwarzes Buch ein. Aber die Dorfbewohner wollen nicht nur ihr Gewissen erleichtern, sondern sehen in Joe den Retter, der sie von dem grausamen Grundbesitzer Ratchet befreit. Bald reicht es ihnen nicht mehr, ihre Schuld zu verkaufen, und sie erwarten mehr von Joe. Doch auch Ludlow verbirgt ein Geheimnis. Das Netz um die beiden zieht sich immer enger zusammen …



    Meine Meinung
    Das Buch beginnt sofort mit einer spannenden Handlung, in welcher der Protagonist von seinen Eltern gezwungen wird seine Zähne sich (ohne Betäubung) ziehen zu lassen, damit diese für etwas Geld verkauft werden können, dem Jungen gelingt die Flucht und eine kurze, spannende Jagd beginnt, endet aber, als er eine rettende Kutsche sieht und auf diese hinten rauf springt, um dem Elend zu entkommen.
    Ab da fängt die eigentliche Geschichte an und man spürt, dass sich langsam, aber stetig ein Spannungsbogen aufbaut, der am Höhepunkt sofort wieder abfällt, was ich sehr schade finde.
    Durch die Geschichte zieht sich fortwährend der Alltag der beiden Protagonisten, mit einigen Unterbrechungen des Bösewichts und den nächtlichen Besuchen der Dorfbewohner, um ihren besonderen Pfand abzugeben.
    Fragen kommen in der Handlung über keine auf, was ich als erleichternd empfinde und dennoch stört es mich. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    An dem Schreibstil merkt man sofort, dass dieses Buch für deutlich jüngere Leser abgestimmt ist. Die Sprache ist einfach gehalten und lässt als sehr detailreich und locker beschreiben.
    Es lässt sich ziemlich gut lesen und man gerät nicht ins Holpern.
    Sehr schön fand ich die Idee, die Kapitel, welche aus dem schwarzen Buch stammen, schriftlich anders zu gestalten, sie wurden augenscheinlich von einer Kinderhand geschrieben und in der damaligen Rechtschreibung. Das entfacht eine schöne Atmosphäre beim Lesen.


    Der Ausbau der Charaktere ist für ein Buch, welches für jüngere Leser abgestimmt ist erstaunlich gut.
    An dem Jungen Ludlow merkt man, wie eine Reifung des Charakters vonstanden geht und dieser reifer und verantwortungsvoller wird am Ende. Bei einigen Dorfbewohner war dies ebenso der Fall, dass man eine Veränderung spüren konnte, aber keine allzu große. Ansonsten konnte man sich mit den Charakteren nicht sonderlich anfreunden, da das Buch dafür zu kurz war.


    Das Ende kam schleichend und beim Lesen hatte man die ganze Zeit darauf gewartet, dass es kommen möge, man hat es regelrecht gespürt, das da was im Busch lauert.
    Aber als es kam, ging es auch sofort wieder, es war viel zu kurz und unspektakulär, meiner Meinung nach.



    Das Cover
    Das Cover finde ich unglaublich schön, da es wirklich perfekt zu der Handlung passt. Man kann das schwarze Buch der Geheimnisse darauf erkennen, mit dem Frosch der dem Pfandleiher gehört.
    Ansonsten ist es ziemlich schlicht, was ich auch passend für dieses Buch finde.



    Fazit
    Im Großen und Ganzen eine wundervolle Geschichte für zwischendurch, die man an einem Nachmittag durchlesen könnte.
    Durch die detailreiche Erzählungen konnte man richtig eintauchen und die Geschiche miterleben!
    Leider war das Buch etwas zu kurz, um wirklich ein Gefühl dafür aufzubauen, was ich schade finde, man hätte daraus mehr machen können.
    Ich empfehle dieses Buch vorallem jüngeren Lesern, so ab 12 Jahren und für die Älteren, die gerne Bücher lesen, in denen selbst Bücher vorkommen.

  • Dieses Buch ist eines meiner Lieblingsbücher. Ich habs schon vor Jahren gelesen.
    Tolle einzelne gruslige oder schockierende Geschichten der Dorfbewohner werden zu einer Rahmenhandlung verknüpft. Der Plot ist toll, und das Ende hätte ich nicht erwartet.
    Das Buch ist mal was ganz besonderes!


    10 Punkte!

  • Klappentext:
    Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit rast Ludlow durch die Nacht, als blinder Passagier an eine Kutsche geklammert. Schließlich wird der Junge Lehrling beim Pfandleiher Joe Zabbidou, der einen besonderen Handel treibt: Er kauft Geheimnisse und trägt sie in sein schwarzes Buch ein. Aber die Dorfbewohner wollen nicht nur ihr Gewissen erleichtern, sondern sehen in Joe den Retter, der sie von dem grausamen Grundbesitzer Ratchet befreit. Bald reicht es ihnen nicht mehr, ihre Schuld zu verkaufen, und sie erwarten mehr von Joe. Doch auch Ludlow verbirgt ein Geheimnis. Das Netz um die beiden zieht sich immer enger zusammen …



    Rezension:
    Ludlow lebt mit seinen Eltern in der Stadt. Beide sind Alkoholiker und ausgesprochen grausam zu ihrem einzigen Kind. Schon als Kleinkind brachten sie ihm das Stehlen bei und fortan ist es seine Pflicht, jeden Tag zu stehlen und das erbrachte Geld abzuliefern. Schläge und Gefühlskälte sind ihm nicht fremd, Liebe hingegen schon. Eines Tages verkaufen seine Eltern seine Zähne. Für ein Paar Penny sollen diese gezogen werden. Wie durch ein Wunder gelingt Ludlow die Flucht aus dem Folterkeller.


    Auf seiner Flucht durch die Stadt, gejagt von seinen eigenen Eltern, findet er nirgendwo Hilfe. Es ist später Abend, alle Türen und Tore sind bereits geschlossen und in ein Wirtshaus kann er nicht flüchten, dort sind seine Eltern überall bekannt. Schon fast am Verzweifeln, sieht Ludlow eine Kutsche die im Begriff ist, aufzubrechen. Ohne zu wissen, wohin, krallt er sich an dieser Kutsche fest und verlässt auf diesem Wege die Stadt.


    Besagte Kutsche gehört einem gewissen Jeramiah Ratchet und Ziel der Reise ist ein kleines Dorf namens Pagus Parvus. In diesem Dorf kommt die Kutsche mit besagtem blinden Passagier mitten in der Nacht an. Nachdem Ludlow die Kutsche unbemerkt verlassen hat, beschließt er, den Berg hinauf zu gehen und sich die Gegend genauer anzusehen. Oben auf dem Berg trifft er auf den Pfandleiher Joe Zabbidou, der ebenfalls erst in dieser Nacht ins Dorf gekommen ist. Joe hat vor, in einem leerstehenden Haus eine neue Pfandleihe zu eröffnen. Tagsüber ist es ein ganz gewöhnliches Geschäft, des Nachts aber, werden hier Geheimnisse gekauft! Joe bietet Ludlow an, bei ihm zu bleiben und sein Lehrling zu werden, denn jedes gekaufte Geheimnis wird in dem Schwarzen Buch der Geheimnisse niedergeschrieben. Diese Aufgabe wird Ludlow zu Teil und dieser bewährt sich. Aus dem ehemaligen Dieb ist ein geduldiger Lehrling geworden und nach und nach werden ihm die Einblicke in die Geheimnisse der Bewohner des Dorfes gewährt. Darunter befinden sich Betrug, Verrat, ja sogar Mord und Ludlow ist nicht sicher, wie er diese Geheimnisse mit seinem Gewissen vereinbaren kann.


    Nach und nach jedoch werden die Dorfbewohner fordernder: Sie wollen, dass Joe etwas gegen den Patriarchen Jeramiah Ratchet und seine Knechtschaft über das Dorf unternimmt, doch Joe ist jegliche Einmischung in die Geschehnisse untersagt. Eines Nachts eskaliert die Situation ...



    Bei diesem Buch handelt es sich um ein Jugendbuch, welches im letzten Jahrhundert spielt. Thematisiert wird vor allem die Wandlung verschiedener Persönlichkeiten, sprich, jeder ist seines eigenen Glückes / Unglückes Schmied. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, ja richtig begierig war ich darauf, immer mehr Geheimnisse zu erfahren, die allesamt extrem unterschiedlich waren. Die Charaktere wurden sehr liebevoll dargestellt, obwohl Joe, der Geheimnis-Pfandleiher, auch am Ende immer noch etwas rätselhaft wirkt. Alles in allem ein sehr schönes Buch, was für junge Leser ab ca. 12 Jahre geeignet ist.


    Bewertung: Note 2

  • Eigentlich war das Buch für mein Patenkind gedacht. Da ich aber nicht alleine auf diese Idee kam, und sie es schon hatte, habe ich es kurzerhand für mich behalten und gelesen.


    Als Joe ins Spiel kam, hat mich die Geschichte und der Schauplatz ganz stark an "Needful Things" erinnert. Ich habe Joe vor meinem geistigen Auge ständig als Leland Gaunt gesehen. Das Kopfkino ließ sich auch während des Lesens nicht ausschalten, obwohl die Geschichte ja dann einen ganz anderen Verlauf nahm und einen anderen Hintergrund hatte.


    Trotzdem fand ich die Geschichte ganz nett, flüssig geschrieben und ließ keine Langeweile aufkommen. Allerdings habe ich doch eine ganze Weile gebraucht, bis ich mit Ludlow warm geworden bin. So ganz habe ich ihm bis zum Schluß nicht getraut ;-).


    Aufgrund des Klappentextes, der Spannung, Grusel und Krimielemente in einer packenden und eindrucksvoll erzählten Geschichte versprach, hatte ich da wohl ein wenig zu hohe Erwartungen.


    Von mir gibt es 7 Punkte.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)