Kurzbeschreibung
Hexen-Chefin Paige Winterbourne hat alle Hände voll zu tun mit ihrem aufmüpfigen Clan, ihrer Stieftochter Savannah und der Pflege freundschaftlicher Beziehungen zu allerhand mysteriösen Zwischenwesen. Trotzdem genießt sie ihr Leben mit dem neuen Mann an ihrer Seite: dem Magier Lucas Cortez. Doch die Idylle hält nicht lange an. Als Lucas' Vater, das mächtige Oberhaupt eines Magierclans, sich Paiges Hilfe bei der Suche nach einem Mörder sichert, gerät ihre Welt aus den Fugen. Schließlich wird sie im Kampf gegen den Mörder selber zum Ziel des Angreifers und kann sich und Tochter Savannah nur durch einen wagemutigen Ausflug in die Unterwelt retten ...
Hexen, Magier, Werwölfe, Vampire, Halbdämonen, Nekromanten...Selten habe ich ein Buch gelesen, in dem sich so viele Wesen der paranormalen Welt tummeln. Aber Kelley Armstrong sorgt dafür, dass der Leser nie den Überblick verliert, wie immer führt sie durch eine spannende Story aus der "Anderen Welt".
Nach "Nacht der Wölfin", "Rückkehr der Wölfin" und "Nacht der Hexen" ist "Pakt der Hexen" der vierte Teil aus ihrer "Other World"-Serie und das zweite Buch, in dem die junge Hexe Paige die Hauptrolle spielt. Wem das pubertäre Rumgezicke ihrer Adoptivtochter Savannah im ersten Band auf die Nerven ging, dem sei gesagt, dass sie diesmal nur am Anfang und zum Ende auftaucht. Stattdessen stehen Paige und Magier Lucas Cortez bei ihrer Jagd auf einen Serienkiller, der es offensichtlich auf Kabalenkinder abgesehen hat, im Vordergrund. Die verzwickte Beziehung von Lucas zu seinem Vater, Kabalenchef Benicio Cortez, wird genauer beschrieben und ich konnte nicht umhin, für den Vater zumindest manchmal Sympathie zu entwickeln. Wenn man bedenkt, dass der einzige vernünftigte Sohn, dem er seine Nachfolge zutrauen würde, nichts mit seinen Geschäften zu tun haben will und seine anderen Söhne kennenlernt...
Wer "Rückkehr der Wölfin" gelesen hat, kennt die Vampirin Cassandra. Auch sie taucht hier auf und auch ihr unvermeidliches Schicksal machte sie für mich sympathischer.
Was mich aber besonders gefreut hat, ist das Mitwirken der Werwölfe Elena, Clay und Jeremy. Das tröstete mich ein wenig über die lange Wartezeit auf das nächste Buch mit dem Wolfsrudel in der Hauptrolle hinweg. Es war wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Clay hat übrigens die gleichen, netten Umgangsformen wie immer.
Kelley Armstrong hat wieder eine spannende Geschichte aus der Welt des Übernatürlichen geschrieben, mit viel Gefühl aber auch einer guten Prise Humor. Dies betrifft besonders die Szenen mit der Nekromantin Jaime. Aber vermutlich braucht man das auch, wenn man mit den Toten reden kann...
"Nacht der lebenden Toten?" fragte Lucas.
"Das Gerücht habe ich auch gehört," sagte Jaime. "Gibt eine gute Story ab. Stimmt aber nicht. Der einzige lebende Tote in Hollywood ist Clint Eastwood."
Witzig fand ich auch die Anspielung auf eine gewisse Romanautorin, durch deren Vampirromane in New Orleans sich die dort tatsächlich lebenden Vampire seitdem für etwas Besonderes halten.
Ich will nicht zuviel verraten, aber nach dem Lesen dieses Buches habe ich mir gedacht, wenn das Jenseits so ist, kann es gar nicht so schlimm sein, dorthin zu gehen. Ja, schon klar, es ist nur ein Buch und die Geschichte ist erfunden, aber es ist ein schöner Gedanke...
Kurz und gut: Ein Muss für Fans der Bücher von Kelley Armstrong. Trotz der 575 Seiten kommt keine Sekunde Langeweile auf. Und Paige und Lucas sind wirklich zwei sympathische Hauptfiguren. Helden mit kleinen Schwächen, trotz ihrer paranormalen Fähigkeiten.
Als nächstes Buch der Serie wird "Nacht der Geister" herauskommen, hier spielt die Hauptrolle Savannahs Mutter Eve. Mal sehen, wer sonst noch so vorkommt...
Hier findet Ihr übrigens die Reihenfolge der Bücher, die es im Original bereits gibt: http://www.kelleyarmstrong.com/mSeries.htm