Also, ersteinmal mit meinen Worten:
Ein junger Mann kauft sich in Flensburg ein Boot (verzeiht einer Landratte diesen unspezifischen Begriff) und wartet auf einen jungen Mann, der ihm helfen will, das Boot nach Hamburg zu überführen. Aber der kommt nicht. Colya, so heißt der Protagonist, weiß, sein Mitreisender hat eine Freundin in Flensburg, kann sich an das Gespräch vom Vorabend und somit an die Straße, in der sie wohnt, erinnern und findet sie.
Sven heißt der junge Mann, der Colya versetzt hat. Und diesen Sven wollen nun Maibritt, die Freundin von Sven, und der Versetzte suchen. Uns stolpern über eine Leiche. Und was für eine!
Zum Buch:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das schon mal vorweg.
Selten ein Buch, in dem ich über so wenig Fehler gestolpert bin. Der Verlag scheint ein tadelloses Lektorat zu haben.
Gefion Clausen gelingt es Norddeutsche Sprache zu schreiben ohne Dialekt zu verwenden. Viele dieser Ausdrücke kannte ich, einige noch nicht. Aber das störte nicht. Viel mehr war es sehr erfrischend sie zu lesen.
Was mir besonders positiv an diesem Buch aufgefallen ist, das ist die Plausibilität.
Warum geschieht dieses oder jenes? Frau Clausen hat für alles eine Erklärung.
Nicht so gut finde ich, dass vieles erzählt wird. Es hätten ruhig mehr als nur 280 Seiten werden können, und die beiden Kabel-anten hätten mehr aufdecken können statt es sich erzählen zu lassen. Die Schreibe hätte es bestimmt getragen.
Aber was ich sagen wollte: In manchen Romanen kommen einem Lösungen, Erklärungen arg gezwungen vor. An den Harren herbeigezogen. Konstruiert. Dieses Gefühl hatte ich bei diesem Buch in keinster Weise. Alle Zusammenhänge haben so sein müssen - und nicht anders. Es war einfach logisch, wenn man es wusste.
Ja. Und spannend war das Buch auch.