'Anweisung von ganz oben' - Seiten 071 - 121

  • So jetzt ist also Ilya auf den Weg in den Norden um die Tiere mitzubringen. Sie gibt sich als Pristerin von Oda aus und zieht mit blutrünstigen Männern durchs Land. Eine Szene fand ich sehr grausam, nicht wegem dem Blut, sondern wegen der gleichgültigen Erzählung. Da werden mal eben Menschen abgeschlachte, alle Frauen und Kinder vergewaltigt und es wird ziemlich unberührt davon erzählt. Das störte mich ein wenig. Fand ich nicht angebracht.
    Ilya wäre um ein Haar auch Opfer dieser brutalen Mörder geworden, wenn sie sich nicht ihre Wissen über eine bevorstehende Sonnenfinsternis zu Nutzen gemacht hat.
    Ilya scheint für ihre Zeit sehr viel Wissen zu haben und überaus geschickt handeln können.
    Für Noah läuft es auch nicht gut. Die Menschen lachen ihn aus. Leider lacht wohl auch sein Sohn Japher ihn aus. Ich habe den Eindruck er nimmt seinen Vater überhaupt nicht ernst. Klar würden wir das nicht auch tun. Warum baut man schon ein großes Schiff mitten in der Wüste?? In dieser Szene macht der Autor deutlich wie verdorben das Volk ist und wie sehr Gott verleugnet wird. Also die Gründe, warum Gott eine große Sintflut plant.
    Bisher fallen mir die Frauen wirklich positiv aus. Sie handeln durchaus geschickt. Ilya ist für mich die Wissbegierige, Mura zwar die einfältige, aber durchaus praktisch veranlagte Frau. Bera die Mutige. Die Frau von Noah empfinde ich als weise. Mal sehen wie sich diese Frauen noch entwickeln.

  • Die Gleichgültigkeit mit der die Vergewaltigung und Tötung der Kinder und Frauen beschrieben wurde, fand ich auch erschreckend.
    Das Buch vermittelt eine ganz eigenartige Ansichtsweise zum Thema Sex. Nichts als derbe Worte, Vergewaltigungen etc. Das gefällt mir überhaupt nicht.


    Als Noah den Schaulustigen gegenübertritt, erkennt selbst der Leser, warum Gott eine solch harte Maßnahme wie die Sintflut ergreift. Und wer hätte es gedacht, wieder eine derbe Sexszene. Was lesen wir da eigentlich? :rolleyes


    Jetzt beginnt auch der Regen. Ich war überrascht, weil ja erst 1/3 des Buches gelesen ist. Ich hätte wesentlich später damit gerechnet.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Die Verderbtheit des Volkes kann sich doch auch anders zeigen. Muss das unbedingt durch Vergewaltigungen und Sex passieren? Zum Beispiel durch Saufgelage, Glücksspiel, Diebstahl, Morde etc. Da hat der Autor aber wenig Phantasie bewiesen oder seine Phantasie ist anderweitig total besetzt. :fetch


    Ich fand es jetzt höchste Zeit, dass der Regen anfängt, denn ich möchte wissen, wie sie alle überleben und wie es dann weitergeht.


    Mir ist nicht klar, wie Ilya über viel Wissen verfügen kann. Es wird aber auch (meiner Erinnerung nach) nichts über ihre Herkunft gesagt, oder?


    Mich hat das astronomische Gespräch darüber, ob die Erde eine Scheibe ist, sehr verwirrt. Solche Überlegungen können sie doch zu dem damaligen Zeitpunkt noch gar nicht angestellt haben. Was soll das dann?


    .

  • Vielleicht wollte der Autor durch die massiven und derben Sex-Szenen die Verdorbenheit aufzeigen. Sex gilt ja als unanständig. Sex und Lust wird ja verpönt. Sex soll lediglich zur Fortpflanzung dienen. Wird Ehebruch und Unzucht nicht härter bestraft als Diebstahl?? Ist es nicht so, dass ein Priester eher stehlen kann als Sex zu haben *malüberspitztdarstellt*


    Ich weiß nicht ob es diesem Abschnitt erklärt wird, woher Ilya ihr Wissen hat. Deswegen sag ich erst mal nichts. Ich möchte ja nicht vorgreifen, ne Taki??? :zwinker

  • Das soll wohl alles der besagte skurrile Humor sein :bonk


    Die Phantasie des Autors beschränkt sich eben auf derbe Sexszenen. Noch nicht mal bei (eigentlich) Liebenden kann er es nett umschreiben.


    Das Gespräch um die Erde fand ich auch verwirrend. Vielleicht soll es zeigen, dass Phönizier zum damaligen Zeitpunkt intelligenter waren als der Rest. In der Bibel konnte ich dazu bisher allerdings keinen Bezug finden.


    Ich glaube so langsam, wir machen uns zu viele Gedanken, das Buch soll wahrscheinlich einfach nur unterhalten und etwas skurril daherkommen. Der Anspruch, den wir an den Roman stellen, soll wahrscheinlich garnicht erfüllt werden.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    Das soll wohl alles der besagte skurrile Humor sein :bonk


    Die Phantasie des Autors beschränkt sich eben auf derbe Sexszenen. Noch nicht mal bei (eigentlich) Liebenden kann er es nett umschreiben.


    War es zu jener Zeit nicht unüblich Liebe zu seinem Ehemann bzw. Ehefrau zu empfinden. War es nicht die Regel, die Partner nach der Nützlichkeit auszuwählen nicht nach Sympathie? Ich glaube mich hätte es noch mehr vewirrt, wenn ich liebevolle Schmusestunden zwischen den Paaren gelesen hätte.

  • Ich weiß leider nicht, was damals als schwerere Verfehlungen angsehen wurde. Meinst du damals von den Menschen oder von Gott? Letzteres ist wahrscheinlich unergründlich oder höchstens (wenn überhaupt) aus der Bibel erschließbar.


    Und dass Sex nur zur Fortpflanzung dienen soll, das ist doch eine Interpretation der katholischen Kirche.


    Das mit den Priestern: Noah ist kein Priester und Ehelosigkeit, also das Zölibat, ist bei der katholischen Kirche ein Sakrament. Ich dachte, es sei deshalb besonders schlimm dagegen zu verstoßen.


    Hestia, du bist katholisch, oder? :grin


    Ich glaube auch eher, dass der Autor eine abnorme Phantasie hat.


    Aber Intelligenz hin oder her, manche Sachen (z.B. Einsichten in das Planetensystem) kann man doch zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gehabt haben, doer?


    .

  • Stimmt ich bin katholisch, merkt man das?? :yikes


    Na eigentlich geht es ja um die Verfehlungen Gott gegenüber.


    Es wäre wirklich interessant zu wissen was tatsächlich in der Bibel steht und nicht in der Interpretation der Kirche.


    Das mit den Planetan hab ich mich auch gefragt. Die Sintflut war doch vor Christus Geburt, ähme oder? (nicht dass ich mich jetzt als Volltrottel oute).Soviel ich weiß ist Noah eine Geschichte des Alten Testaments.
    Das die Erde rund und keine Scheibe ist entdeckte doch Gallieo, ähm oder? Und der war doch weit nach Christus. Oder aber es gab Völker die schon längst mehr wussten und durch die Sintflut ist dieses Wissen ja mit ausgelöscht worden. Und Gallieo entdeckte es nur neu. Fragen, Fragen, Fragen. :grin

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Das mit den Planetan hab ich mich auch gefragt. Die Sintflut war doch vor Christus Geburt, ähme oder? (nicht dass ich mich jetzt als Volltrottel oute).Soviel ich weiß ist Noah eine Geschichte des Alten Testaments.
    Das die Erde rund und keine Scheibe ist entdeckte doch Gallieo, ähm oder? Und der war doch weit nach Christus. Oder aber es gab Völker die schon längst mehr wussten und durch die Sintflut ist dieses Wissen ja mit ausgelöscht worden. Und Gallieo entdeckte es nur neu. Fragen, Fragen, Fragen.



    Noah ist eine Geschichte im ersten Buch des alten Testaments. Da war die Menschheitsgeschichte also noch nicht so sehr alt und es muss sehr lange vor Beginn unserer Zeitrechnung gewesen sein. Galileo hat, glaube ich, in der Renaissance gelebt. Ich glaube, er hat vor allem bestritten, dass sich die Planeten um die Erde drehen und die Erde Zentrum des Universums ist ("Und sie bewegt sich doch").


    Bei Wikipedia (Link) steht, dass die alten Griechen schon eine Kugel angenommen haben, aber Pythagoras hat im 6. Jh. vor Chr. gelebt und das muss ja auch ewige Zeiten nach Noah gewesen sein.


    Sehr seltsam das Ganze!



    Zitat

    Original von hestia2312
    War es zu jener Zeit nicht unüblich Liebe zu seinem Ehemann bzw. Ehefrau zu empfinden. War es nicht die Regel, die Partner nach der Nützlichkeit auszuwählen nicht nach Sympathie? Ich glaube mich hätte es noch mehr vewirrt, wenn ich liebevolle Schmusestunden zwischen den Paaren gelesen hätte.


    Ja, das stimmt wohl. Ich frage mich, warum er das Thema überhaupt so lang und breit darstellen muss. Okay, Sex gehört zum Leben dazu, aber er schildert ja in den ersten Kapiteln fast nichts anderes. Und es gäbe doch eine ganze Menge anderer Sachen, die der Autor darstellen könnte.


    Überhaupt denke ich, dass hier vielleicht ein grundsätzliches Problem besteht, auch bei der Darstellung der Frauen. Wird unser (von der Emanzipation) geprägte Denken der Gedankenwelt der damaligen Welt gerecht? Siherlich hatten die doch ein ganz anderes Verständnis von sich und der Welt. Kann man an diese Menschen dann mit unserer heutigen Weltanschauung herangehen?
    ?(


    Soll sich vielleicht aus der Diskrepanz zwischen damaliger und heutiger Weltsicht die Skuriliät ergeben, von der auf der Buchrückseite die Rede ist?



    Zitat

    Original von ninnie
    Ich glaube so langsam, wir machen uns zu viele Gedanken, das Buch soll wahrscheinlich einfach nur unterhalten und etwas skurril daherkommen. Der Anspruch, den wir an den Roman stellen, soll wahrscheinlich garnicht erfüllt werden.


    Zum einen komme ich mir dann als Leser als dumm verkauft vor, wenn ich mir keine Gedanken machen darf. :grin Zum anderen hätte sich der Autor dann gefälligst ein anderes Thema aussuchen sollen. Warum hat er keinen Fantasy-Roman geschrieben? Dann hätte er alles mögliche erfinden können. Von mir aus auch noch ein paar Vampire. :chen


    .

  • Zitat

    Original von taki32


    Ja, das stimmt wohl. Ich frage mich, warum er das Thema überhaupt so lang und breit darstellen muss. Okay, Sex gehört zum Leben dazu, aber er schildert ja in den ersten Kapiteln fast nichts anderes. Und es gäbe doch eine ganze Menge anderer Sachen, die der Autor darstellen könnte.


    Vielleicht einfach um die Schlichtheit der Menschen zu verdeutlichen. Ihre mangelende Bildung, ihre Einfachheit. Um die damalige, vielleicht unzivilisierte Welt besser darstellen zu können? Sie treiben es ja wie die Tiere. Das Nachgeben der Triebe. Der heutige Mensch fühlt sich den Tieren ja weit überlegen, weil er halt seine Triebe gelernt hat zu kontrollieren (im Normalfall :grin)
    Ähm versteht ihr was ich meine?


    Zitat

    Überhaupt denke ich, dass hier vielleicht ein grundsätzliches Problem besteht, auch bei der Darstellung der Frauen. Wird unser (von der Emanzipation) geprägte Denken der Gedankenwelt der damaligen Welt gerecht? Siherlich hatten die doch ein ganz anderes Verständnis von sich und der Welt. Kann man an diese Menschen dann mit unserer heutigen Weltanschauung herangehen?


    Soll sich vielleicht aus der Diskrepanz zwischen damaliger und heutiger Weltsicht die Skuriliät ergeben, von der auf der Buchrückseite die Rede ist?
    .


    Ich denke der Menschen von heute kann man mit dem Menschen von damals gar nicht vergleichen. Wir haben uns ja weiter entwickelt, (außer ein paar Evolutionverweigerer :grin). Wir müssen uns, glaube ich, beim Lesen von unseren Werten und Moralvorstellungen distanzieren und die Menschen so nehmen wie sie beschrieben sind. Genauso wie diese Menschen in der heutigen Zeit sicherlich die größten Probleme hätten, hätten wir diese Probleme in der damaligen Zeit.

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Vielleicht einfach um die Schlichtheit der Menschen zu verdeutlichen. Ihre mangelende Bildung, ihre Einfachheit. Um die damalige, vielleicht unzivilisierte Welt besser darstellen zu können? Sie treiben es ja wie die Tiere. Das Nachgeben der Triebe. Der heutige Mensch fühlt sich den Tieren ja weit überlegen, weil er halt seine Triebe gelernt hat zu kontrollieren (im Normalfall :grin)
    Ähm versteht ihr was ich meine?


    Das hätte man aber meiner Meinung nach auch mit anderen sprachlichen Mitteln tun können. Vielleicht ist es Geschmackssache. Mein Geschmack ist ein anderer.


    Zitat

    Original von hestia2312
    Ich denke der Menschen von heute kann man mit dem Menschen von damals gar nicht vergleichen. Wir haben uns ja weiter entwickelt, (außer ein paar Evolutionverweigerer :grin). Wir müssen uns, glaube ich, beim Lesen von unseren Werten und Moralvorstellungen distanzieren und die Menschen so nehmen wie sie beschrieben sind. Genauso wie diese Menschen in der heutigen Zeit sicherlich die größten Probleme hätten, hätten wir diese Probleme in der damaligen Zeit.


    Ja, eben!!! Und meiner Meinung nach, distanziert sich der Autor nicht von unseren Werten und Moralvorstellungen! Und das kreide ich ihm an.


    Und falls das eine Persiflage sein soll, dann halte ich das für nicht besonders gut gemacht.


    .

  • Zitat

    Original von taki32
    Das hätte man aber meiner Meinung nach auch mit anderen sprachlichen Mitteln tun können. Vielleicht ist es Geschmackssache. Mein Geschmack ist ein anderer.


    Aber ist der stärkste Trieb eines Menschen nicht der Überlebenswillen und der Fortplanzungstrieb? Vielleicht hat der Autor deswegen diese sprachlichen Mitteln gewählt, um dieses von Gott angeprangerte Verdorbenheit deutlich zu machen.



    Zitat

    Ja, eben!!! Und meiner Meinung nach, distanziert sich der Autor nicht von unseren Werten und Moralvorstellungen! Und das kreide ich ihm an.
    Und falls das eine Persiflage sein soll, dann halte ich das für nicht besonders gut gemacht.
    .


    Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Aber interessanter Gesichtspunkt.

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Aber ist der stärkste Trieb eines Menschen nicht der Überlebenswillen und der Fortplanzungstrieb? Vielleicht hat der Autor deswegen diese sprachlichen Mitteln gewählt, um dieses von Gott angeprangerte Verdorbenheit deutlich zu machen.


    Und warum wird diese Verderbtheit dann ausgerechnet bei Noah und seiner Familie so ausführlich dargestellt? Noah ist doch der Gerechte, der gerettet wird. Die anderen sind die verderbten.

  • Zitat

    Original von taki32


    Und warum wird diese Verderbtheit dann ausgerechnet bei Noah und seiner Familie so ausführlich dargestellt? Noah ist doch der Gerechte, der gerettet wird. Die anderen sind die verderbten.


    Das verstehe ich nämlich auch nicht.
    Noah würde dann ja zwangsläufig ebenso als verdorben dargestellt. Irgendwo liegt da der Denkfehler.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Vielleicht um darzustellen, dass in jedem Menschen das Böse wohnt. So ähnlich drückte sich doch Gott auch aus, in dem Buch. Ich weiß nur nicht mehr den genauen Wortlaut und wann dieses Gespräch war.


    Noah wurde ausgewählt, weil sein Gottvertrauen größer war, als bei allen anderen. Aber auch er war ein Kind dieser Zeit. Naja eigentlich ein Kind vieler Zeiten :grin

  • Genau dieses "tadellos" steht der Beschreibung Maines gegenüber. Bisher hält sich Maine nur an die Bibel was die Kernpunkte der biblischen Geschichte betrifft.
    Noah wird von Gott berufen eine Arche zu bauen.
    Mehr aber auch nicht. Der Rest der Geschichte ist frei erfunden bzw. genau gegenteilig der Bibel dargestellt.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965